Zwangs­ab­treibung, Ste­ri­li­sation, Kon­zen­tra­ti­ons­lager! Trotz grau­samstem Völ­kermord der Welt – EU wird Zusam­men­arbeit mit China erweitern! (+Videos)

Können Men­schen uigu­ri­scher Her­kunft nach China abge­schoben werden? Ist ein Mensch in China plötzlich ver­schwunden, ist es durchaus möglich, dass dieser sich in einem der vielen chi­ne­si­schen „Umer­zie­hungs­lager“ befindet. Unter dem Motto, wer nicht Freund ist, der ist Feind, setzt China die Länder während der Coro­na­pan­demie unter Druck. 

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Um zu ver­hindern, dass China in die Kritik gerät, nutzt China nicht nur die Medien, sondern auch die Social-Media-Kanäle und ver­sucht, die poli­ti­schen Füh­rungen west­licher Länder zu dis­kre­di­tieren. Aus­tralien und Neu­seeland lassen sich nicht von China unter Druck setzen und haben zusammen mit wei­teren Ländern, dar­unter auch Japan, China wegen Hongkong und der Behandlung der uigu­ri­schen Muslime kri­ti­siert und ver­langen von China endlich Trans­parenz, wie es zu einer Pan­demie kommen konnte.  Kritik an dem Beschluss zum Sicher­heits­gesetz in Hongkong, Taiwan, dem Süd­chi­ne­si­schen Meer oder der Nähe zur WHO sind nicht von China erwünscht, und während der Druck auf Prä­sident Xi Jinping zunimmt, haben deutsche Poli­tiker und Manager trotz Warnung vor Chinas „dreister“ und „aggres­siver“ Ein­mi­schung in Politik und Wirt­schaft das Netzwerk China-Brücke gegründet. Wäh­rend­dessen findet in China der grau­samste Völ­kermord der Welt statt, Zwangs­ab­treibung, Ste­ri­li­sation und „Kon­zen­tra­ti­ons­lager“ incl. Was Men­schen uigu­ri­scher Her­kunft  in China erwartet, zeigt ein aktu­elles Video von Ghappar, einst ein gut bezahltes Model, doch jetzt  zeigt er seine schmutzige Kleidung, seine geschwol­lenen Knöchel und eine Reihe von Hand­schellen, die sein linkes Hand­gelenk am Metall­rahmen des Bettes fixieren – das einzige Möbel­stück im Zimmer. Er ist uigu­ri­scher Her­kunft und hört dort, wo er ist, ein stän­diges Schreien, das von anderswo im Umer­zie­hungs­lager kommt. Es sind Gräu­el­taten, die schlimmer nicht sein können. Es ist die größte Inhaf­tierung eth­ni­scher Gruppen und Reli­gi­ons­ge­mein­schaften, im Grunde seit dem Holo­caust, so die Erklärung des Men­schen­rechts­rates, die von Aus­tralien, Neu­seeland und wei­teren 26 Ländern unter­zeichnet wurde, die eine drin­gende Unter­su­chung der Men­schen­rechts­si­tuation in China, ins­be­sondere für Min­der­heiten, fordern. Und in Europa sind wir längst eine chi­ne­sische Kolonie, oder? „Denn China wird eine der glo­balen Gestal­tungs­mächte dieses Jahr­hun­derts sein,“ so das Netzwerk China-Brücke und es hat in der sechs­mo­na­tigen deut­schen Prä­si­dent­schaft der Euro­päi­schen Union Priorität. 

Die Sorge über den Ein­fluss Pekings auf aus­län­dische Wirt­schaft und Regie­rungen steigt

Die Chi­nesen befinden sich auf Ein­kaufstour in Europa und kauften 16.000 Woh­nungen – über­wiegend in Berlin, aber auch in Köln, Kiel und Rendsburg. In Bul­garien ent­steht eine neue chi­ne­sische „Smart City“ in der Nähe von Sofia. Bereits 2018 gab es die Warnung vor Chinas Ein­fluss­nahme. Die Ver­suche der Volks­re­publik China, poli­ti­schen Ein­fluss aus­zuüben, haben jetzt ein kri­ti­sches Niveau erreicht, so ein Bericht vom kana­di­schen Geheim­dienst, und er warnte vor chi­ne­si­scher Ein­mi­schung in Neu­seeland. Der Bericht des Canadian Security Intel­li­gence Service (CSIS) zitiert „eine Ein­schränkung der Rede­freiheit, Religion und gesell­schaft­licher Akti­vi­täten der eth­ni­schen chi­ne­si­schen Bevöl­ke­rungs­gruppe“ in Neu­seeland und einen „kor­rum­pie­renden Ein­fluss auf das poli­tische System durch Ver­wi­schung per­sön­licher, poli­ti­scher und wirt­schaft­licher Inter­essen“. „Die Aus­wir­kungen der poli­ti­schen Akti­vi­täten Chinas auf die neu­see­län­dische Demo­kratie sind erheblich“, ver­meldet der Bericht des CSIS. Neu­seeland gehört zusammen mit den USA, Groß­bri­tannien, Kanada und Aus­tralien zu jenen fünf Ländern, die Infor­ma­tionen aus Spionage-Akti­vi­täten mit­ein­ander teilen und in denen Polizei, Staats­an­wälte und Spione koope­rieren, um Spionage und Ter­ro­rismus zu ver­hindern (Five Eyes). Siehe Werden wir eine chi­ne­sische Kolonie? Warnung vor Chinas „dreister“ und „aggres­siver“ Ein­mi­schung in Politik und Wirt­schaft! – China’s ‚brazen‘ and ‚aggressive‘ poli­tical inter­fe­rence out­lined in top-secret report

