Hochbeet: Wie man sich selbst aus dem kleinsten Garten ver­sorgen kann

Die Seite Agrarheute.com ist immer gut infor­miert über die Lebens­mit­tel­er­zeugung, über Im- und Export und über die aktu­ellen Ent­wick­lungen in Deutschland. Wer zurzeit einmal den Über­blick über die Seite liest, kommt ins Grübeln. Um die traum­wand­le­rische Sicherheit der Lebens­mit­tel­ver­sorgung, wie wir sie gewöhnt sind, ist es zukünftig wohl nicht so gut bestellt. Es könnte zu Eng­pässen und Ver­teue­rungen kommen, denn im Zusam­menhang mit den Wirt­schafts­ein­brüchen durch Corona, besonders in der Land­wirt­schaft, sorgen sich die Länder dieser Erde in erster Linie um sich selbst. 

Prä­sident Trump will Milch und Fleisch für Mil­li­arden Dollar für die USA ein­kaufen, die deutsche Getrei­de­ernte ist durch den stroh­tro­ckenen März und April bedroht, die Bauern stehen wegen der Corona-Krise „im Sturm“, Reis­expor­tie­rende Länder, wie Thailand, Vietnam, China und Kam­bo­dscha schrauben ihre Exporte zurück, um Reserven für das eigene Land anzu­legen und horten Lebens­mittel. Russland stoppt den Export von Getrei­de­pro­dukten. Die Ern­te­helfer für die Spar­gel­bauern konnten nur nach hef­tigen Pro­testen der Bauern doch noch ein­ge­flogen werden.

Wir kannten bisher leere Regale in den Super­märkten nicht. Wer hat in den letzten Wochen ganz nor­males Mehl bekommen? Oder Zucker? Selbst wenn mal eine Charge gekommen war, durfte man maximal 2 Packungen mit­nehmen. Oder Hefe? Keine Chance. Werden wir uns auf Lebens­mit­tel­knapp­heiten und höhere Preise ein­stellen müssen? Und wie sieht es mit fri­schem Gemüse aus? Wer nicht auf dem Land wohnt und einen Rie­sen­garten hat, der hat keine Chance, sich selbst zu versorgen?

Falsch. Das geht und zwar sogar recht gut auf Balkon oder Ter­rasse und in jedem kleinen Garten. Es heißt nur „gewusst wie“.

Die beste Methode ist eigentlich eine sehr alte: Das Hochbeet 

Das Beste: Auch wenn Sie keinen rich­tigen Garten haben, aber irgendwo eine Fläche von etwa zwei mal zwei Metern, können Sie schon los­legen. Ein Hochbeet lässt sich auch auf Ter­rasse oder Balkon anlegen, im Vor­garten oder auf einem unge­nutzten Eckchen, an der Hauswand oder Garage – überall, wo es Ihnen keiner ver­bieten kann und wo Sonne hinkommt.

Auch, wenn Sie einen Garten oder ein Vor­gärtchen haben, dessen Boden­qua­lität für Gemüse nicht aus­reicht – der Unter­grund ist gleich­gültig. Solange es ein Plätzchen ist, an dem Sie einen Kasten ins Son­nen­licht stellen können, werden Sie etwas erwirtschaften!

Schon in mit­tel­al­ter­lichen Bauern- und Klos­ter­gärten war die Urform des Hoch­beetes ver­breitet, das Hügelbeet. Das Wissen, mit welchen Methoden viel früher und üppiger Gemüse aller Art geerntet werden kann, gibt es schon lange, es ist nur weit­gehend ver­loren gegangen. Die ver­bes­serte Methode, das Hochbeet, ist unter Hob­by­gärtnern und Anfängern der Geheimtipp, der aller­dings immer mehr Freunde findet. Denn das Hochbeet ist ganz besonders unter dem Aspekt der Kri­sen­zeiten ein „Ei des Kolumbus“ — aber auch sonst ein loh­nens­wertes Projekt für jeden, der ganz einfach fri­sches Gemüse und Kräuter zur gesunden Ernährung selbst ziehen will.

