Coro­na­virus — das Ende der Globalisierung!

Der soge­nannte Coro­na­virus (COVID-19) breitet sich immer weiter aus. Weltweit sind bereits über 82.000 Men­schen infi­ziert und über 2.800 daran gestorben (Stand 27.02.2020).  (Video)

(von Marc Friedrich und Mat­thias Weik)

In China stehen 760 Mil­lionen Men­schen unter Qua­rantäne — das ist ein Zehntel der Welt­be­völ­kerung!

Seit Januar wurden global 200.000 Flüge gestrichen und hun­derte von Con­tai­ner­schiffen liegen vor Anker. In Japan (zweit­größte Volks­wirt­schaft Asiens) bleiben die Schulen bis Ende März geschlossen! In Korea (dritt­größte Volks­wirt­schaft Asiens) stehen bei zahl­reichen Firmen die Bänder still und die Anzahl­ahlen der Infi­zierten steigt rasant (1596). Erst­malig gibt es eine Aus­gangs­sperre in Europa und zwar in Italien für 50.000 Men­schen! Aber auch in Süd­amerika, Aus­tralien und in den USA gibt es erkrankte Per­sonen. Bereits Ende Januar haben die USA und Aus­tralien ein Ein­rei­se­verbot für Rei­sende aus China ver­hängt. Aus­ge­nommen sind Staats­bürger und Men­schen mit stän­diger Auf­ent­halts­ge­neh­migung. Diese müssen sich bei ihrer Rückkehr ins Land jedoch in eine zwei­wö­chige “Selbst­qua­rantäne” begeben.[i]

Die CDU/ SPD-GroKo-Regierung unternahm jedoch nichts um uns Bürger zu schützen. Bun­des­ge­sund­heits­mi­nister Spahn kommt nach ewigen Beschwich­ti­gungen mitt­ler­weile zu der Aussage: “Wir befinden uns am Beginn einer Corona-Epi­demie”.[ii] Wir sagen: Wir haben bereits eine Pan­demie — denn mitt­ler­weile sind 32 Länder auf allen Kon­ti­nenten betroffen. Die Gefahr einer glo­balen Pan­demie mit fatalen Folgen für die glo­ba­li­sierte Welt­wirt­schaft wird unserer Ansicht noch völlig unter­schätzt. Bereits seit einer Woche geht es an den Akti­en­märkten abwärts und die Tal­sohle ist noch kei­neswegs in Sicht.

Deutschland: Miese Wirt­schafts­daten bereits vor Coronavirus

Bereits vor dem Aus­bruch des Coro­na­virus sank die Indus­trie­pro­duktion in Deutschland stetig. Knallhart gesagt: sie bricht seit 2018 kon­ti­nu­ierlich ein. Die Ent­wicklung beim sai­son­be­rei­nigten Output der breit gefassten Indus­trie­pro­duktion (Bergbau, Ener­gie­ver­sorgung und Ver­ar­bei­tendes Gewerbe) ohne Bau­ge­werbe ist seit knapp zwei Jahren Rück­läufig und es besteht keine Aus­sicht auf Besserung.

In Punkto Auf­trags­ein­gänge sieht es bei der deut­schen Industrie besorg­nis­er­regend aus. Der sai­son­be­rei­nigte und reale Auf­trags­eingang der deut­schen Industrie sinkt seit August 2019 kontinuierlich.

Roh­stahl­pro­duktion in Deutschland bricht ein

Ebenso dras­tisch sieht es im Bereich der Roh­stahl­pro­duktion aus. Im Januar 2020 sank der Output der deut­schen Hüt­ten­werke um 17,7 Prozent zum Vor­jah­res­monat (Worldsteel). Bereits 2019 sank in Deutschland der Output um 6,5 Prozent zum Vorjahr, der nied­rigste Stand seit 2009.[i]

Auto­mo­bil­branche und Maschi­nenbau befinden sich in einer Rezession!

Oben­drein ver­schärft sich ins­be­sondere die Krise in der Auto­mo­bil­in­dustrie stetig. Der ideo­lo­gische geführte Kampf gegen das Auto­mobil wird mit Vehemenz wei­ter­ge­führt. Ob es tat­sächlich ziel­führend ist eine der wenigen Schlüs­sel­in­dus­trien sturmreif zu schießen, welche nebenbei noch 21 Prozent zu BIP bei­trägt, wagen wir zu bezweifeln. Bereits im Jahr 2018 war die Pro­duktion um 9,4 Prozent zum Vorjahr ein­ge­brochen! Im Gesamtjahr 2019 sank der Output um 9 Prozent zum Vorjahr, auf 4,66 Mil­lionen Ein­heiten. Das ist der nied­rigste Stand seit 23 Jahren! Nicht zu ver­kennen ist, dass drei von vier in Deutschland her­ge­stellten PKW bisher in den Export gingen. Folglich wird selbst ein bis dato bes­serer Bin­nen­absatz den Ein­bruch im Export nicht ansatz­weise aus­gleichen können. Noch immer sehen wir kei­nerlei Ant­worten von Seiten der Politik auf diese Entwicklung.

