Dras­tische Kräf­te­ver­schiebung nach Öster­reich-Wahl — Kurz gestärkt — FPÖ ver­liert — Grüne legen deutlich zu

Wien  — Nach der vor­ge­zo­genen Natio­nal­ratswahl in Öster­reich ändern sich die Kräf­te­ver­hält­nisse in der Alpen­re­publik wohl deutlich. Die ÖVP von Ex-Bun­des­kanzler Sebastian Kurz gewinnt laut Hoch­rechnung des Instituts SORA im Auftrag des ORF über fünf Prozent und kommt auf rund 37 Prozent. Die FPÖ stürzt demnach um rund zehn Prozent ab und erreicht laut Hoch­rechnung etwa 16 Prozent.Fast eben­sohoch sind die Gewinne bei den Grünen, die nun um die 14 Prozent erreichen. Die SPÖ ver­liert rund fünf Prozent und erreicht noch etwa 22 Prozent, kleinere Zuge­winne von etwa zwei Prozent gibt es für NEOS, die ver­mutlich auf etwa 7 bis 8 Prozent kommen. Die Partei Jetzt muss das Wiener Par­lament wohl ver­lassen und kommt nur noch auf rund zwei Prozent. Laut der Hoch­rechnung käme die ÖVP im Natio­nalrat auf 71 Sitze, die SPÖ auf 41, die FPÖ auf 30, NEOS auf 14 und die Grünen auf 27 Sitze. Eine Mehrheit liegt bei 92 Stimmen.
Nach Öster­reich-Wahl: Grüne wollen mit Kurz sprechen
Die deutlich erstarkten Grünen haben der ÖVP von Sebastian Kurz einen Dialog ange­boten. “Wir werden Gespräche führen”, sagte Grünen-Chef Werner Kogler am Sonn­tag­abend. Aller­dings zeichne sich derzeit noch über­haupt nicht ab, ob solche Gespräche in eine Koalition münden könnten.
Bei Themen wie Kli­ma­schutz, Kor­rup­ti­ons­be­kämpfung und Armuts­be­kämpfung sei man “mei­lenweit” von­ein­ander ent­fernt. Die ÖVP von Ex-Bun­des­kanzler Sebastian Kurz hatte deutlich zugelegt und kann rech­ne­risch sowohl mit SPÖ, FPÖ als auch Grünen eine Zwei­er­ko­alition bilden. Während die Umfragen die Mög­lichkeit einer Türkis-grünen Koalition nicht hatten ver­muten lassen, hatte Kurz schon zuvor bekundet, weder mit SPÖ noch FPÖ koalieren zu wollen. Kurz zeigte sich am Sonn­tag­abend vom Abschneiden seiner Partei über­wältigt. “Heute hat uns die Bevöl­kerung zurück­ge­wählt”, sagte der Ex-Bun­des­kanzler, der im Frühjahr durch ein Miss­trau­ens­votum gestürzt worden war. Nach der vom ORF um 18:30 Uhr ver­öf­fent­lichten Hoch­rechnung des Instituts SORA kommt die ÖVP auf rund 37 Prozent, die SPÖ auf etwa 22 Prozent, die FPÖ auf 16, die Grünen auf 14 und die NEOS auf etwa 8 Prozent. Die Partei Jetzt erreicht nur noch rund zwei Prozent und muss das Par­lament ver­lassen. Das vor­läufige End­ergebnis wird erst am Montag nach Aus­zählung der Brief­wahl­stimmen erwartet. 

 


Foto: Sebastian Kurz, über dts Nachrichtenagentur