Diese Form des Gemü­se­anbaus hat sich bewährt. Sie erleichtert das Gärtnern, ver­meidet viele Mög­lich­keiten der Miss­ernte und bietet viele Vor­teile. Und ein Hochbeet sieht auch noch hübsch aus im Garten. Auch für absolute Anfänger ist diese Anbau­me­thode geeignet.

Was ist nun Beson­deres an einem Hochbeet?

Der Kasten, in dem Sie das Hochbeet anlegen, wird in einer erprobten Rei­hen­folge mit Holz‑, Küchen- und Gar­ten­ab­fällen befüllt. Er ist im Prinzip eine Art Kom­post­haufen „anders­herum“, in dem die fri­schen, pflanz­lichen Abfälle unten, unter der oberen, frucht­baren Erd­schicht ver­rotten. Dieser Zer­falls­vorgang unten pro­du­ziert Wärme, durch die die Pflanzen sozu­sagen von unten beheizt werden. Sie wachsen daher früher und besser und tragen länger. Die erste Ernte kann bis zu sechs Wochen früher ein­ge­fahren und weiter in den Herbst hin­aus­ge­schoben werden. Das steigert den Ertrag deutlich!

Die Plus­punkte eines Hochbeetes:

  • Das Ver­rotten unten im Kasten erzeugt nicht nur Wärme, sondern am Ende auch fruchtbare Erde, deren Nähr­stoffe den Gemü­se­pflanzen nach und nach zur Ver­fügung gestellt werden. Sie haben rei­chere Ernten als auf nor­malen Gartenbeeten.
  • Noch ein Vorteil: Sie können alle Ihre pflanz­lichen Küchen­ab­fälle wun­derbar dazu nutzen. Anstatt die Mülltone zu füllen, machen Sie beste Kom­posterde daraus.
  • Sie sind nicht von irgend­einer Boden­qua­lität abhängig. Wühl­mäuse, Maul­würfe, Kaninchen und andere Schäd­linge ver­nichten Ihre schöne Gemü­se­ernte nicht.
  • Sogar Schnecken kommen nicht so leicht an Ihre leckeren Gemü­se­pflanzen (hier gibt es aber einiges zu beachten!)
  • Sie müssen beim Bear­beiten nicht auf dem Boden her­um­knieen, schonen Ihren Rücken und Ihre Gelenke. Besonders für ältere Per­sonen ist das wichtig.
  • Es kommt erfah­rungs­gemäß auch weniger Unkraut hoch. Meistens ver­breiten sich Unkräuter durch Ableger, die nicht in den Hoch­beet­kasten gelangen können, oder durch Flug­samen, die weniger oft auf der Hoch­beeterde landen, weil sie meistens flach über dem Boden ver­teilt werden. Aber auch das Unkraut, was ein­ge­tragen wird, können Sie mühelos ent­fernen. Sie müssen sich nicht bücken und die weiche Erde des Hoch­beetes erleichtert auch das Her­aus­ziehen des Unkrautes.

Woraus baue ich nun ein Hochbeet?

Natürlich lassen sich die Hoch­beete auch als fertige Bau­sätze in allen mög­lichen Preis­klassen aus dem Internet bestellen oder im Gar­ten­markt kaufen. Das ist jedoch nicht billig

Man kann es aber ganz leicht selber bauen. Auch hier gibt es ver­schiedene Anlei­tungen im Internet. Nicht alle taugen viel.

Ein erster Selbst­versuch vor einigen Jahren mit im Netz ange­prie­sener Kanin­chen­draht­um­zäunung, die an Holz­pfähle genagelt als Behältnis diente, ist zwar sehr preiswert, aber keine gute Idee. Das Ganze verbog sich, wölbte aus und verlor voll­kommen die Form, trocknete viel zu schnell aus und die Erde brö­selte zwi­schen den Maschen heraus. Außerdem geht dadurch zu viel der Ver­rot­tungs­wärme ver­loren – und damit ein ent­schei­dender Vorteil des Hochbeetes.

