Das „Atlantis der Ostsee“ – Mythos Vineta

Vineta ist sozu­sagen das „Atlantis der Ostsee“. Wie die „größte Stadt Europas“ unterging, ist bis heute ebenso rät­selhaft wie ihr ehe­ma­liger Standort. Zwei Ber­liner For­scher scheinen nun des Rätsels Lösung sehr nahe…

Vom 8. Jahr­hundert bis zur gewalt­samen Chris­tia­ni­sierung Pom­merns soll das – von den Kriegern einer mäch­tigen, in alt­nor­di­schen Sagen Jomsburg genannten Seeburg behütete und beherrschte – geheim­nis­volle und mär­chen­hafte Vineta die domi­nie­rende Han­dels­me­tropole der Ostsee gewesen sein. Den Sagen und Geschichten nach, war Vineta „größer und schöner als irgendeine andere Stadt in Europa“ und „welt­be­rühmt“ sowie mul­ti­kul­turell bevölkert von „Bar­baren, Griechen, Slawen und Sachsen“.

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Mädchen spannen auf gol­denen Spindeln. Die Glocken waren aus purem Silber und alle so reich, dass die „Mütter ihren Kindern mit Semmeln den Hintern wischten“. So soll die Stadt schließlich auch an „Wohl­leben, Gott­lo­sigkeit und Hochmut“ zugrunde gegangen sein.

Noch heute, heißt es, kann man abends bei Wind­stille sil­ber­helles Läuten hören und tief unten im Wasser sogar die Gassen und Giebel der vor tausend Jahren ver­sun­kenen Wun­der­stadt sehen.

Doch neben solchen Legenden gibt es auch seriöse Berichte zeit­ge­nös­si­scher Geo­graphen und Chro­nisten wie z.B. Adam von Bremen und Helmold von Bosau. In seiner 1075 ent­stan­denen „Ham­burger Kir­chen­ge­schichte“ schildert Adam, der erste deutsche Geo­graph von Weltrang, sehr genau die Lage der sagen­um­wo­benen Stadt, die er Jumne, Iumne oder Uimne nennt.

Adam von Bremen über Vineta

„Hinter den Liutizen, die auch Wilzen heißen, trifft man auf die Oder, den reichsten Strom des Sla­wen­landes. Wo sie an ihrer Mündung ins Sky­thenmeer fließt, bietet die sehr berühmte Stadt Jumne für Bar­baren und Griechen in weitem Umkreis einen viel besuchten Treff­punkt. Weil man sich zum Preise dieser Stadt allerlei Unge­wöhn­liches und kaum Glaub­haftes erzählt, halte ich es für wün­schenswert, einige bemer­kens­werte Nach­richten ein­zu­schalten. Es ist wirklich die größte von allen Städten, die Europa birgt…

Die Stadt ist ange­füllt mit Waren aller Völker des Nordens, nichts Begeh­rens­wertes oder Sel­tenes fehlt… Hier zeigt sich Neptun in drei­facher Gestalt, denn die Insel wird von drei Meeren bespült, eins davon soll von tief­grünem Aus­sehen sein, das zweite weißlich; das dritte wogt unun­ter­brochen wild­bewegt von Stürmen. Von dieser Stadt setzt man in kurzer Ruder­fahrt nach der Stadt Demmin in der Pee­ne­mündung über, wo die Ranen wohnen…“ Weiter heißt es bei Adam, dass die Ranen außerdem auf Rügen siedeln, das „der Stadt Jumne benachbart“ ist und wo Jumne läge, scheidet die Oder die Pommern von den Wilzen.

Helmold von Bosau über­schrieb knapp 100 Jahre später ein ganzes Kapitel seiner Sla­wen­chronik mit „Über die Stadt Vineta“. Den größten Teil scheint er wörtlich die Beschreibung Jumnes von Adam über­nommen zu haben – mit einem wich­tigen Unter­schied: Helmold schreibt über Vineta in der Ver­gan­gen­heitsform. Das Ende Vinetas beschreibt Helmold von Bosau um 1170 so: „Ein König der Dänen soll diesen höchst w’ohlhabenden Platz mit einer sehr großen Flotte ange­griffen und völlig zer­stört haben. Die Über­reste sind noch jetzt vorhanden“.

