Das letzte Hemd hat keine Taschen

Jah­relang war das Ver­mögen und das Ein­kommen für unsere Bürger kein Thema mehr. Ange­sichts der mos­le­mi­schen Ein­wan­derung waren viele Bekannte mehr um das nackte Über­leben besorgt, als um den schnöden Mammon. In letzter Zeit inter­es­sieren sich einige Bekannte wieder für ihr Erspartes. Ins­be­sondere die­je­nigen, die erwägen das Land zu verlassen.
Ich will keine Rat­schläge geben. Nur so einige Gedanken gehen mir im Kopf rum. Wenn der Euro eines Tages Geschichte ist, werden viele Kröten als abge­soffen aus­ge­bucht werden müssen. Natürlich hat der Staat immer einige Mög­lich­keiten. Er kann zum Bei­spiel Geld drucken lassen, um die Löcher in den Bank­bi­lanzen und bei den Lebens­ver­si­che­rungen zuzu­schmeißen. Es herrscht ja seit Jahren kein kauf­män­ni­sches Ver­halten mehr, sondern in der Wäh­rungs­po­litik reine Willkür. Gesetze werden lau­fende Meter gebrochen, Bilan­zie­rungs­regeln gelten nur für kleine Würstchen, für Banken und den Staat stehen sie nur noch auf dem Papier. Übrigens nicht nur in Europa.
Falls er sich doch annä­hernd regel­konform ver­halten sollte, könnte der Fiskus wieder einmal wie 1923 und 1948 die Immo­bilien mit Zwangs­hy­po­theken belasten. Insofern sind Grund­stücke und Häuser im Euro­gebiet – und ins­be­sondere in Deutschland belegene Immo­bilien – ein gewisses Risiko. Sie können auf die eine oder andere Weise in den Strudel der Abwicklung der Währung geraten. Ich selbst habe drei in Deutschland gelegene Bau­grund­stücke ver­kauft und für den Erlös etwas im nicht-Euro-Ausland ange­schafft, was ich selbst ver­walte. Selbst­ver­ständlich gibt es auch dort Risiken, ins­be­sondere sollte man Länder mit einer sta­bilen Rechts­ordnung und einem ordentlich geführten Grundbuch ins Auge fassen.
Ideale Flucht­länder gibts natürlich nicht. Einige sind zu teuer, in anderen ist der Grund­erwerb ver­boten, das schönste hat eine schwierige Sprache. Und dann gibt es noch die, wo alles quer Beet Mist ist.
Auch über poli­tische Risiken muß man sich Gedanken machen. Wie oft sind in den letzten hundert Jahren euro­päische Länder einfach von Nachbarn über­rannt worden? Wie oft sind Volks­gruppen ent­eignet, getötet und/oder aus­ge­schafft worden? Es waren ja ent­gegen der staat­lichen Pro­pa­ganda nicht nur die deut­schen Juden. Ich würde zum Bei­spiel nie etwas in Tsche­chien oder in Frank­reich kaufen. Die mögen uns einfach nicht. Da liegt eben das Problem von Immo­bilien. Sie sind immobil, man kann sie im Kri­senfall bei Ver­trei­bungen oder Bür­ger­kriegen nicht mitnehmen.
Hier liegt der Vorteil von kleinen leichten Wert­ge­gen­ständen, die man in eine Tasche stecken kann. Gold und Schmuck sind die Favo­riten. Mit einem Kilo Gold hat man über 34.000 € auf die Seite gebracht und ist hoch­mobil. Aller­dings nur solange, wie man das Gold nicht unbe­darf­ter­weise in einer deut­schen Bank lagert. In Deutschland gab es oft Gold­verbot, die Natio­nal­so­zia­listen bei­spiels­weise haben die Schließ­fächer durch­schnüffelt und Edel­metall konfisziert.
Wenn man einen Tresor kauft, dann einen gebrauchten von Privat gegen Bargeld, um keine Spuren für den Fiskus zu hin­ter­lassen. Tre­sor­her­steller müssen ihre Unter­lagen zehn Jahre lang auf­be­wahren. Solange hat der Staat Zugriff auf die Daten. In einigen Finanz­ämtern haben aus­län­dische bzw. ein­ge­bür­gerte Ein­bre­cher­banden Ver­wandte instal­liert, die lukrative Brüche aus­bal­dowern. Edel­me­talle sollte man aus dem­selben Grund im Tafel­ge­schäft anonym erwerben.
Bei Ein­käufen von Ver­mö­gens­ge­gen­ständen sollte man kein Funk­te­lefon und kein Navi dabei haben. Das Fahrzeug sollte auch nicht für ein Radio vor­ge­richtet sein. Kein elek­tro­ni­scher Schnick­schnack. Zu Hause kein Fern­seher und kein Radio, keine Haus­technik und keine Haus­halts­geräte, die von außen mani­pu­liert werden können und mit denen die Anwe­senheit aus­ge­forscht werden kann. Schöne neue Welt, das Jahr 1984 hat gerade erst begonnen.
Genieße den Tag, halte Papiergeld in Grenzen und meide Vor­sor­ge­pro­dukte wie Lebens­ver­si­che­rungen und Ries­ter­renten. Das letzte Hemd hat eh keine Taschen.


Dieser her­vor­ra­gende Beitrag von Wolfgang Prabel erschien zuerst auf prabelsblog