Ende der För­der­gelder — Ende der Wind­kraft — und ein Riesenmüllproblem

Die Kanz­lerin beschloss einst, einsam aber ent­schlossen, für ganz Deutschland die Ener­gie­wende ein­zu­läuten. Das Volk, der Sou­verän wurde nicht gefragt. Mutti weiß, was gut ist für den kleinen, deut­schen Michel. Die Grünen klatschten Beifall, Deutschland fand sich selbst groß­artig und sonnte sich in dem Selbstbild als öko­lo­gi­scher, poli­tisch kor­rekter Vor­reiter und Kli­ma­schützer der schönen, neuen Welt.
Ener­gie­wende für das Klima, koste es, was es wolle
Überall schossen die Gro­wians (Groß-Wind-Anlagen) aus dem Boden, auch gerne Mer­kel­spargel genannt und ver­schan­delten die Gegend. Anwohner beschwerten sich über das pene­trante, tiefe Gewummer der Rotoren … egal. Die neue grüne, natur­freund­liche Energie kann auf Peti­tessen keine Rück­sicht nehmen, Kol­la­te­ral­schaden gibt’s immer. Die Lärm­be­läs­tigung von „Startbahn West“ zündete vor Jahren eine Kriegs­er­klärung der Grünen an das System. Das ent­ner­vende Wummern der Wind­räder? Da soll sich das „Pack“ gefäl­ligst nicht so dranstellen.
Dann regten sich die echten Natur­schützer: 30.000 Wind­kraft­an­lagen drehen ihre Rotor­blätter in Deutschland und schreddern damit jedes Jahr zirka 600.000 Vögel und Fle­der­mäuse. Grüne und Green­peace legen ansonsten gerne mal Groß­pro­jekte still für zwei seltene Hamster und plat­zieren Fake-Kot­kü­gelchen in die Gegend, um einen Tras­senbau zu stoppen und eine seltene Käferart zu schützen. Vogel­mas­senmord ist aber nur Kol­la­te­ral­schaden einer „natur­freund­lichen“, kli­ma­freund­lichen und ideo­lo­gisch kor­rekten Energiegewinnung.
Die Massen an toten Vögeln und Fle­der­mäusen rühren von der Sog­wirkung der Rotor­blätter her. Kommt flie­gendes Getier in die Nähe des sich dre­henden Rades, wird es, je nach Luft­druck­ver­hält­nissen, unwei­gerlich durch den Unter­druck an das Rotor­blatt gesogen.
Neben der sicht­baren Ver­schan­delung der Land­schaft kommt noch eine unge­heure, unsichtbare dazu. Der Beton­sockel, der dem rie­sigen Windrad Halt geben muss, ist ober­ir­disch kaum zu sehen, tat­sächlich aber von gigan­ti­schen Aus­maßen. Die Stahl­be­ton­sockel erreichen eine Masse von ca. 3000 Tonnen und gründen nicht selten bis 20 Meter tief. Diese Beton­klötze richten durchaus im Boden Schäden an, da sie was­ser­füh­rende Schichten durch­trennen, geo­lo­gische Hori­zonte durch­brechen und ver­schiedene Grund­was­ser­lagen ver­mi­schen. Kurz: Sie stören das unter­ir­dische, öko­lo­gische Gleich­ge­wicht. Auch wurscht, finden die Grünen. Lärm­be­läs­tigung, unter­ir­dische Beton­ge­birge, Land­schafts­ver­schan­delung, Vogel­mas­saker, alles wumpe, weil kli­ma­freundlich. Das recht­fertigt alles.
Wind­kraft – ein Goldesel für die Betreiber
Der Staat garan­tierte seit 2000 den Betreibern der Wind­parks kos­ten­de­ckende Tarife für den Wind­strom den sie pro­du­zierten. Ein Geschäft, bei dem man kaum etwas ver­lieren konnte, und so sprossen die Wind­parks aus dem Boden, wie der Spargel im Frühling.
Im letzten Jahr leistete die Wind­energie 16% der Strom­ver­sorgung Deutsch­lands. Wenn auch teil­weise der erzeugte Strom, um eine Über­lastung der Netze zu ver­meiden, an der Strom­börse gegen Geld­zahlung abge­stoßen werden musste. Auch diese Kosten trug letzt­endlich der Strom­kunde, nämlich der Bürger. Die Wind­park­be­treiber bekamen stets die kos­ten­de­ckenden Tarife.
Nun perlt den Betreibern der großen Wind­parks aber langsam der Schweiß auf die Stirn und die Grünen, die die Wind­energie mit dem Impetus der hei­ligen Inqui­sition gegen jede Kritik und alle Bedenken ver­teidigt haben, stehen vor ihrem Waterloo.