Emp­feh­lenswert sind Kästen aus Holz. Am wider­stands­fä­higsten ist das von Natur aus ölhaltige Lär­chenholz oder Aka­zi­enholz, denn die Feuch­tigkeit, die Orga­nismen und die Wärme im Hochbeet befördern auch eine Ver­rottung des Holzes. Druck­im­prä­gniertes Holz hält eben­falls einige Jahre länger als rohes Holz.

Wenn man eine Charge Fehl­farben oder zweite Wahl Ter­ras­sen­dielen in einem Bau- und Gar­ten­markt für wenig Geld bekommt, ist das ideal.

Auch Blech- oder Beton­platten sind geeignet und halten sehr lang, sehen nur nicht besonders schön aus. Sta­pelbare Garten-Beton­steine dagegen sind eine ansehn­liche und auch haltbare Lösung und sehr unkom­pli­ziert, wenn man nach sechs bis acht Jahren die Erde des Hoch­beetes aus­tau­schen sollte.

Stein ist eine sehr gute Lösung. Wer also Zie­gel­stein­wände oder eine Tro­cken­mauer als Behältnis errichten möchte, hat damit die dau­er­haf­teste Lösung. Natur­stein und Ziegel sind wit­te­rungs­be­ständig, ver­rot­tungs­re­sistent und iso­lieren auch gut, so dass die Wärme im Hochbeet bleibt. Sogar Dach­ziegel können als Bau­ma­terial dienen.

Plastik ist nicht emp­feh­lenswert. Es wird unter Wit­te­rungs­ein­fluss und Son­nen­ein­strahlung brüchig und zer­bröselt. Außerdem enthält es Weich­macher, der sich im Laufe der Zeit ver­flüch­tigen und die Gifte auch in die Erde – und damit in die Pflanzen — abgibt. Das wollen Sie nicht auf Ihrem Teller.

Eine Mög­lichkeit zum Abfluss von über­flüs­sigem Wasser am Boden muss bei allen Hochbeet-Vari­anten unbe­dingt gegeben sein. Sonst kann im Extremfall das Ganze zu einer Sumpf­land­schaft werden, die Ihre mühsam gehät­schelten Pflanzen ver­faulen lässt. Je mehr groben Holz­abfall (Äste, Wurzeln) Sie als unterste Schicht haben, desto unwahr­schein­licher wird eine Stau­nässe in der Erde selbst, aber wenn das Wasser unten im Hochbeet lange Zeit steht, wird es dort faulig und schim­melig und beein­trächtigt das gesunde Kom­pos­tieren. Solange das Wasser irgendwie unten heraus fließen kann, ist die Gefahr gebannt.

Ich habe sogar schon eine alte Bade­wanne auf Zie­gel­stein­klötzen als Hochbeet gesehen. Auch das funk­tio­nierte, da das über­flüssige Wasser durch den Ablauf seinen Weg hinaus finden konnte.

Was muss ich beim Bau beachten?

Die Länge Ihres Hoch­beetes ist Ihnen über­lassen. Je nach Kon­struktion wird es halt instabil, wenn Sie es zu lang bauen.

Machen Sie es nicht breiter als etwa einen Meter bis einen Meter zwanzig, damit Sie bequem von jeder Seite bis in die Mitte reichen können beim Arbeiten. Die Höhe sollte bis zu Ihrer Hüfte reichen. Bauen Sie zu hoch, werden Ihre Arme schnell lahm, machen Sie es zu tief, müssen Sie sich beim Gärtnern im halb gebückten Zustand bewegen, was schnell zu ordent­lichen Rücken­schmerzen führt. Und es ist ja gerade ein Vorteil des Hoch­beetes, das Gärtnern sehr angenehm zu machen.

Wenn Sie das Hochbeet auf Gras­boden oder Erde bauen, sollten Sie als Erstes auf den Boden und unter das Hochbeet einen eng­ma­schigen Kaninchen- oder Küken­draht legen, damit Wühl­mäuse, Maus­würfe und andere Schäd­linge sich nicht von unten ihren Weg ins Hochbeet bahnen.

