Zen­tral­banker lässt Finanz-Reset durch­blicken! — Bereiten sich Banken bereits auf einen Sys­tem­kollaps vor?

Für Leute, die ein bisschen Ein­blick in das Welt­fi­nanz­system haben, ist es längst klar: Der Finanz­crash 2008 war nicht nur eine der regel­mä­ßigen „Dellen“ im Kre­dit­zyklus. Es war in Wirk­lichkeit der Todesfall des gesamte Finanz­system. Des­wegen haben die glo­balen Zen­tral­banken wie die Fed, die EZB und die BOJ den eigentlich schon toten Pati­enten an den ganzen Schläuchen mit den lebens­er­hal­tenden Maß­nahmen ange­schlossen, wie endlose Mengen von QE, Null Prozent Zinsen und sogar Nega­tiv­zinsen, um ihn am Leben zu erhalten.
Und doch: Obwohl die Zen­tral­banken in den ver­gan­genen sieben Jahren sowohl in den USA als auch in Europa Dut­zende Bil­lionen Dollar gedruckt und mone­ta­ri­siert haben, sind die meisten Banken trotz allem unter­fi­nan­ziert und so gut wie insolvent, wenn es eine saubere Buch­führung gäbe.
Dass die Regie­rungen es eigentlich alle wissen, erkennt man daran, dass sich asia­tische und eura­sische Volks­wirt­schaften wie Russland, China, Indien und sogar Kir­gisien seit etwa 2013 auf eine Welt nach dem Petro­dollar vor­be­reiten. Eine Welt, die nicht mehr von den west­lichen Zen­tral­banken kon­trol­liert wird. Und sogar in Europa haben Länder wie Deutschland, Öster­reich und die Nie­der­lande den bei­spiel­losen Schritt getan, ihre Gold­re­serven aus den USA zurück in ihre eigenen Tresore zu holen.
Wer auf­merksam alter­native Finanz­medien ver­folgt, hat schon oft gehört oder gelesen, dass man sich besser auf einen großen “Glo­balen Finanz- und Wäh­rungs-Reset” vor­be­reiten sollte. Doch von der glo­balen Füh­rungs­riege bekam man bis jetzt zu der konkret bevor­ste­henden Rea­lität eines solchen Para­dig­men­wechsels nur tröpf­chen­weise Informationen.
Bis jetzt?
Am 21. Juni hielt der Chef der bri­ti­schen Zen­tralbank (Bank of England) eine Rede, in der er betonte, dass das globale Finanz­system sich rasch in auf eine “Neue Welt­ordnung” zubewegt. Das muss man in diesem Zusam­menhang als einen poli­ti­schen Begriff für einen welt­weiten Wäh­rungs-Reset verstehen.
Es geht also los und jetzt geht’s darum, wer die Bedin­gungen für diesen Reset diktiert.
Jeder schaut auf China und Russland und wartet darauf, dass die ihre Kräfte bündeln, um sich eine domi­nante Position in der Welt­wirt­schaft zu sichern, um dann den Dollar zu ver­drängen und den chi­ne­si­schen Yüan — oder auch eine Kom­bi­nation aus Yüan und Rubel — zum Welt­leit­wäh­rungs­status zu erklären. Und das mit Gold- und/oder Sil­ber­de­ckung in diesem neuen Wäh­rungs­system. Viel­leicht sogar mit einer direkten Rückkehr zu Gold und Silber über einen chi­ne­si­schen, gold­ge­deckten Yuan und einen rus­si­schen Silberrubel.
Nun ja, es ist nicht nur der Osten, der aktiv am glo­balen Reset arbeitet. England scheint eben­falls eifrig mit im Rennen zu laufen.
Gestern hielt Mark Carney, der Gou­verneur der „Bank of England“, eine Ansprache, in der er im Grunde genommen den bevor­ste­henden Reset ziemlich genau beschrieb. (Diese Rede kann man hier im Ori­ginal-Wortlaut als PDF her­un­ter­laden, direkt von der Web­seite der Bank of England)
Dieser Satz, den wir alle nicht ertragen können: Die “neue Weltordnung”.
Jep. Es kommt.

Es ist eine sehr lange, sehr lang­weilige Rede, aber ich habe zwi­schen den Zeilen gelesen, und ich möchte Ihnen auf­zeigen, was er gesagt hat. Dann können Sie Ihre eigenen Schluss­fol­ge­rungen ziehen, was da vor sich geht.
Nach meiner Ansicht spricht das alles für das Ende der dol­lar­do­mi­nierten Welt, den bevor­ste­henden Reset und die Neu­ordnung des glo­balen Wäh­rungs­systems. Hier sind ein paar Aus­sagen, die er in keiner bestimmten Rei­hen­folge gemacht hat (fette Mar­kierung vom Autor für die Betonung)

  • Die Bank hat ver­standen, dass eine neue Wirt­schaft, eine neue Welt — und neue Alters­struk­turen in den Gesell­schaften ein neues Finanz­system erfordern.
  • Während wir uns auf einen großen Wandel vor­be­reiten, werden wir uns von einer Kon­stante leiten lassen: Unserer Mission, das Wohl der Men­schen zu fördern, dem wir alle dienen.
  • Diese Infra­struktur muss jetzt überholt werden, da die Wirt­schaft an der Schwelle zur vierten indus­tri­ellen Revo­lution steht und sich unsere demo­gra­fi­schen Her­aus­for­de­rungen verschärfen.
  • Und die Neu­ordnung der glo­balen Ordnung erweist sich als so dra­ma­tisch wie in Montagu Normans Zeit.
  • Solche tief­grei­fenden Ver­än­de­rungen erfordern ein neues Finanzsystem.
  • Wir haben jetzt eine Bilanz auf­ge­stellt, die für eine Neue Welt­ordnung geeignet ist und die sich stärker auf Märkte mit einer grö­ßeren Band­breite von Reser­ve­wäh­rungen stützt.

Als Nor­mal­bürger wird man NIEMALS von Regie­rungen oder Finanz­mächten gewarnt. Nur, wenn man ver­steht, bei Reden wie dieser zwi­schen den Zeilen zu lesen, woran in diesen Kreisen gerade gear­beitet und was vor­be­reitet wird … und was kommt. Dann muss man sich nur noch an 2008 erinnern, als der Sender CNBC sich geradezu ein Bein aus­ge­rissen hat, um uns klar zu machen, wie solvent und stabil Bear Stearns doch sei, und nur vier Tage später konnten wir mit ansehen, wie Bear Stearns für immer im Orkus ver­schwand, während der Kon­gress noch unter dem Vorwand, diese Krise könnte die Aus­rufung des Kriegs­rechtes erfordern, einen Ret­tungsplan durch­zu­boxen versuchte.
 


Quelle: The Daily Economist