 

2008 hat Deutschland – und vor allem unsere Auto­bauer — neben dem vielen bil­ligen Geld ins­be­sondere China aus der Krise her­aus­ge­zogen. Dies wird in Zukunft nicht der Fall sein, denn China hat gegen­wärtig grund­legend andere Probleme.

Minus 92 Prozent — Auto­mo­bil­markt in China stürzt ab

Der weltweit größte Auto­markt China bricht seit knapp zwei Jahren ein. 2018 schrumpfte der chi­ne­sische Auto­markt erst­malig seit über zwanzig Jahren geschrumpft. 2019 gingen die gegenüber dem Vorjahr um 7,5 Prozent zurück.[i] Jetzt gras­siert das Coro­na­virus in China mit bis dato ver­hee­renden Kon­se­quenzen für den dor­tigen Automobilmarkt.

 

Im Zuge des Coro­na­vi­ruses wurden zahl­reiche Pro­duk­ti­ons­stätten in China geschlossen. Wichtig zu wissen in dieser Causa: China allein steht inzwi­schen für 18 Prozent der glo­balen Wirt­schafts­leistung und knapp 50 Prozent des Wachstums der Welt in den letzten Jahren. Fast alle euro­päi­schen Unter­nehmen mit Geschäfts­tä­tigkeit in China sind mitt­ler­weile von den Folgen der Coro­na­virus-Krise betroffen. Einer am Don­nerstag ver­öf­fent­lichten Umfrage der Euro­päi­schen Han­dels­kammer und der deut­schen Außen­han­dels­kammern in China sehen fast 60 Prozent „schwere“ und weitere 30 Prozent „mit­tel­schwere“ Folgen für ihr Chinageschäft.

Bis dato sind die Folgen dessen noch die Bürger in Deutschland noch über­schaubar. Bald wird es jedoch knüp­peldick kommen. In den ersten beiden Febru­ar­wochen sind die Auto­ver­käufe in China um 92 Prozent ein­ge­brochen.[i] Es wurden lediglich noch 4.962 PKW´s ver­kauft. Kata­strophal für die deut­schen Auto­bauer! Denn der chi­ne­sische Markt ist für 40 Prozent des Absatzes verantwortlich.

 

Der Beginn der Deglobalisierung

Sollten die Chi­nesen wei­terhin kaum mehr Autos kaufen wird dies desas­tröse Kon­se­quenzen für VW, Audi, BMW und Daimler haben aber auch für die Zulie­ferer und schluss­endlich für alle anderen Branchen in diesem Land. Den Rat­ten­schwanz, der die Qua­rantäne auslöst haben viele noch gar nicht auf dem Schirm. Durch die Just in Time Pro­duktion sind die Läger weltweit kos­ten­op­ti­miert auf Straßen und Seewege verlegt worden. Jetzt zeigt sich die Kehr­seite der Abhän­gigkeit von der bil­ligen Werkbank Chinas.. Die Zulie­fer­kette ist gestört und es werden erste Eng­pässe deutlich. Mit jedem Tag, mit dem die Krise anhält, die Men­schen in China nicht zu Arbeit gehen, Häfen geschlossen sind und Flüge gestrichen werden, poten­zieren sich die Aus­wir­kungen auf unsere glo­ba­li­sierte Welt­wirt­schaft. Viele Unter­nehmen weltweit werden erkennen, dass man sich in eine gefähr­liche Abhän­gigkeit von China begeben hat. Man wird wieder umdenken. Dies bedeutet: Arbeits­plätze und Pro­duk­tionen wieder nach Hause holen, Alter­na­tiven schaffen um die Abhän­gigkeit zu redu­zieren. Das wird China Wachstum kosten und schluss­endlich die KP zu Fall bringen. Wir sehen gerade den Beginn der Deglobalisierung!

China – Geld vor Gesundheit?

Mitt­ler­weile ver­suchen der Staat und die Unter­nehmen alles Erdenk­liche zu tun um die ver­ängs­tigten Bürger wieder an ihre Arbeits­plätze und zum Arbeiten zu bringen. Regionen haben die Transport- und Rei­se­be­schrän­kungen gelo­ckert. Selbst Staats­prä­sident Xi Jinping sah sich gezwungen, die Unter­nehmen Chinas dazu auf­zu­rufen, ihre Arbeit wie­der­auf­zu­nehmen. Städte wie Schanghai und Peking orga­ni­sieren Shuttle-Fahrten. Kos­ten­freie Züge und Busse sollen die Arbeiter, die jetzt wegen des Coro­na­vi­ruses wochenlang zuhause waren, rasch zurück zur Arbeit Werk­bänke zurückbringen.

