Es ist ein uralter Traum: das ewige Leben. Die menschliche Evolution vollzog sich im Laufe von vielen Jahrhunderten auf natürliche Art und Weise. Doch inzwischen greifen Wissenschaftler mit Unterstützung der jeweiligen Regierungen in den Prozess ein. Dazu werden so gar menschliche Embryonen in einem frühen Entwicklungsstadium gentechnisch verändert. Wie sich dies auf die folgenden Generationen auswirkt, ist nicht bekannt. Heute sind der Forschung keine Grenzen gesetzt – und Frankenstein selbst hätte es nie für möglich gehalten, was heute in der Forschung möglich ist.
War Ihnen bekannt, dass Forscher eines kanadischen Unternehmens (Nexia-Biotechnologies) zusammen mit Forschern der US-Armee bereits vor über 15 Jahren an Tieren und Pflanzen forschten, die Spinnenseide produzieren sollten? Nigerianischen Zwergziegen wurde hierfür ein Gen der Kreuzspinne eingebaut.
Wussten Sie, dass die Ziege auch noch heute als wertvolles Forschungsobjekt gilt? Egal, ob in der Kosmetik‑, Pharma- oder Technikbranche. Spiderman im Laborkittel, kein Scherz. Sogar hier in Deutschland, und es ist durchaus denkbar, wenn Sie Gesichtscreme verwenden, dass diese aus Darmbakterien entstanden ist.
Kennen Sie die Kuh Rosita? Die 2011 in Argentinien geklonte Kuh Rosita ISA hat nur ein gutes Jahr nach ihrer Geburt “menschliche Milch” gegeben. Diese Milch soll antivirale sowie antibakterielle Eigenschaften haben und als Ersatz für menschliche Muttermilch dienen. Dies wurde über zwei menschliche Gene bewerkstelligt.
Wie schnell die Forschung voranschreitet, sehen Sie an den folgenden Beiträge:
- Im Dezember 2016: Gentechnik 2.0 – Das gentechnisch veränderte Designerbaby – Großbritannien: nach Mensch-Tier-Embryonen jetzt auch Drei-Eltern-Babys
- Im Januar 2017: Schweine mit Menschen gekreuzt – Auch in Deutschland Schweinefarmen als Organ-Ersatzlager für Menschen – Scientists use stem cells to create human/pig chimera embryos
- Im März 2017: Frankenstein 5.0 – Frische Embryozellen für Frauen ab 50 aus der Petrischale und erste britische Lizenz zur Erstellung von Designerbabys
- Im April 2017: Die künstliche Gebärmutter ist da! Lämmer wachsen in einer „Tasche“ – als nächstes Menschen – This Fluid-Filled Bag Lets Lambs Develop Outside the Womb. Humans Are Next.
- Im Mai 2017 : CRISPR – DNA-Entdeckungen lassen Science Fiction zur Tatsache werden – The terrifying DNA discoveries that are making science-fiction fact
- Im Dezember 2018: Blaue Augen, blonde Haare, sportlich und intelligent- Wähle dir dein Designerbaby nach Maß – Die Daten gibt es dank Google frei Haus!
Die US-Regierung kündigte am Donnerstag, dem 04. 08. 2016 an, ein Moratorium für die FINANZIERUNG von umstrittenen Experimenten aufzuheben, um menschliche Stammzellen aus Tier-Embryonen zu erzeugen, die zum Teil menschlich sind. Die Forscher hoffen zum Beispiel, Schafe, Schweine und Kühe mit menschlichen Herzen, Nieren, Lebern, Bauchspeicheldrüsen etc. zu produzieren und möglicherweise anderen Organen, die für Transplantationen verwendet werden könnten. Diese Nachricht sorgte weltweit für Empörung. Doch wie wir nun feststellen, gibt es diese Forschung schon sehr lange. Hätte uns sonst auch gewundert, denn bei allem, was wir in den letzten drei Jahren geschrieben haben, war es nur noch das i‑Tüpfelchen. Siehe: Schwein-Mensch oder Schaf-Mensch! Die Forschung kennt keine Grenzen! Mensch-Tier-Hybride für Organtransplantationen, nicht nur in den USA, auch in Europa!