Schon da war bekannt, dass Peking Lock­mittel und sogar Dro­hungen gegenüber west­lichen Geschäfts­leuten und Poli­tikern anwendet, um zu erreichen, dass diese Chinas Position in Streit­fällen wie dem Status von Taiwan und des Süd­chi­ne­si­schen Meeres ver­tei­digen. Der Ein­fluss Chinas hat weit­rei­chende Aus­wir­kungen, auch auf Politik und Wirt­schaft. Mitt­ler­weile werden mit chi­ne­si­schem Geld nicht nur Kon­zerne auf­ge­kauft, sondern auch die Politik. Die Sorge über den Ein­fluss Pekings steigt.

Durch die Corona-Pan­demie wurde dieser Druck durch China noch ver­stärkt. Wer nicht Freund – der ist Feind! Doch trotzdem haben sich mitt­ler­weile 40 Länder einer Sam­mel­klage gegen China wegen dem Coro­na­virus ange­schlossen und Aus­tralien, Neu­seeland und weitere 26 Länder unter­zeich­neten die Erklärung des Men­schen­rechts­rates, die eine drin­gende Unter­su­chung der Men­schen­rechts­si­tuation in China, ins­be­sondere für Min­der­heiten, fordern. Siehe In China findet der grau­samste Völ­kermord der Welt statt! Zwangs­ab­treibung, Ste­ri­li­sation, Kon­zen­tra­ti­ons­lager – und die Welt schaut zu! – China imposes forced abortion, ste­ri­li­sation on Uyghurs

Trotz Warnung vor Chinas „dreister“ und „aggres­siver“ Ein­mi­schung in Politik und Wirt­schaft wurde die China-Brücke gegründet.

https://www.china-bruecke.org/

Die China-Brücke wurde als gemein­nützige Orga­ni­sation regis­triert und sucht nun finan­zielle Unter­stützung, bei­spiels­weise von großen Unternehmen.

„Europa sei bereit, Teil der chi­ne­si­schen Initiative Belt and Road zu werden“, sagte Bun­des­wirt­schafts­mi­nister Peter Alt­maier in einem Interview mit CNBC  am 24. April 2019.  „Chinas Ansatz für seine Belt and Road-Han­dels­in­itiative sei “ermu­tigend”..“ Und obwohl die Men­schen in Hongkong bei den Pro­testen sogar umge­bracht wurden, fuhr Bun­des­kanz­lerin Merkel im Sep­tember 2019 in Begleitung einer großen Wirt­schafts­de­le­gation nach China und for­derte Peking auf, seine Märkte zu öffnen. Auch hatte Bun­des­kanz­lerin Merkel betont, wie froh Deutschland sei, von Chinas wei­terer Öffnung pro­fi­tiert zu haben, und es sei bereit, die Inves­ti­tionen in China weiter auszubauen.

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Und auch 2020 heißt es, dass die Bezie­hungen zu China sich in den 14 Jahren, in denen Angela Merkel Kanz­lerin der größten euro­päi­schen Wirt­schafts­macht  ist, erheblich ver­bes­serten. Sie besucht das Land regel­mäßig und plant, China in der zweiten Hälfte dieses Jahres zu einer Prio­rität der sechs­mo­na­tigen deut­schen Prä­si­dent­schaft der Euro­päi­schen Union zu machen, u. a. mit  einem EU-China-Gipfel.

Obwohl die Länder wie Aus­tralien und Neu­seeland massiv von China unter Druck geraten sind, da sie sich für Men­schen­rechte ein­setzen und auch von China wegen des Virus Trans­parenz for­derten, geht der Handel in der EU mit China weiter. Denn laut dem Prä­si­denten des EU-Rates, Charles Michel auf dem China-EU Summit am 22. Juni 2020  ist besonders die „dyna­mische Han­dels­be­ziehung“ mit China wichtig, die sich im Durch­schnitt auf über eine Mil­liarde Euro pro Tag belaufe. Die EU sei damit Chinas wich­tigster Han­dels­partner. Seit dem 01. Juli 2020 hat Deutschland die EU-Rats­prä­si­dent­schaft über­nommen und es gibt mitt­ler­weile sogar eine China Europe Water Platform – CEWP is part of the EU Water Iniative

  • Während Länder wie Aus­tralien, Neu­seeland und andere China wegen des Virus ver­klagen, denn China hat noch keine Infor­ma­tionen zum Virus herausgegeben.
  • Während China in Indien ein­mar­schiert ist und Hongkong als Geisel hält.
  • Und obwohl grund­le­gende Men­schen­rechte wie Mei­nungs- und Rede­freiheit sys­te­ma­tisch in China unter­drückt werden
  • Und obwohl die grausame Säu­be­rungs­welle gegen Reli­gi­ons­ge­mein­schaften und auch gegen Uiguren stattfindet
  • Und obwohl nicht nur Chi­nesen plötzlich spurlos ver­schwinden, sondern auch aus­län­dische Staatsangehörige.

