Seit meiner Kindheit habe ich die Gabe, die Seelen Verstorbener zu sehen. Doch nicht nur die Seelen verstorbener Menschen, sondern auch die Seelen von Tieren. Beispielsweise erging es mir auf dem Nachhauseweg von der Schule oft so, dass ich am Straßenrand eine halb-durchsichtige Katze sah – und kurz darauf sah ich dann auch den überfahrenen Körper dazu. Bei verstorbenen Menschen war ein markantes Erlebnis beispielsweise, dass ich eine Woche nach dem Tod des Großvaters diesen neben mir auf dem Sofa sitzen sah und mich mit ihm gedanklich verständigen konnte. Natürlich hatte mir zunächst keiner geglaubt, doch nachdem dieser mir einiges erzählt hatte, was außer ihm niemand wissen konnte, änderte sich das später (mehr dazu in meinem gerade erschienenen Buch).
Inzwischen arbeite ich seit über 30 Jahren als Medium für Pferde und lasse mir von diesen berichten, was sie bedrückt, wo es schmerzt und was der Besitzer oder Reiter falsch macht bzw. besser machen könnte, und übermittele das an diesen. Eine Episode davon möchte ich heute mit Ihnen teilen – die Geschichte des „bösen Bauern“:
An einem schönen, sonnigen Tag fuhr meine Schwester mich zu einem Termin und mit ihr es ist bei langen Fahrten immer gesellig. Ich hatte verstanden, dass es bei dieser Familie ein Problem mit den Pferden und Ponys gab – sie trauten sich nicht auf die Reitbahn und es gab viel Anspannung im Stall, wobei sie sich nicht erklären konnten, warum und wieso. Wir kamen bei einem prächtigen Komplex mit einem Haus, Ställen, Weiden und einer großen Reitbahn an. Meine Schwester fand es wunderschön, doch ich sah nur die dunkle Wolke, die über dem Komplex lag – und den bösen, alten Mann, der auf der Reitbahn stand!
Es war ein verstorbener Mann, der mich böse anguckte und sofort sagte: „Verschwinde von meinem Grundstück, das gehört mir!” Ich verstand sofort, woher die Unruhe im Stall kam, denn Tiere haben einen viel besseren Sinn als wir, einen sog. sechsten Sinn, und die Pferde sahen und fühlten den Mann natürlich auch. Als wir mit den Familienmitgliedern sprachen, hörten wir, dass sie viel Kummer hatten, seit sie diesen Komplex kauften: Die Mutter war ernsthaft krank und ihr Mann hatte direkt nach dem Kauf seinen Job verloren. Die beiden jungen Töchter hatten Stress und machten sich natürlich Sorgen um ihre Eltern und hatten zudem Angst, ihren Traum zu verlieren: Eine Zukunft, in der sie zusammen mit ihrer Mutter Pferde und Ponys ausbilden würden. Ich bat sie, mich kurz alleine zu lassen und lief zur Reitbahn, um mal mit dem bösen Mann zu reden.
Er sah mich mit feurigen Augen an und sagte: „Verschwinde, das ist mein Grundstück!” Ich fragte ihn nach seinem Namen und er nannte ihn mir. Normalerweise kann ich eine verstorbene Person dann mit Gottes Liebe ins Licht schicken, doch dieser Mann war sehr böse und begriff nicht, dass er in eine andere Welt übergegangen war. Es hing so viel negative Energie bei ihm, dass auch ich Angst bekam, darüber hinaus bekam ich das Gefühl, zu ersticken. Er begann, hämisch zu lachen und sagte: „Gut so, hier an dieser Stelle bin ich auch erstickt.” Ich bekam Angst und lief weg. Nach einem Glas Wasser sagte ich ihnen den Namen dieses Mannes und sie bestätigten, dass das der vorherige Eigentümer ihres Komplexes war, der an der genannten Stelle gestorben war. Sie selbst hatten auch das Gefühl, dass etwas Düsteres über ihnen hing, doch dies konnte ich nicht alleine in Ordnung bringen. Hierbei brauchte ich auch die Hilfe meines Mannes. Jim hat Lakota- und indonesisches Blut und ist seit Jahren ein richtiger Schamane, der von zuhause aus Menschen hilft, indem er ihre Häuser „sauber” macht – frei von Verstorbenen, die nicht begreifen, dass sie gestorben sind, aber auch von düsteren Mächten, die Menschen in den Wahnsinn treiben können und Ähnlichem. Es ist eine schwere, aber dankbare Arbeit. Die Mutter ließ ich alle Namen dieser Familie und auch den des „bösen Bauern” auf ein Blatt Papier schreiben und nahm dieses mit nach Hause. Jim machte sich gleich an die Arbeit.
Zwei Wochen später fuhr ich wieder zurück zu dieser wirklich netten Familie und war so froh für sie! Als ich dort ankam, war es sonnig und die Atmosphäre hatte sich sehr verändert, denn die dunklen Wolken waren verschwunden. Gott sei Dank hatte die Mutter zu hören bekommen, dass ihr Körper „sauber” war, denn auch die schlimme Krankheit war weg. Dies hatte sie eine Stunde bevor ich kam, erfahren. Ihr Mann hatte zudem am Vortag einen fantastischen Job bekommen und all ihre Sorgen waren wie weggeblasen. Die Töchter waren superglücklich über diese Nachricht und auch über die Tatsache, dass die Pferde und Ponys normal in die Reitbahn liefen. Auch die Anspannung im Stall war verschwunden.
Ich komme nun schon seit Jahren zu dieser Familie und ihr Betrieb ist aufgeblüht mit einer großen, zusätzlichen Reithalle, wo sie erfolgreich Pferde ausbilden, insbesondere für den Vielseitigkeitssport. Der böse Bauer ist verschwunden, denn er wurde mit Liebe ins Licht geschickt, wo er jetzt endlich Ruhe hat. Und dank Jim hat diese liebe Familie zusammen mit ihren Tieren auch ihren Frieden.
Sie bekommen alle neuesten Artikel per E-Mail zugesendet.