Collage Hanno Vollenweider (rechtefrei)

Das Attentat von Christ­church: Wer den Terror aus­schlachtet, ver­hilft ihm zum Erfolg

Wut, Trauer und Ent­setzen: Seit Tagen bestimmen die Attentate auf zwei neu­see­län­dische Moscheen die Schlag­zeilen. Der blinde Hass eines Psy­cho­pathen hat 50 Men­schen das Leben gekostet. Eine ebenso große Zahl lässt er zum Teil schwer ver­letzt zurück. Damit hat der Terror auch Neu­seeland erreicht, ein Land, das wie kaum ein anderes von Aus­wan­derern und Tou­risten als Paradies ver­klärt wird. Mit seinem hin­ter­häl­tigen Anschlag auf arglose Got­tes­dienst­be­sucher hat der aus­tra­lische Täter dem inter­na­tio­nalen Ter­ro­rismus ein wei­teres schreck­liches Kapitel hin­zu­gefügt. Dabei ist es einerlei, ob reli­giöser Fana­tismus, poli­ti­scher Hass oder eine men­schen­ver­ach­tende Ideo­logie als Trieb­feder dienen. Oft treffen diese Motive ohnehin zusammen. So auch beim 28-jäh­rigen Mas­sen­mörder von Christ­church, der sich in seinem quasi-reli­giösen Wahn als „Ethno-Natio­nalist“ und „Öko-Faschist“ bezeichnet. Er habe die betenden Muslime deshalb als Opfer aus­ge­wählt, weil diese durch ihre hohe Gebur­ten­ziffer nicht nur der „weißen Rasse“, sondern auch der Umwelt scha­deten. Dies zeigt, wie nah sich die ver­schie­denen Aus­prä­gungen von Extre­mismus in Wahrheit sind. In Neu­seeland glauben rund 50.000 der knapp 4,8 Mil­lionen Ein­wohner an den Islam. Eine ver­nach­läs­sigbare Zahl. Warum sich der Atten­täter aus­ge­rechnet die beiden Moscheen in Christ­church aus­ge­sucht hat, geht auch aus seinem inzwi­schen öffentlich gewor­denen „Manifest“ nicht hervor. Aller­dings ent­hüllt es den abgrund­tiefen Hass des Täters, der seinen Mas­senmord akri­bisch vor­be­reitet und kalt­blütig aus­ge­führt hat.

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Aus­ge­rechnet jene, die stets vor der Instru­men­ta­li­sierung des isla­mis­ti­schen Terrors warnen, beklagen nun lauthals die geistige Brand­stiftung Rechter

Ras­sismus darf nir­gendwo auf der Welt einen Platz haben. Ebenso wenig wie Isla­mismus oder andere Formen extre­mis­ti­schen Gedan­kenguts. Es ist deshalb fol­ge­richtig, dass hier­zu­lande alle poli­ti­schen Par­teien die Bluttat von Christ­church ver­ur­teilen. Dabei fühlt man sich genötigt zu erwähnen, dass auch die AfD dies am Freitag in einer ein­deu­tigen Stel­lung­nahme getan hat. Um das Mas­saker für den „Kampf gegen rechts“ aus­zu­schlachten, wird hier und da wahr­heits­widrig der Ein­druck erweckt, die Partei habe geschwiegen. Medien am linken Rand geben der AfD gar unver­blümt eine Mit­schuld an der Eska­lation des Terrors. Dass ein Ver­treter der Partei umge­kehrt die Kli­ma­schutz­be­wegung rund um Greta für das Mas­saker ver­ant­wortlich macht, weil sich der Täter als fana­ti­scher Umwelt­schützer geoutet hat, ist aller­dings ebenso grotesk. Der Hass des aus­tra­li­schen Extre­misten geht viel tiefer, als dass er durch aktuelle poli­tische Strö­mungen moti­viert wäre. Genau das ver­sucht jedoch die „taz“ zu sug­ge­rieren. Unter dem Titel „Voll­strecker einer Ideo­logie“ stellt sie die „Neu­rechten“, die sie bewusst in einem Atemzug mit Rechts­extre­misten nennt, als Urheber einer Ent­wicklung dar, die zu den Morden von Christ­church geführt habe. Aus­ge­rechnet jene Jour­na­listen, die nach isla­mis­ti­schen Anschlägen gebets­müh­len­artig vor der Instru­men­ta­li­sierung des Terrors warnen und sich ver­bitten, die Morde im Namen des Pro­pheten in irgend­einen Zusam­menhang mit dem Islam selbst zu bringen, können nun nicht laut genug beklagen, dass der Terror von Christ­church das Ergebnis der geis­tigen Brand­stiftung rechter Poli­tiker und ihrer Anhänger sei. Wider­licher geht es nicht.

Es ist schäbig von der „taz“, eine rechte Mit­tä­ter­schaft zu kon­stru­ieren, die von Neu­seeland bis in die Nie­de­rungen der deut­schen Politik reichen soll

Inter­essant ist auch, dass in keiner jour­na­lis­ti­schen Bericht­erstattung zu lesen war, es habe sich um einen „geistig ver­wirrten Ein­zel­täter“ gehandelt – ein Befund, der nach isla­mis­ti­schen Taten prak­tisch niemals fehlt. Doch so wie Anders Breivik, der 2011 in Nor­wegen 77 Jugend­liche erschoss, ist auch der Christ­church-Atten­täter Brenton Tarrant nach jet­zigem Stand nicht etwa Teil eines rechts­extremen Netz­werks, sondern ein ein­zelner gefähr­licher Ver­rückter, der als tickende Zeit­bombe her­umlief, ohne den Behörden auf­zu­fallen. Es ist schäbig von der „taz“, derart unver­hohlen eine rechte Mit­tä­ter­schaft zu kon­stru­ieren, die von Neu­seeland bis in die Nie­de­rungen der deut­schen Par­tei­po­litik reichen soll, um zu ver­nebeln, dass Breivik, Tarrant und andere natio­na­lis­tische Extre­misten die Kri­terien ver­wirrter Ein­zel­täter in eben jener Weise erfüllen, die man so gerne den fern­ge­steu­erten Auf­trags­killern des IS zubilligt. Wieder einmal ist es der Umgang mit einem schreck­lichen Ver­brechen, mit dem sich ein Teil der Jour­na­listen selbst ins Zwie­licht stellt. Wer Islam­kri­tikern unter­stellt, in Christ­church mit­ge­mordet zu haben, ver­folgt offenbar das Ziel, die Spaltung der Gesell­schaft vor­an­zu­treiben, um seine eigene Daseins­be­rech­tigung im extremen linken Lager zu ver­tei­digen. Im ver­zwei­felten Kampf um Auf­lagen und Klicks scheuen „taz“ und Co. nicht einmal mehr davor zurück, das Leid Hun­derter Familien für ihre Ideo­logie zu miss­brauchen. Indem sie die gesell­schaft­lichen Gruppen gegen­ein­ander auf­hetzen, machen sie sich – anders als die­je­nigen, die sie als geistige Brand­stifter ver­un­glimpfen – tat­sächlich zu Tätern.


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