Was macht Deutschland?

„Denn China wird eine der glo­balen Gestal­tungs­mächte dieses Jahr­hun­derts sein. Deutschland braucht einen von Wirt­schaft, Politik und Zivil­ge­sell­schaft geführten Dialog”, betont der Vize­prä­sident des Bun­des­tages in einem Bericht von Reuters.

“Vielen fehlen aus­rei­chende Infor­ma­tionen über China und die Kenntnis etwa über die Men­ta­li­täts­un­ter­schiede”, sagt der China-Beauf­tragte des Hafens Duisburg, Johannes Pflug. Der frühere SPD-Bun­des­tags­ab­ge­ordnete gehört eben­falls zum Vor­stand des in Potsdam ein­ge­tra­genen Vereins China-Brücke wie auch der SAP-Manager Andreas Hube oder der Geschäfts­führer der Sino German Hi Tech Park Holding in Hei­delberg, Mike De Vries, so Reuters.

Was die China-Brücke möchte:

  • Wir wollen das Wissen in Deutschland und der EU über China, seine Kultur und Geschichte sowie sein Men­schen- und Gesell­schaftsbild verbessern.

  • Wir wollen ein Bewusstsein schaffen, dass wir mehr Chi­na­kom­petenz in Deutschland benötigen.

  • Wir wollen Kennt­nisse über gesell­schaft­liche, wirt­schaft­liche und wis­sen­schaft­liche Struk­turen in China ver­mitteln und dafür eine Plattform ent­wi­ckeln, der es um Dialog- und Infor­ma­ti­ons­ver­bes­serung geht.

Die Rea­lität:

Als hätte die chi­ne­sische Regierung die Anleitung aus George Orwells Roman „1984“ umge­setzt, so die Beschreibung bei der Ein­führung des Sozi­al­re­gisters. Denn „Ver­trauen zu bewahren ist herrlich und Ver­trauen zu brechen ist eine Schande“, so die chi­ne­sische Regierung im Regie­rungsplan, „wir ent­scheiden, ob du ein guter oder ein schlechter Mensch bist.“ China expor­tiert seine Über­wa­chungs­tech­no­logie auch in andere Länder, mit schlimmen Folgen.

China ist schon längst eine Alter­native zum Silicon Valley, ob bei der Künst­lichen Intel­ligenz oder im Bereich der 5G-Technik. Immer mehr chi­ne­sische Unter­nehmen führen die Welt­spitze an. „Made in China 2025“ und dazu eine eigene „Hightech-Stra­tegie 2025“.  Die Apps, die Sie womöglich auf Ihrem Smart­phone haben, kommen bereits aus China.

Spio­niert China uns aus?

Bei­spiel Afrika: Ein aktu­eller Beitrag vom 06. Sep­tember 2019 macht deutlich, wie sehr China auch außerhalb seiner Lan­des­grenzen die Men­schen aus­spio­niert. Der chi­ne­sische Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­riese Huawei ist nicht nur in Aus­tralien oder Groß­bri­tannien umstritten, sondern zuletzt auch wegen seiner Ver­bindung zur Spionage poli­ti­scher Gegner in Afrika. In dem Bericht heißt es, dass Tech­niker des Unter­nehmens zumindest in zwei Fällen „den afri­ka­ni­schen Regie­rungen per­sönlich geholfen haben, ihre poli­ti­schen Gegner auszuspionieren“.

Siehe Über­wa­chungs­wahnsinn China! Punk­te­system, Umer­zie­hungs­lager incl. – China is spying us!

Chinas nicht vor­handene Menschenrechte:

Im Mai 2018 begannen Behörden, in Xin­jiang ein neues Lager für  „Trans­for­mation durch Bildung“ zu errichten. Dort, wo einst eine Säge­mühle stand. Hier gab es auch einen Markt für den Kauf und Verkauf von Rindern und Schafen. In drei Monaten war der Bau dieses Lagers abge­schlossen. Es umfasst eine Fläche von etwa 100.000 Quadratmetern.

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Und stellen Sie sich vor, ob Men­schen uri­gu­ri­scher Her­kunft aus Europa nach China aus­ge­wiesen werden können, landete sogar vor dem Euro­päi­schen Gerichtshof.

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Der Gerichtshof stellt fest, dass die Abschiebung von drei Männern uigu­ri­scher Her­kunft aus Bul­garien nach China gegen die Euro­päische Kon­vention ver­stoßen würde.

Es war bekannt, was in China mit Men­schen uri­gu­ri­scher Her­kunft geschieht . Das zeigte auch eine Undercover-Recherche.