Jetzt errichten Sie Ihren Kasten so, wie Sie das geplant haben. Wer den Kasten noch mit Teich­folie auslegt, ver­längert die Lebenszeit seines Hoch­beetes enorm, weil das Holz dann nicht ange­griffen wird und auch Stein­mauern nicht wegen durch­drin­gender Feuch­tigkeit unan­sehnlich werden. Aber den Abfluss für Wasser nicht vergessen!

Womit befülle ich das Hochbeet?

Sobald der Rahmen steht und alles fertig ist, geht es ans Befüllen.

Hier gibt es einiges zu beachten. Es werden drei ver­schiedene Schichten auf­ein­ander gelagert. Jede davon sollte etwa 25 Zen­ti­meter dick sein, je nachdem wie hoch das Hochbeet ist. Aller­dings darf die oberste Erd­schicht nicht unter 20 Zen­ti­meter dick sein. Die unterste kann auch nur 15 Zen­ti­meter ausmachen.

Als unterste Schicht geben Sie Äste und Zweige hinein. Auch Wur­zel­knollen, Tan­nen­zapfen und Holz­stücke, die auf dem Wald­boden her­um­liegen, bilden eine gute, grobe Unterlage. Dazwi­schen bleibt viel Luft, so dass die darüber lie­gende Schicht gut belüftet wird, die Orga­nismen darin Sau­er­stoff bekommen und Feuch­tigkeit nach unten abfließen kann. Im Laufe der Jahre zer­setzen sich diese Holz­ab­fälle. Damit die Grün­ab­fälle darüber nicht zu sehr in die Zwi­schen­räume der Äste und Zweige fallen, kann man Gras­soden oder eine Schicht feinere Zweige dicht kreuz und quer wie eine Matte dar­auf­legen. Trotzdem wird durch das Ver­rotten unten die Erde mehrere Jahre lang absacken.

Die zweite Schicht besteht aus fei­neren und wei­cheren Grün­ab­fällen wie Gehäck­seltes, pflanz­liche Küchen­ab­fälle (Kar­tof­fel­schalen, Kohl­strünke, Salat­blätter, altes Obst etc.) oder Rasen­schnitt, Laub und Fallobst. Diese Pflan­zen­reste ver­rotten am schnellsten und hier ent­steht die meiste Wärme. Das Grobholz dar­unter iso­liert diese Ver­rot­tungs­schicht auch vom kalten Boden, so dass die Zer­set­zungs­vor­gänge nicht durch die Boden­kälte ver­langsamt werden. Der richtige Aufbau der Schichten ist also sehr wichtig!

Darüber kommt die Erd­schicht, in der die Pflanzen im Hochbeet wachsen. Füllen Sie diese zuun­terst mit ein­facher Gar­tenerde – oder Erde, die Sie irgendwo einfach aus­graben. Das sollten nur etwa 5 Zen­ti­meter sein. Darauf geben Sie etwa 10 Zen­ti­meter reifen Kompost. Als letzte Schicht kommt Blu­menerde obendrauf.

Ein guter Rat: Seien Sie bei ein­facher Gar­tenerde ein bisschen vor­sichtig. Je nachdem, wo Sie die ent­nehmen, könnten Sie unab­sichtlich Schne­ckeneier in das Hochbeet ein­bringen! Erde, die in schat­tigen Winkeln, unter Büschen und an Mauern immer schön kühl und feucht liegt, enthält ziemlich sicher Schne­ckeneier. Die Tiere schlüpfen dann bereits im Paradies, nämlich Ihrem Hochbeet, fressen sich mas­senhaft durch und ver­mehren sich —  und rui­nieren Ihnen die Pflanzen.

Ein Vorteil des Hoch­beetes, schwer zugänglich für Schäd­linge zu sein, wäre damit zunichte gemacht, und Sie schauen frus­triert auf abge­fressene Keim­linge, und müssen neu bepflanzen und Schne­ckengift aus­streuen oder jeden Abend mit Taschen­lampen die Schnecken von Hand abpflücken.

