YouTube führt Maulkorb für „Ver­schwö­rungs­theorien“ ein — Was Fake News ist, bestimmen wir!

Nach Facebook zieht nun auch YouTube mit der Regu­lie­rerei von uner­wünschten Inhalten nach. Man stellt es, genau wie Facebook, so dar, dass dies vor­beu­gende Maß­nahmen seien, um stren­geren staat­lichen Regu­lie­rungen vor­zu­beugen. Der ehe­malige bri­tische Vize­pre­mier­mi­nister Nick Clegg sagte am gest­rigen Montag in Brüssel, es sei gar nicht mehr die Frage, ob die sozialen Netz­werke stärker regu­liert werden, sondern nur noch, auf welche Weise regu­liert wird. Mit anderen Worten, das herr­schende System wird die freien Inhalte und die freie Kom­mu­ni­kation abwürgen, die Frage ist nur, wie offen und brutal.
Damit tritt nun unüber­sehbar und offen zutage, dass die Bevöl­ke­rungen und das System der Herr­schenden sich gegen­seitig miss­trauen und bedroht fühlen. Die Herr­schenden emp­finden die Freiheit der sozialen Medien als sub­versiv, als Brut­kasten der Rebellion und ver­suchen, wie schon immer in der Geschichte der Menschheit, das abzu­würgen. Das Volk spürt die Knute und wird nur noch bockiger und auf­müp­figer. „Ver­schwö­rungs­theorien“, „Hate­speech“ und „Fake News“ nehmen zu, die Obrigkeit reagiert mit Zwang und Schikane…
Was nun bei Youtube durch neue Algo­rithmen in den Hin­ter­grund gedrängt werden soll, sind diese soge­nannten Ver­schwö­rungs­theorien und angeb­lichen Fake News. Da es You­Tuber gibt, die mit solchen uner­wünschten Inhalten Mil­lionen an Zugriffen haben und daher auch die poli­tische Land­schaft spürbar mit­ge­stalten, stellt die Obrigkeit betroffen fest, dass ihr die infor­mative Luft­hoheit ent­glitten ist. Das Volk, der „große Lümmel“, wie Heinrich Heine schrieb, muss schleu­nigst in die Schranken gewiesen werden. Freiheit und Demo­kratie sind ein so kost­bares Gut, dass das Volk es nur in kleinen Dosen zuge­teilt bekommen darf.
Ver­schwö­rungs­theorien und gefälschte Nach­richten finden einfach ein zu großes Publikum, heißt es, und unter Ver­schwö­rungs­theorie fällt von „flache Erde“ bis “9–11” so ziemlich alles, was die Leute nicht denken und wissen sollen. Ver­schwö­rungs­theorien ent­stehen aber immer dann, wenn die Bürger sehr genau merken, dass sie belogen werden und dass hinter den Kulissen Dinge beschlossen und umge­setzt werden, ohne dass jemand das erfahren soll, bis der Sack zu ist und ihnen die Kon­se­quenzen auf­ge­zwungen werden. Weil „die da oben“ eben ganz genau wissen, dass sie gegen den Willen der Bürger handeln. Ver­schwö­rungs­theorien sind der Versuch der Men­schen, sich aus den Infor­ma­ti­ons­brocken, die sie über­haupt bekommen, ein Bild zu machen, was eigentlich in Wahrheit vorgeht. Man sucht Indizien sowie Anhalts­punkte und überlegt, welchen Plan denn „die da oben“ ver­folgen, und was das für „uns hier unten“ bedeutet. Das ist keine Ver­schwö­rungs­theorie, sondern eine Arbeits­hy­po­these, um die Wahrheit her­aus­zu­finden. Das stellt man von oben nicht ab, indem man den Leuten Maul­körbe ver­passt und einfach weitermacht.
Aber genau das wird gemacht. You­Tubes Mut­ter­un­ter­nehmen Google will nun den YouTube-Algo­rithmus für Video-Emp­feh­lungen anpassen. „Wir werden damit beginnen, die Emp­feh­lungen für grenz­wertige Inhalte zu redu­zieren“ steht im offi­zi­ellen Blog von YouTube zu lesen. Diese Video­emp­feh­lungen sind die Filme, die neben dem vom Zuschauer gewählten Film rechts daneben in einer Spalte unter­ein­ander auf­ge­führt sind, so dass der Nutzer gleich eine Auswahl an ähn­lichen Themen vor­findet. Oft starten auch auto­ma­tisch the­men­ver­wandte Videos, sobald das ange­wählte abge­laufen ist.
Hier will YouTube ansetzen und das System, was die Emp­feh­lungen zusam­men­stellt, dahin­gehend ändern, dass „Grenz­wer­tiges“ und Des­in­for­mation aus­ge­siebt wird. Dazu gehören Themen, wie „angeb­liche Wun­der­hei­lungen, Videos, denen zufolge die Erde flach ist, oder andere „offen­sichtlich falsche Behaup­tungen über his­to­rische Gescheh­nisse“ wie die Ter­ror­an­schläge vom 11. Sep­tember 2001“, heißt es von Seiten YouTube/Google.
Nur eine kleine Rand­be­merkung: Die Staats­an­walt­schaft New Yorks hat gerade offi­ziell eine Grand Jury ein­be­rufen, die sich mit den wahren Vor­gänge um 9–11 beschäf­tigen wird. Zuerst einmal mit der Klärung der Frage, ob in den Trümmern und dem Staub des World Trade Centers Spreng­stoff vor­handen ist, wie ein däni­scher Uni­ver­si­täts­pro­fessor und andere Wis­sen­schaftler fest­ge­stellt haben. Das würde nämlich bedeuten, dass die Türme und Gebäude Nr. 7 gesprengt worden sind und nicht durch den Auf­prall der Flug­zeuge zusam­men­ge­brochen. Wenn das offi­ziell fest­ge­stellt werden sollte, was dann, Google?
You­Tubes Algo­rithmus wird also jetzt eine Bewertung der ange­bo­tenen Inhalte vor­nehmen und alles aus­sor­tieren, was man so als „grenz­wertig“ ein­ordnet. Google betont, dass diese Inhalte weder gelöscht noch gesperrt werden. Der Zugriff werde auch nicht ein­ge­schränkt. Sie werden (vorerst) nur nicht mehr emp­fohlen. Man hoffe, damit einen Aus­gleich zwi­schen freiem Mei­nungs­aus­tausch und der Ver­ant­wortung des Betreibers gegenüber den Besu­chern geschaffen zu haben, heißt es aus dem Unter­nehmen. Anfangs sollen diese neuen Richt­linien nur Videos in den USA betreffen. Später aller­dings – wenn die Algo­rithmen gelernt haben und gut funk­tio­nieren – sollen weitere Länder folgen.