Italien: Polizei sprengt Psycho-Sekte, die 30 Jahre lang sexu­ellen Kin­des­miss­brauch prak­ti­zierte (+Video)

Er ver­sprach jungen Frauen den Ein­tritt in eine “magische, fan­tas­tische und geheime Welt” und “das Anzünden des inneren Feuers”. Mit diesen Lügen­ge­schichten soll ein 77-jäh­riger Mann mehr als 30 Jahre lang eine Sekte im Norden Ita­liens ange­führt haben.

Die mut­maß­liche Sekte wurde nach zwei­jäh­rigen Ermitt­lungen gesprengt, teilte die Polizei in Novara am Montag mit. Die Straf­ver­fol­gungs­be­hörden führten am Wochenende Dut­zende von Durch­su­chungen im ganzen Land durch, haupt­sächlich im Norden Ita­liens, dar­unter in Novara, Mailand, Genua und Pavia.

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Opfer der Sekte waren junge Frauen, teil­weise noch min­der­jährig. Sie sollen sexuell miss­braucht und gefoltert worden sein. Viele Mit­glieder sollen anhal­tende psy­chische Schäden erlitten haben.

Die Iden­tität des Sek­ten­führers ist nicht bekannt. Es soll sich um einen 77-jäh­rigen Mann aus Novara handeln. Laut Polizei sollen die Sek­ten­an­hänger den Mann nur “Doktor” oder “Er” genannt und ihn als eine Art Gott verehrt haben. Die Top-Mit­glieder der Sekte bezeich­neten sich selbst als Bestien, während poten­zielle Rekruten als ihre ver­meint­liche Beute ange­sehen wurden.

Die Sekte richtete sich haupt­sächlich an junge Frauen. Den soge­nannten Aus­er­wählten wurden Berichten zufolge unter anderem der Ein­tritt in eine “magische, fan­tas­tische und geheime Welt” und “das Anzünden des inneren Feuers” ver­sprochen. In Wirk­lichkeit drehte sich die ganze Magie um ver­schiedene sexuelle Prak­tiken sowie um Folter. Die Opfer waren gezwungen, ihre Ver­bin­dungen zur Außenwelt abzu­brechen und wurden von der Sekte abhängig.

Die Sekte soll recht­liche Unter­stützung von meh­reren Geschäften, einem Psy­cho­lo­gie­zentrum und einem Ver­lagshaus bekommen haben. Dadurch konnte sie jah­relang arbeiten und ahnungslose Opfer ver­führen. Auf Videos aus den Archiven der Sekte sind Frauen zu sehen, die bar­busig rituelle Tänze tanzen.

Die gehirn­ge­wa­schenen Mit­glieder arbei­teten in den legalen Ein­rich­tungen der Sekte und mussten der Orga­ni­sation große Geld­summen spenden. Um das Pro­gramm ren­tabler zu machen, ver­suchten die Orga­ni­sa­toren, neue Mit­glieder aus wohl­ha­benden Familien zu rekru­tieren, teilte die Polizei mit.

Es wird ange­nommen, dass die Sekte seit den 1980er-Jahren aktiv war. Die Behörden wussten jahr­zehn­telang nichts davon, bis es einem der Opfer gelang, seine Abhän­gigkeit von der Orga­ni­sation zu über­winden. Die junge Frau ver­stän­digte schließlich die Polizei. Die Gesamtzahl der Opfer steht noch nicht fest.

Laut der Polizei seien die Ermitt­lungen besonders schwierig gewesen, da die Orga­ni­sation prak­tisch unzu­gänglich war und die Sek­ten­mit­glieder eine außer­ge­wöhn­liche Loya­lität zeigten.

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15 Jahre lang gequält – Opfer des “Kentler-Expe­ri­ments”

Was sie erlebt haben, ist eigentlich nicht in Worte zu fassen. Jahre lang waren sie als Pfle­ge­kinder in der Obhut des pädo­philen Sadisten Fritz H. – mit Unter­stützung des Ber­liner Senats. In einem Interview mit RT erzählen zwei Opfer von ihrer Leidenszeit.

Im Rahmen des soge­nannten “Kentler-Expe­ri­ments” wurden seit Ende der 1960er Jahre jahr­zehn­telang Jugend­liche, die als schwer erziehbar galten, im dama­ligen West-Berlin pädo­philen Männern zur “Für­sorge” anver­traut, und zwar nach­weislich unter Betei­ligung von den dort zustän­digen Jugend­ämtern. Die Uni­ver­sität Hil­desheim hat diesen Miss­brauch vor einiger Zeit auf­ge­ar­beitet. Die Ver­ant­wortung für die Ver­brechen liege “unstrittig beim Senat als dessen Dienstherr”, heißt es darin.

Was Marko und Sven (Namen geändert) erlebt haben, ist scho­ckierend. Marko war von 1988 bis 2003 in der Obhut von Fritz H., Sven von 1991 bis 2003. Beide leben heute noch in bzw. bei Berlin. Marko ist ver­hei­ratet und hat Kinder. Sven lebt allein. Beide sind auf­grund ihrer Vor­ge­schichte erwerbs­un­fähig und von Selbst­zweifeln geplagt. Sven hat regel­mäßig Suizidgedanken.

“Ich bin das Produkt eines Kin­der­schänders, was bin ich der Welt wert”, sagt er. Ein drittes Pfle­gekind von Fritz H. starb an den Folgen einer ein­fachen Grippe, erzählen Sven und Marko. Der Junge mit Behin­derung war eben­falls über Jahre hinweg miss­braucht und gede­mütigt worden.

Im RT-Interview schildern die beiden Männer ein­drucksvoll offen, wie sie zusammen 13 Jahre lang tag­täglich von Fritz H. gequält worden sind.

https://youtu.be/QduvRuEv7nU


Quelle: deutsch.rt.com