Auch mit Geld ver­sucht die Wirt­schaft ihre Arbeiter wieder an ihren Arbeits­platz zu bringen. Foxconn, pro­du­ziert unter anderem das iPhone ver­sucht seine Arbeiter zu kaufen hat ihnen ein Bonus von bis zu 7000 Yuan monatlich (anstatt üblichen 3000 Yuan) in Aus­sicht gestellt, wenn die zur Arbeit kommen. Ob sich die Chi­nesen tat­sächlich kaufen lassen ist noch offen. Gesundheit ist wich­tiger als Geld — das ist auch in China bekannt.

Italien – Coro­na­virus, der Supergau für ein schwer ange­schla­genes Land? 

Aus­ge­rechnet das wirt­schaftlich stärkere Nord­italien wird vom Coro­na­virus heim­ge­sucht. Dies hat nicht nur dras­tische Aus­wir­kungen für das fak­tisch bank­rotte Italien, sondern auch für deutsche Unter­nehmen. Deren Lie­fer­ketten sind eng mit Nord­italien ver­flochten. Allein Knapp 1500 deutsche Unter­nehmen haben Nie­der­las­sungen. Besonders Auto­zu­lie­ferer, Elektro- und Che­mie­be­triebe. Am stärksten von der Epi­demie betroffen ist die Lom­bardei. Sie ist die wirt­schaftlich stärkste Region Italien. Sie und stellt etwa ein Fünftel der Wirt­schafts­kraft. Um die Bedeutung der Lom­bardei für Deutschland zu ver­an­schau­lichen: Das Han­dels­vo­lumen Deutsch­lands mit der Lom­bardei ist beinahe so groß wie das mit der wirt­schaft­lichen Groß­macht Japan. Für die sich bereits in einer erheb­lichen Rezession befin­dende nord­ita­lie­nische Industrie ist das Coro­na­virus kata­strophal. Aber auch für Deutschland sind die Aus­wir­kungen auf die hiesige Kon­junktur nicht zu unter­schätzen. DIHK-Außen­wirt­schaftschef Volker Treier: “Schließlich ist Italien mit einem Han­dels­vo­lumen von über 125 Mil­li­arden Euro der fünft­wich­tigste Han­dels­partner Deutsch­lands, und täglich gehen ins­be­sondere unver­zichtbare indus­trielle Vor­leis­tungs­pro­dukte in beide Rich­tungen über die Alpen.” Allein daran zeige sich, “dass das Coro­na­virus erheb­liche Aus­strahlung auf den Welt­handel zu ent­wi­ckeln beginnt”.[i] Ferner ist das Coro­na­virus fatal für die ita­lie­nische Tou­ris­mus­branche. Aber auch für den Tou­rismus weltweit. Die Chi­nesen gelten als besonders rei­se­freudig. Frank­reich hat bereits jetzt einen Ein­bruch von 35 Prozent zu ver­zeichnen. Weitere Länder werden folgen. Die Flug­linien, Hotels und Kreuz­fahrt­an­bieter werden besonders dar­unter leiden. Schon jetzt stor­nieren Urlauber und Geschäfts­leute am lau­fenden Band ihre Buchungen. Diese ist jedoch, dem Kultur- und Tou­ris­mus­mi­nis­terium zur Folge, ver­ant­wortlich 13 Prozent des Brut­to­in­lands­pro­dukts und sorgt für Lohn und Brot für 4,2 Mil­lionen Men­schen. Solle sich der Coro­na­virus in Italien weiter aus­breiten und die dortige Wirt­schaft mehr und mehr zum Erliegen bringen wird dies fatale Kon­se­quenzen für das Land, für die EU und Eurozone und folglich auch für uns Bürger in Deutschland haben.

Globale Crash­gefahr

Bekanntlich haben die Noten­banken ihr Pulver ver­schossen. Die Zinsen sind in der Eurozone bei Null und auch in anderen Ländern exis­tieren relativ niedrige Zins­sätze. In Zeiten wirt­schaft­lichen Still­stands wird die Kre­dit­nach­frage äußerst gering sein Folglich werden weitere Zins­sen­kungen nicht mehr ziel­führend sein. Somit können viele Noten­banken nur noch Geld an ihre Bürger ver­teilen (Heli­ko­ptergeld) um den Konsum zu steigern. In Hongkong soll jeder ständige Bewohner rund 1300 Dollar (10.000 HK-Dollar) erhalten. Ob das sinnig ist, wagen wir zu bezweifeln, denn mit Geld­drucken lassen sich niemals Pro­bleme nach­haltig lösen. Nichts­des­to­trotz werden wir nun das größte Noten­bank­ex­pe­riment in der Geschichte sehen: Die Dru­cker­pressen werden so viel Geld in das System rein­pumpen wie noch niemals zuvor. Wir gehen von Bil­lionen aus und die Zinsen werden weiter sinken. Für die USA erwarten wir dieses Jahr schon die 0 Prozent und danach Nega­tiv­zinsen und für die Eurozone nicht uner­heb­liche Nega­tiv­zinsen. Doch auch dadurch wird das Virus nicht stoppen lassen.

