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Folgt nun das nächste “Ibiza”? Geheimes Tonband aus Moskau soll Salvini belasten!

Es scheint, dass das heim­liche und damit strafbare Mit­schneiden von pri­vaten Treffen Mode wird. Ähnlich, wie bei der See­not­rettung durch Schlep­per­schiffe, kommt dann immer das „mora­lische Recht“ zum Zuge, dass der edle Zweck ja die Mittel heilige.
Nun hat es offenbar die ita­lie­nische Lega-Partei erwischt. Buzzfeed, ein Portal mit „Breaking News, leb­haften Jour­na­lismus, Quizze, Videos, Promi-News, Tasty Food-Videos, Rezepte, DIY-Tipps“ erhielt eine Ton­band­auf­nahme, auf der die Unter­haltung eines Treffens zwi­schen drei ita­lie­ni­schen Ver­tretern und drei rus­si­schen Ver­tretern der jewei­ligen Regie­rungen zu hören ist und ver­öf­fent­lichte das Gespräch. Und beschrieb den Zweck des Gespräches fol­gen­der­maßen: „Das Band liefert den ersten Beweis für die heim­lichen Ver­suche Russ­lands, die natio­na­lis­ti­schen Bewe­gungen Europas zu finan­zieren. Im Vor­der­grund scheint ein Ölge­schäft zu stehen. Doch dahinter steht das Ziel, liberale Demo­kratien zu unter­graben und ein neues natio­na­lis­ti­sches Europa zu schaffen, das mit Moskau in Ein­klang steht.“
Das Gespräch fand am 18. Oktober 2018 statt. Auf ita­lie­ni­scher Seite soll Sal­vinis Ver­trau­ensmann Gianluca Savoini (Prä­sident des Kul­tur­ver­eines Lom­bardei-Russland ist) dabei gewesen sein. Man wolle eine Allianz schmieden, heißt es bei Buzzfeed und es sei konkret darum gegangen, wie man einige Mil­lionen Dollar unent­deckt an Sal­vinis Partei „Lega“ schleusen könne. Einen kurzen Aus­schnitt von 01:38 Minuten kann man sich hier anhören. Eben­falls anwesend sollen Mit­ar­beiter des rus­si­schen Prä­si­denten Wla­dimir Putin gewesen sein.

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Die Trans­aktion habe man beab­sichtigt, über einen Ölhandel abzu­wi­ckeln. Den Deal sollte der rus­sische Ener­gie­konzern Rosneft mit dem nord­ita­lie­ni­schen Unter­nehmen ENI abwi­ckeln, ver­mutet ein Beitrag des öster­rei­chi­schen ORF. Es sei um eine Summe von 1,5 Mil­li­arden gegangen. Darin ein­ge­rechnet sei ein Rabatt von 65 Mil­lionen Euro, der dann letzt­endlich über Ver­mittler als Par­tei­spende an die Lega wei­ter­ge­reicht werden sollte, damit man die Her­kunft des Geldes nicht her­aus­finden könne. Den Ver­trau­ens­männern der Russen sei dabei eine hohe Pro­vision geboten worden, die Bank, die das Geschäft regeln sollte, sei die Intesa.
Das Geld sollte, so Buzzfeed, für die Europa-Wahl ver­wendet werden, um nachher Vor­teile für beide Länder zu erreichen. Welche Vor­teile, erfährt man zwar nicht, aber man kann es sich denken. Die „Popu­listen“ erobern eine ordent­liche Anzahl von Sitzen und sorgen mit ihrem Abstim­mungs­ver­halten für die Abschaffung der Sank­tionen gegen Russland. Hat ja auch prima geklappt.
Ob dieses Über­ein­kommen und die Öllie­ferung tat­sächlich durch­ge­führt wurde, scheint aber voll­kommen unklar zu sein. Rom demen­tiert tutti com­pletti alles, auch das Treffen, Moskau schweigt.
Matteo Salvini gab ein deut­liches Statement ab und drohte Buzzfeed gleich mit einer saf­tigen Klage: „Ich habe es schon in der Ver­gan­genheit gesagt, ich werde es auch heute, morgen und über­morgen tun: Ich habe nie einen Rubel, einen Euro, einen Dollar oder einen Liter Wodka an Finan­zierung von Russland genommen.“
Die oppo­si­tio­nellen Par­teien dagegen wittern eine „obskure Beziehung“ zwi­schen Russland und den diversen „national-popu­lis­ti­schen Par­teien“. Die Bezie­hungen zwi­schen den Mil­li­arden des Herrn George Soros mit seinem mas­siven Ein­fluss auf die Politik und die Poli­tikern und Regie­rungen in der EU sind dagegen nicht „obskur“, sondern von hehrer Men­schen­freund­lichkeit getragen.
Nun ermittelt die Mai­länder Staats­an­walt­schaft gegen Gianluca Savoini, denn gemäß ita­lie­ni­schem Recht ist eine Par­tei­en­fi­nan­zierung aus dem Ausland illegal. Viel­leicht sollten die Herren einmal alle in die Schule bei „Open Society“ oder der Atlan­tik­brücke gehen, wie man sowas richtig gekonnt macht. So mal Hun­dert­tausend findet selbst ein Herr Schäuble zufällig in seiner Schreib­tisch­schublade, ohne dass das weitere Folgen hat. Und abstreiten ist sowieso das Beste. Wenn nichts bewiesen werden kann, war‘s das. War bei Schäuble auch so. Das ver­läuft sich. Und so wurde Herr Schäuble auch im Oktober 2017 zum Prä­si­denten des Deut­schen Bun­des­tages gewählt.
Der Herr Savoini macht es ele­ganter:Der Beschul­digte selber beteuert, nie Geld aus Moskau ange­nommen und in die Kasse der Lega trans­fe­riert zu haben. Auf die Frage aber, ob er darüber in Moskau ver­handelt habe, ant­wortet Savoini aus­wei­chend: Er möge sich nicht im Detail an alle von ihm in Moskau geführten Ver­hand­lungen oder Gespräche erinnern.“
Ita­liens Vize­premier Luigi di Maio fordert eine par­la­men­ta­rische Unter­su­chungs­kom­mission, die die Finan­zierung aller Par­teien kon­trol­lieren soll: „Es ist eine Ver­pflichtung, zu beweisen, woher die Par­teien ihre Wahl­kampf-Finan­zie­rungen erhalten haben. Wenn es einen Ver­dacht in Sachen Par­tei­en­fi­nan­zierung gibt, muss man Klarheit schaffen. Die Bürger haben das Recht zu wissen, wie sich die Par­teien, die sie wählen, finan­zieren“, schrieb Di Maio am Sonntag auf Facebook.
Ein Husa­ren­stück! Groß­artig! Damit ist der ganze Fall vom Tisch, denn dagegen sind sich mit abso­luter Sicherheit alle Par­teien einig. Das darf kei­nes­falls kommen, denn dann sind sie garan­tiert alle dran. Matteo, Du kannst beruhigt sein, damit ist die Kuh vom Eis. Und Moskau wird diskret schweigen.