Angst vor dem eigenen Volk? — Immer mehr Abge­ordnete lassen ihre Wohn­adresse im Mel­de­re­gister sperren

Immer mehr Bun­des­tags­ab­ge­ordnete lassen ihren Adress­eintrag im Mel­de­re­gister sperren, weil sie sich bedroht fühlen. Dies­be­züglich seien seit Beginn ver­gan­genen Jahres rund 50 Anträge von Par­la­men­ta­riern aus allen Frak­tionen vom BKA unter­stützt worden, berichtet der “Tages­spiegel” unter Berufung auf das Bun­des­kri­mi­nalamt (BKA). Prin­zi­piell müssen die Adress­daten für jedermann zugänglich sein, Sperren sind nur aus­nahms­weise zulässig.Grund für den Anstieg ist deshalb auch, dass die Bun­des­tags­ver­waltung die Ein­richtung solcher Sperren im Jahr 2019 im Zusam­men­spiel mit der Ber­liner Innen­ver­waltung erleichtert hat. Die Abge­ord­neten müssten mit einer “berufs­ty­pi­schen Gefährdung” leben, heißt es in einem Schreiben der Par­la­ments­ver­waltung an die Frak­tionen, über welches die Zeitung berichtet. Es gebe ver­mehrt Straf­taten gegen Poli­tiker, dar­unter Brand­an­schläge oder Angriffe auf Wahl­kreis­büros. Aus­drücklich genannt werden die “Bedro­hungen in den sozialen Medien”. Es sei zu befürchten, “dass die Täter auch vor dem Auf­suchen der Wohn­sitze von Abge­ord­neten des Deut­schen Bun­destags in den Wahl­kreisen und in Berlin nicht zurückschrecken”.

Berlin (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Hin­ter­bänkler im Bun­destag, über dts Nachrichtenagentur