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Wir hatten bereits berichtet, dass es in China einen schreck­lichen Völ­kermord gibt:

„Chinas Mas­sen­in­ter­nierung seiner eth­ni­schen uigu­ri­schen Bevöl­kerung scheint die größte Inhaf­tierung von Men­schen auf Grund der Religion seit dem Holo­caust zu sein.“ „Hun­dert­tau­sende könnten eine Unter­treibung sein, denn in Xin­jiang gibt es 15 Mil­lionen Min­der­heiten“, sagte der deutsche For­scher Adrian Zenz, dessen Unter­su­chung vom Think Tank der Jame­stown Foun­dation in Washington Ende Juni ver­öf­fent­licht wurde. Die Studie finden Sie hier: In China findet der grau­samste Völ­kermord der Welt statt! Zwangs­ab­treibung, Ste­ri­li­sation, Kon­zen­tra­ti­ons­lager – und die Welt schaut zu! – China imposes forced abortion, ste­ri­li­sation on Uyghurs

Chinas Uiguren: Das Video eines Models gibt einen sel­tenen Ein­blick in die Internierung

Wir haben für Sie einen Beitrag des Nach­rich­ten­senders BBC vom 04. August 2020 über­setzt, der die schreck­liche Situation von Uri­guren in China zeigt.

Die Nach­richt von Ghappars Inhaf­tierung tauchte Anfang März 2020 erstmals in den sozialen Medien auf. Text­nach­richten von Ghappar an Fami­li­en­mit­glieder, die separat von James Millward, einem Pro­fessor für Geschichte an der Georgetown Uni­versity, ver­öf­fent­licht wurde, zeigte, dass die Häft­linge in kleinen Räumen mit Käfigen unter­ge­bracht werden, in denen nicht genügend Platz für alle vor­handen ist, um im Liegen zu schlafen.

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Als Vorbild für den großen chi­ne­si­schen Online-Händler Taobao wurde der 31-Jährige gut bezahlt, um sein gutes Aus­sehen in glatten Wer­be­videos für Beklei­dungs­marken zu zeigen. Aber ein aktu­elles Video von Ghappar ist anders. Statt eines glit­zernden Studios oder modi­scher Stadt­straße ist die Kulisse ein kahles Zimmer mit schmut­zigen Wänden und Stahl­gitter am Fenster. Und anstelle des Posierens sitzt Herr Ghappar still mit einem ängst­lichen Gesichtsausdruck.

 

Mit der rechten Hand die Kamera haltend, zeigt er seine schmutzige Kleidung, seine geschwol­lenen Knöchel und eine Reihe von Hand­schellen, die sein linkes Hand­gelenk am Metall­rahmen des Bettes fixieren – das einzige Möbel­stück im Zimmer.

Das Video von Herrn Ghappar, zusammen mit einer Reihe von beglei­tenden Text­nach­richten, die auch an die BBC wei­ter­ge­leitet wurden, bieten zusammen einen erschre­ckenden und äußerst sel­tenen Bericht aus erster Hand über Chinas hoch­si­cheres und geheimes Haft­system – direkt von innen gesendet.

Das Material ergänzt den Beweis­stoff, der die Aus­wir­kungen des Kampfes Chinas gegen die „drei bösen Kräfte“ von Sepa­ra­tismus, Ter­ro­rismus und Extre­mismus in der äußerst west­lichen Region Xin­jiang dokumentiert.

In den letzten Jahren wurden nach glaub­wür­digen Schät­zungen mehr als eine Million Uiguren und andere Min­der­heiten in ein Netzwerk hoch­si­cherer Lager in Xin­jiang gezwungen, das China als frei­willige Schulen für Anti-Extre­mismus-Aus­bildung enthäut hat.

Tau­sende von Kindern wurden von ihren Eltern getrennt, und jüngsten Unter­su­chungen zufolge wurden Frauen Zwangs­me­thoden der Gebur­ten­kon­trolle unterzogen.

Und da Xin­jiang derzeit einen Anstieg der Zahl der Coro­na­virus-Infek­tionen erlebt, unter­streichen die schmut­zigen und über­füllten Bedin­gungen, die er beschreibt, das ernste Anste­ckungs­risiko, das von dieser Art von Mas­senhaft während einer glo­balen Pan­demie ausgeht.

Die BBC schickte detail­lierte Bitten um Stel­lung­nahme an das chi­ne­sische Außen­mi­nis­terium und die Behörden von Xin­jiang, aber keiner von ihnen reagierte.

Die Familie von Herrn Ghappar, die seit dem Ende der Bot­schaften vor fünf Monaten nichts von ihm gehört hat, ist sich bewusst, dass die Ver­öf­fent­li­chung des vier Minuten und acht­und­dreißig Sekunden langen Videos von ihm in seiner Zelle den Druck und die Strafe erhöhen könnte, denen er aus­ge­setzt ist.

Cre­den­tials of Merdan Ghappar (Picture Courtesy: Twitter @Uyghurspeaker)

Aber sie sagen, es sei ihre letzte Hoffnung, sowohl seinen Fall als auch die Not der Uiguren im All­ge­meinen hervorzuheben.

