Foto: Kevin Kühnert, über dts Nachrichtenagentur

Barley zeigt Ver­ständnis für Jung­kom­munist Kühnert

Berlin (dts Nach­rich­ten­agentur) — Die Bun­des­jus­tiz­mi­nis­terin und SPD-Spit­zen­kan­di­datin für die Euro­pawahl, Katarina Barley, zeigt Ver­ständnis für Juso-Chef Kevin Kühnert und die von ihm aus­ge­löste Sozia­lismus-Debatte. “Die Jusos haben schon immer pola­ri­siert. Junge Men­schen haben das Recht, alles zu hin­ter­fragen, was anderen selbst­ver­ständlich erscheint”, sagte Barley der “Welt” (Sams­tags­ausgabe).
Und das sei auch richtig so. Mit Blick auf die Äuße­rungen der Betriebsräte von BMW und Daimler, die wegen der Kühnert-Ein­las­sungen zur Kol­lek­ti­vierung von Unter­nehmen vor der Wahl der SPD gewarnt hatten, sagte Barley: “Der DGB-Vor­sit­zende Reiner Hoffmann und andere Gewerk­schafter haben sich anders geäußert.” Ins­gesamt finde sie, dass die ganze Dis­kussion “unsachlich” geführt werde: “Da hat sich der Vor­sit­zende unserer Jugend­or­ga­ni­sation mit einem Debat­ten­beitrag zu Wort gemeldet”, so die Jus­tiz­mi­nis­terin weiter. Im Euro­pa­wahl­kampf brauche es aller­dings nicht nur Grund­satz­de­batten. Die SPD sei sich einig, dass theo­re­tische Debatten keine kon­kreten Pro­bleme lösten. Es gehe “um kon­krete Vor­schläge, um Deutschland und Europa gerechter und sozialer zu machen”. Die mache die SPD in ihrem Wahl­pro­gramm zum Bei­spiel mit der For­derung nach einem euro­pa­weiten Min­destlohn. Es gehe darum, den euro­päi­schen Bin­nen­markt um soziale Regeln zu ergänzen, die die Men­schen schützten, sagte Barley der “Welt”. Auf die Frage, ob Unter­nehmen fürchten müssten, unter einem sozi­al­de­mo­kra­ti­schen Kom­mis­si­ons­prä­si­denten kol­lek­ti­viert zu werden, ant­wortete die Jus­tiz­mi­nis­terin: “Nein.”


Quelle: dts