Gegen­wärtig sind die Unter­nehmen weltweit, dank des bil­ligen Geldes, oftmals extrem ver­schuldet. Dies stellt kein Problem dar, solange die Wirt­schaft läuft und bes­ten­falls noch wächst. Ist dies jedoch nicht mehr der Fall stehen zuerst die Unter­nehmen (können ihre Zinsen nicht mehr bezahlen) und dann die Banken vor unlös­baren Pro­blemen. Werden im Zuge der Krise die Unter­nehmen fol­ge­richtig her­ab­ge­stuft werden, dann sind Kurs­ver­luste die Folge. Inves­toren werden die Papiere frei­willig oder gezwun­ge­ner­maßen, weil sie Papiere nur bis zu einem bestimmten Investment-Grade halten dürfen, auf den Markt werfen. Genau dann besteht die Gefahr, dass das Coro­na­virus die Real- und Finanz­wirt­schaft zum Zittern bringt.

Egal wie sich das Virus ent­wi­ckelt — die Noten­banken werden weiter Geld drucken und wir stehen vor dem größten Ver­mö­gen­s­transfer der Geschichte! Dies bedeutet: Es ist ratsam in durch die Natur limi­tierte Sach­werte zu inves­tieren. Seit unserer Emp­fehlung in Edel­me­talle zu inves­tieren ist das goldene Geld­metall auf neue Rekord­ni­veaus in Euro gestiegen. Für uns erst der Anfang. Wir stehen vor einer gol­denen Dekade. Seien Sie dabei!

Sollte sich der Coro­na­virus weiter Ver­breiten und die Welt­wirt­schaft zum Erliegen bringen, wird dies fatale Kon­se­quenzen nicht nur für Deutsch­lands und den Rest der Welt haben. Oben­drein sollten wir nicht ver­gessen, dass China mit seinem gigan­ti­schen Schat­ten­ban­ken­system und seiner auf Pump lau­fenden Wirt­schaft, die zweit­größte Volks­wirt­schaft der Welt ist. Sollte das chi­ne­sische Finanz- und Wirt­schafts­system tat­sächlich crashen wird dies die Welt wesentlich hef­tiger erschüttern als die Finanz­krise 2008/ 2009.

Zum Bestellen Bild anklicken

———————-

Über die Autoren — www.friedrich-weik.de

Marc Friedrich und Mat­thias Weik sind Finanz­ex­perten, fünfache Best­sel­ler­au­toren und Gründer der Hono­rar­be­ratung FRIEDRICH&WEIK VER­MÖ­GENS­SI­CHERUNG für Pri­vat­per­sonen und Unter­nehmen, sowie Initia­toren des täglich han­del­baren offenen Sach­wert­fonds, dem Friedrich & Weik Wer­te­fonds. Ihr aktu­eller Nummer 1 SPIEGEL Best­seller heißt: „Der größte Crash aller Zeiten“.                                                     

Sie kom­men­tieren das aktuelle Geschehen auf ihrem Blog, auf Twitter und in ihrem kos­ten­freien News­letter mit spitzer Feder, knallhart und fak­ten­ba­siert. Auch auf ihren zahl­reichen Vor­trägen im In- und Ausland sowie auf ihrem YouTube-Kanal nehmen sie kein Blatt vor den Mund sondern sprechen Klartext.

Mehr dazu erfahren Sie hier.

———————-

1] https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020–02/coronavirus-australien-einreiseverbot-china-who

[1] https://www.tagesschau.de/inland/coronavirus-deutschland-131.html

[1] https://www.querschuesse.de/deutschland-rohstahlproduktion-januar-2020/

[1] https://www.kfz-betrieb.vogel.de/chinesischer-automarkt-faellt-2019-stark-ab-a-894680/

[1] https://www.bloomberg.com/amp/news/articles/2020–02-21/china-car-sales-tumble-92-in-first-half-of-february-on-virus?sref=61mHmpU4&__twitter_impression=true

[1] https://www.n‑tv.de/wirtschaft/Epidemie-in-Italien-trifft-deutsche-Industrie-article21603077.html