Beth­lehem: Ist die Geburt im Stall nur eine Legende?

Es gab angeblich zwei Beth­lehem, eines in Judäa (die David­stadt) und eines im Tabor­ge­birge in Galiläa. Je nachdem, ob man Jesus als Juden oder als Galiläer ansehen will, findet sich die ent­spre­chende Geburts­stätte. Nur zwei der kano­ni­schen, jedoch mehrere apo­kryphe Evan­gelien berichten darüber.
(von Johannes Holey)
Da aber die Theo­logen wissen, dass das Beth­lehem der Judäer 778 Meter hoch und zu Weih­nachten  Schnee auf den Hügeln liegen kann und es somit auch keine Herden im Freien gibt, spricht man inzwi­schen von einer Legende.
Zur Bekräf­tigung einer Legende führen aller­dings auch die Hin­weise auf ähn­liche Geschichten der Ver­gan­genheit: Als das gött­liche Kind Krischna von einer keu­schen Jungfrau namens Devaki geboren wurde, ver­kündete dies ein beson­derer Stern am Himmel, und es wurde alsbald von Weisen mit Geschenken ange­betet und verehrt. Ebenso bei Buddha – er wurde, wie alle seine Anhänger glauben, von Gott gezeugt und durch die Jungfrau Maya geboren. Seine gött­liche Geburt ver­kündete ein sich am Himmel sehr rasch bewe­gender Stern – nach­folgend wurde er eben­falls verehrt und beschenkt von besu­chenden Weisen. Beides geschah auch bei Meister Kŏng Fū Zí (lat.: Kon­fuzius, im Jahre 551 vor Christus) und bei dem per­si­schen Erlöser Mithras.
Doch aus einer anderen Sicht­weise möchte ich belegen, dass der Stall und die Hirten tat­sächlich eine Legende sind. Als ich nämlich (am 17. Mai 2007) mit Bri­gitte Jost darüber sprach, schil­derte sie mir ihre innere Vision zum Thema Beth­lehem. Wir bekamen die Geburt (mit Maria als Mutter) und die Region (Provinz Galiläa) bestätigt, jedoch auch den Hinweis auf einen beson­deren Kraft­platz, der dafür Vor­aus­setzung war. Und das ist das ver­ständ­liche Neue, das uns aus den alten Wider­sprüchen fliehen lässt: „Denn vorher mussten das Ener­giefeld und die Gegend vor­be­reitet werden, wo dieses hohe Wesen Jesus geboren werden konnte. Es war keine normale, sondern eine hoch­en­er­ge­tische Geburt.“ 
In Bri­gittes Vision war dieser ‚Platz‘ in der Form des kos­mi­schen Kreuzes zen­triert und von hohen „Scha­manen“, die mit den irdi­schen Natur­wesen eng ver­bunden sind, geweiht. Es waren vier har­mo­nische Paare (weiblich/männlich), die aus den vier Him­mels­rich­tungen ihre natur­ei­genen Schwin­gungen und die Weisheit ihrer Tra­di­tionen ein­brachten. Sie waren wie Herr­sche­rinnen und Herr­scher erschienen, die Beherr­scher und Meister der Ele­mente: das blonde Paar aus dem Norden, das asia­tische aus dem Osten, das dun­kel­häutige aus dem Süden und das india­nische aus dem Westen. Sie prägten einen geweihten ‚Erdraum‘ mit abso­lutem ener­ge­ti­schem Gleich-Gewicht für die Ankunft des gött­lichen Wesens und hei­ligten ihn zugleich als das Präsent der Erd­mutter.
Diese vier Paare waren jeweilige ‚höchste Meister aller irdi­schen und natür­lichen Ele­mente’ und schufen im Zentrum des ‚kos­mi­schen Kreuzes’ den Platz für den ‚höchsten Meister der Liebe’, der alles vereint. Und aus Texten des mys­ti­schen Ordens der Essener (Essäer) weiß man, dass diese viele Höhlen als Heil­stätten (rund ums Mit­telmeer) hatten, eben auch ihre Geburts­stätten – und die „Heilige Familie“ gehörte zu den Essenern. Also ist nicht die Höhle, sondern nur der Stall die Legende.
Das auch für Kinder ver­ständ­liche ‚Bild‘ mit den Tieren und Hirten und Engeln rund um eine Krippe ver­nied­licht natürlich diesen her­aus­ra­genden kos­mi­schen Vorgang der Geburt eines Meisters, eines Avatars, eines Heil­bringers und Hei­lands auf unserem Pla­neten, der in ‚Armut‘ geboren wird. Wenn wir dabei an die theo­lo­gische Formel »Jesus war ganz Gott und ganz Mensch« denken, dann ist das wie mit den berühmten Gleich­nissen, mit denen Jesus seine Froh­bot­schaft erklärte: Das Volk hat sie (fast) immer ver­standen. Der ‚Sohn Gottes‘ im Stall bei den Tieren – das ver­steht jeder, und wenn wir an die Freude und das Erleben unserer Kleinen beim Betrachten der „Krippen“ denken, ist das die beste Bestätigung.
Daran, dass auch diese lie­be­volle Energie noch einen anderen, tie­feren Hin­ter­grund haben könnte, erinnert mich Anya, die Lek­torin dieses Buches: „Viel­leicht sollen die Tiere das ani­ma­lische Niveau der Men­schen und der Stall das Gefan­gensein sym­bo­li­sieren, das geistige Gefängnis, aus dem Jesus uns befreit“.
Mehr dazu im Buch »Der Jesus Code« vom Johannes Holey