Bereits 2011 hatte die „Daily Mail“ von britischen Wissenschaftlern berichtet, die 155 Hybrid-Embryonen von Mensch und Tier geschaffen hatten. Diese 155 „gemischten“ Embryonen wurden in der Zeit von 2008 bis 2011 produziert, nachdem 2008 die britische Regierung diese Versuchsreihe genehmigt hatte. Diese legale Schaffung von einer Vielzahl von Hybriden einschließlich einer tierischen Eizelle befruchtet mit menschlichen Spermien „Cybrids“, aber auch von „Chimären“, in denen menschliche Zellen mit tierischen Embryonen gemischt wurden.
Im April 2008 hatten Wissenschaftler am Institute of Human Genetics der Newcastle University die ersten hybriden Embryos erzeugt, die teils menschlich, teils tierisch waren. 2001 verkündeten chinesische Wissenschaftler im Wissenschaftsmagazin Nature, dass man in China die „Hybrid“-embryonalen Stammzellen plane. 2003 war es dann soweit. Chinesische Wissenschaftler an der Shanghai Second Medical University berichteten, dass sie menschliche Stammzellen aus hybriden Embryos gewinnen konnten. Sie verwendeten Kanincheneizellen. 2015 berichten chinesische Wissenschaftler, dass man bereit sei, Menschen zu klonen, doch zuerst will man bis 2020 eine Million Kühe klonen. Siehe: Nun ist es soweit: Chinesische Wissenschaftler klonen Menschen – Chinese Scientist Is Ready To Clone Humans
Warum eine Leihmutter, wenn es auch bereits eine künstliche Gebärmutter-Maschine gibt, darüber berichteten wir in „Schöne neue Welt“ – Die künstliche Gebärmutter – Maschine statt Mama ist Realität! Es gibt nichts, was es nicht gibt. Und daher waren wir schon verwundert, dass einige User meinten, es handelte sich bei dem Beitrag: Nun ist es soweit – US-Regierung heben Verbot auf – halb Mensch-halb Tier – die Forschung kennt keine Grenzen! – NIH Plans to Lift Ban on Human-Animal Hybrid Research um ein Fake. Nein, tut es nicht, und es geht auch nur darum, ob die Forschung finanziell von der US-Regierung unterstützt werden soll. Wenn die Regierung nicht mit Forschungsgeldern hilft, dann gibt es auch sogenannte Stiftungen wie zum Beispiel die von Bill Gates. Die sucht gerade mal wieder Probanden unter den Studenten, die genmanipulierte Bananen testen. Bill Gates ist bekannt für sein Faible für Gentechnik und Impfen und er finanziert auch die WHO. Siehe auch Glyphosat krebserregend?! Bill Gates – Hungerallianz mit Monsanto, die Impfallianz mit Big Pharma und Hauptsponsor der WHO
Doch die neue Forschung bezüglich der „Künstlichen Intelligenz“ geht sogar ihm zu weit. Warum sollte man überhaupt menschliche DNA nachbauen? Synthetisiert man die menschliche DNA, lässt sich herausfinden, welche ihrer Teile notwendig sind, um Leben zu ermöglichen und Menschen mit gänzlich neuen, künstlich geschaffenen Eigenschaften und Fähigkeiten zu erschaffen. Viele Forschungen werden vom Department of Defense finanziert, um einen autonomen und selbstbewussten Roboter zu produzieren. Stephen Hawking, Elon Musk und Bill Gates warnen vor der „Künstlichen Intelligenz“.
Roboter werden uns immer ähnlicher, handeln eigenständig und können sogar „denken“. Würden Sie erkennen, ob es sich um einen Menschen oder um einen Roboter handelt? War Ihnen bekannt, dass gerade Google im Zusammenarbeit mit dem Militär an solchen menschenähnlichen Robotern arbeitet? Günstig für die Eigentümer von Google, bekommen sie doch massenweise Informationen durch ihre Suchmaschine.
