Bild: Wikimedia Commons, Olaf Kosinsky,

Vera Lengsfeld: Ver­fas­sungs­schutz erklärt Grund­gesetz für verfassungsfeindlich!

In der geistig geschlos­senen Irren­an­stalt Deutschland hat der galop­pie­rende Wahn der poli­tisch-medialen Herrsch­süch­tigen einen unfass­baren Höhe­punkt erreicht.
In der Begründung des Ver­fas­sungs­schutzes für die Ein­stufung der Iden­ti­tären als rechts­extre­mis­tisch wird als „Beweis“ für Ver­fas­sungs­feind­lichkeit eine Aktion „Grund­gesetz statt Scharia“ aufgeführt.
Was wie schlechte Satire oder Ver­leumdung einer der wich­tigsten staat­lichen Insti­tu­tionen klingt, ist tat­sächlich im Bericht nachzulesen.

Damit hat sich der Ver­fas­sungs­schutz unter seinem neuen Prä­si­denten Thomas Hal­denwang dem links-grünen Zeit­geist ergeben, in dem die Antifa den Ton angibt. Künftig ist rechts­extrem, wer es wagt, auf die Ein­haltung des Grund­ge­setzes zu bestehen. Damit sind alle Bürger, die Rechts­staat­lichkeit noch ernst nehmen, oder gar zu ver­tei­digen bereit sind, unter Kuratel gestellt. Wer glaubt, dass damit das Ende der Fah­nen­stange erreicht ist, irrt sich. Wir sind kurz davor, dass Lesen von klas­si­scher deut­scher Lite­ratur, etwa von Goethe oder gar Schiller, zum sub­ver­siven Akt wird. Die Vor­denker haben das bereits aus­ge­sprochen. In ihrem weit ver­brei­teten Machwerk „Das Netzwerk der Neuen Rechten“ behaupten die Relotius-Jünger der Zeit, Christian Fuchs und Paul Mid­delhoff tat­sächlich, dass Bezüge auf Richard Wagner oder Thomas Mann eine neu­rechte Bot­schaft seien. „Deutschland ist eine Kul­tur­nation, ist eine reiche Kul­tur­nation mit einer reichen Tra­dition, die weiter zurück­reicht, als bis zu den zwölf Jahren der Bar­barei im dritten Reich.“ Damit würde die deutsche Geschichte ver­klärt und die Nazi­dik­tatur verharmlost.

