United Nations Photo Sahrawi Refugees at Smara Camp, Algeria - https://www.flickr.com/photos/un_photo/25550933633 - CC BY-NC-ND 2.0

Die CSU und ihr “blabla” im Bay­ern­wahl­kampf: Aus­ge­setzter Asyl-Nachzug startet jetzt wieder voll durch

Bayern/Erding – Nur einen Tag nach der baye­ri­schen Land­tagswahl lan­deten am Flug­hafen Erding nach langer Auszeit wieder die ersten Asyl-Fami­li­en­nach­zügler, obwohl das EU-Pro­gramm zur Über­nahme von Flücht­lingen aus Grie­chenland und Italien bereits erfüllt wurde. Vor der Wahl war der Fami­li­en­nachzug über den baye­ri­schen Flie­ger­horst aus­ge­setzt worden. Die SZ ver­kündet: „In den kom­menden Wochen sollen viele weitere folgen!“
Am Montag – nur einen Tag nach der baye­ri­schen Land­tagswahl – lan­deten im Durch­gangs­zentrum am Erdinger Flie­ger­horst 177 Fami­li­en­an­ge­hörige von bereits in Deutschland lebenden „Flücht­lingen“. Diese reisten – angeblich im Rahmen des Dublin-Abkommens – mit einem gechar­terten Flug aus Athen über den nahe München gele­genen Flug­hafen ein. Die Presse sei – so die Süd­deutsche Zeitung (SZ) am Montag „nicht so will­kommen“ gewesen. Das Bun­desamt für Migration und Flücht­linge (Bamf) habe zum Bei­spiel keine Foto­grafen auf dem Gelände des War­te­raums zuge­lassen, weiß die SZ zu berichten.
Der „War­teraum Asyl“ im Flie­ger­horst Erding stand seit 28. März leer. Das EU-Pro­gramm zur Über­nahme von Flücht­lingen aus Grie­chenland und Italien sei zu diesem Datum erfüllt gewesen, hieß es laut dem Münchner Merkur.  Ende 2016 hatte der „War­teraum Asyl“ des Bamf in Erding eine zen­trale Rolle bei der Ver­teilung von Flücht­lingen in Europa gespielt. Im Rahmen des EU-Relo­cation-Pro­gramms kamen pro Monat etwa 1000 Zuwan­derer aus Lagern in Grie­chenland und Italien dort an, um von hier aus, nach kurzem Auf­enthalt von oft gerade einmal 24 Stunden, auf das Bun­des­gebiet ver­teilt zu werden. Bis August 2017 wurden so 7.622 Asyl­be­werber aus Grie­chenland und Italien auf­ge­nommen (jou­watch berichtete).
Wenige Stunden nach der Land­tagswahl in Bayern kommt jedoch wieder „Leben in die Bude“. Dass dem Bun­des­in­nen­mi­nis­terium der am Montag gelandete Char­terflug nicht bekannt gewesen ist, bezweifelt die links­po­li­tisch aus­ge­richtete SZ. Die Fami­li­en­zu­sam­men­führung setze ein umfang­reiches Prü­fungs­ver­fahren voraus, das viele Monate dauere und bei dem die deut­schen Behörden lange vorher ein­be­zogen seien.
Die Spre­cherin des Bun­des­in­nen­mi­nis­te­riums bestä­tigte die Ankunft der Neu­bürger und teilte mit, dass in den kom­menden Wochen und Monaten viele weitere Char­ter­flüge geplant seien. (SB)
 


Quelle: Jou­Watch