Manga-Künst­lerin, die Dianas Tod und die Corona-Pan­demie träumte, sieht für 2026 einen Riesen-Tsunami voraus

Sind Träume ein Blick in die Zukunft? Seit altersher stellen sich Men­schen die Frage, was Träume uns wirklich sagen wollen. Über eine Tat­sache scheinen sich Traum­for­scher und Psy­chologe im Klaren zu sein, dass uns Träume manchmal vor gefähr­lichen Situa­tionen warnen.

(von Frank Schwede)

Das weiß auch Ryo Tatsuki, die 1975 als Manga Künst­lerin debü­tierte. In den 1980er Jahre behauptete die Japa­nerin, pro­phe­tische Träume zu haben. 1999 ver­öf­fent­lichte Tatsuki ihre Träume in einem Manga-Buch, das sie The Future I Saw (Die Zukunft, die ich sah) nannte.

Einige Träume waren bereits ein­ge­treten, als das Buch erschien. Das große Erd­beben von Kobe 1995, der Tod von Prin­zessin Diana im Jahr 1997. Tatsuki sah auch den Tod von Freddi Mercury und die Corona-Pan­demie  – mitt­ler­weile hat das Buch in Japan Kult­status erreicht. Auf Web­auk­ti­ons­seiten wird es mit bis zu 100.000 Yen, das sind umge­rechnet 1000 US Dollar, gehandelt.

Das Buch­cover zeigt eine junge Frau, die weint und ihr linkes Auge mit der Hand bedeckt. Ver­mutlich die Künst­lerin selbst. Über ihren Kopf sind sechs Seiten des Tage­buchs zu sehen, das Tatsuki zwi­schen 1985 und 1999 führte – in japa­ni­schen Schrift­zeichen sind Titel der Kapitel zu lesen: Aus­bruch des Mount Fuji, Prin­zessin Diana und meine eigene Beer­digung.

Gleich zweimal, am 24. November 1976 und am  24. November 1981, träumte Ryo Tatsuki den Tod des Lieb­lings­ro­ckers ihrer besten Freunden, Freddi Mercury, der tat­sächlich an einem 24. November starb, und zwar im Jahr 1991. Laut Tagebuch sah Tatsuki auch, dass einen Film zum Gedenken an den Künstler geben wird, der 2018 unter dem Titel Bohemian Rhapsody ver­öf­fent­licht wurde.

Den Tod von Prin­zessin Diana sah die Manga-Künst­lerin eher ver­schwommen. Kurz nachdem Tatsuki am 31. August 1992 aus ihrem Traum auf­ge­wacht war, schrieb sie eine kleine Notiz auf einen Zettel: „Diana? Ist gestorben?“ Tat­schlich ist Diana genau fünf Jahre später, am 31. August 1997 tödlich verunglückt.

Am 2. Januar 1995 hatte Tatsuki einen wei­teren beun­ru­hi­genden Traum. Sie sah, wie im japa­ni­schen Kobe die Erde bricht. 15 Tage oder 15 Jahre später. Das große Hanshin Erd­beben erschüt­terte Kobe tat­sächlich 15 Tage später, am 17. Januar. Es sollte das ver­hee­rendste Erd­beben in der Geschichte der Region sein. 

Es heißt, dass zwanzig Men­schen, die von Tat­sukis Traum erfahren hatten, recht­zeitig die Gegend ver­lassen haben, was ihnen mög­li­cher­weise das Leben gerettet hat.

Am 2. Januar 1995 träumte die Japa­nerin ihre eigene Beer­digung, was freilich nur ein sym­bo­li­scher Traum war, der sich auf das Kar­rie­reende als Manga-Künst­lerin bezog.  2020 ging Tatsuki in den Ruhe­stand, fünf Jahre nachdem sie den Traum hatte.

Ryo Tatsuki hatte 1995 noch einen wei­teren schreck­lichen Traum: Sie schrieb eines Morgens in Ihr Tagebuch: „In 25 Jahren wird 2020 ein unbe­kanntes Virus ein­treffen. Es wird ver­schwinden, nachdem es im April seinen Höhe­punkt erreicht hat. Zehn Jahre später wird es zurückkehren.“

Im ver­gan­genen Jahr dann ent­schul­digte sich Tatsuki dafür, dass sie den genauen Höhe­punkt der Pan­demie, der mit der zweiten und dritten Welle kam, nicht genau vor­her­sagen konnte.

Auf­grund der Pan­demie-Vor­hersage hat das Buch im ver­gan­genen Jahr deutlich an Popu­la­rität gewonnen. Ob das Corona-Virus 2030 zurück­kehren wird, bleibt aller­dings abzuwarten.

 

Der Aus­bruch des Fuji und ein Tsunami in Kanagawa

Erschre­ckender sind vor allem die Vor­her­sagen von Ereig­nissen, die bisher noch nicht ein­ge­treten sind. Etwa der Aus­bruch des Mount Fuji und ein Mega-Erd­beben entlang des Nankai-Grabens.

