Trump will seine Konten zurück – Klage gegen Twitter, Facebook und Youtube (+Video)

Es war ein bei­spiel­loser Akt der Zensur: Dem ehe­ma­ligen US-Prä­si­denten Trump wurden seine Konten auf allen großen Sozialen Medien kurz nach­ein­ander auf lange Zeit gesperrt. Einen bes­seren Beweis dafür, dass es den „Deep State“ gibt und dass ihr Prä­sident der große Wider­sacher gegen diesen Tiefen Staat war, konnte es in den Augen der Trump-Anhänger gar nicht geben. Spät kommt er, aber nun will sich Mr. Donald Trump in all seine Konten zurück­klagen. Das wird nicht leicht.

Der 75jährige ehe­malige US-Prä­sident ist ein Mann, an dem sich die Geister scheiden. Es gibt fast nur glü­hende Ver­ehrer oder ange­wi­derte Trump-Hasser. Die einen sehen in ihm den Ritter in der sil­bernen Rüstung, der die Welt aus den Fängen des Bösen erretten wollte, die anderen einen pein­lichen Idioten, dessen Anhänger allesamt bescheuerte Aluhut-Träger sind. Da die Trump-Hasser die sind, die im Lichte des Zeit­geistes schwimmen, domi­nieren sie auch die offi­zi­ellen Medien. Facebook, Twitter, Youtube & Co.

Von diesen Platt­formen ist Mr. Donald Trump ver­bannt worden. Eigentlich hätte ein Sturm der Ent­rüstung darüber los­brechen müssen, aber – wie zu erwarten — wurde diese Unge­heu­er­lichkeit sogar beklatscht. Die Beschimp­fungen waren gegen­seitig, die Trump Gegner fielen nun auch nicht gerade durch Zurück­haltung und Höf­lichkeit auf. Gesperrt werden und wurden aber fast aus­schließlich die, die sich gegen den poli­ti­schen Zeit­geist posi­tio­nieren. Da wird schon etwas hef­tigere Kritik zu „Hass und Hetze“ und als solche weg­zen­siert und abge­straft, während die mit der “rich­tigen“ Mei­nungen unge­straft echten Hass, Auf­sta­chelung zur Gewalt und Belei­di­gungen unge­straft und hau­fen­weise ver­öf­fent­lichen durften. Die Sperrung von Herrn Trumps Konten in der Zeit vor den US-Wahlen waren schlicht ein durch­sich­tiges Manöver, dem ver­hassten Prä­si­denten die Wie­derwahl zu ver­hageln. Das war sogar den Trump-Gegnern klar und sie hießen es gut. Argument: Haupt­sache, der Kerl ist weg.

Es darf nicht möglich sein, dass Soziale Medien das Mittel der Löschung, Sperrung und Zensur ein­setzen, um Wahlen zu beein­flussen und Politik durch „stumm machen“ betreiben.

Facebook will Trump sogar bis 2023 sperren und Twitter will ihn gleich gar nicht mehr zwit­schern lassen. Ich bin, auch wenn ich mich damit unbe­liebt mache, gar kein Trump-Fan. Aber das ist ein ganz anderes Thema. Dennoch ist es unge­heu­erlich, was da an Zensur, Hass, Willkür und Rechts­wid­rig­keiten auch noch öffentlich mit Befrie­digung und Beifall zur Kenntnis genommen wurde. Doch nun will Trump endlich zurück­schlagen. Er will sich seine Konten per Klage zurückholen.

Das ver­kündete er am Mittwoch in einer Pres­se­kon­ferenz auf einem seiner Golf­plätze in Bedminster, New Jersey, vor begeis­terten Besu­chern und Ver­tretern der Presse.

