OECD warnt vor glo­balem “Steu­er­krieg”

Der Indus­trie­staa­ten­verbund OECD warnt vor einem glo­balen Steu­er­kon­flikt, wenn es nicht gelingen sollte, die Besteuerung inter­na­tional tätiger Groß­kon­zerne wie geplant in diesem Jahr grund­legend zu refor­mieren. “Dann bekommen wir einen Steu­er­krieg”, sagte der Leiter der OECD-Steu­er­ab­teilung, Pascal Saint-Amans, der “Frank­furter All­ge­meinen Sonn­tags­zeitung”. Er ist der Ver­hand­lungs­führer in den inter­na­tio­nalen Gesprächen.Falls es 2020 keine Einigung über die Neu­ordnung der Unter­neh­mens­be­steuerung gebe, würden viele Regie­rungen auf eigene Faust handeln, sagte der Franzose: “Ins­gesamt 40 Länder stehen in den Start­blöcken und sind bereit, ein­seitig Maß­nahmen zu ergreifen, wenn keine mul­ti­la­terale Lösung erzielt wird” Als Bei­spiele nannte er Frank­reich, Groß­bri­tannien, Italien, Spanien und andere Länder. Die Ver­ei­nigten Staaten hatten auf dem Welt­wirt­schafts­forum in Davos bereits damit gedroht, Ein­fuhr­zölle auf euro­päische Autos zu ver­hängen, falls Frank­reich eine Digi­tal­steuer erheben sollte. Die OECD ist feder­führend bei der größten Reform der inter­na­tio­nalen Unter­neh­mens­be­steuerung seit rund einem Jahr­hundert, um die ins­gesamt 138 Staaten seit langem ringen. Bis Jah­resende soll der Ver­hand­lungs­ma­rathon abge­schlossen werden. Der OECD-Steu­erchef plä­diert dafür, im Rahmen der Reform einen global ver­bind­lichen Min­dest­steu­ersatz auf Unter­neh­mens­ge­winne von 12,5 Prozent zu eta­blieren: “Ich denke, 12,5 Prozent könnte ein sinn­voller Steu­ersatz sein, auf den man sich einigen könnte”, sagte Saint-Amans der FAS.

Paris (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Büro-Hochhaus, über dts Nachrichtenagentur