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Failed State — Schweden ätzt gegen Ungarn

Schweden und Ungarn sind in einen erbit­terten Streit ver­wi­ckelt, nachdem eine schwe­dische Kabi­netts­mi­nis­terin einen kon­tro­versen Ver­gleich zwi­schen der Fami­li­en­po­litik der Ungarn und der von Nazi-Deutsch­lands gemacht hatte.
Der Krieg der Worte brach aus, als die schwe­dische Sozi­al­ver­si­che­rungs­mi­nis­terin Annika Strandhäll die neue fami­li­en­freund­liche Politik Ungarns, die eine voll­ständige Steu­er­be­freiung für Mütter von vier und mehr Kindern beinhaltet, mit der Nazi-Deutsch­lands ver­glich. Der unga­rische Vize­pre­mier­mi­nister Zsolt Semjen wie­derum bezeichnete die schwe­dische Minis­terin in einer Talkshow als «arme kranke Kreatur».
«Was sollte Ungarn sonst wollen, wenn nicht in Ungarn geborene unga­rische Kinder? Ich glaube also, dass diese arme kranke Kreatur an sich eine Abnor­ma­lität ist», sagte Zsolt Semjen, wie der schwe­dische Sender SVT zitiert. Während des Inter­views bezeichnete er Annika Strandhäll mehrfach als «arme Kreatur». Er betonte auch, dass die unga­rische Regierung Frauen hilft, Mütter zu werden und betonte, dass jeder, der die Natur­ge­setze infrage stellt, krank sei.
Dar­aufhin wurde der unga­rische Bot­schafter in Schweden zu einem Treffen mit Ver­tretern des Aus­sen­mi­nis­te­riums vorgeladen.
Sogar die unga­rische Fami­li­en­mi­nis­terin Katalin Novák schrieb einen offenen Brief an Strandhäll und for­derte eine offi­zielle Ent­schul­digung für den Nazi-Vergleich.


Quelle: SMOPO