Wenn Menschen Gott spielen, sind keine Grenzen gesetzt.
In dem aktuellen Beitrag: Ist das der erste Schritt zum künstlichen Menschen für militärische Zwecke? Wissenschaftler stellen Pläne für ein künstliches Genom bis 2036 vor – Scientists lay out plans to build an artificial genome by 2036 konnten Sie mehr über den „künstlichen Soldaten“ erfahren. Erschreckend, wie weit die Technik vorangeschritten ist. Synthetisiert man die menschliche DNA, lässt sich herausfinden, welche ihrer Teile notwendig sind, um Leben zu ermöglichen und Menschen mit gänzlich neuen, künstlich geschaffenen Eigenschaften und Fähigkeiten zu erschaffen. Viele Forschungen werden vom Department of Defense finanziert, um einen autonomen und selbstbewussten Roboter zu produzieren. Der Suchmaschinenkonzern Google will die weltbeste künstliche Intelligenz schaffen, Computer den gesunden Menschenverstand lehren und baute dafür in Zürich ein neues Forschungszentrum. Google will so das Wettrennen der großen Tech-Konzerne gewinnen.
Wir hatten ja bereits über Anne Wojcicki berichtet. Sie ist die Exfrau von Google-Gründer Sergey Brin. Sie hatte sich in den USA ein Patent auf die Auswahl sogenannter Designer-Babys gesichert.
Die ersten gentechnisch veränderten Menschen erblickten bereits das Licht der Welt! Genetiker fürchten, dass eines Tages diese Methode dazu verwendet werden könnte, um neue Rassen zu schaffen, die etwa die erwünschten Eigenheiten aufweisen, wie z. B. hohe Intelligenz oder Stärke. Lesen Sie dazu: Wenn Menschen Gott spielen – Designer-Babys in Zukunft mit Unterstützung von Google auf Bestellung
Sie haben wahrscheinlich noch nie von Intrexon gehört, aber Sie haben sicher in den letzten Monaten von genmanipulierten Moskitos gelesen. Dieser Konzern kaufte das umstrittene Unternehmen Oxitec im Juli 2015 und nun werden diese genmanipulierten veränderten Moskitos gegen das Dengue-Fieber eingesetzt, obwohl diese schon lange dort sind. Aber wen wundert es, Intrexon geriet bereits mehrfach auch in Deutschland in die Schlagzeilen. Zuletzt Ende September 2015, nachdem das Europäische Patentamt entschieden hatte, dass die US-Firma Intrexon ihre Patente auf gentechnisch veränderte Schimpansen und andere Säugetiere behalten darf. Stellen Sie sich vor, zwei Intrexon-Patente auf transgene Schimpansen, Katzen, Hunde, Rinder, Ziegen, Schweine, Pferde, Schafe, Mäuse, Ratten und Kaninchen. Intrexon vermarktet Versuchstiere für die Pharmaforschung, denen es künstliche DNA einbaut. Und nicht nur das, mit ihrer Firma TransOva, dem einzigen US-Klon-Unternehmen, klonen sie Kälber, Schweine und Pferde. Frankenstein lebt – er hat sogar Patente auf Schimpansen, Mäuse, Ratten, Kaninchen, Katzen, Hunde, Rinder, Ziegen, Schweine, Pferde und Schafe
Jahrelang haben Zukunftsdenker den Computer als die wichtigste Technologie der neuen globalen Wirtschaftsrevolution gepriesen. Doch seit den 90ern wurde dem Microsoft-Gründer Bill Gates und anderen Wissenschaftler klar, dass der Computer nur die Dienstmagd eines noch viel profitableren Geschäfts ist – nämlich des Geschäfts mit den Genen. Sie pumpten Geld in die neuen Bereiche von „Biotechnologie und „Gentechnik“ und setzen so eine technologische und kommerzielle Umwälzung in Gang, die dabei ist, unsere Welt zu verändern.
