Wenn Poli­zisten einmal auch bei uns aus­rasten werden

Gedanken zum Tod eines Schwarzen in Min­nea­polis und was uns blühen kann

(von Albrecht Künstle)

Der Tod eines Schwarzen durch eine Gruppe US-Cops führte in den USA zu bür­ger­kriegs­ähn­lichen Zuständen, wie man in den Medien ver­folgen muss. Und wenn irgendwo auf der Welt Randale ist, greift das schnell auch auf Deutschland über. Mit dem Schlachtruf, Kampf dem Ras­sismus, finden sich Aber­tau­sende zusammen, um nicht nur eine Gesinnung oder Gruppe zum Feind zu erklären, sondern gerne auch auf die Polizei ein­zu­prügeln – nicht nur verbal, sondern mit mas­siver Gewalt. Aber diese viel­fache Gewalt wird gerne legi­ti­miert, von den Medien sogar für die Unter­stützung geworben, indem geplante Zusam­men­rot­tungen in jeder Nach­richt beworben werden, in welchen Städten es „zur Sache gehen“ wird.

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Ich war über­rascht, dass es solche Über­griffe in den USA noch gibt, wenn auch selten. In der Badi­schen Zeitung war eine Son­der­seite, in der auf mehr als 100 Jahre zurück­ge­griffen werden musste, um eine Seite mit töd­lichen Fällen zu füllen. Aus einem Report 2014: „Die Zusam­men­setzung der Polizei reprä­sen­tiert nicht die Bevöl­kerung. Während in Cleveland 53 Prozent der Bürger schwarz sind, sind nur 25 Prozent der Poli­zisten Afro­ame­ri­kaner. Ein Miss­ver­hältnis, wie es sich in vielen US-Städten findet. In Fer­guson waren im August, als Michael Brown starb, sogar nur drei von 53 Poli­zisten schwarz, obwohl der Anteil der Schwarzen an der Bevöl­kerung etwa 75 Prozent beträgt.“

Aber das ist nicht typisch. In New York lag der Anteil der schwarzen Cops mit knapp 17 Prozent nur wenig nied­riger als der Bevöl­ke­rungs­anteil von 22,6 Prozent. Und die übrige Polizei der Staaten ist fast in der Hand der Schwarzen. Die Weißen stellen 60 Prozent der Bevöl­kerung, aber nur 30 Prozent der Poli­zei­kräfte. Die Schwarzen sind seit Obama in der US-Polizei über­re­prä­sen­tiert und man fragt sich, warum die ein­zelnen Ein­satz­trupps nicht gemischt sind. Die vier über­grif­figen Cops waren alle weiß.

Die Polizei wird in der öffent­lichen Wahr­nehmung – ver­mittelt durch die Medien – als Hort der Gewalt gebrand­markt, obwohl sie dieser im Regelfall Einhalt gebietet. So sieht die töd­liche Gewalt in den USA aus (aus FBI Crime Report 2013): Zuerst einmal richtet sich die Gewalt nicht gegen andere „Rassen“, sondern bleibt innerhalb der Gruppe der Schwarzen. Pro Million töteten 54 Schwarze ihres­gleichen. Des­gleichen unter der weißen Bevöl­kerung. Pro Million fielen rund 10 Weiße Weißen zum Opfer. 9,83 Weiße von einer Million wurden durch Schwarze ermordet; umge­kehrt 0,77 pro Million Schwarze wurden von Weißen getötet, also rund 13 Mal weniger.

Auch bei der töd­lichen Poli­zei­gewalt seit 2015 sieht es so aus: 2.412 Weiße kamen durch Cops ums Leben, bei den Schwarzen waren es 1.262. Wohl­ge­merkt sind die Weißen bei der Polizei in der Min­derheit, am Abzug dürften über­wiegend schwarze Cops gewesen sein. Wenn Mord und Tot­schlag die extremste Form von Ras­sismus sind, wer wären dann die Ras­sisten? Jeden­falls sind aus­schließlich die Tötungen von Schwarzen durch Weiße regel­mä­ßiger Gegen­stand von „Ras­sen­un­ruhen“. Die Tötung von Weißen durch Schwarze wird hinter Gerichts­mauern abge­ar­beitet, Weiße gehen für Ihres­gleichen nicht auf die Straße.

