Der mexikanische Präsident López Obrador wird in den kommenden Tagen ein Dekret über das Verbot von genmanipuliertem Mais veröffentlichen. Außerdem soll Glyphosat verboten werden sowie 80 weitere Pestizide, die bereits in anderen Ländern als gefährlich eingestuft werden. Eine kleine Gruppe von Imkern auf der Yucatan-Halbinsel in Mexiko führt seit Jahren einen Kampf gegen den Biotech-Riesen Monsanto. Mittlerweile wurde der umstrittene Konzern von Bayer übernommen und viele lateinamerikanische Länder werden seither „erpresst“, genmanipuliertes Saatgut anzubauen, wie El Salvador.
Wie bei den Imkern in Mexiko gab es auch einen Widerstand der Kleinbauern im kleinsten Land Zentralamerikas. El Salvador warf Monsanto mitsamt dem genmanipulierten Saatgut aus dem Land. Sogar ein Verbot von Glyphosat gab es in El Salvador! Seit dem 1. Juni 2019 ist der ultrarechte Nayib Bukele der neue Präsident von El Salvador. Er schloss eine Allianz mit Bayer. Seitdem werden die Kleinbauern in El Salvador gezwungen, genmanipuliertes Saatgut von Bayer anzubauen! In Mexiko kämpften die Nachfahren der Maya ebenfalls erfolgreich gegen Monsanto. Während es in Brasilien unter Bolsonaro zu einem sprunghafter Anstieg von Pestizid-Neuzulassungen kommt, soll in Mexiko nicht nur der Anbau von genmanipuliertem Mais verboten werden, sondern auch über 80 gesundheitsschädlichen Pestizide. Glyphosat wurde vom multinationalen Konzern Monsanto in Mexiko eingeführt und es hat eine kontaminierende Spur hinterlassen. Laut der aktuellen Studie, die Präsident Andrés Manuel López Obrador in Auftrag gab, wurde Glyphosat in Muttermilch, Tortillas, Wasser, Blut und Urin gefunden.
Mexiko macht es vor: Verbot von transgenem Mais und Glyphosat
In den kommenden Tagen wird Präsident Andrés Manuel López Obrador ein Dekret zum Verbot der Verwendung von transgenem Mais im Land veröffentlichen, teilte Victor Manuel Toledo in der Botschaft mit, in der er offiziell seinen Rücktritt aus dem Ministerium für Umwelt und natürliche Ressourcen (Semarnat) bekannt gab. Toledo gilt als Umweltschützer und hatte sich in seiner Amtszeit für ein Verbot von genmanipuliertem Mais und Glyphosat eingesetzt. Er tritt aus gesundheitlichen Gründen zurück und dankte Präsident López Obrador für seine Unterstützung. María Luisa Albores wird das Amt von Toledo übernehmen. Sie ist Agraringenieurin und hat an der Universidad Autónoma Chapingo studiert. Sie wird als Nachfolgerin das Verbot der 80 „gefährlichsten“ Pestizide fördern.
Transgener Mais vernichtet die Kleinbauern
Mais wurde vor etwa 10.000 Jahren in Mexiko domestiziert und vor etwa rund 4.000 Jahren hat sich der Mais im südamerikanischen Tiefland weit verbreitet. Bis dann Monsanto kam und glaubte, den Mais genmanipulieren zu müssen. Was Kleinbauern in Lateinamerika am meisten bezüglich GMO fürchten, ist der Verlust der biologischen Vielfalt. Und nicht nur das, denn was geschieht, wenn diese Saatgut-Giganten wie Monsanto mit ihrem genmanipuliertem Saatgut in ein Land dringen, bekamen Mexikos Kleinbauern durch das Freihandelsabkommen mit den USA und Kanada schmerzlich zu spüren: Drei MILLIONEN Kleinbauern mussten aufgeben, weil sie nicht konkurrenzfähig waren. Viele von ihnen flohen groteskerweise in die USA. Um dieses zu verhindern, hob Guatemala das Monsanto-Gesetz auf und El Salvador warf Monsanto mitsamt Saatgut aus dem Land. Wie schon erwähnt, bis El Salvador 2019 einen neuen Präsidenten bekam und die Kleinbauern erneut den Kampf, diesmal gegen Bayer, aufgenommen haben. Siehe Staatliche Erpressung zugunsten BayerMonsanto? Kleinbauern in El Salvador werden gezwungen genmanipuliertes Saatgut von Bayer anzubauen!