Vineta alias Jumne, Iumne, Uimne muss also vor Hel­molds Schrift 1170, aber nach Adams Beschreibung 1075 unter­ge­gangen sein. Sehr wahr­scheinlich ist es, wie im 16. Jahr­hundert der Fund einer alten Schrift­rolle mit einer Liste der Lübecker Grün­dungsräte von 1158, auf der auch ein Cord Strale, „van Wineta gekamen“, ver­zeichnet war, nahe legt, irgendwann zwi­schen 1158 und 1170 von der Bild­fläche verschwunden.

Absolut seltsam ist, dass diese welt­be­rühmte Stadt nach 1170 in keinem Rück­blick und keinen Reichs­an­nalen mehr Erwähnung findet. So, als hätte diese Stadt auf einmal nie existiert.

Der Mythos Vineta war geboren!

Im 16. Jahr­hundert brach ein regel­rechter Boom um Vineta los. Alles, was Rang und Namen hatte – Herzöge, Bür­ger­meister, Pas­toren – pil­gerte zum soge­nannten Vineta-Riff vor Usedom. Viele waren über­zeugt, die Über­reste der ver­sun­kenen Stadt in den Wellen zu erkennen. Aben­teurer und Schatz­sucher durch­wühlten den Mee­res­grund nach sagen­haften Schätzen. Kup­fer­stecher kre­ierten phan­ta­sievoll Markt­szenen auf ihre Platten. Vineta lie­ferte als „Venedig der Ostsee“ reichlich phan­ta­sie­vollen Stoff für Geschichten, Gedichte und sogar Opern.

Die Wolin-Theorie gilt heute als offi­zielle Vineta-Version: Der Archäologe Wla­dislaw Fili­powiak fand in den fünf­ziger Jahren auf der Sandbank der Dziwna (Die­venow) die Über­reste einer sla­wi­schen Siedlung. Bis heute hat der Stet­tiner Pro­fessor vier Häfen, mehrere Hand­wer­ker­viertel und Friedhöfe – ins­gesamt 50.000 Fund­stücke – frei­gelegt. Einige der Hafen­bauten stammen aus dem 8. Jahrhundert.

Die wis­sen­schaft­liche Erfor­schung des Vineta-Mythos begann, als Rudolf Virchow bei Wolin, am rechten Mün­dungsarm der Oder, Erd­hügel auf­fallen. Gra­bungen ergaben mit reichlich Grab­bei­gaben, die man der Zeit ent­spre­chend (das Deutsche Reich war erst gegründet) gern als ger­ma­nisch-wikin­gisch inter­pre­tiert hatte, sich aber letzt­endlich hart­näckig als wen­disch-sla­wisch erwiesen, ver­sehene Friedhöfe. Virchow war über­zeugt, in Wolin sei Vineta gefunden worden. Die Wolin-Theorie wird seit 1953 von Wla­dislaw Fili­powiak, dem Direktor des Natio­nal­mu­seums in Stettin, weiter erforscht.

Doch die Wolin-Theorie war von Anfang an nicht die einzige. Ihr gegenüber stand die Usedom-Theorie. Adam von Bremens Beschreibung: „Hier zeigt sich Neptun in drei­facher Gestalt, denn die Insel wird von drei Meeren bespült, eins davon soll von tief­grünem Aus­sehen sein, das zweite weißlich; das dritte wogt unun­ter­brochen wild­bewegt von Stürmen,“ scheint sowohl die Wolin- wie auch die Usedom-Theorie zu stützen: Hier ein grünes Ufer, die Peene, da ein grünes Ufer, die Die­venow, hier ein weißer Strand, das Haff, dort ein weißer Strand, der Bodden, bei beiden ein stür­mi­sches Ufer zur offenen See.

(Die wich­tigsten Orte, wo das sagen­hafte Vineta gelegen haben könnte, im Überblick)

Die Usedom-Theorie: Zu Beginn des 20. Jahr­hun­derts glaubten For­scher wie Carl Schu­chardt die Lage Vinetas am linken der drei Oderarme, an der Mündung des Pee­ne­stroms nach­weisen zu können. Vor allem das Alte Tief zwi­schen der kleinen Insel Ruden und der Nord­spitze Usedoms hatte es ihnen angetan.

Sonst passt aller­dings wenig, was dazu führte, dass die frus­trierten Vineta-Sucher kurzum dem Chro­nisten die Orts­kenntnis absprachen oder die Unge­reimt­heiten auf feh­ler­hafte Abschriften bzw. bewusste Fäl­schungen zurück­führte. Ins­be­sondere Letz­teres war zu Zeiten der – oft genug gewalt­samen – christ­lichen Mis­sio­nierung im Nord­osten Europas, die mit einer ziel­stre­bigen Zer­störung der heid­ni­schen Zeug­nisse ein­herging, nicht ungewöhnlich.

