Solarpa­neele erzeugen Berge von Abfall — Wohin nur mit dem ganzen hoch­gif­tigen Schrott?

Sie heizen außerdem den Pla­neten auf, ver­nichten Natur­schutz­ge­biete und ver­ur­sachen weitere öko­lo­gische Schäden.

Das Problem der Abfälle von Solar­pa­neelen wird jetzt offen­sichtlich. Die Umwelt­jour­na­listin Emily Folkräumt im Rene­wable Energy Magazine ein, „wenn über erneu­erbare Energien gesprochen wird, taucht das Thema Abfall nicht oft auf“. Sie führt dies auf den ver­meint­lichen „Druck des Kli­ma­wandels“ und die angeb­liche „Dring­lichkeit, alter­native Ener­gie­quellen zu finden“ zurück und meint, dass die Men­schen deshalb zögern könnten, „mög­liche negative Aus­wir­kungen der erneu­er­baren Energien“ zu diskutieren.

(von Duggan Flanakin)

Ms. Folk räumt ein, dass Nach­hal­tigkeit eine ord­nungs­gemäße E‑Müllentsorgung erfordert. Dennoch beklagt sie: „Solar stellt ein beson­deres Problem dar. Es gibt immer mehr Anzeichen dafür, dass zer­bro­chene Paneele giftige Schad­stoffe frei­setzen … [und] zuneh­mende Besorgnis darüber, was mit diesen Mate­rialien geschieht, wenn sie nicht mehr brauchbar sind, vor allem, da sie schwer zu recyceln sind“.

Dies ist der wahr­schein­liche Grund dafür, dass es (außer im US-Bun­des­staat Washington [am Pazifik]) keine US-Mandate für das solare Recy­cling gibt. Ein kürzlich in Grist erschie­nener Artikel berichtet, dass die meisten gebrauchten Solar­pa­neele in Ent­wick­lungs­länder mit wenig Elek­tri­zität und schwachem Umwelt­schutz zur Wie­der­ver­wendung oder Depo­nierung ver­schifft werden.

Das fast völlige Fehlen eines Ver­fahrens zur End­sorgung von Son­nen­kol­lek­toren wurzelt ver­mutlich in der Über­zeugung (und der wie­der­holten, nicht belegten Behauptung), dass erneu­erbare Energien „sauber“ und „grün“ sind. Tat­sächlich behauptete der Staats­di­rektor des Mis­sis­sippi Sierra Club Louie Miller kürzlich, dass im Gegensatz zu fos­silen Brenn­stoffen und Kern­kraft „Son­nen­schein ein kos­ten­loser Brenn­stoff ist“. Nun, Son­nen­schein ist sicherlich kos­tenlos und sauber. Aller­dings gibt es einen monu­men­talen Vorbehalt.

Die Nutzung von Son­nen­schein (und Wind) im Dienste der Menschheit ist weder kos­tenlos noch sauber, grün, erneu­erbar oder nachhaltig.

[Her­vor­hebung vom Übersetzer]

Der Surface Mining Control and Recla­mation Act aus dem Jahr 1977 schreibt vor, dass neue Koh­le­ta­gebaue Pläne für die voll­ständige Rekul­ti­vierung von Berg­werks­grund­stücken ent­halten und Mittel dafür vor­sehen müssen. Das Gesetz legt auch Stan­dards für die Wie­der­her­stellung ver­las­sener Berg­bau­ge­biete fest. Für Solar­an­lagen und Abfälle gibt es nichts Vergleichbares.

In ähn­licher Weise wurde mit dem Superfund-Gesetz aus dem Jahr 1980 (Com­pre­hensive Envi­ron­mental Response, Com­pen­sation and Lia­bility Act) ein Steuer- und Treu­hand­fonds geschaffen, um für die Ver­hin­derung und Fest­setzung tat­säch­licher oder dro­hender Frei­set­zungen gefähr­licher Stoffe auf­zu­kommen, die die öffent­liche Gesundheit oder die Umwelt gefährden könnten. Noch immer nichts für Solaranlagen.

Das Gesetz über die Atom­müll­po­litik von 1982 räumt geo­lo­gi­schen Tie­fen­lagern zur sicheren Lagerung und/oder Ent­sorgung radio­ak­tiver Abfälle Vorrang ein. Leider ist der Yucca Mountain in Nevada 25 Jahre nach der Aus­weisung als End­lager auf­grund von Kon­flikten zwi­schen Poli­tikern, Ein­hei­mi­schen, Atom­kraft­gegnern, Regie­rungs­be­amten und der Atom­in­dustrie nie geöffnet worden. Die USA lagern ihren Atommüll noch immer an 75 ver­streuten Stand­orten, dar­unter einige in der Nähe der Groß­städte New York City, New Orleans und Chicago. Im Bereich der Solar­energie wurden über­haupt keine Schritte unternommen.