Einer meiner Leser aus North Carolina schrieb mir, „Ja, es ist beängs­tigend. Niemand weiß, wie das wei­ter­gehen soll. Die Angst ist greifbar. Wenn man mal ein per­sön­li­cheres Gespräch führen kann, dann drücken diese alle Angst aus. Diese Sinn­lo­sigkeit führt bei allen zur Angst.

Und fast alles schwappt nach einigen Jahren von den USA zu uns herüber, teil­weise umso hef­tiger. Das könnte auch so sein beim Ver­hältnis Polizei – Bürger, denn da gibt es bei uns Beson­der­heiten. Im Unter­schied zu den USA mit einem Afri­kaner-Anteil von 13,5 Prozent haben wir zwar „nur“ 5,5 Prozent Bevöl­kerung vom schwarzen Kon­tinent. Aber: Anders als in den USA haben wir z.B. fast drei Mil­lionen tür­kisch­stämmige Ein­wohner in Deutschland. Sie machen über drei Prozent der Bevöl­kerung aus, unter den Migra­ti­ons­hin­ter­gründlern ein Viertel. Und der Anteil der Tür­kisch­stäm­migen in der Bevöl­kerung ist z.B. in der Ber­liner Polizei zehnmal so hoch.

Das Problem dabei: Türken und Schwarze mögen sich nicht besonders. Das zeigt sich nicht nur daran, dass sich diese Clans die Dro­gen­re­viere immer wieder neu abstecken und auf­teilen. Oder in bestimmten Eta­blis­se­ments und Vierteln alleine das Sagen haben wollen. Aber das ist es nicht alleine. Wer an dieser Stelle ein­wendet, dass man die Kri­mi­na­li­täts­szene bei uns nicht als Maßstab nehmen könne:

Dann werfen wir einen Blick in die Türkei, ob es dort Pro­bleme zwi­schen Türken und Schwarzen gibt. Zuerst die gute Bot­schaft, es gibt keine Pro­bleme – weil es dort fast keine Afri­kaner gibt. Als aner­kannte Min­der­heiten in der Türkei führt Wiki­pedia als Volks­gruppen die Armenier, Griechen und Juden auf, dazu kommen sechs nicht aner­kannte Min­der­heiten. Gibt man den Such­be­griff Afri­kaner oder Schwarze ein, erscheint rot – nichts gefunden. Das beweist, dass die behauptete Unver­träg­lichkeit zwi­schen Türken und Schwarzen nicht sub­jek­tiver Natur ist, sondern Bände spricht. Nebenbei: Christen zählen weder zur nicht­an­er­kannten noch zu aner­kannten Minderheit.

Und nun stelle man sich vor, in Jahren beträgt der Anteil der schwarzen Mer­kel­gäste und ihrer Hel­fer­truppe Carola Rackete und Co. zehn Prozent – und ein Drittel der Polizei ist tür­kisch­stämmig. Und dann muss eine Poli­zei­streife aus­rücken wegen einem, der nicht nur „schwarz“ hier ist, sondern auch so aus­sieht. Und der deutsch­stämmige Polizist des Schicht­plans wird krank und durch einen zweiten Kol­legen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund ersetzt. Dann möchte ich in keiner schwarzen Haut stecken. Der Cop und sein Opfer in Min­nea­polis sollen als frühere Jobber in einer Bar eine per­sön­liche Rechnung offen gehabt haben. Ich wette drauf, dass die Abstände zwi­schen den Poli­zei­über­griffen keine Jahre dauern werden wie in den USA. Bei uns wurde „Poli­zisten klopfen“ fast zum links-grünen Volks­sport, irgendwann werden diese zurückschlagen.