Nach dem Fall des Eisernen Vor­hangs begannen His­to­riker und Archäo­logen mit neuem Elan die nun wieder frei zugäng­liche Ostsee und ger­ma­nisch-sla­wi­schen Kul­turen der Gegend zu unter­suchen und ent­deckten über­ra­schende Züge an den vor­christ­lichen Küstenbewohnern.

Ins­be­sondere der Früh­ge­schichtler Klaus Goldmann und der Sprach­for­scher Günter Wer­musch stellten das Bild Met sau­fender und ihre Räusche in mat­schigen Sümpfen aus­schla­fender Wilder sehr in Frage. Das Oder-Hoch­wasser im Sommer 1997 und Satel­li­ten­auf­nahmen der Gegend brachten uner­wartete Bestä­tigung ihrer Theorie, dass Adam von Bremen sehr genau wusste, was er schrieb und geo­gra­phisch gut ori­en­tiert war: Die Barth-Theorie zu Vineta war geboren.

Die Barth-Theorie: Die neueste Theorie der Ber­liner Wis­sen­schaftler Klaus Goldmann und Günter Wer­musch beruht auf Erkennt­nissen durch das „Jahr­tausend-Hoch­wasser“ der Oder vom Sommer 1997. Satel­li­ten­bilder ließen die geo­gra­phi­schen Ver­hält­nisse der Ver­gan­genheit erkennen: Nach dem Abschmelzen der eis­zeit­lichen Glet­scher floss die Oder westlich von Rügen, bei Ribnitz-Dam­garten, ins Meer.

Das von ihren Fluten geformte Urstromtal bildet bis heute die natür­liche Grenze zwi­schen Meck­lenbug und Pommern. Da Vineta, nach Aus­sagen zeit­ge­nös­si­scher Chro­nisten, an der Mündung der Oder gelegen hat, könnte die Stadt also im Schlamm des Barther Boddens begraben liegen.

Unter­was­ser­ar­chäo­logen beob­ach­teten während des Hoch­wassers vor Hid­densee, wie das schlamm­ge­sät­tigte Oder­wasser am Gellen vorbei in die Ostsee drückte – ein Beweis dafür, dass der natür­liche Abfluß der Oder einst über Zie­se­bruch, Greifs­walder Bodden und Stre­lasund erfolgte, es eine vierte, heute nicht mehr exis­tente Oder­mündung gegeben hat.

Der Ver­gleich von Satel­li­ten­bildern und Reli­ef­karten ließ Goldmann und Wer­busch ent­decken, dass das Urstromtal der Oder einen breiten Graben hin­ter­lassen hat, der auch heute noch Pommern und Meck­lenburg – zu Zeiten Adam von Bremens: Pommern- und Wil­zenland – trennt und über Recknitz, Trebel, Pee­ne­münde, Ran­dow­graben und Weise zur Oder bei Schwedt reicht.

Die Peene zwi­schen Demmin und Anklam muss im 11. Jahr­hundert in umge­kehrter Richtung geflossen sein, statt nach Osten nach Westen, wo sie dann mit Recknitz und Trebel den linken – vierten – von Adam von Bremen beschrie­benen Mün­dungsarm der Oder bildete.

Nun bekommen auch die anderen Angaben Adams Hand und Fuß. Nun hat die Peene ihre Mündung bei Demmin, war die Stadt Demmin in kurzer Ruder­fahrt zu erreichen, lebten die Ranen, die Bewohner des Fürs­tentums Rügen nicht nur auf Rügen, sondern auch bei Demmin. Und Groß-Rügen – das spätere Schwe­disch-Pommern – lag Vineta gegenüber.

Und hier, an der natür­lichen Grenze zwi­schen Pommern und Wilzen endete auch der bre­misch-ham­bur­gische Sprengel, dessen Domherr Adam von Bremen war, und begann das berüch­tigte Fürs­tentum Rügen, welches alles Land zwi­schen dem Urstromtal und Kap Arkona umfasste und mit seiner Hul­digung des Gottes Swan­tewit als Zita­delle des Wider­stands den Chris­tia­ni­sie­rungs­ver­suchen der Sachsen, Polen und Dänen 200 Jahre widerstand.