Auch in Mexiko haben Maya-Bauern und Imker gegen den Anbau von genmanipuliertem Mais gekämpft, mit Erfolg. 2017 war es soweit, denn da hat das Landwirtschaftsministerium in Mexiko Monsanto die im 2012 erteilte Genehmigung für die kommerzielle Aussaat von Genmanipulierten Soja und Mais in den sieben Bundesstaaten Yucatán, Campeche, Tamaulipas, San Luis Potosí, Veracruz, Chiapas und Quintana Roo widerrufen. Eine kleine Gruppe von Imkern auf der Yucatan-Halbinsel in Mexiko führte seit Jahren einen Kampf gegen den Biotech-Riesen Monsanto. Mexiko ist der weltweit sechstgrößte Hersteller und drittgrößte Exporteur von Honig. Über 25.000 Familien auf der Halbinsel Yucatán sind von der Honigproduktion abhängig. Die tropische Region produziert etwa 40% des Honigs in Mexiko, von dem fast alles in die EU exportiert wird. So muss Honig mit mehr als 0,9% GMO mit dem Zusatz „enthält Zutaten aus GMO“ gekennzeichnet werden und kann dann nicht als Bio-Produkt vermarktet werden. Einige Länder, darunter auch Deutschland, lehnen Honig ab, der GM-Pollen enthält. Auch als Monsanto Einspruch einlegte, gaben sie nicht auf und sie erreichten am Ende das Ergebnis:
„Der Anbau von transgenem Mais wird in Mexiko auf Grund einer kollektiven Aktion von 53 Wissenschaftlern, Intellektuellen, Landwirten, Künstlern und Aktivisten sowie 22 zivilen Organisationen, die einen starken Rechtsstreit geführt haben, eingestellt“, heißt es in einer Erklärung. Siehe: TOPP Mexiko – Sieg für Maya-Bauern und Imker über Monsanto – Monsanto lose Mexican GMO license! Victory for Mayan Farmers and Beekeepers over biotech giant Monsanto
Immer mehr Regionen, Länder, Staaten haben Zweifel an der Ungefährlichkeit der gentechnisch veränderten Saaten und verbannen sie aus ihren Gebieten.
Pech, dass Tansania die Lüge von BayerMonsanto entlarvte. Afrika gilt als Testgebiet für den Genmais. Doch in Tansania ist jetzt Schluss damit. Nicht nur wurde die Vernichtung der Versuchsfelder angeordnet, sondern auch alle Forschungsergebnisse mussten vernichtet werden. Die Genlobby, darunter auch die Stiftung von Bill Gates, war schockiert, denn sie befanden sich schon auf Werbetour und wollten den Genmais vermarkten. „Gute Erträge auch bei Dürre“ heißt es und auch in Deutschland wird der Mais von der Gentechnikbranche als „Ein Mais für Afrika“ bezeichnet, doch nicht nur in Tansania, sondern auch in Südafrika wurde diese Lüge entlarvt. Siehe: Tansania entlarvt BayerMonsanto und schockt Bill Gates und die ganze Genlobby! – Tanzania orders destruction of Monsanto/Gates’ GM trials due to illegal use for pro-GM propaganda
Glyphosat in Muttermilch, Tortillas, Wasser, Blut und Urin
Eine von Präsident Andrés Manuel López Obrador beim Nationalen Rat für Wissenschaft und Technologie (Conacyt) unter der Leitung der Wissenschaftlerin María Elena Álvarez-Buylla Roces in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass Glyphosat in Mexiko eine umweltschädliche Spur hinterlassen hat, die in Kulturpflanzen und Gewässern verteilt ist. Die Ergebnisse sind entmutigend: Dieses krebserregende Herbizid ist in Tortillas, Mehl, Muttermilch, Blut und Urin, aber auch in Naturschutzgebieten vorhanden.
Jetzt soll in Mexiko nicht nur der Anbau von genmanipuliertem Mais verboten bleiben, sondern auch die Verwendung von Glyphosat. Der 75-jährige Toledo Manzur, der sich aus gesundheitlichen Gründen aus dem Amt als Umweltminister zurückzog, gab bekannt, dass sein Kampf gegen Pestizide weitergeführt wird, und laut forbes.com vom 02. September 2020 wird der Präsident auch weitere 80 Pestizide verbieten, die als gefährlich eingestuft sind.
Für den Präsidenten der mexikanischen Vereinigung der Hersteller von Bio-Inputs, AC, ist die Entscheidung des Präsidenten eine „sehr kluge“ Entscheidung, da der Verzicht auf Glyphosat nicht, wie der National Agricultural Council gesagt hat, bedeutet, dass die Produktion sinken wird, sondern Untersuchungen haben ergeben, dass das Gegenteil der Fall ist. Glyphosat hat nachweislich schwerwiegende Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und auf die Gesundheit von Böden und Umwelt, daher wird es in Mexiko verboten, so der Präsident von Mexiko.
Netzfrau Doro Schreier
Quelle: netzfrauen.org
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