Am 23. Juli 2018, bei einer Zeremonie zur Ehrung palästinensischer Terroristen, sagte der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas: "Wir werden die Zulagen der Familien der Märtyrer, Gefangenen und entlassenen Gefangenen weder kürzen noch zurückhalten... Selbst wenn wir nur noch einen einzigen Cent übrig hätten, würden wir ihn für die Familien der Märtyrer und der Gefangenen ausgeben."

Wie die Paläs­ti­nenser Europäer belügen

Die Paläs­ti­nen­sische Auto­no­mie­be­hörde (PA) sagt, dass sie will, dass die inter­na­tionale Gemein­schaft Druck auf Israel ausübt, “um Über­tre­tungen gegen die Paläs­ti­nenser und das Völ­ker­recht zu stoppen”. Die For­derung wurde an Mit­glieder einer Dele­gation des Euro­päi­schen Par­la­ments über­geben, die sich am 8. Oktober in Ramallah mit dem Pre­mier­mi­nister der PA, Rami Ham­dallah, traf. Bei dem Treffen bekräf­tigte Ham­dallah auch die For­derung der PA nach einem “inter­na­tio­nalen Schutz” für die Palästinenser.
Ham­dallahs Appell an die Ver­treter des Euro­päi­schen Par­la­ments muss im Zusam­menhang mit der lau­fenden Kam­pagne der Lügen und Auf­hetzung der PA-Führung gegen Israel gesehen werden. Der Appell ist außerdem von Heu­chelei und Täu­schungen geprägt.
Ham­dallah bezieht sich offenbar auf die Abwehr­maß­nahmen Israels entlang der Grenze zum Gaza­streifen, wo seit März 2018 Tau­sende von Hamas-Anhängern gewalt­tätige Demons­tra­tionen ver­an­stalten. Als Teil der von der Hamas orga­ni­sierten Pro­teste, die manchmal auch als “Marsch der Rückkehr” bezeichnet werden, haben Paläs­ti­nenser die Grenze zu Israel infil­triert und Brand­bomben und Spreng­sätze auf israe­lische Sol­daten geworfen. Sie haben auch Brand­drachen und Ballons mit Spreng­fallen in Richtung israe­li­scher Gemeinden nahe der Grenze zum Gaza­streifen gestartet.
Ham­dallah und sein Chef, PA-Prä­sident Mahmoud Abbas, glauben, dass Israel kein Recht hat, sich gegen die Ter­ro­ris­mus­kam­pagne der Hamas und anderer paläs­ti­nen­si­scher Ter­ror­gruppen im Gaza­streifen zu wehren. In ihren Augen ist es in Ordnung, dass Paläs­ti­nenser Spreng­sätze und Brand­bomben auf Sol­daten werfen, aber es ist völlig inak­zep­tabel, dass sich die Sol­daten wehren. Nach der ver­drehten Logik der paläs­ti­nen­si­schen Führer hat es erst dann ange­fangen, als Israel zurückschoss.
Die­je­nigen, die die Paläs­ti­nenser geschickt haben, um mit den israe­li­schen Sol­daten an der Grenze zum Gaza­streifen auf Kol­li­si­onskurs zu gehen, sind die ein­zigen, die die Ver­ant­wortung dafür tragen, dass mehr als 150 Paläs­ti­nenser getötet und Tau­sende von wei­teren ver­letzt worden sind. Der von der Hamas kon­stru­ierte “Marsch der Rückkehr” ist nichts anderes als eine Kriegs­er­klärung an Israel. Es ist eine weitere Phase im paläs­ti­nen­si­schen Kampf des Ter­ro­rismus, um Israel in die Knie zu zwingen. Wenn Selbst­mord­at­tentate und Raketen ihr Ziel, Israel zur Unter­werfung zu zwingen, nicht erreichen, greifen die Paläs­ti­nenser auf Brand­drachen und Ballons zurück und auf Mes­ser­ste­che­reien und Schie­ße­reien, um ihr Ziel zu erreichen.
