Nizar Marouf: Hoch erfolg­reich, ver­netzt, welt­offen. Sein Problem: Ehefrau Sawsan Chebli

Frau Staats­se­kre­tärin Sawsan Chebli täte gut daran, sich für eine Weile aus dem Ram­pen­licht her­aus­zu­halten. Ihre Ein­las­sungen sind weder ihrer Kar­riere noch der ihres Schutz­pa­trons, des Ber­liner Bür­ger­meisters Michael Müller und auch nicht den Geschäften ihres Mannes, Nizar Maarouf för­derlich. Die Dame sorgt für Ver­stimmung und Pro­bleme, sobald sie von sich reden macht.
So prä­sen­tiert sich Frau Chebli öffentlich als moderate Muslima, modern und welt­offen, gerne mit Rolex am dünnen Han­ge­lenkchen, ihr Umgang ist aber ein voll­kommen anderer. Sie gründete den Verein Junger Muslime „Juma“, der sich aber bester Bezie­hungen mit dem tür­ki­schen Verband Ditib erfreut, der als deut­scher Inter­es­sens­verband des tür­ki­schen Minis­ter­prä­si­denten Erdogan gilt, welcher bei seinem letzten Besuch in Deutschland sie­ges­sicher das Hand­zeichen der tür­ki­schen grauen Wölfe in die Kameras der Presse hielt. Es tummeln sich so allerlei merk­würdige Leute in der Juma, wie bei­spiels­weise eine Juma-Akti­vistin, die mit Maschi­nen­pistole im Holo­caust-Mahnmal Berlin für Fotos posierte. Frau Chebli selbst ist auf Fotos auch durchaus in der ersten Reihe bei Reden von radi­kalen Imamen, die vom Ver­fas­sungs­schutz beob­achtet werden, zu sehen. Bei­spiels­weise bei Imam Abdul Adhim Kamouss, der mit dem spä­teren IS-Ter­ro­risten Deso Dogg/Denis Cuspert in einem Video posierte. Das ZDF recher­chierte, dass Frau Chebli über die „Isla­mische Gemein­schaft Deutschland“ Ver­bin­dungen zur Isla­mis­ti­schen Mus­lim­bru­der­schaft hat, berichtet die Ber­liner Zeitung. Was sich mitt­ler­weile für ihren Mentor Michael Müller als eine poli­tische Belastung manifestiert.
Der welt­offene, moderne Habitus steht Frau Staats­se­kre­tärin recht gut. Wird sie ange­sprochen auf den ja recht bekannten, radikal-isla­mis­ti­schen Hin­ter­grund, auf dem sie sich bewegt, kontert sie auf ihr Aus­sehen ver­weisend: „Ich, eine Isla­mistin? Schauen Sie mich doch an!“.
Sawsan Cheblis Ehemann, Herr Nizar Maarouf, ist global ver­netzt, welt­offen und beruflich sehr erfolg­reich. Er steht in geschäft­licher Ver­bindung mit dem Gesund­heits­netz­werke „Vivantes“, das in öffent­licher Hand im Besitz des Landes Berlin ist und über 10 Kli­nik­standorte mit 6.000 Betten und 16.000 Mit­ar­beiter verfügt. Mehr als eine halbe Million Pati­enten im Jahr werden hier behandelt.
 