Während Kohle‑, Atom­kraft- und Petro­chemie-Unter­nehmen detail­lierte, kost­spielige Pläne zur Bewäl­tigung tat­säch­licher oder poten­ziell nega­tiver Folgen ihrer Tätigkeit vor­legen müssen, wurden Solar- (und Wind-)Unternehmen mit mas­siven Sub­ven­tionen belohnt ohne jede Ver­pflichtung zu Ent­sor­gungs­stan­dards oder ‑anfor­de­rungen.

Staat­liche Zuschüsse ver­langen nicht, dass Solar­firmen Geld für die Ent­sorgung, Lagerung oder Wie­der­ver­wertung von Abfällen bei­seite legen, die bei der Her­stellung oder nach der Still­legung und dem Abriss mas­siver Solar­parks anfallen. Von Kunden der Solar- und Wind­energie werden eben­falls keine Gebühren für Abfall­be­sei­tigung, Ent­sorgung oder Wie­der­ver­wendung und Recy­cling erhoben. Dies und die mas­siven Sub­ven­tionen ver­zerren und ver­bergen die wahren Kosten der Solarenergie.

Aber die Rea­lität beginnt sich durch­zu­setzen. Die Kosten für Ent­sorgung und/oder Recy­cling werden letztlich von den Ver­brau­chern getragen werden müssen. Je mehr Son­nen­kol­lek­toren instal­liert werden (wahr­scheinlich Mil­li­arden in ein paar Jahren), desto höher werden diese Kosten sein. Ver­braucher in Bun­des­staaten wie Kali­fornien, die sich zu einer starken Abhän­gigkeit von Solar- (und Wind-) Energie ver­pflichtet haben (und bereits die höchsten Ener­gie­preise der Nation zahlen), werden sogar noch mehr berappen müssen.

[Her­vor­hebung vom Übersetzer]

Kali­fornien steht auch vor einem sekun­dären Problem, das sich aus der Ver­breitung sub­ven­tio­nierter indus­tri­eller Solar­an­lagen ergibt. Eine Studie der Stanford Uni­versity und der Car­negie Insti­tution for Science aus dem Jahr 2015 ergab, dass fast ein Drittel des Ausbaus von Solar­pa­neelen in dem Bun­des­staat auf ehe­ma­ligen Anbau­flächen statt­findet, wo viele Land­wirte vom Anbau von Feld­früchten auf die Nutzung ihres Landes zur Strom­erzeugung umstellen – anstatt es zum Lebensraum für Wild­tiere werden zu lassen. Da Big Solar auch in Natur­schutz­ge­biete vor­dringt, ver­liert Kali­fornien noch mehr Lebensraum und land­schaftlich reiz­volles Land, während die Unbe­rührtheit der Staats- und Natio­nal­parks unter dem nahen Streu­licht zahl­loser Son­nen­kol­lek­toren und hoch auf­ra­gender Über­tra­gungs­lei­tungen zu weit ent­fernten Städten leidet.

[Her­vor­hebung im Original]

Die Stanford-Studie weist auf ein wei­teres Problem hin: lokal höhere Tem­pe­ratur. Sie ergab, dass ein Gebiet von der Größe South Caro­linas mit Solar­an­lagen benötigt wird, um das Ziel Kali­for­niens zu erreichen, die Treib­haus­gas­emis­sionen bis 2050 um 80% unter das Niveau von 1990 zu senken. [Es würde min­destens acht South Caro­linas benö­tigen, wenn die kali­for­nische Vor­schrift lan­desweit aus­ge­weitet würde].

Andere For­schungen haben ergeben, dass diese groß ange­legten Solar­kraft­werke die lokalen Tem­pe­ra­turen erhöhen und so einen erheb­lichen Son­nen­wärme-Insel-Effekt erzeugen. Die Tem­pe­ra­turen um ein Solar­kraftwerk herum lagen um 3 bis 4°C höher als im nahe­ge­le­genen Wild­nis­gebiet. Man stelle sich eine solche vom Men­schen ver­ur­sachte „globale Erwärmung“ auf 20 Mil­lionen Acres (South Carolina) oder 160 Mil­lionen Acres (Texas) vor, um die Ziele Kali­for­niens oder der USA zur Redu­zierung der Treib­hausgase zu erreichen!

[Her­vor­hebung vom Übersetzer]

Aus­tralien ist bereits mit dieser uner­freu­lichen Rea­lität kon­fron­tiert. Erst im Jahr 2018 haben die aus­tra­li­schen Umwelt­mi­nister die beschleu­nigte Ent­wicklung neuer Product-Ste­wardship-Pro­gramme für pho­to­vol­ta­ische (PV) Solar­module vor­ge­schrieben, wie sie Fernseh- und Com­pu­ter­her­steller sowie Ein­zel­händler seit 2011 erfüllen müssen.

