Neue Studie: Ein Windpark tötet 75% aller in der Nähe hau­senden Bus­sarde, Falken und Milane

Anthony Watts: Wis­sen­schaftlern zufolge sind Wind­tur­binen die neuen ‚Spitzen-Beu­te­greifer‘, töten sie doch Adler, Falken und andere Raub­vögel an der Spitze der Nah­rungs­kette. Eine ent­spre­chende Unter­su­chung an einem Windpark in Indien kam zu dem Ergebnis, dass die Anzahl von Raub­vögeln in der Umgebung der Tur­binen um drei Viertel zurück­ge­gangen ist. Dies hat einen ‚Domino-Effekt‘ über die gesamte Nah­rungs­kette, wobei kleine Säu­ge­tiere und Rep­tilien ihr Ver­halten sofort dem neuen Umstand anpassen, dass ihre natür­lichen Feinde von der Bild­fläche verschwinden.

Von Vögeln und Fle­der­mäusen hatte man ange­nommen, dass sie am ver­wund­barsten seien durch die Zunahme der in der Land­schaft ver­streuten Maschinen. Aber die Aus­wirkung der­selben wirken sich auf alle Spezies aus und können den War­nungen der Experten zufolge das emp­find­liche Gleich­ge­wicht der Natur aus dem Takt bringen.

For­scher des Indian Institute of Science in Ben­g­aluru unter­suchten die Popu­la­tionen von Eidechsen und Vögeln an drei Wind­parks in den West­lichen Ghats. Ergebnis: Sie fanden fast viermal weniger Bus­sarde, Falken und Milane in Gebieten mit Wind­parks – ein Verlust um etwa 75%. In Gebieten ohne Wind­tur­binen wurden alle drei Stunden rund 19 Vögel gezählt, in der Nähe der Tur­binen ging diese Zahl auf rund 5 zurück.

Dies führte zu einer explo­si­ons­ar­tigen Zunahme der fan-throated lizard*, einer Spezies, die es nur auf dem indi­schen Sub­kon­tinent gibt und eine bevor­zugte Beute der Raub­vögel ist. Das Reptil bildete auch weniger Stress­hormone, was dessen Lebens­weise ver­än­derte. So konnten bei­spiels­weise Men­schen dem Reptil viel näher kommen als zuvor mit den Raub­vögeln in der Umgebung. Sie waren einfach weniger scheu.

[*Es konnte keine deutsche Über­setzung gefunden werden. Mehr zu dieser Spezies steht hier, wenn man Wiki­pedia in diesem Bereich trauen kann. Anm. d. Übers.]

Die Analyse hat Impli­ka­tionen für alle Wind­parks weltweit – ein­schließlich UK, wo unter den Raub­vögeln auch viele Greif­vögel wie Eulen und Adler sind. Mit­au­torin der Studie, Prof. Maria Thaker, sagte: „Wir wissen aus vielen Studien, dass Wind­parks Vögel und Fle­der­mäuse betreffen. Sie töten die­selben und stören deren Bewe­gungen. Aber wir sind noch einen Schritt wei­ter­ge­gangen und ent­deckten, dass auch Eidechsen betroffen werden. Jedes Mal, wenn ein Raubtier ver­schwindet oder auf­taucht, laufen uner­wartete Effekte durch das gesamte Öko­system. Was hier tat­sächlich pas­siert ist, dass jede Wind­turbine einem wei­teren Raubtier gleicht, welches dem Öko­system hin­zu­gefügt wird“.

In der Studie, ver­öf­fent­licht in Nature Ecology and Evo­lution, wurden Popu­la­tionen von Greif­vögeln und Eidechsen auf einem Plateau mit einem vor etwa 20 Jahren errich­teten Windpark ver­glichen mit einem benach­barten Tal ohne Windturbinen.

Man weiß, dass Wind­tur­binen große Vögel wie Königs­adler töten. Einer anderen Studie aus jün­gerer Zeit zufolge ist der Rückgang von Raub­tieren ‚unbe­streitbar der tief­grei­fendste Ein­griff des Men­schen in die Natur‘.

Die ganze Story steht hier.


Quelle: EIKE