Prinz Charles und der Streit mit den Wissenschaftlern aus der Gentechnik – „Don’t Play God“
In einem Artikel im Daily Telegraph warnte Prinz Charles im Jahre 1998 davor, dass die Wissenschaft mit der Entwicklung gentechnisch veränderter Pflanzen in Bereiche vorstoße, „die zu Gott und allein zu Gott gehören“. Seither sehen ihn die Wissenschaftler als den Verantwortlichen für die Kritik an der grünen Gentechnik.
Julian Kinderlerer, stellvertretender Direktor des britischen Instituts für Biotechnologie Sheffield, sagte in einem Bericht im Telegraph von 2003: „Der Prince of Wales war der Katalysator, der den Aufschrei gegen genetisch veränderte Organismen im Vereinigten Königreich mit einem Artikel auslöste, den er auf seiner Website 1998 veröffentlichte.“
Im Jahr 1999 setzte Prinz Charles in einem Beitrag in der Daily Mail einen drauf. „Wir sollten uns nicht auf diese Weise in die Bausteine des Lebens einmischen. Wir brauchen die gentechnisch veränderten Lebensmittel nicht.“ Der Prinz sagte auch, dass Menschen sich dessen sicher sein müssen, was sie essen und wie die Lebensmittel hergestellt werden. Es sollte sich um „richtiges Essen“ handeln. Die GV- Pflanzen werden die konventionellen Pflanzen verunreinigen. Er verweigert die Gentechnik. Seine Worte lösten einen Medienrummel aus, nachdem Prinz Charles seine Ansichten in einer Rede auf der Agricultural Biotechnology International Conference 2002 gehalten hatte. Viele weitere Beiträge gegen die Gentechnik folgten. Was wiederum zu vielen offenen Briefen der Gen-Lobby an Prinz Charles führte. Bei der Verwendung des Arguments, man solle nicht „Gott spielen“, meinte Prinz Charles nicht die religiöse Argumentation, sondern die Grenze, die der Mensch nicht überschreiten sollte. Die Auseinandersetzung mit der Wissenschaft finden Sie HIER auf Englisch. Ein Beitrag aus 2003 Make Britain GM free, says Charles
Prinz Charles ahnte damals schon, dass es nicht nur bei der Genforschung mit Pflanzen bleiben würde, und wie recht er hatte, zeigen wir Ihnen an einem skurrilen Beispiel, der Ziege.
Bereits 1992 waren die Ideen der Genforschung skurril, wie Sie dem folgenden Beispiel entnehmen können:
Immer skurriler wird die Genforschung – ein Beitrag aus 1992
Gentechnisch vergorenes Bier, koffeinfreie Kaffeepflanzen, Kartoffeln, die Skorpiongift enthalten, Käse, Wurst, Joghurt und Schokolade aus dem Bioreaktor – EG-Politiker in Brüssel haben ein furchterregendes Lebensmittelgesetz vorbereitet. Auf die Europäer rollt eine Welle erbgutmanipulierter „neuartiger Nahrung“ zu – dieser Absatz ist aus dem Spiegel 02. 03. 1992.
Mit dem Trick hatte damals die Gen-Lobby ihr Hauptziel erreicht: Freie Hand beim Komponieren neuer Kunstspeisen, „die bisher noch nicht von Menschen konsumiert wurden“ (EG-Gesetz). Die rührigste Lobby in Brüssel war die „Senior Advisory Group Biotechnology“, bestehend aus Vertretern von Gentech-Firmen wie Hoechst, ICI, Feruzzi, Monsanto, Rhone-Poulenc und Unilever. Gruppenchef Brian Ager verfügt als ehemaliger Mitarbeiter der EG-Generaldirektion Forschung und Technologie über beste Kontakte zu den Eurokraten.
(…)
Chemisch gesehen, beteuern Gen-Ingenieure, sei es egal, ob zum Beispiel Käselab aus dem Magen von Kälbern gewonnen wird oder ob genmanipulierte Bodenpilze den Gerinnungsstoff ausbrüten. Die chemische Zusammensetzung bleibe gleich.
