Gen­for­schung wird immer skur­riler – Was mit einer Ziege begann, wird weiter perfektioniert

Es ist ein uralter Traum: das ewige Leben. Die mensch­liche Evo­lution vollzog sich im Laufe von vielen Jahr­hun­derten auf natür­liche Art und Weise. Doch inzwi­schen greifen Wis­sen­schaftler mit Unter­stützung der jewei­ligen Regie­rungen in den Prozess ein. Dazu werden so gar mensch­liche Embryonen in einem frühen Ent­wick­lungs­stadium gen­tech­nisch ver­ändert. Wie sich dies auf die fol­genden Gene­ra­tionen aus­wirkt, ist nicht bekannt. Heute sind der For­schung keine Grenzen gesetzt – und Fran­ken­stein selbst hätte es nie für möglich gehalten, was heute in der For­schung möglich ist. 

War Ihnen bekannt, dass For­scher eines kana­di­schen Unter­nehmens (Nexia-Bio­tech­no­logies) zusammen mit For­schern der US-Armee bereits vor über 15 Jahren an Tieren und Pflanzen forschten, die Spin­nen­seide pro­du­zieren sollten? Nige­ria­ni­schen Zwerg­ziegen wurde hierfür ein Gen der Kreuz­spinne eingebaut. 

Wussten Sie, dass die Ziege auch noch heute als wert­volles For­schungs­objekt gilt? Egal, ob in der Kosmetik‑, Pharma- oder Technik­branche. Spi­derman im Labor­kittel, kein Scherz. Sogar hier in Deutschland, und es ist durchaus denkbar, wenn Sie Gesichts­creme ver­wenden, dass diese aus Darm­bak­terien ent­standen ist.

Kennen Sie die Kuh Rosita? Die 2011 in Argen­tinien geklonte Kuh Rosita ISA hat nur ein gutes Jahr nach ihrer Geburt “mensch­liche Milch” gegeben. Diese Milch soll anti­virale sowie anti­bak­te­rielle Eigen­schaften haben und als Ersatz für mensch­liche Mut­ter­milch dienen. Dies wurde über zwei mensch­liche Gene bewerkstelligt. 

Wie schnell die For­schung vor­an­schreitet, sehen Sie an den fol­genden Beiträge:

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Die US-Regierung kün­digte am Don­nerstag, dem 04. 08. 2016 an, ein Mora­torium für die FINAN­ZIERUNG von umstrit­tenen Expe­ri­menten auf­zu­heben, um mensch­liche Stamm­zellen aus Tier-Embryonen zu erzeugen, die zum Teil menschlich sind.  Die For­scher hoffen zum Bei­spiel, Schafe, Schweine und Kühe mit mensch­lichen Herzen, Nieren, Lebern, Bauch­spei­chel­drüsen etc. zu pro­du­zieren und mög­li­cher­weise anderen Organen, die für Trans­plan­ta­tionen ver­wendet werden könnten. Diese Nach­richt sorgte weltweit für Empörung. Doch wie wir nun fest­stellen, gibt es diese For­schung schon sehr lange. Hätte uns sonst auch gewundert, denn bei allem, was wir in den letzten drei Jahren geschrieben haben, war es nur noch das i‑Tüpfelchen. Siehe: Schwein-Mensch oder Schaf-Mensch! Die For­schung kennt keine Grenzen! Mensch-Tier-Hybride für Organ­trans­plan­ta­tionen, nicht nur in den USA, auch in Europa!

Bereits 2011 hatte die „Daily Mail“ von bri­ti­schen Wis­sen­schaftlern berichtet, die 155 Hybrid-Embryonen von Mensch und Tier geschaffen hatten. Diese 155 „gemischten“ Embryonen wurden in der Zeit von 2008 bis 2011 pro­du­ziert, nachdem 2008 die bri­tische Regierung diese Ver­suchs­reihe genehmigt hatte. Diese legale Schaffung von einer Vielzahl von Hybriden ein­schließlich einer tie­ri­schen Eizelle befruchtet mit mensch­lichen Spermien „Cybrids“, aber auch von „Chi­mären“, in denen mensch­liche Zellen mit tie­ri­schen Embryonen gemischt wurden.

