Die ver­kannte Epi­demie: Das Epstein-Barr-Virus – Ursache mys­te­riöser Erkran­kungen und Aus­löser von Krebs

Weltweit tragen 80 bis 95% der über 30-Jäh­rigen das Epstein-Barr-Virus (EBV) in sich. Meist erfolgt die Erst-Infektion – Pfeif­fer­sches Drü­sen­fieber genannt – im Kin­des­alter oder in der Jugend. Die Sym­ptome – Fieber, Müdigkeit, Hals­schmerzen, geschwollene Lymph­knoten – ähneln denen einer Grippe. In vielen Fällen ver­läuft das Pfeif­fersche Drü­sen­fieber harmlos und heilt aus. Manche Men­schen brauchen aller­dings Wochen oder sogar Monate, bis sie wieder auf die Beine kommen. Handelt es sich um eine aggressive Variante, kann es Jahre oder sogar Jahr­zehnte nach der Erst-Infektion zu einer Reak­ti­vierung kommen, und die Folgen für die Gesundheit sind oft dramatisch.

Über­tragung

Erstmals wurde das Virus 1964 beschrieben. Die ursprüng­lichen EBV-Vari­anten bilden bis zum Lebensende keine Sym­ptome aus. Doch jede neue Gene­ration ist hart­nä­ckiger als die vor­her­ge­hende. Trägt eine Schwangere das Virus in sich, kann sie es auf ihr Kind über­tragen. Das Virus kann über infi­ziertes Blut über­tragen werden. Unter bestimmten Umständen kann ein Kuss aus­reichen, um sich mit EBV anzu­stecken – daher der Name „Kuss­krankheit“. Auch beim Sex kann das EBV über Kör­per­flüs­sig­keiten über­tragen werden. In der akuten Phase ist das Anste­ckungs­risiko am größten.

Schläfer in den Organen

Aggressive EBV-Erreger richten sich im Körper häuslich ein. Sie besiedeln Organe, meist die Leber und die Milz. Sie sondern toxische Abfälle und virale Neben­pro­dukte ab. Sterben Virus­zellen ab, bleibt eine Art gif­tiger „Leichnam“ zurück, der den Körper weiter belastet. Aus toxi­schen Abfällen und viralen Neben­pro­dukten wird ein Neu­ro­toxin gebildet – ein Gift, das Ner­ven­funk­tionen zer­stört und das Immun­system irri­tiert; das kann zu Ent­zün­dungen führen und die Leber­ent­giftung stören. Es wird nicht mehr genügend Magen­säure pro­du­ziert. Die Darm­schleimhaut wird geschädigt, es kann zu Nah­rungs­mittel-Unver­träg­lich­keiten kommen, und ist der Körper mit Schwer­me­tallen belastet, blühen die Viren regel­recht auf, denn genau davon ernähren sie sich. Futter für das Virus sind auch Stress­hormone, Hor­mon­schwan­kungen wie die Pubertät, die Geburt eines Kindes oder die Wech­sel­jahre. Auch Traumata und chro­nische bak­te­rielle Herde (wie etwa Strep­to­kokken) ermög­lichen es dem EBV zu wachsen, da in dieser Zeit das Immun­system nicht optimal auf das Virus reagieren kann.

EBV als Krebstreiber

Das Epstein-Barr-Virus steht im Ver­dacht, Aus­löser vieler Krank­heiten zu sein: Auto-Immun-Erkran­kungen wie die Hash­imoto Thy­reo­ditis (80% der Men­schen mit Hash­imoto tragen das EBV in sich), chro­nische Erschöpfung, Lymph­drü­sen­krebs. Wis­sen­schaftler des Hei­del­berger Krebs­for­schungs­zen­trums DKFZ zeigten, dass ein bestimmter Pro­te­in­be­standteil des EBV die Krebs­ent­stehung antreibt. „Bereits die erste Infektion mit EBV stellt ein Krebs­risiko dar“, erklärt Pro­fessor Henri-Jacques Dele­cluse, Leiter ver­schie­dener For­schungs­pro­jekte zur krebs­er­re­genden Wirkung des EBV in Hei­delberg. Daher wollen die For­scher die Ent­wicklung eines Impf­stoffs gegen EBV voranbringen.