Sein Onkel Abdul­hakim Ghappar, der heute in den Nie­der­landen lebt, glaubt, dass das Video die öffent­liche Meinung in der gleichen Weise anheizen könnte, wie Auf­nahmen der poli­zei­lichen Behandlung von George Floyd zu einem mäch­tigen Symbol für Ras­sen­dis­kri­mi­nierung in den USA wurden.

„Sie haben beide mit Bru­ta­lität für ihre Rasse kon­fron­tiert“, sagt er.

„Aber während in Amerika die Men­schen ihre Stimme erheben, herrscht in unserem Fall Stille.“

2009 verließ Merdan Ghappar – wie viele Uiguren damals – Xin­jiang, um in Chinas wohl­ha­ben­deren Städten im Osten eine Chance zu suchen.

Nach einem Tanz­studium an der Xin­jiang Arts Uni­versity fand er zunächst als Tänzer und einige Jahre später als Model in der süd­chi­ne­si­schen Stadt Foshan Arbeit. Freunde sagen, dass Herr Ghappar bis zu 10.000 Rmb (1.000 USD) pro Tag ver­dienen konnte.

Seine Geschichte liest sich wie eine Anzeige für die dyna­mische, boo­mende Wirt­schaft des Landes und Prä­sident Xi Jin­pings „China-Traum“. Aber die Uiguren mit ihrer tür­ki­schen Sprache, ihrem isla­mi­schen Glauben und ihren eth­ni­schen Bin­dungen zu den Völkern und Kul­turen Zen­tral­asiens werden von chi­ne­si­schen Herr­schern seit langem als Objekt des Miss­trauens ange­sehen und in der Gesell­schaft mit Dis­kri­mi­nierung konfrontiert.

Die Ver­wandten von Herrn Ghappar sagen, dass Herrn Ghappar gesagt wurde, dass es für seine Model­kar­riere am besten wäre, seine uigu­rische Iden­tität her­un­ter­zu­spielen und seine Gesichtszüge als „hal­b­eu­ro­päisch“ zu bezeichnen.

Und obwohl er genug Geld ver­dient hatte, um eine große Wohnung zu kaufen, sagen sie, dass er nicht in der Lage war, sie in seinem eigenen Namen zu regis­trieren, anstatt den Namen eines Han-Chi­ne­si­schen Freundes ver­wenden zu müssen.

Aber diese Unge­rech­tig­keiten scheinen jetzt milde im Ver­gleich zu dem, was kommen sollte.

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Seit zwei bru­talen Anschlägen auf Fuß­gänger und Pendler in Peking im Jahr 2013 und der Stadt Kunming im Jahr 2014 – die von China den uigu­ri­schen Sepa­ra­tisten ange­lastet werden – hat der Staat begonnen, die uigu­rische Kultur nicht nur als ver­dächtig, sondern auch als auf­rüh­re­risch zu betrachten.

Im Jahr 2018, als der Staat seine Antwort gefunden hatte – das aus­ge­dehnte System von Lagern und Gefäng­nissen, das schnell und ergiebig über Xin­jiang auf­gebaut wurde – lebte Herr Ghappar noch in Foshan, wo sein Leben eine abrupte Wendung zum Schlech­teren nehmen sollte.

Im August dieses Jahres wurde er ver­haftet und zu 16 Monaten Gefängnis ver­ur­teilt, weil er Can­nabis ver­kauft hatte, eine gefakte Beschul­digung, wie seine Freunde nach­drücklich betonen.

Ob wirklich schuldig oder nicht, es gab kaum Chancen auf einen Frei­spruch, mit Sta­tis­tiken, die zeigen, dass mehr als 99% der Ange­klagten vor chi­ne­si­schen Straf­ge­richten ver­ur­teilt werden.

Doch nach seiner Frei­lassung im November 2019 war jede Erleich­terung, die er empfand, als er seine Zeit abge­dient hatte, nur von kurzer Dauer. Etwas mehr als einen Monat später klopfte die Polizei an seine Tür und sagte ihm, dass er nach Xin­jiang zurück­kehren müsse, um ein rou­ti­ne­mä­ßiges Regis­trie­rungs­ver­fahren abzuschließen.

Die BBC hat Beweise gesehen, die zeigen, dass er keiner wei­teren Straftat ver­dächtigt wurde, wobei die Behörden lediglich erklärten, dass „er viel­leicht ein paar Tage Aus­bildung in seiner lokalen Gemein­schaft machen muss“ – ein Euphe­mismus für die Lager.

Am 15. Januar dieses Jahres durften seine Freunde und seine Familie warme Kleidung und sein Telefon zum Flug­hafen bringen, bevor er von Foshan auf einen Flug gesetzt und von zwei Offi­zieren zurück in seine Hei­mat­stadt Kucha in Xin­jiang eskor­tiert wurde.

Es gibt Hin­weise darauf, dass andere Uiguren gezwungen wurden, nach Hause zurück­zu­kehren, ent­weder aus anderen Pro­vinzen Chinas oder aus dem Ausland, und die Familie von Herrn Ghappar war über­zeugt, dass er in den Umer­zie­hungs­lagern ver­schwunden war.