Im April 2008 hatten Wis­sen­schaftler am Institute of Human Genetics der New­castle Uni­versity die ersten hybriden Embryos erzeugt, die teils menschlich, teils tie­risch waren. 2001 ver­kün­deten chi­ne­sische Wis­sen­schaftler im Wis­sen­schafts­ma­gazin Nature, dass man in China die „Hybrid“-embryonalen Stamm­zellen plane. 2003 war es dann soweit. Chi­ne­sische Wis­sen­schaftler an der Shanghai Second Medical Uni­versity berich­teten, dass sie mensch­liche Stamm­zellen aus hybriden Embryos gewinnen konnten. Sie ver­wen­deten Kanin­chen­ei­zellen. 2015 berichten chi­ne­sische Wis­sen­schaftler, dass man bereit sei, Men­schen zu klonen, doch zuerst will man bis 2020 eine Million Kühe klonen. Siehe: Nun ist es soweit: Chi­ne­sische Wis­sen­schaftler klonen Men­schen – Chinese Sci­entist Is Ready To Clone Humans

Warum eine Leih­mutter, wenn es auch bereits eine künst­liche Gebär­mutter-Maschine gibt, darüber berich­teten wir in „Schöne neue Welt“ – Die künst­liche Gebär­mutter – Maschine statt Mama ist Rea­lität! Es gibt nichts, was es nicht gibt. Und daher waren wir schon ver­wundert, dass einige User meinten, es han­delte sich bei dem Beitrag: Nun ist es soweit – US-Regierung heben Verbot auf – halb Mensch-halb Tier – die For­schung kennt keine Grenzen! – NIH Plans to Lift Ban on Human-Animal Hybrid Research um ein Fake. Nein, tut es nicht, und es geht auch nur darum, ob die For­schung finan­ziell von der US-Regierung unter­stützt werden soll. Wenn die Regierung nicht mit For­schungs­geldern hilft, dann gibt es auch soge­nannte Stif­tungen wie zum Bei­spiel die von Bill Gates. Die sucht gerade mal wieder Pro­banden unter den Stu­denten, die gen­ma­ni­pu­lierte Bananen testen. Bill Gates ist bekannt für sein Faible für Gen­technik und Impfen und er finan­ziert auch die WHO. Siehe auch Gly­phosat krebs­er­regend?! Bill Gates – Hun­ger­al­lianz mit Monsanto, die Impf­al­lianz mit Big Pharma und Haupt­sponsor der WHO

Doch die neue For­schung bezüglich der „Künst­lichen Intel­ligenz“ geht sogar ihm zu weit. Warum sollte man über­haupt mensch­liche DNA nach­bauen? Syn­the­ti­siert man die mensch­liche DNA, lässt sich her­aus­finden, welche ihrer Teile not­wendig sind, um Leben zu ermög­lichen und Men­schen mit gänzlich neuen, künstlich geschaf­fenen Eigen­schaften und Fähig­keiten zu erschaffen. Viele For­schungen werden vom  Department of Defense finan­ziert,  um einen  auto­nomen und selbst­be­wussten Roboter zu pro­du­zieren. Stephen Hawking, Elon Musk und Bill Gates warnen vor der „Künst­lichen Intelligenz“.

Roboter werden uns immer ähn­licher, handeln eigen­ständig und können sogar „denken“. Würden Sie erkennen, ob es sich um einen Men­schen oder um einen Roboter handelt? War Ihnen bekannt, dass gerade Google im Zusam­men­arbeit mit dem Militär an solchen men­schen­ähn­lichen Robotern arbeitet? Günstig für die Eigen­tümer von Google, bekommen sie doch mas­sen­weise Infor­ma­tionen durch ihre Suchmaschine.

Wenn Men­schen Gott spielen, sind keine Grenzen gesetzt.

In dem aktu­ellen Beitrag: Ist das der erste Schritt zum künst­lichen Men­schen für mili­tä­rische Zwecke? Wis­sen­schaftler stellen Pläne für ein künst­liches Genom bis 2036 vor – Sci­en­tists lay out plans to build an arti­ficial genome by 2036 konnten Sie mehr über den „künst­lichen Sol­daten“ erfahren. Erschre­ckend, wie weit die Technik vor­an­ge­schritten ist. Syn­the­ti­siert man die mensch­liche DNA, lässt sich her­aus­finden, welche ihrer Teile not­wendig sind, um Leben zu ermög­lichen und Men­schen mit gänzlich neuen, künstlich geschaf­fenen Eigen­schaften und Fähig­keiten zu erschaffen. Viele For­schungen werden vom Department of Defense finan­ziert, um einen auto­nomen und selbst­be­wussten Roboter zu pro­du­zieren. Der Such­ma­schi­nen­konzern Google will die welt­beste künst­liche Intel­ligenz schaffen, Com­puter den gesunden Men­schen­ver­stand lehren und baute dafür in Zürich ein neues For­schungs­zentrum. Google will so das Wett­rennen der großen Tech-Kon­zerne gewinnen.