2020 laufen die För­der­gelder aus
Werden 2020 die För­der­gelder für tau­sende Wind­an­lagen beendet, stehen die Räder bald still. Nicht, weil die Wind­räder nicht mehr funk­tio­nieren, es erlischt auch nicht die Betriebs­er­laubnis, sondern weil es sich nicht mehr rechnet, wahr­scheinlich sogar Ver­luste bringt. 5700 solcher Wind­an­lagen mit einer Leistung von 4500 Megawatt werden dann mög­li­cher­weise aus­fallen. Bis 2023, so schätzt der deutsche Bun­des­verband Wind­energie, gehen weitere Wind­parks wegen Wegfall der För­der­mittel vom Netz, und es fehlen dann schon 1400 Megawatt Leistung im Stromnetz. Das wären mehr als 25% der bisher erzeugten Windenergie.
Die Betreiber der Wind­kraft­an­lagen, die nicht still­legen, müssen dann ihren Strom auf dem freien Markt anbieten, doch dort sind die Preise sehr niedrig. Gleich­zeitig werden die Tur­binen und Rotoren nach zwanzig Jahren Betrieb war­tungs­in­tensiv. Das Material ermüdet, die Tur­binen fallen wegen Schäden und abge­nutzter Moto­ren­teile immer wieder aus und die Repa­ra­turen in großer Höhe unter den Bedin­gungen müssen von Spe­zi­al­kräften gemacht werden. Das ist teuer.
Der Strom­preis ist der Knackpunkt
Mehr oder weniger starren alle wie das Kaninchen auf die Schlange auf den Zeit­punkt 2021, und wo der Strom­preis dann stehen wird. Die ent­schei­dende Frage wird sein, ob die älteren Wind­kraft­an­lagen mit den gestie­genen Betriebs­kosten unter dem dann gel­tenden Strom­preis pro­fi­tabel arbeiten können. Der aktuelle Markt­preis (an der Börse) von etwa drei Cent/Kilowattstunde reicht nicht, um die Anlagen kos­ten­de­ckend zu betreiben.
Das wird dem sowieso schon über­las­teten Netz weitere Pro­bleme bereiten. Die Wind­energie ist zur Zeit der wich­tigste, erneu­erbare Ener­gie­träger in Deutschland. Die Gefahr von Blackouts könnte sich weiter ver­schärfen – und gleich­zeitig will die Regierung die Elek­tro­mo­bi­lität intensiv fördern …
Wahr­scheinlich ist es loh­nender, neue Wind­parks zu instal­lieren, als die alten zu warten. Die erzeugte Wind­energie an Land würde also schrumpfen und nicht wachsen. Dazu kommen noch die hor­renden Kosten für den vor­ge­schrie­benen Rückbau.
Teil­weise ent­wi­ckeln Firmen nun Kon­zepte, Standorte mit Altanlagen preiswert zu über­nehmen und die alten Mühlen durch leisere und effek­tivere der neuen Gene­ration zu ersetzen. Damit könnten die rie­sigen Beton­sockel weiter genutzt , Geld beim Bau gespart und neue För­de­rungen für die neuen Wind­räder bean­tragt werden. Gleich­zeitig gibt es Bestre­bungen, die Preise für CO2 Zer­ti­fikate deutlich zu erhöhen. Strom aus fos­silen Ener­gie­trägern wie Gas, Kohle oder Erdöl würde damit massiv ver­teuert, die Preis­kon­kurrenz zu Wind­energie geringer und man könnte die Wind­energie aus den CO2 Zer­ti­fi­katen stützen.
Wer wird die Kosten für den Rückbau der auf­ge­ge­benen Wind­an­lagen stemmen?
Heute gelten andere Vor­schriften für Wind­parks als vor zwanzig Jahren. Einige Wind­kraft­an­lagen müssen „zurück­gebaut“ werden, weil sie nach heu­tigen Maß­stäben zu nah an Besied­lungen stehen. Und hier zeigt sich dann das nächste Dilemma in voller Schönheit. Jetzt kann man die Turbine und die Rotoren noch relativ günstig nach Ost­europa, Nord­afrika oder Russland ver­kaufen, aber ab 2020 wird das Angebot so groß sein, dass auch da die Preise in den Keller gehen werden.
Ein großes Windrad zu recyceln ist teuer. Laut dem Bun­des­verband Wind­energie muss mit 30.000 Euro pro Megawatt Leitung gerechnet werden. Eine große Turbine kann dann leicht über 100.000 Euro Recy­cling­kosten verursachen.
Hier zeigt sich die Ironie der grünen Ideo­logie, die zwar mit Hoch­rech­nungen aus Com­pu­ter­pro­grammen auf­wartet, die uns in 60 – 100 Jahren Kli­ma­ka­ta­strophen bibli­schen Aus­maßes pro­gnos­ti­zieren, aber Pläne dafür, wie man eine Wind­anlage nach zwanzig Jahren wieder recycelt, haben die Wel­ten­retter unter Frau Dr. Merkels Egide nicht gemacht:
«Wir stellen mit mas­siven Sub­ven­tionen Wind­räder auf, aber niemand hat sich Gedanken gemacht, was danach mit den Anlagen pas­siert, dass die ein­ge­setzten Mittel zum Bei­spiel auch recy­cling­fähig sein müssen», sagt Herwart Wilms, der Geschäfts­führer des größten deut­schen Ent­sorgers „Remondis“.