Aber mehr als einen Monat später erhielten sie einige außer­ge­wöhn­liche Nachrichten.

Irgendwie hatte er es geschafft, Zugang zu seinem Telefon zu bekommen und benutzte es, um mit der Außenwelt zu kommunizieren.

Merdan Ghappars Text­nach­richten, die angeblich aus dem­selben Raum wie sein selbst gedrehtes Video gesendet wurden, zeichnen ein noch erschre­cken­deres Bild seiner Erfahrung nach seiner Ankunft in Xinjiang.

Über die chi­ne­sische Social-Media-App WeChat geschrieben, erklärt er, dass er zuerst in einem Poli­zei­ge­fängnis in Kucha fest­ge­halten wurde.

„Ich sah 50 bis 60 Men­schen in einem kleinen Raum, der nicht größer als 50 Qua­drat­meter war, Männer auf der rechten Seite, Frauen auf der linken Seite“, schreibt er.

„Jeder trug einen soge­nannten Vierteiler,-Anzug, einen schwarzen Kopfsack, Hand­schellen, Bein­fesseln und eine Eisen­kette, die die Man­schetten mit den Fesseln verbindet.“

Chinas Einsatz dieser kom­bi­nierten Hand- und Bein­man­schetten wurde in der Ver­gan­genheit von Men­schen­rechts­gruppen kritisiert.

Herr Ghappar wurde dazu gebracht, diese Aus­rüstung zu tragen, und als er zusammen mit seinen Mit­häft­lingen in einem Käfig­be­reich, der etwa zwei Drittel der Zelle bedeckte unter­ge­bracht wurde, mußte er fest­stellen, dass kein Platz zum Liegen und Schlafen vor­handen war.

„Ich hob den Sack auf meinen Kopf und sagte dem Poli­zisten, dass die Hand­schellen so eng waren, dass sie meine Hand­ge­lenke ver­letzten“, schreibt er in einer der SMS.

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„Er schrie mich heftig an und sagte: „Wenn du deine Kapuze wieder abhebst, werde ich dich zu Tode schlagen.“ Und danach habe ich es nicht gewagt, noch einmal zu reden“, fügt er hinzu.

„Hier zu sterben ist das Letzte, was ich will.“

Er schreibt über das ständige Schreien, das von anderswo im Gefängnis kommt. Aus „Ver­hör­räumen“, meinte er.

Und er beschreibt erbärm­liche und unhy­gie­nische Zustände – Häft­linge, die an Läusen leiden, während sie nur eine Handvoll Plas­tik­schüsseln und Löffel zwi­schen ihnen allen teilen müssen.

„Vor dem Essen bittet die Polizei Men­schen mit Infek­ti­ons­krank­heiten, die Hände hoch­zu­legen, und sie wären die Letzten, die essen“, schreibt er.

„Aber wenn Sie früher essen wollen, können Sie schweigen. Es ist eine mora­lische Frage, ver­stehen Sie?“

Dann, am 22. Januar, als China auf dem Höhe­punkt seiner Coro­na­virus-Krise war, erreichte die Nach­richt von einem mas­siven, lan­des­weiten Versuch, die Epi­demie zu kon­trol­lieren, die Gefangenen.

Der Bericht von Herrn Ghappar legt nahe, dass die Durch­setzung der Qua­ran­tä­ne­regeln in Xin­jiang viel strenger war als anderswo. Einmal wurden vier junge Männer im Alter zwi­schen 16 und 20 Jahren in die Zelle gebracht.

„Während der Epi­demie wurden sie draußen beim Spielen einer Art Baseball gesehen“, schreibt er.

„Sie wurden zur Poli­zei­wache gebracht und geschlagen, bis sie wie Babys schrien, die Haut auf ihrem Gesäß sich auf­spaltete und sie sich nicht hin­setzen konnten.“

Die Poli­zisten begannen, alle Gefan­genen Masken tragen zu lassen, obwohl sie außerdem in der ver­stopften, über­füllten Zelle ver­mummt bleiben mussten.

„Eine Kapuze und eine Maske – es war noch weniger Luft“, schreibt er.

Als die Beamten später mit Ther­mo­metern kamen, regis­trierten mehrere Insassen, dar­unter Herr Ghappar, eine höhere als normale Kör­per­tem­pe­ratur von 37 °C.

Er trug immer noch seinen „vier­tei­ligen Anzug“ und wurde nach oben in einen anderen Raum gebracht, wo die Wachen die Fenster nachts offen hielten und die Luft so kalt machten, dass er nicht schlafen konnte.

Dort, sagte er, seien die Geräusche der Folter viel klarer.

„Einmal hörte ich einen Mann schreien, von morgens bis abends“, sagt er.

Wenige Tage später wurden die Gefan­genen in Klein­busse ver­laden und an einen unbe­kannten Ort gebracht. Herr Ghappar, der an einer Erkältung litt und dem die Nase lief, wurde vom Rest getrennt und in die Ein­richtung gebracht, die er in dem von ihm gesen­deten Video gesehen hatte – ein Ort, den er als „epi­de­mische Kon­troll­stelle“ bezeichnete. Dort ange­kommen, wurde er in Hand­schellen ans Bett gefesselt.