Wir hatten ja bereits über Anne Wojcicki berichtet. Sie ist die Exfrau von Google-Gründer Sergey Brin. Sie hatte sich in den USA ein Patent auf die Auswahl soge­nannter Designer-Babys gesichert.

Die ersten gen­tech­nisch ver­än­derten Men­schen erblickten bereits das Licht der Welt! Gene­tiker fürchten, dass eines Tages diese Methode dazu ver­wendet werden könnte, um neue Rassen zu schaffen, die etwa die erwünschten Eigen­heiten auf­weisen, wie z. B. hohe Intel­ligenz oder Stärke. Lesen Sie dazu: Wenn Men­schen Gott spielen – Designer-Babys in Zukunft mit Unter­stützung von Google auf Bestellung

 

Sie haben wahr­scheinlich noch nie von Intrexon gehört, aber Sie haben sicher in den letzten Monaten von gen­ma­ni­pu­lierten Mos­kitos gelesen. Dieser Konzern kaufte das umstrittene Unter­nehmen Oxitec im Juli 2015 und nun werden diese gen­ma­ni­pu­lierten ver­än­derten Mos­kitos gegen das Dengue-Fieber ein­ge­setzt, obwohl diese schon lange dort sind. Aber wen wundert es, Intrexon geriet bereits mehrfach auch in Deutschland in die Schlag­zeilen. Zuletzt Ende Sep­tember 2015, nachdem das Euro­päische Patentamt ent­schieden hatte, dass die US-Firma Intrexon ihre Patente auf gen­tech­nisch ver­än­derte Schim­pansen und andere Säu­ge­tiere behalten darf. Stellen Sie sich vor, zwei Intrexon-Patente auf transgene Schim­pansen, Katzen, Hunde, Rinder, Ziegen, Schweine, Pferde, Schafe, Mäuse, Ratten und Kaninchen. Intrexon ver­marktet Ver­suchs­tiere für die Phar­ma­for­schung, denen es künst­liche DNA einbaut. Und nicht nur das, mit ihrer Firma TransOva, dem ein­zigen US-Klon-Unter­nehmen, klonen sie Kälber, Schweine und Pferde. Fran­ken­stein lebt – er hat sogar Patente auf Schim­pansen, Mäuse, Ratten, Kaninchen, Katzen, Hunde, Rinder, Ziegen, Schweine, Pferde und Schafe

Jah­relang haben Zukunfts­denker den Com­puter als die wich­tigste Tech­no­logie der neuen glo­balen Wirt­schafts­re­vo­lution gepriesen. Doch seit den 90ern wurde dem Microsoft-Gründer Bill Gates und anderen Wis­sen­schaftler klar, dass der Com­puter nur die Dienstmagd eines noch viel pro­fi­ta­bleren Geschäfts ist – nämlich des Geschäfts mit den Genen. Sie pumpten Geld in die neuen Bereiche von „Bio­tech­no­logie und „Gen­technik“ und setzen so eine tech­no­lo­gische und kom­mer­zielle Umwälzung in Gang, die dabei ist, unsere Welt zu verändern.

Prinz Charles und der Streit mit den Wis­sen­schaftlern aus der Gen­technik –  „Don’t Play God“

In einem Artikel im Daily Tele­graph warnte Prinz Charles im Jahre 1998 davor, dass die Wis­sen­schaft mit der Ent­wicklung gen­tech­nisch ver­än­derter Pflanzen in Bereiche vor­stoße, „die zu Gott und allein zu Gott gehören“. Seither sehen ihn die Wis­sen­schaftler als den Ver­ant­wort­lichen für die Kritik an der grünen Gentechnik.

