Dino­saurier: Pte­ro­d­ak­tylen in der Neuzeit?

Vor ein paar Tagen habe ich mich mit einem Freund auf dem Gebiet der Kryp­to­zoo­logie über einen der kon­tro­ver­sesten und selt­samsten Aspekte des Themas unter­halten. Behaup­tungen von noch lebenden Pterodaktylen.

(von Nick Redfern)

Der Versuch, solche Fälle zu ratio­na­li­sieren, ist nicht einfach. Tat­sächlich ist es so gut wie unmöglich. Vor diesem Hin­ter­grund dachte ich, ich würde Ihnen ein Bei­spiel nennen, das ich vor Jahren am Rande von Cadereyta Jimenez, Nuevo Leon, Mexiko, unter­sucht habe und dessen Ursprünge bis ins 17. Jahr­hundert zurückreichen.

Ich war mit einer bestimmten TV-Firma dort, um einen Doku­men­tarfilm über Monster zu drehen. Am Anfang ging es darum – und wir waren da, um Nach­for­schungen anzu­stellen -, dass ein Chu­pacbra auf freiem Fuß war. Es gab die üblichen unwahr­schein­lichen Geschichten von blut­leeren Nutztieren.

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Diesmal gab es jedoch etwas ganz anderes: die Beschreibung eines großen Monsters mit Schnabel und Flügeln, von dem ange­nommen wurde, dass es der Schuldige hinter all dem blu­tigen Gemetzel war.

Obwohl die Behauptung lautete, es sei eine Chu­pa­cabra, klang es für mich kaum wie einer. Es schien viel mehr wie ein Pte­ro­d­ak­tylus. Die Pro­duk­ti­ons­firma wusste, dass der Fall gültig war, weil sie im Internet eine kurze Geschichte darüber gefunden hatten. Als ob das es irgendwie mit 100 Prozent Sicherheit legi­ti­miert hätte!

Vor diesem Hin­ter­grund ging ich davon aus, dass ich vor Ort sein würde, um den Landwirt zu inter­viewen, dessen Tiere ange­griffen wurden – und um die Szene zu über­prüfen und meine Gedanken dar­zu­legen. Nicht so. Es stellte sich heraus, dass die Dinge ganz anders waren. Wir ver­suchten was wir konnten, das Team konnte die Ranch über­haupt nicht finden. Es war also Zeit für ein bisschen Impro­vi­sation, was ich ablehnte.

Die Atmo­sphäre wurde ange­spannt, als ich sagte, ich würde nicht so tun, als wäre ich auf der Ranch, anstatt an dem völlig anderen Ort, von dem sie dachten, dass er einen geeig­neten Ersatz dar­stellen würde.

Wie auch immer, wir haben alles zu meiner Zufrie­denheit geklärt und die Dreh­ar­beiten fort­ge­setzt. Unsere Haupt­be­fragte war eine Frau namens Sofia, eine leb­hafte, dun­kel­haarige Frau von ungefähr fünf­und­dreißig Jahren. Sie hatte 2007 ein rie­siges, geflü­geltes Tier gesichtet.

Als ich mit Sofia sprach, erzählte sie mir, dass der Teil von Mon­terrey, in dem sie lebte, vom rie­sigen Berg Cerro de las Mitras zu über­blicken war. Als Wan­derer ver­brachte Sofia gerne Zeit auf den Wan­der­wegen. Sie sagte auch, es habe eine Reihe von mys­te­riösen Ver­schwinden von Nutz­tieren in der Gegend gegeben.

Es wurden nie Leichen gefunden, keine Kör­per­teile in der Nach­bar­schaft gefunden und es gab nir­gendwo ver­rä­te­rische Blut­lachen. Die Tiere – dar­unter Hühner und Ziegen – waren einfach weg. Sofia glaubte jedoch zu wissen, was hinter den Angriffen steckte. Es war ein Glaube, der aus etwas Bemer­kens­wertem geboren wurde: Sie hatte das Tier gesehen, von dem sie ver­mutete, dass es für das Ver­schwinden ver­ant­wortlich war.

An einem bestimmten Sams­tag­morgen und auf dem Höhe­punkt der Angriffe, sagte Sofia, ging sie durch die unteren Teile des Cerro de las Mitras, als sie kurz etwas Abscheu­liches am Himmel sah: eine große, ledrig aus­se­hende Kreatur, die teils Fle­dermaus und teils Vogel zu sein schien. Es war für eine sehr kurze Zeit in Sicht und glitt in einer Ent­fernung von etwa 90 oder 100 Meter, bevor es zu den höheren Ebenen des Berges aufstieg.

Für mich klang es sehr nach einer klas­si­schen Beschreibung eines ver­mu­teten lang aus­ge­stor­benen Flug­sauriers. Es war ein flie­gendes Reptil, das von der Trias bis zur Krei­dezeit lebte und vor Mil­lionen von Jahren aus­ge­storben ist. Es ist jedoch umstritten, dass Mexiko – und ins­be­sondere in der Region der texa­nisch-mexi­ka­ni­schen Grenze – seit Jahr­zehnten eine Brut­stätte für die Beob­achtung solcher Krea­turen ist. Und es ist auch wei­terhin eine Brutstätte.

Ich habe mich gefragt – und ich frage mich immer noch – ob solche Krea­turen trotz aller Wid­rig­keiten in einigen der grö­ßeren Berge Mexikos noch exis­tieren könnten. Ich fragte mich auch: Wenn die Krea­turen noch bei uns waren, war es möglich, dass einige von ihnen für die Angriffe ver­ant­wortlich waren, die der Chu­pa­cabra zuge­schrieben wurden?

Immerhin hatte ich mehr als ein paar Berichte über die puer­to­ri­ca­nische Chu­pa­cabra auf­ge­deckt, die große und ledrige Flügel besaß und über­haupt nicht anders war als die eines Flug­sauriers. Einige könnten sagen, dass es einfach unver­schämt ist, die puer­to­ri­ca­nische Chu­pa­cabra als Flug­saurier zu bezeichnen. Das ver­stehe ich total.

Aber ich bin nicht der Einzige, der eine so kon­tro­verse Theorie pos­tu­liert. Der Autor David Hatcher Childress fragte: „Könnte der plötz­liche Aus­schlag von Chu­pa­cabras-Angriffen und Sich­tungen mit dem gele­gent­lichen Aus­schlag von Pter­anodon-Sich­tungen zusam­men­hängen? Viele Aspekte der Chu­pa­cabras und lebenden Pter­an­odons scheinen über­ein­zu­stimmen. Sie sind sowohl Monster als auch Fleisch­esser. Pter­an­odons können Blut trinken und sich an inneren Organen ernähren, die leicht zu essen sind.“

Umstritten? Na sicher. Kon­trovers? Sicher! Unwahr­scheinlich? Ja! Aber viel­leicht sind in einigen der wil­deren Teile der Welt Krea­turen, von denen ange­nommen wird, dass sie vor Mil­lionen von Jahren aus­ge­storben sind, immer noch da und werden mit Chu­pa­cabras verwechselt.


Quellen: PublicDomain/mysteriousuniverse.org am 03.05.2020