Der Aus­bruch des Mount Fuji wäre eine ver­hee­rende Kata­strophe für das Land. Laut Traum­ta­gebuch ist der frü­hest­mög­liche Zeit­punkt der Eruption am 20. August 2021, was, wie wir nun mitt­ler­weile wissen, nicht geschehen ist, was aber bis 2141 im 15-Jahre-Zyklus noch geschehen kann. Tatzuki gegenüber Japan Today:

„In meinem Traum, der die Vor­hersage inspi­riert hat, habe ich die Eruption aus großer Ent­fernung gesehen. Aus diesem Grund konnte ich nicht genau sagen, wie viel Schaden sie anrichten wird.“

Obwohl der Mount Fuji seit über drei­hundert Jahren nicht mehr aktiv ist, haben japa­nische Geo­logen in den ver­gan­genen zehn Jahren Hin­weise gefunden, die darauf hin­deuten, dass es bald zu einem Aus­bruch kommen könnte.

Ein wei­teres Groß­ereignis, das Tatsuki in Traum­bildern sah, ist ein großes Erd­beben in der Region Kanagawa, gefolgt von einem rie­sigen Tsunami, der die gesamte Küste aus­lö­schen würde.

Die Kata­strophe sah die Künst­lerin im Sommer 1981 für das Jahr 1991 voraus. Die Wahr­schein­lichkeit ist groß, dass das Beben zwi­schen Juni und Sep­tember 2026 ein­tritt. Tatsuki:

„Im Fall des Erd­bebens wurde ich von einem Tsunami weg­ge­spült. Wie in meinen Abbil­dungen gezeigt, sind weite Teile der Prä­fektur Kanagawa über­schwemmt, ein­schließlich der Gegend um Aoki­bashi im Kinko-cho-Gebiet von Yoko­hamas Kanagawa-Bezirk.“

Da Tatsuki zurzeit noch in der Prä­fektur Kanagawa lebt, plant sie bis 2026 ihren Umzug aus der Region, weil sie auch selbst an ihre Träume glaubt. Dazu sagt sie:

„Ich besitze keine Kraft des pro­phe­ti­schen Träumens, sondern betrachte meine Träume durch den Prozess der sie­ben­di­men­sio­nalen Shogi (eine Form des asia­ti­schen Schachs). Meine Aufgabe ist es, War­nungen her­aus­zu­geben, um den Schaden zu verringern.“

Tatsuki fügt hinzu, dass ihr Traum von der Tohoku-Kata­strophe im März 1996 der letzte Traum dieser Art war. „ich habe regel­mäßig Träume, aber die, die eine Pro­phe­zeiung ent­hielten, waren anders. Es ist schwer zu erklären.“

Der Tsunami 2011. Datum des Traums: 11. März 1996. Am 11. März 1996, „eine Kata­strophe irgendwo im Osten Japans im März 2011“ lautet die scho­ckie­rende Aussage, von der die Künst­lerin träumte. Zunächst beschloss sie 1996, es in einer Zeit­schrift zu ver­öf­fent­lichen, damit die Leute ihre Vor­ahnung kennen konnten, bevor sie geschah. 

Tod von Prin­zessin Diana. Datum des Traums: 31. August 1992. Die Künst­lerin erklärte, dass dieser Traum ziemlich ver­schwommen und schwer zu merken sei.

Träume und ihre Bedeutung

Ryo Tat­sukis Fähig­keiten, zukünftige Ereig­nisse in Träumen zu sehen, sind nur schwer zu erklären, weil es die Wis­sen­schaft bis heute nicht geschafft hat, die tat­säch­lichen Hin­ter­gründe von Träumen zu erfor­schen – vieles in der Traum­for­schung ist bis heute hypothetisch.

Auch wenn Psych­iater und Psy­cho­ana­ly­tiker wie Carl Gustav Jung geglaubt haben, zu wissen, was Träume wirklich für einen Grund haben, sto­chert die Wis­sen­schaft bis heute im Nebel.

Jung ging immer von der Ver­mutung aus, dass wir im Traum in die Stufe des Unter­be­wusst­seins ein­treten, dass sich im kol­lek­tiven Unter­be­wusstsein die Urbilder der Menschheit ver­borgen halten.

Das heißt, dass hier Bilder abge­spei­chert werden, die das Wach­be­wusstsein nicht mehr benötigt, sodass diese erst im Traum wieder an die Ober­fläche geraten. Möglich, dass der Traum tat­sächlich als Kom­mu­ni­kator zwi­schen beiden Bewusst­seins­ebenen dienen kann, weil nur im Traum­zu­stand ein Zugriff auf Bilder und Erfah­rungen aus frü­heren Leben oder mög­li­cher­weise auch auf zukünftige Ereig­nisse möglich sind.

Dass Ereig­nisse, die Tatsuki in ihren Träumen deutlich gesehen hat, noch nicht ein­ge­troffen sind, könnte damit zusam­men­hängen, dass sie mög­li­cher­weise auf einer anderen Zeit­linie statt­finden, die wir viel­leicht schon ver­lassen haben.

Skep­tiker sehen in Tat­sukis pro­phe­ti­schen Träumen eher eine Abfolge bloßer Zufälle. Heute hat Tatsuki keine pro­phe­ti­schen Träume mehr. Inzwi­schen gehört auch sie zu den aktiven Nut­ze­rinnen der sozialen Medien, wo sie ihre Geschichten teilt und ver­sucht, einen posi­tiven Ein­fluss auf die japa­nische Gesell­schaft zu nehmen, indem sie ihre frü­heren Vor­her­sagen nutzt, um weiter auf mög­liche bevor­ste­hende Natur­ka­ta­strophen und Gefahren auf­merksam zu machen.

Bleiben Sie aufmerksam!


Quelle: pravda-tv.com