Julian Kin­der­lerer, stell­ver­tre­tender Direktor des bri­ti­schen Instituts für Bio­tech­no­logie Shef­field, sagte in einem Bericht im Tele­graph von 2003: „Der Prince of Wales war der Kata­ly­sator, der den Auf­schrei gegen gene­tisch ver­än­derte Orga­nismen im Ver­ei­nigten König­reich mit einem Artikel aus­löste, den er auf seiner Website 1998 veröffentlichte.“

Im Jahr 1999 setzte Prinz Charles in einem Beitrag in der Daily Mail einen drauf. „Wir sollten uns nicht auf diese Weise in die Bau­steine des Lebens ein­mi­schen. Wir brauchen die gen­tech­nisch ver­än­derten Lebens­mittel nicht.“ Der Prinz sagte auch, dass Men­schen sich dessen sicher sein müssen, was sie essen und wie die Lebens­mittel her­ge­stellt werden. Es sollte sich um „rich­tiges Essen“ handeln. Die GV- Pflanzen werden die kon­ven­tio­nellen Pflanzen ver­un­rei­nigen. Er ver­weigert die Gen­technik. Seine Worte lösten einen Medi­en­rummel aus, nachdem Prinz Charles seine Ansichten in einer Rede auf der Agri­cul­tural Bio­tech­nology Inter­na­tional Con­fe­rence 2002 gehalten hatte. Viele weitere Bei­träge gegen die Gen­technik folgten. Was wie­derum zu vielen offenen Briefen der Gen-Lobby an Prinz Charles führte.  Bei der Ver­wendung des Argu­ments, man solle nicht „Gott spielen“, meinte Prinz Charles nicht die reli­giöse Argu­men­tation, sondern die Grenze, die der Mensch nicht über­schreiten sollte. Die Aus­ein­an­der­setzung mit der Wis­sen­schaft finden Sie HIER auf Eng­lisch. Ein Beitrag aus 2003 Make Britain GM free, says Charles

Prinz Charles ahnte damals schon, dass es nicht nur bei der Gen­for­schung mit Pflanzen bleiben würde, und wie recht er hatte, zeigen wir Ihnen an einem skur­rilen Bei­spiel, der Ziege.

Bereits 1992 waren die Ideen der Gen­for­schung skurril, wie Sie dem fol­genden Bei­spiel ent­nehmen können:

Immer skur­riler wird die Gen­for­schung  – ein Beitrag aus 1992

Hier bestellen!

Gen­tech­nisch ver­go­renes Bier, kof­fe­in­freie Kaf­fee­pflanzen, Kar­toffeln, die Skor­piongift ent­halten, Käse, Wurst, Joghurt und Scho­kolade aus dem Bio­re­aktor – EG-Poli­tiker in Brüssel haben ein furcht­erre­gendes Lebens­mit­tel­gesetz vor­be­reitet. Auf die  Europäer rollt eine Welle erb­gut­ma­ni­pu­lierter „neu­ar­tiger Nahrung“ zu – dieser Absatz ist aus dem Spiegel 02. 03. 1992. 

Mit dem Trick hatte damals die Gen-Lobby ihr Hauptziel erreicht: Freie Hand beim Kom­po­nieren neuer Kunst­speisen, „die bisher noch nicht von Men­schen kon­su­miert wurden“ (EG-Gesetz). Die rüh­rigste Lobby in Brüssel war die „Senior Advisory Group Bio­tech­nology“, bestehend aus Ver­tretern von Gentech-Firmen wie Hoechst, ICI, Feruzzi, Monsanto, Rhone-Poulenc und Uni­lever. Grup­penchef Brian Ager verfügt als ehe­ma­liger Mit­ar­beiter der EG-Gene­ral­di­rektion For­schung und Tech­no­logie über beste Kon­takte zu den Eurokraten.

(…)

Che­misch gesehen, beteuern Gen-Inge­nieure, sei es egal, ob zum Bei­spiel Käselab aus dem Magen von Kälbern gewonnen wird oder ob gen­ma­ni­pu­lierte Boden­pilze den Gerin­nungs­stoff aus­brüten. Die che­mische Zusam­men­setzung bleibe gleich.

Gegen diese Ansicht sprechen dra­ma­tische Zwi­schen­fälle mit der Gen-Technik. 1989 starben in den USA 27 Men­schen nach Ein­nahme des Schlaf­mittels L‑Tryptophan. Nach­for­schungen ergaben, dass die in dem Medi­kament ent­hal­tenen Ami­no­säuren von gen­ver­än­derten Bak­terien erzeugt worden waren. Dabei war den Wirts­tieren ein win­ziger Kopier­fehler unter­laufen, der den Stoff in eine Todes­droge ver­wan­delte. …Genau diese Infor­mation ist aus 1992(!!) 

