»Weiß« sei auf­dringlich, aggressiv, arrogant und ignorant: Coca-Cola fordert Mit­ar­beiter auf, »weniger weiß zu sein«

Die Coca-Cola-Mit­ar­beiter im US-Bun­des­staat New Hamp­shire werden von der Geschäfts­leitung auf­ge­fordert, in ihrem Denken und Handeln »weniger weiß« zu sein. Um das zu erlernen, sollen sie an ent­spre­chenden Online-Kursen teil­nehmen. Danach seien sie dann weniger auf­dringlich, aggressiv, arrogant und ignorant, also »weniger weiß«.

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Die Geschäfts­führung von Coca-Cola im US-Bun­des­staat New Hamp­shire fordert ihre Mit­ar­beiter auf, in einem mehr­stu­figen Online-Lehrgang, ange­boten von einer Phi­lo­sophie-Dok­torin, zu erlernen, »weniger weiß« zu sein. Weiß zu sein, da sind sich die obersten Brau­se­her­steller mit der Dok­torin einig, sei gleich­be­deutend damit, auf­dringlich, aggressiv, arrogant und ignorant zu sein. Zumindest sind das die Eigen­schaften, die die Dok­torin in ihrem Lehrgang den »Weißen« zuschreibt. Per Kurs sollen die Mit­ar­beiter lernen, »Ras­sismus und unbe­wusster Vor­ein­ge­nom­menheit auf indi­vi­du­eller Ebene und in Ihrem gesamten Unter­nehmen zu begegnen.« 

Aller­dings stößt das Angebot auf wenig Gegen­liebe und Ver­ständnis. Ganz im Gegenteil, es waren Mit­ar­beiter des Brau­se­her­stellers, die dieses Ansinnen der Öffent­lichkeit zur Kenntnis gebracht haben. Die Resonanz fällt ent­spre­chenden harsch aus.

Ein Kom­men­tator schreibt: »Wenn ein Unter­nehmen ein Schu­lungskit her­um­schicken würde, in dem schwarze Men­schen ange­wiesen werden, weniger schwarz zu sein, würde die Welt implo­dieren und es würden Klagen folgen. Ich hoffe wirklich, dass diese Mit­ar­beiter @CocaCola wegen offen­sicht­lichen Ras­sismus und Dis­kri­mi­nierung verklagen.« 

Ein wei­terer Kom­mentar geht in die gleiche Richtung: »Dies ist geradezu Ras­sismus unter dem Deck­mantel der Bildung. Ersetzen Sie jede andere Rasse durch Weiß und beob­achten Sie die Reaktion. Sie können keine Gleich­stellung erreichen, indem Sie eine andere Gruppe verunglimpfen.«

Die Geschäfts­führung von Coca-Cola New Hamp­shire drückt sich vor einer ein­deu­tigen Stel­lung­nahme, negiert aber nicht den Aufruf zur Teilnahme.

Noch eine kleine Infor­mation am Rande: zur Her­stellung eines Liters jener Brause werden über zwei Liter Trink­wasser bester Qua­lität benötigt. Neben Wasser ist in der Brause jede Menge Zucker ent­halten, Koh­len­säure, der Farb­stoff E150 (der ent­steht, wenn Zucker­lö­sungen mit Schwe­fel­säure und Ammoniak erhitzt und ist für die dunkle Färbung ver­ant­wortlich) und als Säue­rungs­mittel Phos­phor­säure — eine sehr starke anor­ga­nische Säure, die in keinem anderen Lebesn­mittel tole­riert wird. Ergänzend dazu kommen noch ein paar im Labor gezüchtete »natür­liche« Aromen wie Ingwer, Oran­gen­blüten, Johan­nisbrot, Tonk­a­bohnen oder Limet­ten­schalen und Koffein. Prost!