Neue Hin­weise zu Hitlers Über­leben in Argentinien!

Meine Recherche zu diesem Hitler-Zeugen beginnt mit einer Pistole, jedoch nicht mit irgend­einer Pistole, sondern es handelt sich hierbei um eine alte Waffe, die momentan als die begehr­teste der Welt gilt, da nur fünf davon her­ge­stellt worden sind. Zudem wird in diesem Fall ver­si­chert, dass sie zu einer per­sön­lichen Sammlung des Führers gehörte. In den 1980er-Jahren wurde eine ähn­liche Waffe für mehr als eine Million Dollar ver­kauft. Sein Besitzer sagt, dass Hitler diese Waffe mit­ge­bracht hatte, als er 1945 nach Argen­tinien kam.

(von Abel Basti)

Die auf­fäl­ligen Akten werden von Büro zu Büro in der Funk­tio­nellen Anwei­sungs­einheit (UFI) Nr. 1 der Jus­tiz­ab­teilung von Azul, Provinz Buenos Aires, ver­teilt. Sie könnten einige von meh­reren Tau­senden sein, die an den ver­schie­denen Gerichten des Landes ange­siedelt sind, aber auf deren Seiten steht ein Name, der sie zwei­fellos von allen anderen unter­scheidet. Auf­grund dieses sehr berühmten Namens ist die am Gerichtssitz ana­ly­sierte Doku­men­tation außer­ge­wöhnlich und die darin ent­hal­tenen Daten haben eine bei­spiellose Kon­no­tation, die über­ra­schend ist. Und dieser Name ist Adolf Hitler.

Der Haupt­akteur in den mit diesem Ver­fahren ver­bun­denen Gerichten, der zu Straf­ver­fahren und Scha­dens­er­satz­klagen gegen den Pro­vinz­staat geführt hat, ist der Argen­tinier Juan Pablo Ruppel. Der Mann, der in seinem beschei­denen Azul-Gewerbe Haus­halts­geräte repa­riert, ist der Enkel des deut­schen Kom­man­danten Hans Ruppel. Es ist keine Klei­nigkeit in dieser unglaub­lichen Geschichte, da das zuvor Genannte eines der aus­ge­wählten Mit­glieder der Leib­stan­darte SS Adolf Hitler war, einer Eli­te­for­mation der Waffen-SS, die sich zunächst als bewaffnete Leib­wache zum Schutz des Führers for­mierte. Später Es wurde sie als spe­zielle Pan­zer­einheit mit her­vor­ra­gender Leistung in ver­schie­denen Kriegs­sze­narien während des Zweiten Welt­kriegs erweitert. Juan Pablos Leben ist ein­zig­artig, und ich habe es ent­deckt, als ich nach Hin­weisen natio­nal­so­zia­lis­ti­scher Akti­vi­täten im Land unter­suchte, um mein neues Buch mit dem Titel „Hitlers zweites Leben (1945-?)“ Zu schreiben. In seiner Jugend verließ der junge Ruppel sein Zuhause in Buenos Aires, um von seinem Onkel Horst Schmidt erzogen zu werden, der in einem Haus in Colonia Nievas in Ola­varría wohnte. Schmidt war SS-Offizier der gefürch­teten 3. SS-Division Totenkopf, die er einem großen Teil seiner Mit­glieder als Hüter der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Kon­zen­tra­ti­ons­lager zuordnete.

Juan Pablo Ruppel mit seinem Onkel Horst Schmidt

Juan Pablo lebte mit Schmidt – der deutsche Militär war allein und hatte keine Familie gegründet – zwi­schen seinem 14. und 19. Lebensjahr und wurde eine Art Adop­tiv­vater des Jungen. Neben dem Schul­besuch erhielt Juan Pablo von General Ola­varría von seinem deut­schen Onkel eine Anleitung im Stil der Hit­ler­jugend, ins­be­sondere das Üben von Kör­per­übungen und das Training im Umgang mit Waffen, so Juan Pablo zu diesem Chro­nisten. Schmidt erzählte seinem Neffen, dass er (Schmidt) und der Kom­mandant Hans Ruppel, Juan Pablos Groß­onkel, nach Kämpfen im Zweiten Welt­krieg mit einem U‑Boot aus Europa geflohen waren und heimlich an einem argen­ti­ni­schen Strand aus­stiegen. Wenn das erstaunlich war, fügte er eine unge­wöhn­li­chere Tat­sache hinzu: Hitler und Eva Braun waren mit dem­selben U‑Boot gereist wie Ruppel, der, wie er sagte, die Aufgabe hatte, den obersten Natio­nal­so­zia­listen während seines Exils in Argen­tinien zu betreuen.