„Mein ganzer Körper ist mit Läusen bedeckt. Jeden Tag erwische ich sie und hole sie von meinem Körper ab – es ist so juckend“, schreibt er.

„Natürlich ist die Umgebung hier besser als die Poli­zei­station mit all diesen Leuten. Hier lebe ich allein, aber es gibt zwei Leute, die mich bewachen.“

Es war das etwas ent­spanntere Regime, das ihm, wie er sagt, die Gele­genheit gab, das er brauchte, um sich draußen zu melden. Sein Telefon scheint von den Behörden unter seinen per­sön­lichen Gegen­ständen unbe­merkt geblieben zu sein, von denen er einige an seinem neuen Haftort erhalten hatte.

Nach 18 Tagen im Poli­zei­ge­fängnis stand er plötzlich und heimlich in Kontakt mit der Außenwelt.

Während ein paar Tagen schil­derte er seine Erfah­rungen. Dann, plötzlich hörten die Nach­richten auf.

Seitdem ist von Herrn Ghappar nichts mehr gehört worden. Die Behörden haben weder einen for­mellen Auf­ent­haltsort noch einen Grund für seine weitere Inhaf­tierung mitgeteilt.

Es ist unmöglich, die Echtheit der Text­nach­richten unab­hängig zu über­prüfen. Aber Experten sagen, dass die Video­auf­nahmen echt zu sein scheinen, vor allem wegen der Pro­pa­gan­da­bot­schaften, die im Hin­ter­grund zu hören sind.

„Xin­jiang war noch nie ein ‚Ost-Tur­kistan’“, heißt es in einer Ansage in Uigu­risch und Chi­ne­sisch aus einem Laut­sprecher vor seinem Fenster.

„Die sepa­ra­tis­ti­schen Kräfte im In- und Ausland haben diesen geo­gra­phi­schen Begriff poli­ti­siert und die­je­nigen, die Turk­sprachen sprechen und an den Islam glauben, auf­ge­fordert, sich zu ver­einen“, heißt es in der Ankündigung.

James Millward, Pro­fessor für Geschichte an der Georgetown Uni­versity und Experte für Chinas Politik in Xin­jiang, über­setzte und ana­ly­sierte die Text­nach­richten von Herrn Ghappar für die BBC.

Er sagt, dass sie mit anderen gut doku­men­tierten Fällen über­ein­stimmen, von seinem Transport zurück nach Xin­jiang und der erst­ma­ligen Ver­ar­beitung unter über­füllten, unhy­gie­ni­schen Bedingungen.

„Diese Beschreibung der Poli­zei­zelle aus erster Hand ist sehr, sehr anschaulich“, sagt Pro­fessor Millward.

„Er schreibt in sehr gutem Chi­ne­sisch und gibt, offen gesagt, viele schreck­liche Details über die Art und Weise, wie diese Men­schen behandelt werden, bekannt. Es ist also eine ziemlich rare Quelle.“

Dr. Adrian Zenz, Senior Fellow in China Studies bei der Victims of Com­munism Memorial Foun­dation und ein wei­terer füh­render Xin­jiang-Wis­sen­schaftler, legt nahe, dass der wahre Wert des Videos das ist, was es über die chi­ne­sische Regierung sagt, die behauptet, dass das Lager­system auf­gelöst wird.

„Es ist sehr wichtig“, sagt Dr. Zenz. „Dieses Zeugnis zeigt, dass das ganze System der Inhaf­tierung von Men­schen, deren Sor­tierung und dann die Inter­nierung in Lagern … dass dies sehr wohl gegen­wärtig ist.“

Eine weitere Ebene der Glaub­wür­digkeit wird durch ein Foto eines Doku­ments bereit­ge­stellt, das nach Angaben von Herrn Ghappar nach dem Fund auf dem Boden einer Toi­lette der Seu­chen­kon­troll­zen­trale von Herrn Ghappar über­mittelt wurde.

Das Dokument bezieht sich auf eine Rede des Sekretärs der Kom­mu­nis­ti­schen Partei der Prä­fektur Aksu, und das Datum und der Ort deuten darauf hin, dass es in offi­zi­ellen Kreisen in der Stadt Kucha um die Zeit der Inhaf­tierung von Herrn Ghappar noch in offi­zi­ellen Kreisen kur­sieren könnte.

Die For­derung des Doku­ments, Kinder im Alter von 13 Jahren zu ermu­tigen,  „ihre Fehler zu bereuen und sich frei­willig zu ergeben“, scheint ein neuer Beweis für das Ausmaß der chi­ne­si­schen Über­wa­chung und Kon­trolle der Gedanken und Ver­hal­tens­weisen der Uiguren und anderer Min­der­heiten zu sein.