EBV und Mul­tiple Sklerose (MS)

Schon lange ver­muten viele Wis­sen­schaftler, dass EBV eine wesent­liche Rolle spielt bei der Ent­stehung von MS. Lange Zeit konnte der Nachweis nicht erbracht werden. Nun konnte die Hirn­for­scherin Ute-Chris­tiane Meier von der Queen Mary Uni­versity of London EBV in den MS-Läsionen (Schä­di­gungen in den Nerven oder im Rückenmark) von zehn Pati­enten nach­weisen, die an der Erkrankung gestorben waren. Offenbar regt das Virus die Bildung ent­zünd­licher Zytokine an – Zytokine sind Pro­teine, die das Wachstum und die Dif­fe­ren­zierung von Zellen regulieren.
Durch eine ver­schleppte EBV-Infektion kann es auch zu bedroh­lichen Fol­ge­er­kran­kungen wie einer Herz­mus­kel­ent­zündung oder einer Ent­zündung des Gehirns kommen. Und es wird ver­mutet, dass es einen Zusam­menhang gibt zwi­schen einer EBV-Infektion und dem Chronic Fatigue Syndrom, dem chro­ni­schen Erschöp­fungs­syndrom. EBV kann auch der Aus­löser von Fibro­my­algie sein. Die Betrof­fenen leiden unter chro­ni­schen Schmerzen und starker Erschöpfung.

Schul­me­dizin meist hilflos

Die durchaus dra­ma­ti­schen Folgen einer EBV-Erkrankung gehören zu den mys­te­riösen Erkran­kungen, auf die viele Ärzte hilflos reagieren. Weil EBV so viele unter­schied­liche Sym­ptome nach sich zieht und so schwer nach­zu­weisen ist, scheint es keine Erklärung zu geben für Phä­nomene wie chro­nische Erschöpfung, ständige Ent­zün­dungen, chro­nische Schmerz­zu­stände, depressive Ver­stim­mungen. So mancher ver­zwei­felte Patient wird als Hypo­chonder abgetan und muss sich Sätze anhören wie: „Ver­meiden Sie Stress!“ Wie soll das gehen, wenn der desolate Gesund­heits­zu­stand Stress pur ist? Es gibt aber Medi­ziner und Heil­prak­tiker, die sich der Risiken und Kom­pli­ka­tionen einer chro­ni­schen EBV-Infektion bewusst sind und ein the­ra­peu­ti­sches Konzept haben. Sie werden ver­suchen, die Erreger mit einer Mikro-Immun­the­rapie aus der Reserve zu locken. Ganz los wird man EBV aller­dings nie mehr.

EBV selbst kurieren

Deshalb ist Eigen­in­itiative gefragt. Mit Geduld und Aus­dauer können Sie dem geschwächten Immun­system auf die Sprünge helfen und den inneren Heiler akti­vieren. Emp­feh­lenswert ist eine Ent­gif­tungskur mit fri­schen Säften. Gemahlene Mari­en­distel – ein Tee­löffel täglich vor dem Schla­fen­gehen – stärkt die Leber. MSM und Vitamin C ent­giften eben­falls. Weih­rauch ist ein natür­licher Ent­zün­dungs­hemmer. Beifuß (Arte­misia annua) zeigte in einer Studie eine anti­virale Wirkung.
Und essen Sie immun­stär­kende und anti­viral wir­kende Lebens­mittel, Heil­kräuter und Nah­rungs­er­gän­zungen, u.a.:

• Wilde Blau­beeren (gefroren oder als Pulver), Him­beeren, Papayas, Apri­kosen, Gra­nat­äpfel, Grapefruits
• Sel­lerie, Spargel, Salat, Gurken, Fenchel, Süßkartoffeln
• Sprossen
• Kori­an­der­blätter, Peter­silie, Knob­lauch, Ingwer
• Zitronenmelisse
• Kokosöl
• Brennessel
• Curcumin
• Süßholzwurzel
• Sternanis
• Spirulina
• Selen
• Zink
• Vitamin B12