Seit Juni 2012 ist Brian Ager Gene­ral­se­kretär des European Round­table of Indus­tria­lists (ERT). Davor war er Director General at European Fede­ration of Phar­maceu­tical Indus­tries  und Secretary General at EuropaBio

Auch Paul Bulcke von Nestlé ist ein Mit­glied. Alle Mit­glieder und ihre Kon­zerne finden Sie hier. Bestimmen diese, was gut für uns sein soll?

…und jetzt spinnen auch noch Ziegen

Vor allem auf dem Feld der Hilfs­stoffe und Nah­rungs­mit­tel­zu­sätze – Pilze, Hefen, Enzyme, Ami­no­säuren – arbeiten die Gen-Inge­nieure wie ent­fesselt, natürlich auch in der Phar­ma­in­dustrie, und da spielt ein Tier eine besondere Rolle: die Ziege.

Was 1992 noch als For­schung galt, ist schon längst Rea­lität. Doch die For­schung ließ es es nicht nur bei der Nahrung, sondern fing, nachdem sie die Gen­technik ent­deckt hatte, auch bei Tieren an.

Wenn auch Sie bislang dachten, so etwas sei höchstens in Science-Fiction-Filmen möglich: Dem ist leider nicht so. Alles begann bereits vor 20 Jahren und die Welle erb­gut­ma­ni­pu­lierter „neu­ar­tiger Nahrung“ ist längst da – ohne dass Sie es wissen. Woher auch, es muss nicht mal gekenn­zeichnet werden. 

Wir bauen uns ein Tier – oder gleich neue Menschen?

Dass es bereits soweit gekommen ist, dass der Mensch Krea­turen im Labor erschafft, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Ange­fangen hatte alles 1996 mit dem Klon-Schaf Dolly. Seither gibt es bereits einen ganzen Zoo solch geklonter Tiere:

Klon-Ferkel, Klon-Kälber, Klon-Ziegen und sogar ein Klon-Kätzchen, das auf den schönen Namen CC hört. CC ist abge­leitet vom Wort „Copycat“ und offenbar dem schwarzen Humor der For­scher entsprungen.

Aktuell ist es den Wis­sen­schaftlern auch gelungen, Hunde zu klonen: Ver­rückt – Nun gibt es auch Hun­de­welpen aus dem Reagenzglas – First Dogs Born by In Vitro Fertilization

Und in China machte man auch nicht vor dem Men­schen halt: Nun ist es soweit: Chi­ne­sische Wis­sen­schaftler klonen Men­schen – Chinese Sci­entist Is Ready To Clone Humans

Der Satz – „du blöde Ziege“ bekommt eine ganz andere Bedeutung, wenn man sich die Gen­for­schung anschaut

Mitt­ler­weile sind die Eigen­schaften von Spin­nen­seide aus­führlich ana­ly­siert und bekannt. Die Her­aus­for­derung liegt nun darin, im indus­tri­ellen Maßstab Pro­dukte aus dem Material her­zu­stellen. Seide von Spinnen ist nicht nur super­leicht und dünn, sondern auch stärker und dehn­barer als Stahl. Überdies wären Spin­nen­fäden bio­kom­pa­tibel, also ein wert­volles Bio­ma­terial für indus­trielle und medi­zi­nische Anwen­dungen. Aller­dings lässt sich Seide von Spinnen nicht in grö­ßeren Mengen gewinnen, denn diese Tiere sind für Zucht­be­din­gungen im Unter­schied etwa zu Sei­den­raupen nicht sozial genug oder einfach zu aggressiv.

Die For­scher eines kana­di­schen Unter­nehmens (Nexia-Bio­tech­no­logies) zusammen mit For­schern der US-Armee und der kana­di­schen Luft­waffe wollten vor etwa 15 Jahren mit Ziegen die Spin­nen­seide produzieren.

Da Ziegen nicht vieler Pflege bedürfen, könne man so güns­tiger das Material her­stellen, als wenn man ver­gleich­bares Plastik pro­du­ziere, das überdies schwerer und weniger dehnbar sei, so der Konzern bei der Bekanntgabe der Erfindung.

Im Jahr 1993 wurde Nexia Bio­tech­no­logies Inc. in Montreal, Kanada von Dr. Jeffrey Turner und Paul Ballard gegründet. Ursprünglich um lak­to­se­freie Milch zu pro­du­zieren. Nexia hatte bereits 1998 eine transgene Ziege her­ge­stellt, in deren Milch ein mensch­liches Protein ent­halten war.