Dieser Bericht über das Über­leben des Führers, der von aka­de­mi­schen His­to­rikern, die behaupten, der Führer habe am 30. April 1945 in seinem Ber­liner Bunker Selbstmord begangen, stark in Frage gestellt wird, wurde von Juan Pablo seitdem als wahrer, unbe­streit­barer Fakt auf­ge­nommen – er ist mit dieser Version auf­ge­wachsen. Als ob das nicht genug wäre, hat Kom­mandant Ruppel selbst seinem jungen Ver­wandten diese Version per­sönlich bestätigt.

In diesem Zusam­menhang erin­nerte Juan Pablo im Dialog mit Ámbito Finan­ciero daran, dass er seinen Groß­onkel nur dreimal in seinem Leben gesehen habe. Bereits als Jugend­licher besuchte der Mann von der Leib­stan­darte 1994 den SS-Kom­mandeur Horst Schmidt, den Neffen des deut­schen Feld­herrn. Offen­sichtlich bewun­derte Hans Ruppel bei dieser Gele­genheit den jungen Mann für seine gute Leistung für die ihm über­tra­genen Auf­gaben. „Ich hatte den Schlüssel zur Schule und zur Kirche, weil ich sehr ver­ant­wor­tungs­be­wusst war und ihm das sehr gefiel“, sagte Juan Pablo Ruppel, als ich ihn kürzlich in Azul inter­viewte. „Außerdem sagte er, er habe einen Bruder daran erinnert, dass er in Berlin geblieben sei“, fügte er hinzu. Bei diesem flüch­tigen Besuch unter­hielten sich Kom­mandant Hans Ruppel und SS Horst Schmidt stun­denlang, aber der junge Juan Pablo nahm an diesen Gesprächen nicht teil. Nichts wurde gesagt, nichts gefragt.

Die Jahre ver­gingen und erst 2012 tauchte der inzwi­schen geal­terte Kom­mandant Hans Ruppel wieder in seinem Leben auf. Zu diesem Zeit­punkt war Juan Pablo 33 Jahre alt, ver­hei­ratet und hatte in Azul ein Unter­nehmen zur Repa­ratur von Haus­halts­ge­räten gegründet. „Er kam in einem Mer­cedes-Benz mit einem Fahrer, begleitet von einer älteren Dame. Er sagte: ‚Erin­nerst du dich an mich?’ Ich sagte ja, aber ich erin­nerte mich wirklich nicht an ihn, weil es einige Jahre her war, seit wir uns zuletzt gesehen hatten.“

„Da ich inzwi­schen älter war, fragte ich ihn direkt und er sagte: „Ja, ich bin mit Hitler in einem U‑Boot gekommen.“ Bei dieser Gele­genheit plau­derte Hans Ruppel viel mit seinem Neffen und sah auch die Waffen, die Juan Pablo selbst gesammelt hatte. Ein Detail, das den alten deut­schen Militär nicht unbe­merkt ließ, wie weiter unten zu sehen ist.

Juan Pablo Ruppel mit einer der Waffen aus Hitlers Sammlung. In diesem Fall ein Para­bellum-Kaliber 7.62.

Einige Monate später tauchte Hans Ruppel wieder auf, diesmal jedoch mit einem außer­ge­wöhn­lichen Geschenk für seinen Enkel: einige der Waffen in der per­sön­lichen Sammlung von Adolf Hitler. Er erklärte ihm nicht nur die Her­kunft, sondern über­mit­telte ihm auch einen Brief mit den genauen Daten. Er erzählte Juan Pablo, dass Hitler 1945 in Argen­tinien ange­kommen war und dass sie drei Jahre später die alten Waffen mit­brachten, die der Führer gesammelt hatte. Kom­mandant Hans Ruppel ver­si­cherte ihm, dass er nach dem Tod Hitlers der Ver­walter dieser wert­vollen Sammlung wurde und fügte hinzu, dass er ihm, als er sehr alt war, vor seinem Tod einige der Waffen geben wollte, eine der teu­ersten der Welt, und warnte ihn, dass sie alle einen sehr hohen Preis hätten, weshalb er Vor­sichts­maß­nahmen treffen sollte, um sie vor even­tu­ellen Raub­ver­suchen zu schützen. Und wie die Zeit zeigen sollte, hatte er damit recht.