Der Direktor des Total Envi­ronment Centre Jeff Angel räumte ein, dass die Fest­legung von Stan­dards für die Ent­sorgung von Solar­pa­neelen „längst über­fällig“ sei und dass die 30-jährige Ver­zö­gerung bei der Ein­führung von Stan­dards eine „grund­le­gende Schwäche“ der aus­tra­li­schen Abfall­po­litik offenbart habe. Er bemerkte ferner, dass Son­nen­kol­lek­toren zwar gefähr­liche Sub­stanzen ent­halten, die Aus­tralier jedoch „Hun­dert­tau­sende Tonnen Elek­tro­schrott auf Deponien ent­sorgen“ und erheb­liche Ver­schmut­zungs­pro­bleme ver­ur­sachen. Und die Bevöl­kerung in Aus­tralien macht nur etwa ein Zehntel der US-Bevöl­kerung aus!

Seit 2002 schreibt die Richt­linie der Euro­päi­schen Union über Elektro- und Elek­tronik-Alt­geräte (WEEE) vor, dass die ursprüng­lichen Her­steller von E‑Altgeräten die Rück­nahme und das Recy­cling ihrer Abfälle garan­tieren und bezahlen müssen, damit die End­ver­braucher nicht von zusätz­lichen Ent­sor­gungs­kosten über­rascht werden.

Aller­dings wurde der Abfall von PV-Solar­pa­neelen erst im Juli 2012 in diese Vor­schrift auf­ge­nommen – und es bleibt „eine gewisse Unsi­cherheit“ bezüglich des Stichtags für solche Abfälle, da die Richt­linie noch nicht in natio­nales Recht umge­setzt wurde. Die Her­stel­ler­fi­nan­zierung der PV-Abfall­be­handlung kann daher nicht auf ältere Solar­pa­neele ange­wandt werden. Wer wird also zahlen? Und wie viel?

Frau Folk und andere schauen sich nach Müll­ver­bren­nungs­an­lagen um, und in der Tat schickt die EU einen Großteil ihrer Solar­zel­len­ab­fälle in Ver­bren­nungs­an­lagen – was viele Umwelt­schützer ablehnen. Die Depo­nierung ist in den USA keine prak­ti­kable Option, da Gift­stoffe aus­treten könnten. Skru­pellose Unter­nehmen ver­schiffen Solar­zel­len­ab­fälle in Ent­wick­lungs­länder, aber das ist eine Not­lösung, die öko­lo­gisch unver­ant­wortlich ist.

Tao Meng, Haupt­autor einer neuen Studie, sagt, dass „der große blinde Fleck in den USA für das Recy­cling darin besteht, dass die Kosten die Ein­nahmen bei weitem über­steigen“ – um fast 10:1, besonders wenn man die Trans­port­kosten mit ein­be­zieht. Che­mi­kalien müssen ver­wendet werden, um Silber und Blei aus Sili­zi­um­mo­dulen zu ent­fernen, bevor sie sicher auf Deponien ent­sorgt werden können, stellt Meng fest.

[Her­vor­hebung vom Übersetzer]

Das Problem der Abfälle von Solar­pa­neelen wird weiter zunehmen, da immer mehr Paneele das Ende ihrer Lebens­dauer erreichen. Vor vier Jahren schätzte die Inter­na­tional Rene­wable Energy Agency, dass es weltweit bereits etwa 250.000 Tonnen Solar­paneel-Abfälle gibt – und diese Gesamt­menge wird bis zum Jahr 2050 auf 78 Mil­lionen Tonnen explodieren!

Wenn man also liest, dass Solar­energie bereits heute bil­liger als Erdgas ist, lasse man sich nicht täu­schen. Man lässt die Ver­schmut­zungs- und Ent­sor­gungs­kosten sowie die Ver­luste an Lebensraum, Solar­wär­me­inseln und den Bedarf an Reser­ve­en­er­gie­er­zeugung oder Bat­terien außer Acht – um die wahren Kosten der inter­mit­tie­renden, jah­res­zeit­lichen, breiten- und wet­ter­ab­hän­gigen Solar­energie zu ver­schleiern. Wir brauchen jetzt ehr­liche Mathe­matik, bevor es zu spät ist, um umzukehren.

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Duggan Fla­nakin is director of policy research for the Com­mittee For A Con­s­tructive Tomorrow (www.CFACT.org)

Link: https://wattsupwiththat.com/2020/09/19/solar-panels-generate-mountains-of-waste/

Über­setzt von Chris Frey EIKE


Quelle: eike-klima-energie.eu