Foto: Grünen-Parteitag, über dts Nachrichtenagentur

Grusel-Umfrage von Forsa: Grüne wei­terhin vor Union — SPD gleichauf mit AfD

Berlin — Die Grünen bleiben in der neu­esten Forsa-Umfrage in der Wäh­ler­gunst wei­terhin vor der Union. Laut der Erhebung des Mei­nungs­for­schungs­in­stituts für RTL und n‑tv, die am Samstag ver­öf­fent­licht wurde, kommen die Grünen, die erstmals in der Woche nach der Euro­pawahl zur stärksten Partei in Deutschland wurden, unver­ändert auf 27 Prozent der Stimmen. Die Union ver­liert dagegen zwei Pro­zent­punkte und kommt nur noch auf 24 Prozent.
Das ist laut Forsa ein his­to­ri­scher Tief­stand. Die Union liegt damit sogar unter den Werten, die im Februar 2000 nach der Dis­kussion über Helmut Kohl und den Spen­den­skandal gemessen wurden. Die SPD bleibt unver­ändert bei 12 Prozent, gleichauf mit der AfD, die im Ver­gleich zur Vor­woche einen Pro­zent­punkt zulegen kann. Die Linke ver­bessert sich um einen Pro­zent­punkt und kommt auf 8 Prozent der Stimmen. Die FDP bleibt unver­ändert bei 8 Prozent. Für eine der sons­tigen Par­teien würden sich 9 Prozent der Befragten ent­scheiden. 18 Prozent aller Wahl­be­rech­tigten sind derzeit unent­schlossen oder würden nicht wählen (Nicht­wähler 2017: 23,8 Prozent). 25 Prozent der Grünen-Sym­pa­thi­santen stammen laut Forsa aus dem Lager der Nicht­wähler, 27 Prozent haben zuvor CDU oder CSU und 34 Prozent SPD gewählt. Die Grünen sind nach wie vor eine “West-Partei”: In West­deutschland kommen sie auf 30, im Osten auf 15 Prozent. 33 Prozent der Frauen wählen grün, aber nur 21 Prozent der Männer.
Die Grünen-Anhänger stammen über­wiegend aus den oberen Bil­dungs­schichten: 32 Prozent von ihnen haben laut Forsa Abitur oder Hoch­schul­studium, 16 Prozent haben einen Haupt­schul­ab­schluss. Auch bei der Ein­schätzung der poli­ti­schen Kom­petenz der ein­zelnen Par­teien über­flügeln die Grünen die Union. 19 Prozent der Bun­des­bürger trauen den Grünen zu, mit den Pro­blemen in Deutschland am besten fertig zu werden – das sind zwei Pro­zent­punkte mehr als in der Woche nach der Euro­pawahl. Der CDU/CSU trauen das nur noch 16 Prozent der Befragten zu (minus ein Pro­zent­punkt gegenüber der Vor­woche). Der SPD bil­ligen nur noch 2 von 100 Wahl­be­rech­tigten poli­tische Kom­petenz zu. “Die Grünen pro­fi­tieren wei­terhin von der höheren Wäh­ler­mo­bi­li­sierung, von der Selbst­zer­flei­schung der SPD und vom Versuch der CDU, die Grünen beim Bemühen um den Kli­ma­schutz zu über­trumpfen. Doch den Status einer wirk­lichen Volks­partei haben sie trotz hoher Sym­pa­thie­werte noch nicht erreicht”, sagte Forsa-Chef Manfred Güllner der Medi­en­gruppe RTL.
Bei der Kanz­ler­prä­ferenz hätte Grünen-Chef Robert Habeck laut Forsa bessere Chancen als CDU-Chefin Annegret Kramp-Kar­ren­bauer und Finanz­mi­nister Olaf Scholz (SPD). Die CDU-Chefin ver­liert gegenüber der Vor­woche weiter an Sym­pa­thien: Bei der Alter­native Scholz würden sich 28 Prozent für den Finanz­mi­nister und 19 Prozent für Kramp-Kar­ren­bauer ent­scheiden (minus zwei Pro­zent­punkte). Sie fällt damit erstmals unter die 20-Prozent-Marke. Habeck würde Kramp-Kar­ren­bauer mit 34 zu 21 Prozent schlagen. Auch gegen Scholz läge der Grünen-Chef mit 28 zu 23 Prozent vorn. Aller­dings würden sich bei der Alter­native Kramp-Kar­ren­bauer 41 Prozent, bei der Alter­native Scholz 47 Prozent der Grünen-Anhänger nicht für Habeck ent­scheiden. “An einen grünen Kanz­ler­kan­di­daten müssen sich die Bun­des­bürger erst noch gewöhnen. So kommt es, dass Habecks Rückhalt selbst bei den Anhängern der Grünen eher noch ver­halten ist”, sagte Güllner der Medi­en­gruppe RTL. Für die Erhebung wurden im Zeitraum vom 3. bis zum 7. Juni 2019 ins­gesamt 2.501 Per­sonen befragt.


Quelle: dts