Eine nicht sehr bekannte Mög­lichkeit zur Anzucht von Keim­lingen ist Koko­serde. Sie ist in gepressten Bri­ketts erhältlich und kann unge­heuer viel Wasser spei­chern, wodurch man weniger oft gießen muss. Sie ist die orga­nischste Erde, die man in Gar­ten­ge­schäften kaufen kann und ideal zur Anzucht. Gerade Keim­linge können in der lockeren, fase­rigen Erde her­vor­ragend gedeihen, im Haus oder Gewächshaus vor­ge­zogen werden und mit dem Ballen der Koko­serde ins Hochbeet aus­ge­bracht werden. Sobald die Koko­serde-Bri­ketts gewässert werden, nehmen sie unge­heuer an Volumen zu. Eine Mischung aus Koko­serde, Blu­menerde und etwas Sand ist für die meisten Pflanzen ideal. Der Sand stellt den Pflanzen ganz natürlich die benö­tigten Mine­ral­stoffe zur Verfügung.

Es gibt noch zwei weitere Aspekte, die für die Koko­serde sprechen.

Einmal, dass Sie dann keinen Torf benutzen, zu dessen Gewinnung meistens Hoch­moore abge­stochen werden, was wert­volle natür­liche Biotope ver­nichtet und nicht wieder rück­gängig gemacht werden kann. Wenn Sie keinen Torf ver­wenden, betreiben Sie aktiv Naturschutz!

Zum anderen: Sie können die tro­ckenen, gepressten Bri­ketts leicht lagern, und damit Vor­rats­haltung betreiben (wenn Sie genug Platz haben).

Saatgut und was man darüber wissen muss

Was Sie unter dem Gesichts­punkt der Vor­sorge auch unbe­dingt ein­lagern sollten, ist Samen für die Gemü­se­pflanzen. Auch an so etwas kommen Sie im Ernstfall kaum.

Ganz wichtig: Besorgen Sie sich „samen­festes Saatgut“! Das sind Samen, aus deren  Früchten Sie wie­derum die Samen für das nächste Jahr gewinnen können. Das ist kei­neswegs selbst­ver­ständlich. Die meisten Gemü­se­pflänzchen und Samen­pa­ckungen, die Sie in Gar­ten­märkten bekommen, sind so genannte F1-Hybriden, also besonders ertrag­reiche oder robuste Kreu­zungen, die aber keine brauch­baren Samen her­vor­bringen. Auch auf vielen Samen­tütchen steht irgendwo klein „F1-Hybride“ drauf, achten Sie einmal darauf.

Sie sollten sich zur Sicherheit immer samen­festes Saatgut besorgen und vor­rätig halten, was Ihnen die Mög­lichkeit zur Samen­ge­winnung für das nächste Jahr gibt!

Fertige Jung­pflanzen aus dem Gar­ten­center sind eine sichere Bank und bequem. Sie lernen aber nicht, wie sie selbst Keim­linge aus dem Samen ziehen. Das klappt nämlich nicht immer gleich auf Anhieb. Wenn Sie dann ihre mühsam her­an­ge­päp­pelten Keim­linge ver­dorrt von zuwenig Wasser oder ver­fault von zuviel Wasser oder erfroren und mat­schig auf dem Balkon wie­der­finden, ist das sehr frustrierend.

Weitere Pflege des Hochbeetes

Die Grün­ab­fälle im Beet ver­rotten und werden zu frucht­barem Kompost. Aller­dings nimmt der Kompost weniger Raum in Anspruch als die Grün­ab­fälle und daher sackt die Erdhöhe im Hochbeet jedes Jahr ein ab und man muss neue Erde auf­füllen. Am besten nehmen Sie reifen Kompost ver­mischt mit Kokos‑, Blumen- oder Gar­ten­enerde und schichten das darüber, bevor Sie neu anpflanzen.