Gegen diese Ansicht sprechen dramatische Zwischenfälle mit der Gen-Technik. 1989 starben in den USA 27 Menschen nach Einnahme des Schlafmittels L‑Tryptophan. Nachforschungen ergaben, dass die in dem Medikament enthaltenen Aminosäuren von genveränderten Bakterien erzeugt worden waren. Dabei war den Wirtstieren ein winziger Kopierfehler unterlaufen, der den Stoff in eine Todesdroge verwandelte. …Genau diese Information ist aus 1992(!!)
Seit Juni 2012 ist Brian Ager Generalsekretär des European Roundtable of Industrialists (ERT). Davor war er Director General at European Federation of Pharmaceutical Industries und Secretary General at EuropaBio
Auch Paul Bulcke von Nestlé ist ein Mitglied. Alle Mitglieder und ihre Konzerne finden Sie hier. Bestimmen diese, was gut für uns sein soll?
…und jetzt spinnen auch noch Ziegen
Vor allem auf dem Feld der Hilfsstoffe und Nahrungsmittelzusätze – Pilze, Hefen, Enzyme, Aminosäuren – arbeiten die Gen-Ingenieure wie entfesselt, natürlich auch in der Pharmaindustrie, und da spielt ein Tier eine besondere Rolle: die Ziege.
Was 1992 noch als Forschung galt, ist schon längst Realität. Doch die Forschung ließ es es nicht nur bei der Nahrung, sondern fing, nachdem sie die Gentechnik entdeckt hatte, auch bei Tieren an.
Wenn auch Sie bislang dachten, so etwas sei höchstens in Science-Fiction-Filmen möglich: Dem ist leider nicht so. Alles begann bereits vor 20 Jahren und die Welle erbgutmanipulierter „neuartiger Nahrung“ ist längst da – ohne dass Sie es wissen. Woher auch, es muss nicht mal gekennzeichnet werden.
Wir bauen uns ein Tier – oder gleich neue Menschen?
Dass es bereits soweit gekommen ist, dass der Mensch Kreaturen im Labor erschafft, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Angefangen hatte alles 1996 mit dem Klon-Schaf Dolly. Seither gibt es bereits einen ganzen Zoo solch geklonter Tiere:
Klon-Ferkel, Klon-Kälber, Klon-Ziegen und sogar ein Klon-Kätzchen, das auf den schönen Namen CC hört. CC ist abgeleitet vom Wort „Copycat“ und offenbar dem schwarzen Humor der Forscher entsprungen.
Aktuell ist es den Wissenschaftlern auch gelungen, Hunde zu klonen: Verrückt – Nun gibt es auch Hundewelpen aus dem Reagenzglas – First Dogs Born by In Vitro Fertilization
Und in China machte man auch nicht vor dem Menschen halt: Nun ist es soweit: Chinesische Wissenschaftler klonen Menschen – Chinese Scientist Is Ready To Clone Humans
Der Satz – „du blöde Ziege“ bekommt eine ganz andere Bedeutung, wenn man sich die Genforschung anschaut
Mittlerweile sind die Eigenschaften von Spinnenseide ausführlich analysiert und bekannt. Die Herausforderung liegt nun darin, im industriellen Maßstab Produkte aus dem Material herzustellen. Seide von Spinnen ist nicht nur superleicht und dünn, sondern auch stärker und dehnbarer als Stahl. Überdies wären Spinnenfäden biokompatibel, also ein wertvolles Biomaterial für industrielle und medizinische Anwendungen. Allerdings lässt sich Seide von Spinnen nicht in größeren Mengen gewinnen, denn diese Tiere sind für Zuchtbedingungen im Unterschied etwa zu Seidenraupen nicht sozial genug oder einfach zu aggressiv.
Die Forscher eines kanadischen Unternehmens (Nexia-Biotechnologies) zusammen mit Forschern der US-Armee und der kanadischen Luftwaffe wollten vor etwa 15 Jahren mit Ziegen die Spinnenseide produzieren.