Doch dann schlug Dr. Jeff Turner vor, eine DNA einer Spinne zu ver­wenden, um mit der Milch Spin­nen­sei­den­pro­teine zu pro­du­zieren.  Dr. Randy Lewis iso­lierte die Pro­teine und klonte die Ziegen für die Spin­nen­seide und konnten schließlich 10 Gramm Spin­nen­sei­den­pro­teine in Zie­gen­milch produzieren.

Im Januar 2000 meldete Nexia Bio­tech­no­logies die Geburt von zwei ersten trans­genen „BioSteel“-Ziegen an. Ihre Namen waren Webster und Peter. In ihr Erbgut von 70000 Genen wurde auch ein Gen ein­ge­pflanzt, welches Spin­nen­faden pro­du­zieren kann. Die For­scher planten dar­aufhin in den USA eine große Zie­gen­herde, die in ihrer Milch „BioSteelTM“-Seidenproteine haben. Um die Seide von Spinnen zu gewinnen, müssen also nur noch Ziegen gemolken werden.

Nach Webster und Peter folgten Mille und Muscade. Jeff Turner, Vor­stands-Vor­sit­zender, de Nexia Bio­tech­no­logies, setzte all seine Hoff­nungen auf die beiden. Die Schwestern waren seine Vision einer zukünf­tigen Sei­den­fabrik. Denn die nige­ria­ni­schen Zwerg­ziegen tragen das Gen der Gol­denen Gar­ten­spinne in ihrem Erbgut und sollen deren kräftige Fäden produzieren.

Das Protein, das noch nicht zu Fäden gesponnen ist, sollte unter der Han­dels­marke BioSilx direkt für die Kos­metik ver­marktet werden, bei­spiels­weise um die Haut zu stützen und elas­ti­scher zu machen. BioSteel hin­gegen diente als Material auch zur Her­stellung von Schutz­kleidung und wurde zusammen mit der kana­di­schen Luft­waffe entwickelt.

Ein Beitrag aus 2001 :

Die Zie­gen­herde wird auf einer Air-Force-Base in Platt­s­burgh im US-Bun­des­staat New York gehalten und streng bewacht. Erst im ver­gan­genen Jahr (2000) hatten schot­tische For­scher vom Roslin-Institut in Edin­burgh erklärt, sie würden Hühner gen­tech­nisch so ver­ändern wollen, dass diese mit ihren Eiern Pro­teine pro­du­zieren, die für Medi­ka­mente genutzt werden sollen. Schafe pro­du­zieren mit ihrer Milch bereits den Blut­ge­rin­nungs­faktor VIII, der für die The­rapie von Blu­terkranken benötigt wird. 50 Tiere, so schätzen Experten, würden aus­reichen, um den gesamten Welt­bedarf zu decken. Ist es einmal gelungen, die ent­spre­chenden Gene erfolg­reich in das Erbgut eines Schafs, einer Ziege oder eines Huhns ein­zu­schleusen, können mit­hilfe der Klon-Technik nach dem Prinzip des Klon-Schafs „Dolly“ aus diesem Mas­tertier ganze Herden gene­tisch iden­ti­scher Tiere kopiert werden, die die gewünschten Medi­ka­mente oder Sei­den­pro­teine in großer Menge pro­du­zieren.  Quelle 

Bereits 2002 war das Unter­nehmen voll ausgelastet.

Da sie aber nur eine begrenzte Menge an Pro­teinen her­stellten konnten, und diese zusätzlich hohe Kosten ver­ur­sachten, ver­kauften sie den Großteil ihres Ver­mögens 2005 und gingen im Jahr 2009 schließlich Konkurs. Über­nommen hatte Nexia Bio­tech­no­logies der Ölkonzern ENSECO Energy Ser­vices Corp. Dieser Konzern scheint im Oktober 2015 auf Grund von Zah­lungs­schwie­rig­keiten auf­gelöst worden zu sein. Der Vor­stand und lei­tende Ange­stellte der Gesell­schaft mussten zurück­treten. Die können nun sagen: „Du blöde Ziege, hast uns kein Glück gebracht.“

Dr. Randy Lewis gab nicht auf und war ent­schlossen, diese Idee wei­ter­zu­führen. Er nahm die Idee der „Spinnen-Ziegen“ der Nexia Bio­tech­no­logies mit und pro­du­zierte par­allel seine eigenen Rassen während der Arbeit an der Uni­ver­sität in Wyoming. Er arbeitete mit Dr. Don Jarvis zusammen, einem bekannten Pro­fessor für Mole­ku­lar­bio­logie, der in Sei­den­raupen, eben­falls an der Uni­versity of Wyoming, die DNA von Spinnen in einer ähn­lichen Weise in die Ziegen implantierte.