Der auf­schluss­reiche Brief

In einem an seinen Enkel gerich­teten Brief, den der NS-Offizier unter­zeichnet hat und dessen Ori­ginal in das Gerichts­ver­fahren auf­ge­nommen wurde, erklärt das Mit­glied der Leib­stan­darte wörtlich:

„1948 gelangte ein Teil von Hitlers Sammlung unter dem Mandat von Juan Domingo Perón, einer 45er-Pistole vom Kaliber 45, einer wei­teren Para­bellum-Pistole vom Kaliber 7,62 mit der Seri­en­nummer 3858 s, die von Adolf Hitler ver­wendet wurde, nach Argen­tinien 1925, sowie weitere Pis­tolen von Joseph Goebbels, Kaliber 9 mm. Serie 2464 und auch im Jahr 1925 ver­wendet. Eine 9‑mm-Para­bellum-Pistole mit der Seri­en­nummer 4808 z, die Otto Skorzeny gehörte und die Jahre später Eva Peróns Leib­wächter werden sollte … unter anderem.“

Die Waffen, die oben als Ver­mächtnis erwähnt wurden, wurden von Juan Pablo Ruppel behalten. Der deutsche Kom­mandeur sagte seinem Enkel, dass von allen, die er ihm gab, das wich­tigste die „Para­bellum Pistole 45 Kaliber Seri­en­nummer 05“ war, eine der 5, die 1907 für die Großen der Ver­ei­nigten Staaten her­ge­stellt wurden. Zwei von ihnen wurden dorthin geschickt, und ein anderer von ihnen ver­steigert sie seit Jahren bei bedeu­tenden Sammlern (im Wert von mehr als einer Million Dollar). Ins­be­sondere dieser war einer der­je­nigen, die in Deutschland geblieben sind, als Adolf Hitler im August 1934 die maximale Leistung erlangte. Jahre später nahm er die 45er Para­bellum-Pistole mit der Seri­en­nummer 05, die sich in einer Pri­vat­sammlung in Berlin befand, und brachte sie mit meh­reren Waffen dieser Marke in seine eigene Sammlung, die Adolf Hitler bereits seit 1925 gesammelt hat, als sie unter anderem die erste Gruppe mit Martin Bormann und Rudolf Hess bildeten.

Der Mann von der Leib­stan­darte erklärte Juan Pablo, dass diese kurze Waffe als eine der wert­vollsten der Welt gilt, da sie ein sel­tenes Modell ist. Er bemerkte aber auch, dass die Tat­sache, Hitler gehört zu haben, sie in den Augen der Sammler noch teurer macht. Es ist ein außer­ge­wöhn­licher Wert für eine Waffe, sehr schwer zu berechnen. Kom­mandant Ruppel spürte, dass er am Ende seines Lebens war, und hin­terließ seinen Ver­wandten die erwähnten Waffen, diverse Fotos, Orden und anderen Ele­mente, Reli­quien der Geschichte, die der Mann der Leib­stan­darte jah­relang bewacht hatte. Dann ver­schwand der alte Mann von der Szene. Juan Pablo weiß nicht, ob er noch lebt oder bereits gestorben ist.

Ein Teil von Hitlers Waf­fen­sammlung vor der Durch­su­chung durch die Polizei von Buenos Aires. Sie können die Luger 45 sehen, die nach der Ope­ration ver­schwunden ist.