Da Ziegen nicht vieler Pflege bedürfen, könne man so günstiger das Material herstellen, als wenn man vergleichbares Plastik produziere, das überdies schwerer und weniger dehnbar sei, so der Konzern bei der Bekanntgabe der Erfindung.
Im Jahr 1993 wurde Nexia Biotechnologies Inc. in Montreal, Kanada von Dr. Jeffrey Turner und Paul Ballard gegründet. Ursprünglich um laktosefreie Milch zu produzieren. Nexia hatte bereits 1998 eine transgene Ziege hergestellt, in deren Milch ein menschliches Protein enthalten war.
Doch dann schlug Dr. Jeff Turner vor, eine DNA einer Spinne zu verwenden, um mit der Milch Spinnenseidenproteine zu produzieren. Dr. Randy Lewis isolierte die Proteine und klonte die Ziegen für die Spinnenseide und konnten schließlich 10 Gramm Spinnenseidenproteine in Ziegenmilch produzieren.
Im Januar 2000 meldete Nexia Biotechnologies die Geburt von zwei ersten transgenen „BioSteel“-Ziegen an. Ihre Namen waren Webster und Peter. In ihr Erbgut von 70000 Genen wurde auch ein Gen eingepflanzt, welches Spinnenfaden produzieren kann. Die Forscher planten daraufhin in den USA eine große Ziegenherde, die in ihrer Milch „BioSteelTM“-Seidenproteine haben. Um die Seide von Spinnen zu gewinnen, müssen also nur noch Ziegen gemolken werden.
Nach Webster und Peter folgten Mille und Muscade. Jeff Turner, Vorstands-Vorsitzender, de Nexia Biotechnologies, setzte all seine Hoffnungen auf die beiden. Die Schwestern waren seine Vision einer zukünftigen Seidenfabrik. Denn die nigerianischen Zwergziegen tragen das Gen der Goldenen Gartenspinne in ihrem Erbgut und sollen deren kräftige Fäden produzieren.
Das Protein, das noch nicht zu Fäden gesponnen ist, sollte unter der Handelsmarke BioSilx direkt für die Kosmetik vermarktet werden, beispielsweise um die Haut zu stützen und elastischer zu machen. BioSteel hingegen diente als Material auch zur Herstellung von Schutzkleidung und wurde zusammen mit der kanadischen Luftwaffe entwickelt.
Ein Beitrag aus 2001 :
Die Ziegenherde wird auf einer Air-Force-Base in Plattsburgh im US-Bundesstaat New York gehalten und streng bewacht. Erst im vergangenen Jahr (2000) hatten schottische Forscher vom Roslin-Institut in Edinburgh erklärt, sie würden Hühner gentechnisch so verändern wollen, dass diese mit ihren Eiern Proteine produzieren, die für Medikamente genutzt werden sollen. Schafe produzieren mit ihrer Milch bereits den Blutgerinnungsfaktor VIII, der für die Therapie von Bluterkranken benötigt wird. 50 Tiere, so schätzen Experten, würden ausreichen, um den gesamten Weltbedarf zu decken. Ist es einmal gelungen, die entsprechenden Gene erfolgreich in das Erbgut eines Schafs, einer Ziege oder eines Huhns einzuschleusen, können mithilfe der Klon-Technik nach dem Prinzip des Klon-Schafs „Dolly“ aus diesem Mastertier ganze Herden genetisch identischer Tiere kopiert werden, die die gewünschten Medikamente oder Seidenproteine in großer Menge produzieren. Quelle
Bereits 2002 war das Unternehmen voll ausgelastet.