Rotor­blätter sind buch­stäblich ein “Rie­sen­problem”
Ver­bautes Stahl, Kupfer, Strom­lei­tungen und die Motoren der Tur­binen stellen kein Problem dar. Das Material ist gut ver­wertbar. Bei den Rotor­blättern sieht es schon anders aus. Die bestehen aus einer fest ver­klebten Mischung aus Glas­fasern, Koh­le­fasern und Poly­ester-Harz. So ein Rotor­blatt ist ca. 60 Meter lang und muss auf­wändig und teuer mit Dia­mant­sägen zer­kleinert werden.  Ab dem Zeit­punkt, wo solche Wind­parks still­gelegt werden, könnten 16.000 Tonnen Rotor­blätter anfallen. Weltweit werden jährlich 50.000 Tonnen davon „ent­sorgt“. Michael Schneider von Remondis lässt keine Zweifel:
«Wir laufen auf ein Rie­sen­problem zu. Es ist kaum möglich, die mit Harz ver­klebten Fasern wieder zu trennen.Wir kriegen die nicht mehr auseinander.» 
Bisher werden die Rotor­blätter “ener­ge­tisch ver­wertet”, bedeutet: „Ver­brennung“. Die Rück­stände des Rotor­ma­te­rials ver­stopfen aber die die Filter der Ver­bren­nungs­an­lagen, und können nur in kleinen Chargen dem Brenn­ma­terial zuge­setzt werden.
Das, lieber Leser ist Kli­ma­schutz, durch­dacht und vom Feinsten. 16.000 Tonnen Glas- und Koh­le­fasern mit jeder Menge Poly­ester zu ver­brennen ist eine reine Gift­schleuder, erzeugt jede Menge CO2 und ist im höchsten Maße klima-unfreundlich, wie es pracht­voller nicht geht. Wie die Öko­bilanz eines kom­pletten Groß­wind­rades nach 20 Jahren Betrieb aus­sieht, wäre sicher äußerst inter­essant. Angeblich soll sie trotz allem gut sein.
Einmal Beton­fun­da­mente ent­fernen, bitte? 100.000 Euro!
Richtig teuer wird der „Rückbau“ aber bei den Beton­fun­da­menten. 3000 Tonnen Stahl­beton bis zu zwanzig Meter tief aus dem Boden zu holen ist Aufwand. Das kann sehr schnell deutlich mehr als 100.000 Euro aus­machen, nur für den Sockel. Die Wind­kraft­be­treiber haben aber in der Regel keine Rück­lagen für den Fall der Ent­fernens der Wind­an­lagen gebildet.
Also wird nur Kos­metik betrieben und die Gesell­schaft einigt sich mit den Eigen­tümern des Grund­stücks, auf dem die Anlage steht. Der Land­eigen­tümer bekommt eine Ent­schä­digung, die weitaus bil­liger kommt, als der kom­plette Rückbau, und der Wind­park­be­treiber trägt nur die oberen drei Meter ab vom Beton­sockel, füllt das Loch mit Mut­tererde auf und es kräht kein Hahn mehr danach.
Eine wirt­schaft­liche Kata­strophe bahnt sich in solchen Fällen bei klei­neren Gemeinden an, die sich als Ein­kom­mens­quelle ein paar Wind­räder auf den Hügel hinterm Dorf haben bauen lassen und selbst Betreiber sind. Die För­der­gelder haben dann zwanzig Jahre den Haushalt der Gemeinde auf­ge­polstert, der Rückbau würde sie aber rui­nieren. Da bleibt eigentlich nur die Flucht nach vorn und die Inves­tition in neue Vogel­schred­derer-Mühlen auf den alten Fun­da­menten und neue Fördergelder.
Das wider­spricht zwar den Vor­schriften des Bau­ge­setz­buches, das einen kom­pletten Rückbau samt Fun­da­menten zwingend vor­schreibt, ist aber nicht der einzige Fall, wo Recht und Gesetz einfach außer Kraft gesetzt wird, weil es um ein ideo­lo­gi­sches Projekt geht.
Die Pro­bleme, die durch das Ende der För­der­gelder auf die Wind­parks und den Steu­er­zahler zukommen, werden der grünen Ideo­logie die natur- und kli­ma­freund­liche Maske her­un­ter­reißen. Von den Vogel­mas­sakern ganz zu schweigen. Land­schaft und Natur, Tiere und Men­schen, der Boden und die Geo­logie werden schwer in Mit­lei­den­schaft gezogen, die Wind­räder sind am Ende ihrer Betriebszeit eine enorme Umwelt­be­lastung. Und wir Bürger können sicher sein, dass die Kosten letzt­endlich doch auf uns umge­wälzt werden.