 

Die meisten Gemü­se­pflanzen sind „Stark­zehrer“ und brauchen eine sehr nähr­stoff­reiche Erde. Nach etwa sechs bis acht Jahren sind die groben Holz­ab­fälle eben­falls ver­rottet und die Nähr­stoffe im Hochbeet weit­gehend erschöpft. Dann sollte man, wenn möglich, die kom­plette Füllung des Hoch­beetes aus­tau­schen. Die Erde aus dem Hochbeet können Sie im Garten oder in der freien Natur ausbringen.

Idea­ler­weise legen Sie ein zweites Hochbeet neben dem ersten an. Dort stapeln Sie die erste Schicht des Grob­ab­falls (den Sie sich auch in der Stadt aus Parks und bewach­senen Stra­ßen­bö­schungen besorgen können). Darauf werfen Sie alles an Grün­ab­fällen aus der Küche, was so anfällt. Ist diese Schicht dick genug, können Sie dann wieder  los­legen, nachdem Sie die obere Erd­schicht darauf geschüttet haben.

Es reicht aber auch, wenn Sie einfach jedes Jahr etwas gute Erde oben nach­legen. Nur ist der Wär­me­effekt von unten durch Ver­rotten halt dann irgendwann nicht mehr gegeben.

Ein Hochbeet trocknet wegen seiner lockeren Erde schnell aus, sobald es länger nicht regnet. Gießen Sie daher im Sommer reichlich und regel­mäßig, damit Ihre Pflanzen nicht vertrocknen.

Ist es egal, was ich anpflanze?

Bepflanzen Sie das Hochbeet im ersten Jahr nur mit „Stark­zehrern“, also Gemü­se­pflanzen, die sehr viele Nähr­stoffe brauchen und auch diesen nähr­stoff­reichen Boden ver­tragen. Kin­der­leicht und für Anfänger geeignet sind zum Bei­spiel Tomaten, Zuc­chini, Gurken, Kürbis, Kohlrabi, Brokkoli, Knob­lauch und Zwiebeln. Da können Sie kaum was falsch machen. Auch Basi­likum und Peter­silie ver­trägt den starken Boden gut. Ins­be­sondere Zuc­chini sind ideal für Anfänger. Sie pro­du­zieren Unmengen an Früchten. Man muss nur auf­passen, dass sie nicht zu groß werden, sonst werden sie hart und holzig und schmecken nicht mehr so gut. Eine sollte man aber tat­sächlich aus­reifen lassen, um aus den Kernen neue Samen für das nächste Jahr zu gewinnen. Sie werden staunen, die Dinger schlagen Ihren Unter­schenkel leicht an Größe.

Wer etwas mehr Gar­ten­er­fahrung hat, kann auch Möhren und Bohnen, Lauch und Sel­lerie anpflanzen, diese Pflanzen benö­tigen aber schon gewisse Grundkenntnisse.

Im zweiten Jahr können Sie außerdem dazu Blu­menkohl, Salate,  Paprika, Peperoni und Rin­gel­blumen anpflanzen. Die gedeihen in dem nicht mehr ganz so nähr­stoff­reichen Boden jetzt auch problemlos.

Im dritten Jahr kommen Erbsen, Radieschen, Erd­beeren, Spinat und Rucola (Rauke) und auch Kar­toffeln dazu.

Ein bisschen Wissen darüber, welche Pflanzen in unmit­tel­barer Nach­bar­schaft gut mit­ein­ander aus­kommen, sollte man sich auch aneignen, denn auf einem Hochbeet stehen die Pflanzen sehr dicht. Tomaten ver­tragen sich nicht mit Erbsen oder Knob­lauch, Kohl­pflanzen gedeihen weniger gut in direkter Nach­bar­schaft mit Kar­toffeln oder Zwiebeln,  Zuc­chini ver­tragen sich mit allen, besonders gut mit Zwiebeln. Radieschen mögen keine Gurken. Hier eine Liste mit einigen der wich­tigsten Pflanzen und ihre Sym­pa­thien und Antipathien: