Das (unlösbare) Problem des Euro – Zusam­men­fassung in Gra­fiken und Bildern

Da es heute Abend bei “Hart aber fair” in der Dis­kussion ver­mutlich auch um den Zustand der Eurozone gehen wird, die Zusam­men­fassung in Bildern, die ich bei think-beyondtheobvious.com schon früher gebracht habe. Es erklärt, wie es zur Krise kam und weshalb es eben keine ein­fache Lösung via Trans­fer­union geben kann. Sie wäre nicht nur unge­recht, sondern würde auch nicht funktionieren:
  • Wir haben es mit einer Schul­den­krise zu tun, aus­gelöst durch den Euro, der die Real­zinsen viel zu tief gehalten und damit die Party erst ermög­licht hat:

  • Die (unver­meid­liche) Krise konnte nur mit bil­ligem Geld unter­drückt werden.

  • Das hat zwar funk­tio­niert, aber nur vor­der­gründig. In Wirk­lichkeit wird die Wirt­schaft dadurch nicht gesund. Zombies! Unter­nehmen, die eigentlich nicht mehr zah­lungs­fähig sind, aber von den Banken mit tiefen Zinsen am Leben gehalten werden, weil sie sich selbst die Abschreibung auf dem Kredit nicht leisten können. Diese Unter­nehmen exis­tieren zwar noch, hemmen aber das Wirtschaftswachstum:

  • Obwohl: Viel­leicht geht es ja mehr darum, Italien und die anderen bank­rotten Staaten zu „retten“?

  • Fakt ist: Die Eurozone hat sich erholt, aber in einigen Ländern sieht es sehr schlecht aus.

  • Aber die Wirt­schaft hat sich immer ungleicher ent­wi­ckelt. Bei­spiel 1: Der deutsche „Finanz­zyklus“ ist völlig anders (und weniger aus­ge­prägt) als in den anderen Ländern. Bei uns gibt es weniger Schulden des Pri­vat­sektors und deshalb nicht diese Volatilität:

  • Wachstum und Pro­duk­ti­vi­täts­fort­schritte haben sich nicht ange­nähert. Im Gegenteil, die Eurozone ist noch hete­ro­gener als zuvor. Es gab nur in den Boom­jahren die Illusion einer bes­seren Syn­chro­ni­sation – eine schul­den­fi­nan­zierte Illusion!

  • Zugleich nimmt der Handel innerhalb der Eurozone relativ ab statt zu. Gerade Deutschland lebt viel mehr von anderen Ländern!

  • Derweil wachsen die Schulden immer weiter an:

  • Und die Banken bleiben insolvent:

  • Jetzt soll mehr Umver­teilung helfen, vor allem die Mög­lichkeit, die gute deutsche Bilanz – wenn man mal die ver­deckten Ver­bind­lich­keiten ver­gisst! – als Belei­hungs­basis zu mobilisieren!

  • Problem Nr. 1: Selbst, wenn wir wollten, wir können gar nicht. Siehe unsere demo­gra­fische Entwicklung!

  • Problem Nr. 2: Selbst, wenn wir könnten, es würde nichts bringen! Sagt der IWF!

  • Problem Nr. 3: Selbst, wenn es etwas bringen würde, wäre es fair? Ich denke nicht, sind doch die deut­schen Pri­vat­haus­halte mit die Ärmsten in der Eurozone (Daten der EZB!):

  • Was die Fran­zösin Christine Lagarde vom IWF nicht davon abhält, trotz der Studien des IWF mehr Umver­teilung zu fordern:

  • Und all das für eine Wäh­rungs­union, die schlechter funk­tio­niert als eine hypo­the­tische Wäh­rungs­union aller Länder der Welt, die mit dem Buch­staben „M“ beginnen!

  • Aber: Was kümmert es die Politik?

 


Dr. Daniel Stelter — www.think-beyondtheobvious.com