SPD-Digi­tal­po­li­tiker offen für Handy-Tracking von Corona-Pati­enten — Spahn warnt vor gesell­schaft­lichen Folgen der Coronakrise

Der digi­tal­po­li­tische Sprecher der SPD-Fraktion, Jens Zim­mermann, hat sich offen für Über­le­gungen zum Handy-Tracking von Coro­na­virus-Pati­enten gezeigt. “Zur Bewäl­tigung der aktu­ellen Lage sollten defi­nitiv auch alle Mög­lich­keiten der digi­talen Unter­stützung geprüft werden”, sagte Zim­mermann dem “Han­dels­blatt” (Mon­tag­ausgabe). Die Nutzung von Bewe­gungs­daten auf Smart­phones könnte ein Ansatz­punkt sein, so der SPD-Politiker.Solange es sich dabei um die Daten von infi­zierten Per­sonen oder Ver­dachts­fällen handele, könnten diese ihre “Daten frei­willig zur Ver­fügung stellen”. Er gehe davon aus, “dass diese Zustimmung von der über­wie­genden Zahl der Betrof­fenen erfolgen würde”, so Zim­mermann. “Aller­dings sollte klar sein, dass die Nutzung solcher Daten zu einer Vielzahl neuer Fragen und Pro­bleme führen wird.” Das Robert-Koch-Institut (RKI) hatte das Aus­lesen von Bewe­gungs­daten aus dem Mobil­te­lefon ins Spiel gebracht, um Kon­takt­per­sonen von Infi­zierten auf­zu­spüren und so die Aus­breitung des Virus zu ver­lang­samen. “Wir wissen inzwi­schen, dass das tech­nisch möglich ist”, sagte RKI-Prä­sident Lothar Wieler. Ein kleines Team des RKI habe mit Mit­ar­beitern anderer Insti­tu­tionen in den ver­gan­genen beiden Tagen eine ent­spre­chende “Skizze” erstellt. Für ihn sei aber auch klar, dass das nur möglich wäre, “wenn der ein­zelne seine Daten auch spenden würde”.

Spahn warnt vor gesell­schaft­lichen Folgen der Coronakrise

Bun­des­ge­sund­heits­mi­nister Jens Spahn (CDU) warnt davor, dass die Aus­breitung des Coro­na­virus das Zusam­men­leben in Deutschland belasten könnte. “Eine Gesell­schaft, die unter Stress steht, lässt sich emo­tional leicht ent­flammen”, sagte Spahn dem “Spiegel”. Das beginne bei Hams­ter­käufen und ende beim Umgang mit asia­tisch­stäm­migen Mitbürgern.

Die Masern seien zwar gefähr­licher für den Men­schen. Aber Corona sei gefähr­licher für das Zusam­men­leben, so der CDU-Poli­tiker weiter. Zu Beginn der Krise hatte er zur “auf­merk­samen Gelas­senheit” auf­ge­rufen. Heute würde er das anders for­mu­lieren, sagte der Gesund­heits­mi­nister. “Im Nach­hinein würde ich das Wort Gelas­senheit viel­leicht häu­figer durch Beson­nenheit ersetzen. Aber gemeint ist das Gleiche. Unüber­legtes Handeln bringt nichts”, so der CDU-Poli­tiker weiter.


Berlin (dts Nach­rich­ten­agentur) — Foto: Frau mit Telefon am Ohr, über dts Nachrichtenagentur