Dr. Randy Lewis gab nie auf, seine Idee weiter zu ent­wi­ckeln, und wech­selte von der Uni­versity of Wyoming zur Utah State Uni­versity und ver­suchte es auf unter­schied­liche Art und Weise, Spin­nen­seide her­zu­stellen. Er pflanzte die DNA der Spinne in viele Orga­nismen wie Luzern­e­pflanzen. Im Jahr 2012 gründete er seine eigene Firma, die Ara­knitek Inc, USA E. coli, Ziegen, Sei­den­spinner-Fasern für medi­zi­nische Anwen­dungen. Dr. Randy Lewis ist ent­schlossen, seine eigene Version der künst­lichen Spin­nen­seide auf den Markt zu bringen.

Auch die Tech­nische Uni­versiät in München, genauer der Lehr­stuhl für Bio­ver­fah­rens­technik, befasst sich mit diesem Thema – Reak­ti­ons­tech­nische Unter­su­chungen zur Her­stellung eines hydro­phoben Spin­nen­sei­den­pro­teins mit Esche­richia coli 

Auf einige Ansätze wird hier genauer ein­ge­gangen. Ins­gesamt wurden einer­seits natür­liche Spin­nen­sei­dengene in trans­genen Tieren (Mäusen und Ziegen), tie­ri­schen Zellen (COS‑1, MAC‑T und BHK), Insekten (Sei­den­spinner Bombyx mori), Insek­ten­zellen (Spod­optera fru­gi­perda), Hefen (Pichia pas­toris) und Bak­terien (Esche­richia coli) exprimiert.(Die Dis­ser­tation wurde am 10. 09. 2014 bei der Tech­ni­schen Uni­ver­sität München ein­ge­reicht und durch die Fakultät für Maschi­nen­wesen am 17. 11. 2014 angenommen.)

Was mit einer Ziege Ende der 90er begann, wird immer noch perfektioniert

Ein Sei­den­panzer für Sol­daten oder medi­zi­nische Implantate: Spin­nen­seide scheint For­schern als nahezu per­fektes Material, um solche Erfin­dungen möglich zu machen – und immer noch hat die Ziege nicht aus­ge­dient – auch 2014 heißt es immer noch:

Mikroben, Pflanzen, Raupen und sogar Ziegen sollen helfen, Spin­nen­pro­teine herzustellen

Und noch immer ist die Her­stellung kompliziert….auch im Jahre 2016 noch!

Große Che­mie­kon­zerne wie BASF und Dupont stellten einem Bericht im Magazin Che­mical and Engi­neering News zufolge ihre Pro­duk­ti­ons­ver­suche zwar mitt­ler­weile ein, weil es nicht schnell genug vor­anging, doch kleinere Unter­nehmen blicken opti­mis­tisch in die Zukunft und prä­sen­tieren sogar erste Produkte.

Das Start-up-Unter­nehmen Amsilk der Uni­ver­sität München in Planegg zum Bei­spiel ver­kauft seit Kurzem eine Haut­creme. Sie enthält zwar keine Fäden, aber doch Sei­den­pro­teine nach Spin­nenart, die von gen­ma­ni­pu­lierten Darm­bak­terien pro­du­ziert werden.

Amsilk ist Teil des BMBF-Sie­ger­clusters IBP, wurde im Herbst 2008 als Spin-off der TU München gegründet und verfügt über einen Prozess, mit dem es Bio­po­lymere, bei­spiels­weise Spin­nen­seide, groß­tech­nisch her­stellen kann.

Und auch Dr. Randy Lewis hat seine Vision noch lange nicht auf­ge­geben. Er wird wei­ter­for­schen, der Spi­derman im Laborkittel.

„We then spin the pro­teins into fibers and test them for better pro­perties,“ said Dr. Randy Lewis, team leader. „We also have pro­duced gene­ti­cally-modified goats that produce milk con­taining the spider silk pro­teins to aid us in our research.“Dr. Randy Lewis


Quelle: netzfrauen.org