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Aus kalt mach warm – Wie ARD Wet­ter­frosch Sven Plöger die Zuschauer mani­pu­liert (+Video)

Jeder merkt es, der April ist dieses Jahr unge­wöhnlich kalt. Da könnte doch glatt einer auf die Idee kommen, dass es mit der „Kli­ma­krise“ die landauf, landab medial in die Köpfe der Zuschauer ein­ge­prügelt werden soll, gar nicht so weit her ist.

(von Michael Limburg)

Wo bleibt die Kli­ma­er­wärmung, wenn man sie mal braucht, wird sich so mancher frös­telnde Zeit­ge­nosse ange­sichts der unter­durch­schnitt­lichen Tem­pe­ra­turen in diesem Monat gefragt haben.

Doch damit das gar nicht erst so weit kommt, machen unsere Wet­ter­frösche im Fern­sehen sofort mobil. Über­nimmt sonst gern der Rahmstorf-Spezi Özden Terli vom ZDF diese Aufgabe, war diesmal der ARD Wet­ter­frosch und Treib­hau­s­er­klärer Sven Plöger dran. Er hatte die schwere Aufgabe über­nommen aus kalt warm zu machen und scheute zu diesem Behufe – mangels realen Beweisen – auch vor kräf­tigen Ver­wirrung der Zuschauer nicht zurück.

Wie geht das?

Ganz einfach. Man ver­gleiche Äpfel mit Radieschen, und erkläre letztere dem beein­druckten Publikum zu Äpfeln. Und weil das auch noch nicht so richtig reicht, ver­schiebe man wie ein Hüt­chen­spieler die zu Äpfeln erho­benen Radieschen solange unter­ein­ander, ver­wechsele Mit­tel­tem­pe­ra­turen eines halben Monats mit kli­ma­to­lo­gi­schen Mit­tel­werten über 30 Jahre und ver­gleiche sie so mit­ein­ander. Und, voilá das Ergebnis stimmt, der Betrug ist fertig.

Was war geschehen?

Am 15. April, also der Monat ist mal gerade zur Hälfte vorbei, erscheint Sven Plöger in „Wetter vor 8“ in der ARD und zeigt fol­gende Tabelle.

Potsdam Mit­tel­tem­pe­ratur

2021 5,5 °C
1991–2020 -4,5 K
1961–1990 -2,5 K

Und erklärt dem stau­nenden Publikum, dass trotz dieses ziemlich kalten Aprils (wohl­ge­merkt nur der ersten Hälfte), die Erwärmung gegenüber den kli­ma­to­lo­gi­schen Mittel von 1961–1990 zwei Grad (Kelvin) betrügen.

Nun ist hierbei das Wort betrügen viel­leicht das richtige Wort, denn Plöger sug­ge­riert mit seinem Ver­gleich – so kom­pli­ziert wie er ihn auch zu diesem Behufe machen musste- dass dieser zulässig sei. Was er nicht ist. Denn halbe Monats­mittel mit kli­ma­to­lo­gi­schen Mitteln von über 30 Jahren zu ver­gleichen ist schlicht unzu­lässig. Und, da davon aus­zu­gehen ist, dass Plöger das weiß, kann man es wohl Betrug nennen. Denn es ist für jeden, der ein bisschen die Zusam­men­hänge ver­steht, klar, dass die Monats­mittel, oft wild, um das lang­jährige Mittel her­um­schwanken. Das ist ja über­haupt der Grund, warum man das lang­jährige Mittel bildet, um die Abwei­chungen zu ihm über­haupt erst mal berechnen zu können.

Plöger wie­derum dreht nun diesen Sach­verhalt um und behauptet, dass sei der Beweis für die Klimaerwärmung.

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Video­aus­schnitt der ARD „Wetter vor 8“ Sendung vom 15.4.21 mit Dank an R. Hoff­man­nAber es kommt noch schlimmer, denn Plöger ver­mittelt den Ein­druck, als ob sich alle drei Werte auf den Ort Potsdam beziehen.

Absolute Mit­tel­werte ver­schiedene Zeiten für Deutschland lt. DWD

Doch dem ist wohl nicht so, denn lt. DWD betrug der 30 jährige Mit­telwert von 1961 – 1990 für Ganz- Deutschland nur 8,2 °C. Die Dif­ferenz zum halben Aprilwert betrug also schlappe – 2,7 K, und für den Zeitraum von 1991–1920 wird er mit 9,3 °C ange­geben. Womit sich die Dif­ferenz zu ‑3,8 K  errechnet.  Beide Zahlen finden sich jedoch nicht bei der Plö­ger­schen Tabelle. Da Potsdam aber allein schon im eher nord­öst­lichen Deutschland liegt, sollte man erwarten, dass sie eher etwas kühler, als die für das gesamte Deutschland aus­fallen. Schließlich liegen die wär­meren Gegenden eher im Süd­westen der Republik und dürften den Mit­telwert nach oben treiben. Viel­leicht hat er aber auch nur die Tem­pe­ra­turen bis Mitte April gemittelt, wenn sie denn vor­liegen. Doch wer weiß das schon.

Und auch mit der Welt­mit­tel­tem­pe­ratur hat das nichts zu tun, denn die betrug für den Zeitraum 1961 – 1990 lt. WMO glatte 14,0 °C, was wie­derum zu einer Dif­ferenz von ‑8,5 K geführt hätte. Also bleibt nur die Ver­mutung, dass der gute Sven Plöger auf die Schnelle irgendwas gezaubert hat. Was er aber lieber für sich behielt.

Nimmt man daher den Plö­ger­schen Zau­ber­trick als Basis, und berechnet aus seinen Abwei­chungen den abso­luten Mit­telwert, so erkennt man zwar, dass der (halbe) April in Potsdam mit nur 5,5 °C deutlich kühler war, als eine aus ihr berechnete absolute Mit­tel­tem­pe­ratur von 1991–2020 mit 10 °C aber auch als die von 1961–1990 mit 8 °C. Nur weiß niemand, wo die auf­ge­treten sein soll.

Also kann man nur fest­stellen, wie es auch der findige Rainer Hoffmann gemacht hat in einer Mail:

„Obwohl der April bis jetzt sehr kalt war, hat trotzdem in den letzten 30 Jahren eine Erwärmung statt­ge­funden. Was nicht unwahr ist.
Aber die Zah­len­werte, die Plöger dazu prä­sen­tiert hat, können weder eine Erwärmung noch eine Abkühlung für Potsdam wis­sen­schaftlich belegen, obwohl Plöger es dem Zuschauer sug­ge­riert hat.
Denn für Potsdam exis­tiert bis heute keine Tem­pe­ra­turNORM, bei der die Tem­pe­ratur in Potsdam „normal“ ist.
Ein 30-jäh­riger-Temp-Durch­schnitt ist keine Norm, sondern nur ein sta­tis­ti­scher Mittelwert.“

Wobei nochmals fest­zu­stellen wäre, dass die größte Lüge die Sven Plöger seinen Zuschauern unter­jubeln will, die ist, dass er die Mit­tel­tem­pe­ratur eines nur halben Monats (April) mit den Mit­tel­werten einer langen Periode ver­gleicht. Dass das unzu­lässig ist, weiß er natürlich, trotzdem macht er es. Er schummelt also und ver­kauft das als seriöse Wis­sen­schaft. Aber anders kommt er eben nicht auf die 2 ° Erwärmung. Obwohl der April so kalt ist. Kälte ist die neue Wärme.


Quelle: eike-klima-energie.eu