Bun­des­wehretat unglaublich gestiegen: Alle Mann fer­tig­machen für den Krieg?

Da schimpfen sie alle wie die Rohr­spatzen auf Prä­sident Donald Trump, aber wenn der Ver­hasste kom­man­diert, schlagen sie doch die Hacken zusammen, sogar Frau Bun­des­kanz­lerin Dr. Angela Merkel.
In Briefen an die NATO-“Partner“ hatte der viel­ge­schmähte US-Prä­sident wie­derholt ungnä­digst gefordert, die Europäer hätten gefäl­ligst die Wehr­aus­gaben zu erhöhen und zwar dra­sitsch und subito. An die deutsche Bun­des­kanz­lerin schrieb er: „Die fort­ge­setzte deutsche Etat­un­ter­schreitung bei der Ver­tei­digung schwächt die Sicherheit des Bünd­nisses und bietet anderen Ver­bün­deten die Recht­fer­tigung, auch ihre Ver­pflich­tungen bei den Mili­tär­aus­gaben nicht erfüllen zu müssen, weil andere Sie als Vorbild ansehen.“ 
Und siehe, man leistet dem auch umgehend Folge. Aller­dings nicht so ganz.
 

 
Bisher lag der deutsche Wehretat bei 1,24 Prozent des BIP und damit noch unter dem Durch­schnitt der NATO Mit­glieder von 1,45 Prozent. Auch bei der Anschaffung von Kriegs­gerät erfüllte Deutschland nicht die Min­dest­an­for­derung der NATO, dass 20 Prozent des Wehr­etats dafür auf­ge­wendet werden müssen. Vor­zugs­weise natürlich für den Erwerb US-ame­ri­ka­ni­schen Kriegs­ge­rätes. Deutschland drückte sich mit 14 Prozent am unteren Ende herum.
Bekann­ter­weise ist die Aus­rüstung der Bun­deswehr in einem beschluchz­baren Zustand. Ein großer Teil steht kaputt in der Instand­setzung herum und bildet War­te­schlangen, weil zu wenig Per­sonal und Werk­zeug­mangel den Durchsatz kaum bewäl­tigen, wobei die über­for­derten Instand­set­zungs­ein­heiten sich mit klin­genden Namen, wie „Mecha­tro­nik­zentrum“ schmücken. Oder das schad­hafte Equipment gammelt abge­stellt bei den jewei­ligen Ein­heiten in den Hallen herum oder beim Her­steller, weil es noch unter Garantie läuft – oder in einer der Ver­trags­werk­stätten der Bun­deswehr. Das heißt aber nicht, dass der Rest ein­satz­bereit ist, denn wenn der TÜV irgend­welche Sicher­heits­mängel oder sonstige Regel­wid­rig­keiten fest­stellt, wird das betref­fende Equipment still­gelegt. Der jäm­mer­liche Rest, der es noch irgendwie tut, muss ständig im gesamten Bun­des­gebiet unter­ein­ander ver­liehen werden, falls benötigt, und auch dann reicht es nicht aus.
Das einzig Gute an der ganzen Sache ist, dass — sollte es zu einem Überfall der „bösen, kriegs­lüs­ternen Russen“ kommen, die Bun­deswehr nur noch freundlich winkend am Stra­ßenrand stehen kann und es mangels Masse keinen Krieg und keine Toten gibt. Wie gut, dass der „böse Russe“ nicht im Traum dran denkt, uns zu über­fallen, er könnte es gefahrlos tun. Auch beim “bösen Putin” ist bekannt, dass Frei­tags­nach­mittags ein klasse Zeit­punkt wäre, denn dann ist gar keiner mehr da, der Deutschland verteidigt.
Dennoch beun­ruhigt das Kriegs­ge­trommel, das seit einigen Jahren auch in Europa wummert. Und die Auf­rüstung, auch wenn sie mit 1,5 Prozent deutlich unter der von Prä­sident Trump gefor­derten Marge von zwei Prozent liegt, ist erst ein Anfang, steht zu befürchten.
Jürgen Trittin von den Grünen wittert hinter den Mahn­briefen des US-Prä­si­denten eine Brutalo-Ver­kaufs­masche. Mili­tä­risch seien die For­de­rungen sinnlos, da die NATO-Länder bereits heute schon dreimal soviel aus­geben, wie Russland. Es gehe, so Trittin, darum, deutsche und euro­päische Res­sourcen und Haus­halts­gelder in die US-Ame­ri­ka­nische Rüs­tungs­in­dustrie zu leiten.