https://www.youtube.com/watch?v=a4y-fk1aIrw
 
Es ist kein Zufall, dass PR und öffent­licher Auf­tritt sehr stark auf inter­na­tional gebürstet sind. Die First-Class Komfort-Kli­niken holen unter der Ägide von Herrn Nizar Maarouf immer mehr inter­na­tio­nales, zah­lungs­kräf­tiges Kli­entel nach Berlin. Deutsche Heil­kunst hat einen guten Ruf in der Welt und ist im inter­na­tio­nalen Ver­gleich nicht teuer. Dabei liegt das Augenmerk der Werbung ganz klar auf der ara­bi­schen Welt – mit Erfolg. Die Ber­liner Mor­genpost beschreibt den luxu­riösen Service für die mus­li­mi­schen Pati­enten mit leiser, ara­bi­scher Musik auf den Zimmern, vom Lie­fer­service gebrachtes Halal-Essen vom Feinsten und leis­tungs­starkem Internet in Luxus-Umgebung. Gebets­tep­piche und Koran sind auf Anfrage vor­handen. Man kann auch seine per­sön­lichen Diener mit­bringen. Es gibt eine Mini-Bar, einen großen Flach­bild­fern­seher, Kli­ma­anlage und für Poli­tiker und hohe Geschäfts­leute auch mit Sicher­heits­technik aus­ge­stattete Suiten.
Die Patienten/Gäste kommen zwar von überall her in deutsche Kli­niken, aus China, Russland, den Staaten und den wohl­ha­benden, ara­bi­schen Ländern, doch Vivantes hat sich ganz besonders auf die Araber spe­zia­li­siert. Diese Pati­enten, so die MoPo wün­schen mehr Luxus und Betreuung.
Für die Vivantes-Kli­niken ein gutes Geschäft, sie sind aus­ge­bucht. Sie können sich die Spe­zia­listen erster Klasse her­an­holen. Und im Umfeld ent­stehen neue Geschäfts­mög­lich­keiten für Dol­met­scher, Lie­fer­ser­vices, ara­bische Video­ver­leihe, wie auch pro­fes­sio­nelle Ver­mittler, die gegen Gebühr alles an Rei­se­planung, Annehm­lich­keiten, Fami­li­en­un­ter­bringung, Visa, Wäh­rungs­um­tausch und For­ma­li­täten für ara­bische Pati­enten vor Ort in Berlin regeln.
Nizar Maarouf ist ein veri­tabler Wirt­schafts­faktor in Berlin und Grün­dungs- und Bei­rats­mit­glied der DAFG, der Deutsch-Ara­bi­schen Freund­schafts­ge­sell­schaft e.V. und war desahlb auch intensiv invol­viert, den Besuch Seiner König­lichen Hoheit, des Prinzen Salman bin Abdu­laziz Al Saud in Berlin vor­zu­be­reiten. Er ist überdies auch im Direk­torium des GHORFA, der Ara­bisch-Deut­schen Industrie- und Han­dels­kammer und des Deut­schen Orient-Insti­tutes und auch noch Mit­glied im Beirat der Qua­driga-Uni­ver­sität Berlin. Auf der Seite „Board of Trustees“ des Deut­schen Orient Insti­tutes ist sein Name direkt mir der Vivantes Klinik ver­linkt.
Ob es einem so erfolg­reichen Top-Wirt­schaftsmann recht sein kann, dass, gibt man seinen Namen in Google ein, erst einmal zwei Seiten mit Bei­trägen über die von seiner Ehefrau geschos­senen Böcke gefüllt sind? Und die Strecke, die sie vor­weisen kann, ist beachtlich.
Offen­sichtlich sind die bril­lanten Bezie­hungen von Herrn Maarouf ein bedeu­tender Faktor für den Erfolg der Vivantes Kli­niken, denn auch in anderen großen Städten ver­suchen sich Kli­niken darin, mit inter­na­tional aus­ge­rich­teter PR zah­lungs­kräf­tiges, inter­na­tio­nales Kli­entel – vor allem aus dem ara­bi­schen Raum — her­an­zu­holen. Das scheint aber nicht ganz so einfach zu sein und risi­ko­be­haftet, fehlen einem die Con­nec­tions. Das Kli­nikum Stuttgart jeden­falls steckt bis über die Hals­krause in Schwie­rig­keiten. Die Pleite der medi­zi­nisch gut aus­ge­rüs­teten Kli­niken Stuttgart hängt mit sehr undurch­sich­tigen „Abrech­nungs­dif­fe­renzen“ bei ver­schie­denen Scheichs zusammen. Das Drama kam schon im Dezember 2015 ans Licht.
Das Katha­ri­nen­hos­pital war bis dato wirt­schaftlich erfolg­reich. Unter Links­grüner Stadt­re­gierung erwirt­schaftete es Defizite bis 26 Mil­lionen Euro. Dabei war in den letzten Jahren fast eine Mil­liarde inves­tiert worden. Doch anders als unter der Führung des geschickten und gut ver­netzten Geschäfts­führers von Vivantes, kam die Stutt­garter Klinik nicht an ihr Geld. Die liby­schen Scheichs zahlten einfach nicht. Beste Behandlung für 28,4 Mil­lionen Euro, aber 9 Mil­lionen fehlen.
Zur Zeit wird das undurch­sichtige Geflecht von fal­schen Abrech­nungen, über­höhten Abfin­dungen, Betrug und dubiosen Ver­trägen mit ara­bi­schen Staaten von der Staats­an­walt­schaft durch­forstet:
Die Machen­schaften der Inter­na­tional Unit am Kli­nikum erfüllen alle Vor­aus­set­zungen, um einer der größten Skandale der Stutt­garter Nach­kriegs­ge­schichte zu werden. Es geht um Betrug, Bestechung und Untreue, es geht um Kriegs­ver­sehrte und schwer­reiche Scheichs, es geht um dubiose Ver­träge mit Staaten wie Libyen und Kuwait – kurz: Es geht um einen Plot, der locker für einen mehr­tei­ligen Agen­ten­thriller reichen würde.