Da sie aber nur eine begrenzte Menge an Proteinen herstellten konnten, und diese zusätzlich hohe Kosten verursachten, verkauften sie den Großteil ihres Vermögens 2005 und gingen im Jahr 2009 schließlich Konkurs. Übernommen hatte Nexia Biotechnologies der Ölkonzern ENSECO Energy Services Corp. Dieser Konzern scheint im Oktober 2015 auf Grund von Zahlungsschwierigkeiten aufgelöst worden zu sein. Der Vorstand und leitende Angestellte der Gesellschaft mussten zurücktreten. Die können nun sagen: „Du blöde Ziege, hast uns kein Glück gebracht.“
Dr. Randy Lewis gab nicht auf und war entschlossen, diese Idee weiterzuführen. Er nahm die Idee der „Spinnen-Ziegen“ der Nexia Biotechnologies mit und produzierte parallel seine eigenen Rassen während der Arbeit an der Universität in Wyoming. Er arbeitete mit Dr. Don Jarvis zusammen, einem bekannten Professor für Molekularbiologie, der in Seidenraupen, ebenfalls an der University of Wyoming, die DNA von Spinnen in einer ähnlichen Weise in die Ziegen implantierte.
Dr. Randy Lewis gab nie auf, seine Idee weiter zu entwickeln, und wechselte von der University of Wyoming zur Utah State University und versuchte es auf unterschiedliche Art und Weise, Spinnenseide herzustellen. Er pflanzte die DNA der Spinne in viele Organismen wie Luzernepflanzen. Im Jahr 2012 gründete er seine eigene Firma, die Araknitek Inc, USA E. coli, Ziegen, Seidenspinner-Fasern für medizinische Anwendungen. Dr. Randy Lewis ist entschlossen, seine eigene Version der künstlichen Spinnenseide auf den Markt zu bringen.
Auch die Technische Universiät in München, genauer der Lehrstuhl für Bioverfahrenstechnik, befasst sich mit diesem Thema – Reaktionstechnische Untersuchungen zur Herstellung eines hydrophoben Spinnenseidenproteins mit Escherichia coli
Auf einige Ansätze wird hier genauer eingegangen. Insgesamt wurden einerseits natürliche Spinnenseidengene in transgenen Tieren (Mäusen und Ziegen), tierischen Zellen (COS‑1, MAC‑T und BHK), Insekten (Seidenspinner Bombyx mori), Insektenzellen (Spodoptera frugiperda), Hefen (Pichia pastoris) und Bakterien (Escherichia coli) exprimiert.(Die Dissertation wurde am 10. 09. 2014 bei der Technischen Universität München eingereicht und durch die Fakultät für Maschinenwesen am 17. 11. 2014 angenommen.)
Was mit einer Ziege Ende der 90er begann, wird immer noch perfektioniert
Ein Seidenpanzer für Soldaten oder medizinische Implantate: Spinnenseide scheint Forschern als nahezu perfektes Material, um solche Erfindungen möglich zu machen – und immer noch hat die Ziege nicht ausgedient – auch 2014 heißt es immer noch:
Mikroben, Pflanzen, Raupen und sogar Ziegen sollen helfen, Spinnenproteine herzustellen
Und noch immer ist die Herstellung kompliziert….auch im Jahre 2016 noch!
Große Chemiekonzerne wie BASF und Dupont stellten einem Bericht im Magazin Chemical and Engineering News zufolge ihre Produktionsversuche zwar mittlerweile ein, weil es nicht schnell genug voranging, doch kleinere Unternehmen blicken optimistisch in die Zukunft und präsentieren sogar erste Produkte.
Das Start-up-Unternehmen Amsilk der Universität München in Planegg zum Beispiel verkauft seit Kurzem eine Hautcreme. Sie enthält zwar keine Fäden, aber doch Seidenproteine nach Spinnenart, die von genmanipulierten Darmbakterien produziert werden.
Amsilk ist Teil des BMBF-Siegerclusters IBP, wurde im Herbst 2008 als Spin-off der TU München gegründet und verfügt über einen Prozess, mit dem es Biopolymere, beispielsweise Spinnenseide, großtechnisch herstellen kann.
Und auch Dr. Randy Lewis hat seine Vision noch lange nicht aufgegeben. Er wird weiterforschen, der Spiderman im Laborkittel.
„We then spin the proteins into fibers and test them for better properties,“ said Dr. Randy Lewis, team leader. „We also have produced genetically-modified goats that produce milk containing the spider silk proteins to aid us in our research.“Dr. Randy Lewis
Quelle: netzfrauen.org
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