Ein­bruch und Diebstahl

Die Zeit verging und am 17. Juni 2016 um 8 Uhr brach eine Gruppe der Polizei von Buenos Aires in das Haus von Juan Pablo Ruppel ein. Die Ope­ration wurde mit Hilfe eines Durch­su­chungs­be­fehls durch­ge­führt, der vom Richter Carlos Vill­amarín, dem Leiter des Haf­tungs­ge­richtshofs Nr. 2 von Ola­varría, aus­ge­stellt worden war, mit dem Ziel, einen Dieb­stahl in gerin­gerem Umfang zu unter­suchen, der fast ein Jahr zuvor in einem Pri­vat­besitz statt­ge­funden hatte (Cause Nr. 3118/15). Die Ope­ration wurde vom stell­ver­tre­tenden Kom­missar Emi­liano Spa­raino, dem dama­ligen Leiter der Poli­zei­station Nr. 1 in der Stadt Hinojo, geleitet. Bei dieser Gele­genheit nahm die Polizei die Waffen der Hit­ler­sammlung und andere Samm­ler­stücke mit – ins­gesamt 14. Mehrere bewaffnete Männer mit Kapuze und Taschen­lampe waren dabei im Einsatz, wie es aus den lau­fenden Gerichts­ver­fahren hervorgeht.

Juan Pablo Ruppel wurde eines Nachts in der 1. Blauen Poli­zei­station ein­ge­sperrt. Nachdem er und sein Anwalt Germán Vena frei­ge­lassen worden waren, erschienen sie in den lokalen Medien und drückten ihre Empörung darüber aus, was pas­siert war. Vena sagte, dass das Ver­fahren auf­grund einer Beschwerde über alte Daten für einen mut­maß­lichen Dieb­stahl eines Hauses in der Gegend von Colonia Nievas ein­ge­leitet worden war. Er sagte, dass die Poli­zei­be­amten, die bei der Suche han­delten, nach „Lebens­mitteln, Geschirr, Gläsern (die angeblich gestohlen wurden) suchten, aber bei der Ope­ration ent­führten sie Waffen, die er besitzt, ein Waf­fen­sammler aus dem Zweiten Welt­krieg, sagte er in den Nach­richten von Channel 2. Der Anwalt fügte hinzu: Die Poli­zisten hätten sich aus­weisen müssen und die Gegen­stände angeben, die sie mit­ge­nommen haben. Sie traten mit Gewalt ein, brachen die Tür ein, ließen die Jungen (vier min­der­jährige Kinder) in einem Raum ein­ge­sperrt, es herrschte viel Gewalt. Sie nahmen ihn fest und nahmen ihn mit, während er ihnen die ganze Zeit erzählte, dass er die Doku­men­tation der Waffen in seinem Besitz habe.Keines der gesuchten Ele­mente gefunden zu haben und keine Beweise zu finden, die Ruppel mit diesem Dieb­stahl in Ver­bindung brachten, wurde als Grund ange­geben. Ein wei­teres Ver­fahren wurde jedoch wegen des angeb­lichen „ille­galen Besitzes von zivilen Schuss­waffen“ eröffnet. „Nachdem wir bewiesen hatten, dass mein Kunde nicht nur die Regis­trierung der Waffen hatte, sondern auch ein legi­timer Benutzer ist, wurde er aus diesem Grund ent­lassen.“, sagte Juan Pablo Ruppels Anwalt. 

Das Wich­tigste vermissen

Der nächste Schritt war die Rückgabe der ent­wen­deten Waffen durch die Justiz. Das geschah aber mit einem sehr ernsten Detail. Er erhielt alles andere als das wert­vollste zurück, Hitlers Para­bellum 45, das in offi­zi­ellen Ämtern „unterging“, wie Juan Pablo Ruppel sagte. Alle Ver­suche des Opfers, diese Waffe wie­der­zu­be­kommen, waren erfolglos. In der lau­fenden Unter­su­chung durch die Rich­terin Mag­dalena Forbes von der U.F.I. N ° 1, gibt es keine festen Anhalts­punkte dafür, was pas­siert ist. Es wurden keine Beamten oder Poli­zisten ange­klagt, bestä­tigte Staats­anwalt Marcelo Fernández gegenüber dieser Zeitung. Um den Wert von Hitlers Pistole zu ermitteln, die offenbar aus dem Poli­zei­archiv ver­schwunden ist, wird in einer Akte ange­geben, dass nach Angaben der Fach­zeit­schrift Guns and Ammo (Ausgabe Juni 1994) eine ähn­liche in den 1980er-Jahren in den Ver­ei­nigten Staaten ver­kauft worden war – für 1,5 Mil­lionen Dollar.

Wo sich die wert­vollste Waffe der Welt, die von Kom­mandant Ruppel im National Weapons Registry (RENAR) ord­nungs­gemäß regis­triert worden war und aus dem Besitz Adolf Hitlers stammt, heute befindet, ist leider unbekannt…

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