„Ich denke, dies ist das erste Mal, dass ich eine offi­zielle Mit­teilung über Min­der­jährige gesehen habe, die für ihre reli­giöse Tätigkeit ver­ant­wortlich gemacht werden“, sagt Dr. Darren Byler, Anthro­pologe an der Uni­versity of Colorado, Boulder, der aus­giebig über die Uiguren recher­chiert und geschrieben hat.

Trotz der Gefahr, dass die Ver­öf­fent­li­chung von Merdan Ghappars Video- und Text­nach­richten ihn einer län­geren oder här­teren Bestrafung aus­setzt, sagen die ihm nahe­ste­henden Per­sonen, dass sie keine Wahl mehr haben.

„Schweigen wird ihm auch nicht helfen“, sagt sein Onkel Abdul­hakim Ghappar aus seinem Haus in Amsterdam.

Abdul­hakim sagt, er habe regel­mäßig Kontakt zu seinem Neffen gehalten, bevor er in Gewahrsam genommen wurde, und er glaubt – wie in anderen Fällen gut doku­men­tiert – dass diese Über­see­ver­bindung einer der Gründe ist, warum Herr Ghappar fest­ge­nommen wurde.

„Ja, ich bin mir 100% sicher“, sagte er. „Er wurde fest­ge­nommen, nur weil ich im Ausland bin und an Pro­testen gegen chi­ne­sische Men­schen­rechts­ver­let­zungen teilnehme.“

Abdul­hakims Akti­vismus, der 2009 in Xin­jiang begann, als er vor einem groß ange­legten Protest in der Stadt Urumqi bei der Ver­teilung von Flug­blättern half, war der Grund, warum er über­haupt in die Nie­der­lande floh.

Der Protest in Urumqi weitete sich später in eine Reihe gewalt­tä­tiger Aus­schrei­tungen aus, bei denen nach Angaben der chi­ne­si­schen Behörden fast 200 Men­schen ums Leben kamen und als einer der wich­tigsten Wen­de­punkte in Richtung seiner ver­schärften Kon­trolle über die Region ange­sehen werden.

Abdul­hakim erzählte, dass die chi­ne­si­schen Behörden seine Ver­haftung anstrebten, er bekam einen Pass und ging. Er war nie wieder da.

Er besteht darauf, dass alle seine poli­ti­schen Akti­vi­täten, sowohl innerhalb Chinas als auch im Ausland, friedlich waren, und sein Neffe, sagt er, hat nie irgendein Interesse an Politik gezeigt.

In der Liste der Fragen, die die BBC an die chi­ne­si­schen Behörden richtete, wurde sie gebeten, zu bestä­tigen, ob Merdan Ghappar oder sein Onkel eines Ver­bre­chens in China ver­dächtigt werden.

BBC fragte auch, warum Herr Ghappar an ein Bett gefesselt wurde, und um eine Antwort der Behörden auf seine anderen Vor­würfe der Miss­handlung und Folter.

Keine der Fragen wurde beantwortet.

Wo auch immer Merdan Ghappar jetzt ist, eines ist klar.

Ob seine frühere Ver­ur­teilung wegen eines Dro­gen­de­likts gerecht war oder nicht, seine der­zeitige Inhaf­tierung ist ein Beweis dafür, dass selbst gut aus­ge­bildete und relativ erfolg­reiche Uiguren zum Ziel des Inter­nie­rungs­systems werden können.

„Dieser junge Mann hat als Model bereits eine erfolg­reiche Kar­riere“, sagte Pro­fessor Millward. „Er spricht wun­der­bares Chi­ne­sisch, schreibt sehr gut und ver­wendet aus­ge­fallene Phrasen, so klar ist dies nicht jemand, der Bildung für einen beruf­lichen Zweck braucht.“

Dr. Adrian Zenz argu­men­tiert, dass dies der Sinn des Systems ist.

„Es spielt eigentlich keine so große Rolle, was der Hin­ter­grund der Person ist“, sagt er.

„Wichtig ist, dass ihre Loya­lität vom System getestet wurde. Irgendwann wird fast jeder eine Form der Inter­nierung oder Umer­ziehung erleben, jeder wird diesem System unter­worfen sein.“

Die chi­ne­sische Regierung bestreitet, die uigu­rische Bevöl­kerung zu ver­folgen. Nach hef­tiger Kritik an dem Thema vor kurzem aus den USA, ein Sprecher des chi­ne­si­schen Außen­mi­nis­te­riums, Hua Chu­nying, berief sich auf den Tod von George Floyd und sagte, dass Uiguren in Xin­jiang waren frei im Ver­gleich zu Afro­ame­ri­kanern in den USA.

Doch für Merdan Ghappars Familie, die von dem Bild ver­folgt wird, das an ein Bett an einem unbe­kannten Ort gekettet ist, besteht ein Zusam­menhang zwi­schen den beiden Fällen.

„Als ich das George-Floyd-Video sah, erin­nerte es mich an das eigene Video meines Neffen“, sagt Merdans Onkel Abdulhakim.
„Das ganze uigu­rische Volk ist jetzt genau wie George Floyd“, sagt er. „Wir können nicht atmen.“

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Netz­frauen Lisa Nat­terer und Doro Schreier


Quelle: netzfrauen.org