Erika Steinbach prangert Zensur von “Wir sind noch mehr”-Buch an und wird dafür aufs Schlimmste angegriffen!

„Bei Facebook wurde mit dem Löschen dieses Buch­an­ge­botes das Grund­gesetz der Bun­des­re­publik Deutschland ver­letzt!“, schrieb Erika Steinbach auf Twitter. Mehr nicht. Was sich dann ereignete, kann kaum voll­ständig doku­men­tiert werden, aber einen kleinen Auszug will ich Ihnen zumindest zeigen. Ich denke das seit min­destens einem Jahr, habe es aber bisher nicht öffentlich geschrieben, doch nun will ich es tun: Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis sie Lager für Dis­si­denten errichten werden. Und machen wir uns bitte nichts vor, das ist keine Bewegung, die von oben käme, sie kommt von unten, direkt aus dem Volk. Schauen Sie sich nur an, wie Die Grünen ent­standen sind. Früher habe man mit dem Ver­brennen von Büchern wenigstens gewartet, bis sie erschienen waren, schrieb kürzlich jemand. So lange warte man inzwi­schen nicht mehr. Aber schauen Sie bitte selbst.

Vor­be­merkung

Gestatten Sie mir zunächst eine Vor­be­merkung. Seit etlichen Jahren fällt mir auf, wie viele nicht Bürger, sondern Per­sonen von vielen Sach­ge­bieten quasi über­haupt keine Ahnung haben (the­ma­tische Analpha­beten), nicht einmal über die ele­men­tarsten Grund­kennt­nisse ver­fügen, sei es nun in Geschichte, in Staats­bür­ger­kunde, in recht­lichen Dingen, in Natur­wis­sen­schaften, in Mathe­matik, in Geistes- und Kul­tur­ge­schichte, in Sprach­wis­sen­schaft, in Phi­lo­sophie, ins­be­sondere Erkennt­nis­theorie und Ethik (Moral­phi­lo­sophie), ohnehin nicht. Das noch viel Schlimmere aber ist die innere Ver­rohung, die wir spe­ziell die letzten Jahre beob­achten können, die meiner Meinung nach mit dem zuvor Genannten zusammenhängt.
Die völlige Ahnungs­lo­sigkeit ist vielen der Kom­mentare auf Frau Stein­bachs Posting direkt zu ent­nehmen. Aber nicht nur das. Viel erschre­ckender ist wohl die Aggres­si­vität und Bös­ar­tigkeit, die aus vielen Zeilen regel­recht her­aus­springt. Aber schauen und lesen Sie bitte selbst.

Das Posting

Erika Steinbach hatte am Don­ners­tag­abend einfach nur geschrieben: „Bei Facebook wurde mit dem Löschen dieses Buch­an­ge­botes das Grund­gesetz der Bun­des­re­publik Deutschland verletzt!“
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Reak­tionen von Per­sonen, die wohl meist wahl­be­rechtigt sind, mithin über das Wohl unserer Gesell­schaft als Ganzes mitbestimmen