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Die Klagen, die er im US-Bun­des­staat Florida ein­ge­reicht hat, richten sich gegen Google, das Unter­nehmen, dem Youtube gehört, gegen Mark Zuckerberg, den Eigen­tümer von Facebook sowie gegen die Eigen­tümer von Twitter, Jack Dorsay und Sundar Pichai. Darin wird ihnen eine ver­fas­sungs­widrige Ver­letzung der Rede­freiheit vor­ge­worfen. Mr. Trump nennt es ein „kor­ruptes Zen­sur­regime“ und sieht sich als einen Vor­reiter und Sprecher aller Nutzer: „Wenn sie das mir antun können, können sie es jedem antun“. Daher strebt er eine Sam­mel­klage an und lädt alle ein, mit­zu­machen, die eben­falls nach dem 01. Juni 2918 von den Platt­formen weg­zen­siert wurden. Sam­mel­klagen werden übli­cher­weise kom­pli­ka­ti­onslos in den USA zuge­lassen. Ob auch hier wieder eine Will­kür­ent­scheidung gegen Mr. Trump ansteht?  Man wird sehen.

Twitter und Facebook hatten den ehe­ma­ligen Prä­si­denten end­gültig voll­kommen gesperrt, nachdem eine Men­schen­masse, die die Medien pau­schal als Trump-Anhänger dar­stellte (obwohl Berichten der freien Medien zufolge offenbar Antifa-Leute dabei waren) am 6. Januar gewaltsam das Kapitol gestürmt hatte. Mr. Trump hatte sich ver­halten positiv dazu geäußert. Mit der mehr als frag­wür­digen Begründung, Mr. Trump könnte über seine Medi­en­konten zu wei­teren „Gewalt­taten“ anstiften, wurde er von den Sozialen Medien verbannt.

Die Zen­surwut auf diesen Platt­formen hat seit der Coro­na­krise gro­teske Ausmaße ange­nommen, das ist Wasser auf die Mühlen von Mr. Trump. Die Zen­soren maßen sich sogar an, renom­mierte Wis­sen­schaftler vom Fach, die voll­kommen sachlich und nüchtern wis­sen­schaft­liche Studien ver­öf­fent­lichen und Fakten publi­zieren wollen, kur­zerhand zu löschen und zu sperren.

Mr. Trump trifft natürlich den Nerv sehr vieler, wenn er sagt, die Online-Platt­formen und Sozialen Medien seien zur „der aktu­ellen US-Regierung-Zen­sur­ab­teilung“ geworden. Mr. Trump und seine Mit­kläger fordern einen Stopp der Blo­ckaden von Nutzern, den soge­nannten Shadowbans. Die sind auch und vor allen Dingen deshalb so ver­hasst, weil man oft gar nicht weiß, warum man plötzlich in Ungnade gefallen ist. Man bekommt lediglich eine Mit­teilung, die Richt­linien seien ver­letzt und der Film gelöscht, das Konto gesperrt oder andere Schi­kanen. Diese Zen­sur­praxis müsse ein Ende haben, fordern Mr. Trump und die Gemein­schaft der Kläger. Uner­wünschte Mei­nungen zum Schweigen zu zwingen, Men­schen auf „schwarze Listen“ zu setzen, für eine bestimmte Zeit einfach zu sperren oder zu „canceln“ (das Konto löschen) sind schlicht und einfach Zensur, gegen die Ver­fassung und gegen die Menschenrechte.

Die Firmen, denen die Sozialen Medien gehören, handeln bei ihren Löschungen und Sper­rungen nicht aus Angst davor, selbst belangt zu werden, wenn sie unstatt­hafte Posts belassen. Die Unter­nehmen können in den USA für die Inhalte der Nutzer nicht haftbar gemacht werden. Sie sind aber nach US-Recht durchaus befugt, die Akti­vi­täten, die die Nutzer auf den Platt­formen ent­falten, zu „zügeln“. Dar­unter fallen auch das Löschen solcher Posts und auch Sper­rungen für eine Weile – solange das Unter­nehmen „in gutem Glauben handelt“.

Genau das aber bestreiten Donald Trump, viele andere Poli­tiker und auch sehr viele Nutzer: Sie sehen eine gezielte und miss­bräuch­liche Instru­men­ta­li­sierung dieser Zensur-Mög­lich­keiten, um bestimmte poli­tisch-gesell­schaft­liche Strö­mungen mundtot zu machen und andere wie­derum sys­te­ma­tisch zu fördern und zu bevorzugen.

Von Facebook, Google und Twitter gibt es noch keine Stel­lung­nahme zu der Klage.