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Auch die früh­bür­ger­liche Revo­lution von 1848, die u. a. auch für die Pres­se­freiheit kämpfte, ist wegen ihrer frei­heit­lichen Ziele diesen Stich­wort­gebern äußerst ver­dächtig. Wer Richard Wagner als „bür­ger­lichen Revo­lu­tionär“ bezeichnet, der gegen „Fürs­ten­willkür“ 1848 auf den Bar­ri­kaden stand, hat in den Augen der Vigi­lanten gegen rechts eine „neu­rechte poli­tische Bot­schaft“ unter­ge­bracht. Macht­haber scheinen im Weltbild von Fuchs/Middelhoff per se eine unter­tä­nigst zu bewun­dernde Spezies zu sein. Anders kann ihre Abneigung gegen Kri­tiker der Fürs­ten­willkür nicht erklärt werden.
Da eröffnet sich ein weites Feld für einen Ver­fas­sungs­schutz, der mit seinem neuen Prä­si­denten zum Regie­rungs­schutz mutiert ist. Um die Regie­rungs­po­litik vor Kri­tikern effektiv zu schützen, machen sich die Nicht-mehr-Ver­fas­sungs­schützer daran, völlig neue Kul­tur­de­fi­ni­tionen zu kre­ieren. Sie werfen in ihrem Bericht den Iden­ti­tären vor, aus ihrer Sicht könnten Men­schen ohne gleiche eth­nische Vor­aus­set­zungen „niemals Teil einer gemein­samen Kultur sein“. Abge­sehen davon, dass dies glatt gelogen ist, denn nir­gends findet sich in den Äuße­rungen der Iden­ti­tären ein Beweis dafür, fragt man sich, wie die Schlapphüte künftig Hamed Abdel-Samad, Imad Karim oder Necla Kelek ein­ordnen wollen, die zu den besten Ver­tretern unserer Kultur und eif­rigsten Ver­tei­digern unserer eman­zi­pa­to­ri­schen Errun­gen­schaften gehören.
Die Iden­ti­tären würden Men­schen außer­eu­ro­päi­scher Her­kunft in einer„ihre Men­schen­würde ver­let­zenden Weise […] dis­kri­mi­nieren“. Hat man jemals etwas von einem ver­balen Angriff der Iden­ti­tären auf Japaner, Chi­nesen oder Viet­na­mesen gehört? Das sind zwei­fellos Men­schen außer­eu­ro­päi­scher Her­kunft, die sich pro­blemlos in unsere Gesell­schaft inte­grieren, dabei ihre eigene kul­tu­relle Iden­tität bewahren und damit unsere Gesell­schaft tat­sächlich bereichern.
Nein, die Iden­ti­tären kri­ti­sieren die unkon­trol­lierte Auf­nahme von jungen Männern aus gewalt­a­ffinen und frau­en­ver­ach­tenden, anti­se­mi­ti­schen Gesell­schaften, die unseren öffent­lichen Raum unsicher gemacht, Schwimm­bäder in Nah­kampf­zonen ver­wandelt, ihre Frau­en­ver­achtung öffentlich demons­triert haben, gewalt­tätig und aggressiv sind. Einer dieser jungen Männern hat kürzlich in Augsburg gezeigt, wie dankbar er für die erwiesene Hilfe ist, indem er Autos der Mit­ar­beiter des Auf­nah­me­zen­trums demo­lierte. Für die Öffent­lichkeit wurde schnell das Framing erfunden, der Mann habe wirr geredet und sei deshalb ins Kran­kenhaus ein­ge­liefert worden. Einer von tau­senden Ein­zel­fällen, die das Scheitern der Will­kom­mens­kultur Merkels belegen. Wie einst die greisen Polit­bü­ro­kraten ist unsere Regierung aber nicht willens, ihre Fehler zu erkennen, geschweige denn zu kor­ri­gieren. Deshalb wird der Kampf gegen Anders­den­kende immer mehr verschärft.
Ein Trep­penwitz der Welt­ge­schichte ist, dass Innen­mi­nister See­hofer, der bei der Prä­sen­tation des Berichts gegen die angeblich rechts­extremen Iden­ti­tären zustimmend neben Hal­denwang saß, nach den von der Behörde gestrickten Kri­terien selbst wegen rechts­extre­mis­ti­scher Aus­fälle beob­achtet werden müsste. Schließlich hatte er als Baye­ri­scher Minis­ter­prä­sident die unkon­trol­lierte Mas­sen­ein­wan­derung eine „Herr­schaft des Unrechts“ genannt.
Das die Iden­ti­tären nur der Anfang sind, hat am Abend der Ver­kün­digung des Beschlusses Georg Restle in einem Kom­mentar in den Tages­themen klar gemacht. Wer A sagt, müsse auch B sagen und nun die AfD beob­achten. Das der unter Hal­denwang bereits gestartete Versuch, das zu ver­an­lassen, kläglich gescheitert ist, weil es schlicht keine hin­rei­chenden rechts­staat­lichen Gründe dafür gibt, inter­es­sierte den GEZ-finan­zierten Mei­nungs­macher nicht. Dass auch der Versuch Hal­den­wangs, die AfD wenigstens als „Ver­dachtsfall“ anzu­schwärzen, von einem Gericht untersagt wurde, spielt auch keine Rolle. Rechts­staat­lichkeit war gestern, heute herrscht die Willkür der Regierungsschützer.
Last, not least: Im Bericht ist eine Äußerung des AfD-Poli­tikers Jörg Urban als ver­fas­sungs­feindlich angeführt:
„Deutschland hat im Laufe seiner Geschichte viele Ein­wan­derer aus benach­barten Kul­tur­kreisen auf­ge­nommen und inte­griert. Aber alles hat seine Grenzen.“

Wenn das ver­fas­sungs­feindlich ist, dann ist auch Ex-Bun­des­prä­sident Joachim Gauck ein Ver­fas­sungs­feind, der eine ähn­liche Bemerkung gemacht hat. Oder nehemn wir diese Feststellung:
„ […] wir sind kein Ein­wan­de­rungsland. Wir können es nach unserer Größe und wir können es wegen unserer dichten Besiedlung nicht sein. Deshalb geht es darum, ohne Ein­griffe in die Rechte des Ein­zelnen und der Familie, ohne Ver­letzung der Grund­sätze der Toleranz zu einer Ver­min­derung der Aus­län­der­zahlen zu kommen.“
Das waren nicht Martin Sellner, Alex­ander Gauland oder Jörg Meuthen, sondern Hans-Dietrich Gen­scher, am 5. Oktober 1984 vor dem Deut­schen Bun­destag zur „Fort­ent­wicklung des Ausländerrechts”.
Quelle: Ste­no­gra­phi­scher Bericht auf S. 6587.
Wird Gen­scher nun postum zum rechts­extre­mis­ti­schen Ver­fas­sungs­feind erklärt? Auf den Kom­mentar von Restle dazu darf man gespannt sein.
 

Vera Len­gefeld — vera-lengsfeld.de