Und das waren die Reak­tionen, wobei ich nicht ver­schweigen möchte, dass es natürlich auch viele positive solche gab. Die fol­gende Auswahl soll also keinen reprä­sen­ta­tiven Quer­schnitt zeigen, als vielmehr ver­deut­lichen, wie viele Per­sonen inzwi­schen mit anderen umgehen, die einfach nur auf gewisse Miss­stände hin­weisen, mehr nicht.
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Dann der übliche Hohn:
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Mal eben anderen den Mund ver­bieten oder mit per­sön­lichen Dif­fa­mie­rungen (Argu­mentum ad per­sonam als übelste Variante des Argu­mentum ad hominem) agieren:
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Sich dumm stellen (oder auch nicht nur stellen) und dann auch mal richtig belei­digend werden (§ 185 StGB):
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Die übliche völlige Unkenntnis der Rechtslage plus weitere Ver­höhnung:
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Hier beachte man den Slogan #AfDmussweg. Wohin denn? Ins Lager? Denn an der Regierung ist die AfD ja nir­gends. Also weg von der Regierung kann hier im Gegensatz zum #Mer­kel­MussWeg nicht gemeint sein. Also: Wohin weg? Und dann im dar­auf­fol­genden Kom­mentar sogar ganz massive Belei­di­gungen, die nur so vor Ver­achtung und Hass triefen.
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Und wieder per­sön­liche Ver­un­glimp­fungen, bei denen auch die Leit­medien mit­helfen, die dann schön zitiert werden können. Man achte auch auf die Sprache „Rotz“. Und wohl­ge­merkt, das bezieht sich auf einen Hinweis von Frau Steinbach, dass Facebook ein Buch­an­gebot gelöscht hat, was ihrer Auf­fassung nach ein Verstoß gegen Grund­rechte (z.B. Art. 5 GG: Recht auf freie Mei­nungs­äu­ßerung) darstellt:
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Und es wird noch übler. Wieder reine Angriffe auf die Person, bis hin zur totalen Verhöhnung:
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Und weiter geht es mit der Ver­höhnung, Aus­lachen und dem Versuch, den anderen ins­gesamt als Person lächerlich zu machen:
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Und dann natürlich wieder die üblichen Schlag­worte, die alle brav inter­na­li­siert haben: „Hetze“, hier gleich noch „Hexe“ gratis mit dazu – was hat man mit denen im späten Mit­tel­alter und der frühen Neuzeit nochmal bevorzugt gemacht? Und was natürlich nicht fehlen darf: „rechts“. Wo diese Schlag­worte wohl her­kommen? Bitten Sie übrigens mal jemanden zu defi­nieren, was mit diesem Wort gemeint sein soll. Ich habe bisher keinen getroffen, der imstande war, das ordentlich zu expli­zieren, aber das spielt wohl auch keine Rolle:
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Fazit

Das soll genügen. Das waren jetzt nur Exempel für Kom­mentare auf Twitter. Auf Facebook gäbe es sicherlich auch noch etliche Bei­spiele. Ich denke, das Prinzip ist aber deutlich geworden. Es wird niemals auf die Sache ein­ge­gangen, sondern immer die Person atta­ckiert. Diese soll gezielt lächerlich gemacht, ver­höhnt, dem Spott preis­ge­geben und letztlich geächtet, aus der Gemein­schaft aus­ge­stoßen werden.
Der deutsche Phi­losoph Arthur Scho­pen­hauer, einer der bril­lan­testen Köpfe über­haupt, beschrieb das Ganze um 1830 in seiner Eris­ti­schen Dia­lektik schon recht gut: „Wenn man merkt, daß der Gegner über­legen ist und man Unrecht behalten wird, so werde man per­sönlich, belei­digend, grob.“ Diese Vor­ge­hens­weise sei beliebt, da sie von jedermann ange­wandt werden könne. Im Gegensatz dazu sei die Fähigkeit zu einer sach­lichen Aus­ein­an­der­setzung und dem Ein­ge­stehen des eigenen Unrechts nicht jedem gegeben.

Ver­leugnung, Pro­jektion, Ver­drängung: die völlig infan­ti­li­sierte, psy­cho­pa­tho­lo­gisch gestörte Gesellschaft

Was wir hier bezogen auf die Psyche von wahr­scheinlich zig Mil­lionen Men­schen alleine in Deutschland sehen, ist nichts anderes als die klas­sische psy­chische Abwehr­trias aus Ver­leugnung, Pro­jektion und Ver­drängung sowie eine völlige Infan­ti­li­sierung. Oder anders aus­ge­drückt: schwere psy­cho­pa­tho­lo­gische Stö­rungen, die große Teile der Gesell­schaft erfasst haben, so dass es nicht über­trieben erscheint von einer psy­cho­pa­tho­lo­gisch gestörten Gesell­schaft zu sprechen, die nicht mehr dazu fähig ist, Dinge sachlich zu dis­ku­tieren, die nicht mehr dazu fähig ist, sich selbst als Gesell­schaft nach außen abzu­grenzen, die nicht mehr dazu fähig ist, andere Sicht­weisen zu ertragen (tole­rieren), die nicht mehr dazu fähig ist, Dispute demo­kra­tisch und fair auszutragen.
Und was werden die­je­nigen, die zu all dem nicht mehr fähig sind, mit denen wohl tun, die ihnen immer wieder ihr eigenes Unver­mögen wie einen Spiegel vor­halten, sie aber unter keinen Umständen sehen wollen, was in diesem zu sehen ist?


Unser dank für diesen wich­tigen Beitrag geht an den Autor Jürgen Fritz, der den Text heute auf seinem sehr emp­feh­lens­werten Blog www.juergenfritz.com veröffentlichte