Hier, so meinen Goldmann und Wer­busch, ist der wahr­schein­lichste Standort Vinetas und der sagen­haften Jomsburg. Vineta alias Jumne / Iumne / Uimne sei aller­dings nicht nur der Name der Stadt, sondern des ganzen Landes zwi­schen Barthe und Stre­lasund gewesen, ety­mo­lo­gisch abzu­leiten von „imne“ – Biene.

Dieses Bie­nenland – Honig war im 8. und 9. Jahr­hundert so kostbar wie Salz – soll nach Ansicht der beiden For­scher sein Zentrum bei der Stadt Barth gehabt haben. Goldmann und Wer­busch sind sich sicher: Dort, im Barther Bodden, liegt der weithin berühmte Markt­platz Vinetas unter Schlick und Sand begraben!

Aber wie konnte Vineta so plötzlich unter­gehen? Die Kli­ma­for­scher sind sich einig, dass sich am Mee­res­spiegel der Gegend seit 5000 Jahren nichts Ent­schei­dendes geändert hat. Goldmann und Wer­busch haben jedoch auf­grund ihrer For­schungen eine Theorie entwickelt.

Sie meinen, dass die sla­wi­schen und ger­ma­ni­schen Küs­ten­be­wohner schon im ersten Jahr­tausend eine hoch ent­wi­ckelte Was­ser­wirt­schaft, die geschickt mit Dämmen und Schleusen arbeitete, betrieben.

Der sla­wische Stamm der Ranen baute die Jarom­arsburg mit dem, dem Gott Swan­tevit geweihten, Haupt­hei­ligtum. Im Jahre 1000 wurde die Burg nach Ufer­ab­stürzen erweitert.

Die heu­tigen Bodden sollen damals kunstvoll ein­ge­deicht und sehr fruchtbar gewesen sein, die Flüsse gestaut, ihre Fluten regu­liert und das, was in antiken Quellen – z.B. der Römer – als wilder Sumpf beschrieben, in Wirk­lichkeit gepflegtes Mar­schenland gewesen sein.

Die beiden For­scher ver­muten, dass die nach Pommern drän­genden Dänen diese das Gebiet der heu­tigen Bodden schüt­zenden Dämme zer­stört haben, das Land flu­teten und den Sturm­fluten der Ostsee unge­hin­derten Zugang schafften. Dar­aufhin sei das Stet­tiner Haff, die Fluss­mün­dungen und Neh­rungen neu ent­standen, hätten Flüsse, auf der Suche nach einem neuen Abfluss, ihren Lauf umge­kehrt. Soweit die Theorie.

Nun müssen weitere Unter­su­chungen von Pol­len­ana­lysen in den ver­moorten Tälern von Recknitz und Peene über Alters­be­stim­mungen mit Baum­ring­chro­no­logie und Luft­bild­aus­wertung bis hin zur Unter­was­ser­ar­chäo­logie zeigen, ob die Theorie sich bestä­tigen lässt. Die Moti­vation ist hoch, denn, wenn diese Vineta-Theorie sich bestä­tigen sollte, hätte diese arme, von hoher Arbeits­lo­sigkeit geplagte Region ihre Welt­sen­sation: Vineta – direkt am Natio­nalpark, eine sicher inter­na­tionale Touristenattraktion.

Aber auch ein paar knifflige Fragen der Früh­ge­schichte könnten geklärt werden, z.B. auch die his­to­risch unbe­greif­liche Sied­lungs­lücke zwi­schen Rerik bei Wismar und Ralswiek auf Rügen. So hat dann auch Friedrich Lüth, der oberste Boden­denk­mal­pfleger Meck­lenburg-Vor­pom­merns, bereits erste Schritte ein­ge­leitet und ist ent­schlossen, der heißen Spur von Goldmann und Wer­busch zu folgen. Wün­schen wir ihm, dass er die nötigen Mittel dafür zusammenbekommt!

(Die Karte des ‚Bal­ticum Mare‘ (ca. 1584) von Abraham Ort­elius stellt eine Beson­derheit dar…)

Rezension:

Vineta – Das Atlantis des Nordens

Manche Bücher sind es allemal wert, auch noch dann besprochen zu werden, wenn sie längst nur noch anti­qua­risch zu erhalten sind. „Vineta – Atlantis des Nordens von Ingrid und P. Werner Lange, 1988 erschienen, ist eines davon.