Das Ziel der Paläs­ti­nenser ist es, Israel ver­schwinden zu sehen. Das gesamte Israel. Abbas glaubt, dass er dieses Ziel erreichen kann, indem er einen diplo­ma­ti­schen Krieg gegen Israel in der inter­na­tio­nalen Gemein­schaft führt — einen Krieg, der darauf abzielt, Israel und Juden zu dele­gi­ti­mieren und zu ver­teufeln. Seine Rivalen in der Hamas glauben, dass Israel durch Ter­ro­rismus und andere Gewaltakte zer­stört werden könnte und sollte.
Die Stra­tegie des Pre­mier­mi­nisters der PA, “Foul!” gegen Israel zu brüllen, ist Teil einer lang­jäh­rigen paläs­ti­nen­si­schen Tra­dition, die Welt gegen Israel zu mobilisieren.
Tat­sächlich steht es im Ein­klang mit der berühmten ara­bi­schen Redensart: “Er schlug mich und weinte, er rannte zu mir, um sich zu beschweren.” Diese Redensart spiegelt den Geis­tes­zu­stand der paläs­ti­nen­si­schen Führer wider, nach der der Täter so tut, als wäre er das Opfer.
Doch ist es mehr als nur so zu tun, das Opfer zu sein. Der Ansatz der paläs­ti­nen­si­schen Führung ist nicht nur betrü­ge­risch, sondern auch außer­or­dentlich heuchlerisch.
Während Ham­dallah sich über israe­lische “Über­tre­tungen” beschwerte, setzten seine Sicher­heits­kräfte im West­jor­danland ihre täg­lichen Angriffe auf die öffent­lichen Frei­heiten, ein­schließlich der Freiheit der Medien, fort. Gerade während das Treffen in Ramallah stattfand, ver­öf­fent­lichte eine paläs­ti­nen­sische Gruppe einen Bericht über massive Men­schen­rechts­ver­let­zungen durch die ver­schie­denen Sicher­heits­kräfte von Ham­dallah und Abbas.
Während des Treffens ver­haf­teten die Sicher­heits­kräfte der Paläs­ti­nen­si­schen Auto­no­mie­be­hörde einen wei­teren paläs­ti­nen­si­schen Jour­na­listen in der Stadt Hebron: Amer Abu Arafeh. Der Jour­nalist, der 24 Stunden später ent­lassen wurde, sagte, dass seine paläs­ti­nen­si­schen Ver­nehmer ver­sucht hatten, ihn zu zwingen, ihnen das Passwort für seine Facebook-Seite zu geben.
Die Dele­gation des Euro­päi­schen Par­la­ments wurde während ihres Treffens mit dem Pre­mier­mi­nister der PA nicht ein­ge­weiht in einen Bericht über diesen jüngsten Über­griff auf die paläs­ti­nen­si­schen Medien. Das ist nichts, was sie oder die EU betrifft, denn der Jour­nalist wurde nicht von Israel ins Visier genommen. Warum sollten sie den Mund auf­machen über die Ver­haftung eines paläs­ti­nen­si­schen Jour­na­listen, wenn Israel nicht daran beteiligt ist?
Die Dele­gation des Euro­päi­schen Par­la­ments hat auch nichts von dem Bericht gehört, der von einer Gruppe mit dem Namen “Komitee der Familien poli­ti­scher Gefan­genen in der Westbank” ver­öf­fent­licht wurde. Das Komitee besteht aus Familien und Ver­wandten von Paläs­ti­nensern, die regel­mäßig und sys­te­ma­tisch von den Sicher­heits­kräften der PA ins Visier genommen werden, vor allem wegen ihrer Zuge­hö­rigkeit zu paläs­ti­nen­si­schen Oppo­si­ti­ons­gruppen, ein­schließlich der Hamas, oder wegen ihrer offenen Kritik an paläs­ti­nen­si­schen Führern.
Der Bericht, der ver­öf­fent­licht wurde, während die EU-Beamten die Anschul­di­gungen Ham­dallahs gegen Israel in sich auf­sogen, wirft der PA vor, ihre Angriffe auf die öffent­lichen Frei­heiten im West­jor­danland ver­stärkt zu haben. Dies ist nicht die Art von Nar­rativ, das Ham­dallah gerne mit seinen euro­päi­schen Gästen teilen möchte.
In seinem Bericht sagt das Komitee, dass es 685 Angriffe der Sicher­heits­kräfte der Paläs­ti­nen­si­schen Auto­no­mie­be­hörde im West­jor­danland auf die öffent­lichen Frei­heiten allein im Sep­tember doku­men­tiert hat. Zu den Über­griffen gehören unter anderem massive will­kür­liche Fest­nahmen und Inhaf­tie­rungen, Vor­la­dungen zum Verhör, Über­fälle auf Woh­nungen und Beschlag­nah­mungen von Eigentum. Der Bericht wies darauf hin, dass dies einen dra­ma­ti­schen Anstieg der Men­schen­rechts­ver­let­zungen im Ver­gleich zu den Vor­mo­naten bedeute.
Dem Bericht zufolge haben die Sicher­heits­kräfte der PA in den Tagen vor Abbas’ Rede vor der UNO-Voll­ver­sammlung am 27. Sep­tember mehr als 100 Paläs­ti­nenser ver­haftet. Abbas widmete große Teile seiner Rede der Ver­ur­teilung Israels, dem er vorwarf, die Paläs­ti­nenser “zu ersticken” und “unsere ernst­haften Bemü­hungen um den Aufbau der Insti­tu­tionen unseres geliebten Staates zu untergraben”.
Abbas unterließ es jedoch, der UNO-Voll­ver­sammlung gegenüber zu erwähnen, dass seine Sicher­heits­kräfte während seiner Rede eine massive Razzia gegen seine Kri­tiker und Gegner im West­jor­danland durch­führten. Was Abbas betrifft, so ist dies nichts, was die Welt wissen sollte. Das Böse, das er und andere sehen, liegt aus­schließlich auf der israe­li­schen Seite.
Zurück zu dem Bericht, den weder Abbas noch sein Pre­mier­mi­nister mit der Welt teilen wollen. Laut diesem Bericht gehören zu den­je­nigen, die im Sep­tember ver­haftet oder inhaf­tiert wurden, 37 Stu­denten, acht Lehrer, sieben Jour­na­listen, 55 Fakul­täts­mit­glieder und Uni­ver­si­täts­do­zenten, fünf Inge­nieure und 23 Kauf­leute. Der Bericht ent­hüllt auch, dass vier paläs­ti­nen­sische Häft­linge in einem paläs­ti­nen­si­schen Gefängnis in den Hun­ger­streik getreten sind, um gegen ihre illegale Inhaf­tierung zu protestieren.
Wir erleben also erneut einen Akt des Betrugs und der Täu­schung seitens Abbas und seiner hohen Beamten in Ramallah. Die paläs­ti­nen­si­schen Führer haben sich selbst davon über­zeugt, dass sie ihre Lügen wei­terhin in der Welt ver­breiten und gleich­zeitig die Wahrheit darüber ver­bergen können, was innerhalb ihres repres­siven und kor­rupten Regimes im West­jor­danland geschieht. Sie glauben, dass sie, weil die Welt schweigt, wei­terhin ständig alle anlügen können.
Auch hier stellt sich die Frage, ob die inter­na­tionale Gemein­schaft jemals auf­wachen wird, um zu erkennen, dass die paläs­ti­nen­si­schen Führer sie für dumm ver­kaufen. Die Dele­gation des Euro­päi­schen Par­la­ments, die Ramallah besuchte, ist ein guter Testfall: Welche Bot­schaft werden ihre Mit­glieder nach Hause bringen? Die Wahrheit über die rück­sichtslose und repressive Paläs­ti­nen­sische Auto­no­mie­be­hörde oder die Lügen, die ihnen von Abbas und seinen Freunden ein­ge­löffelt wurden?
 


Bassam Tawil ist ein ara­bi­scher Moslem mit Sitz im Nahen Osten.
Quelle: Gatestone Institute