Irgendwo an der Ostsee soll der Sage nach Vineta gelegen haben. Das Autoren-Team zitiert die ent­spre­chenden Chro­nisten, prä­sen­tiert ver­schiedene Orts­be­sich­ti­gungen und beschreibt den chro­no­lo­gi­schen Wer­degang unserer Ahnen.

Das dem Autor P. Werner Lange nach­ge­sagte „hohe lite­ra­rische Niveau“ seiner Sach­bücher, kann ich bestä­tigen. Da das Thema Vineta auf Sagen und Über­lie­fe­rungen basiert, ist es recht schwer, Fakten und Greif­bares zu liefern. Inter­pre­ta­tionen von solchen Sagen, welche sich auf die Ver­gan­genheit beziehen, sind kaum angreifbar und man kommt als Autor eher selten in Kon­flikte. So wird die Besiedlung des Ost­see­raums im Zeit­alter der Chris­tia­ni­sierung zur Basis des Buches.

Die Geschichte der sagen­um­wo­benen Stadt Vineta rückt durch die umfang­reiche Bevöl­ke­rungs­ge­schichte fast in den Hin­ter­grund. Ent­spre­chend datierte Funde werden zu Spe­ku­la­ti­ons­ob­jekten. Die maß­geb­liche Frage lautet: Stammen diese Arte­fakte aus der unter­ge­gan­genen Stadt, sind es die Über­reste alter Sla­wen­burgen oder nur die Reste jün­gerer Ort­schaften? Die Autoren stellen Ver­gleiche zwi­schen Vineta, Tyros und Atlantis her, wobei man in den ein­zelnen Erzäh­lungen, durchaus Ähn­lich­keiten erkennen kann.

Am Ende der Publi­kation findet man ent­spre­chende Erläu­te­rungen, die ein ‚Ein­lesen‘ erleichtern. Farb­ab­bil­dungen, Zeich­nungen und über­lie­ferte Texte werten das Buch auf und wurden unter­stützend zum Text plat­ziert. Abschließend möchte ich von Seite 181 zitieren. Was der Archäologe Alek­sandr Mongait schon 1985 schrieb, hat heute mehr Gül­tigkeit denn je!

„Eigentlich möchten auch die Archäo­logen, wie alle anderen Men­schen, sowohl an den Schnee­men­schen als auch an die Send­boten von anderen Pla­neten glauben, die unsere Erde auf­ge­sucht haben. Die berufs­mäßige Ange­wohnheit, die Phan­tasie auf streng wis­sen­schaft­liche Annahmen zu beschränken, ver­an­lasst sie, eine ganze Arbeit ver­lo­ckender Annahmen zurück­zu­weisen. Einfach aus dem Grunde, weil wir über eine geschlossene Kon­zeption der Ent­wick­lungs­ge­schichte des Men­schen ver­fügen. Das bedeutet nicht, dass sie uner­schüt­terlich ist. Sie könnte durch Tat­sachen zer­stört oder ver­ändert werden, durch neue Tat­sachen aber nicht durch Vermutungen.“

So wird das Auf­finden des tat­säch­lichen Standorts von Vineta wohl noch dauern, obwohl dieses Buch bei der Suche helfen könnte. Und sollte Vineta nicht für real befunden werden, habe ich während der Lektüre neue Erkennt­nisse, inter­es­sante Ansatz­punkte sowie eine per­sön­liche Wis­sens­er­wei­terung erfahren und kann es aus diesem Grund an Inter­es­sierte weiter empfehlen.

Für diesen Beitrag hat Frank Grond­kowski an einigen der wich­tigsten Orte recher­chiert, an welchen das sagen­hafte Vineta heute von For­schern ver­mutet wird.

Der bekannte Grenz­wis­sen­schafts-Autor infor­miert aus­führlich und kom­petent über diese ver­schollene – und später ‚ver­teu­felte‘ – letzte mul­ti­re­li­giöse- sowie ‑kul­tu­relle Metropole im Norden Mit­tel­eu­ropas, die ver­mutlich vom 8. Jahr­hundert nach der Zei­ten­wende bis zur bru­talen Zwangs­chris­tia­ni­sierung Pom­merns exis­tierte – und offenbar einer gewal­tigen Natur­ka­ta­strophe zum Opfer fiel.


Quelle: pravda-tv.com/atlantisforschung.de