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Belgien ist Dreh­scheibe im ille­galen Handel mit exo­ti­schen Tieren – Gericht ver­ur­teilt 3 Wild­tier­händler (+Videos)

Der illegale globale Handel mit exo­ti­schen Tieren wird  auf mehr als 10 Mil­li­arden Dollar pro Jahr geschätzt. Viele Tiere werden aus ihrer natür­lichen Umgebung genommen, um den Tier­handel zu beliefern. Es wird geschätzt, dass 90 Prozent der gehal­tenen wilden Tiere innerhalb der ersten zwei Jahre der Gefan­gen­schaft sterben. Und nicht nur nur in Asien boomt der illegale Handel mit Wild­tieren aus Afrika, sondern auch in Europa. Belgien ist eine Dreh­scheibe im ille­galen Handel mit exo­ti­schen Tieren und Pflanzen. In den ver­gan­genen Jahren wurden in Belgien sehr oft Pro­dukte, lebende und tote Tiere sowie medi­zi­nische Mittel aus exo­ti­schen Pflanzen oder auch Elfenbein und See­pferdchen sicher­ge­stellt. Zudem scheint Belgien eine wichtige Rolle im Schmuggel von ille­galen Pro­dukten, die von Rep­tilien stammen zu sein: Kro­ko­dil­fleisch von Nil­kro­ko­dilen, Mode­ar­tikel aus Schlan­genhaut uvm. Auch wird  Bushmeat in vielen euro­päi­schen Groß­städten ange­boten, wie ver­deckte Ermittler fest­stellen mussten. Das Brüs­seler Straf­ge­richt ver­ur­teilte jetzt drei Per­sonen wegen des Imports von Tier­teilen geschützter Arten.  Die Wild­tier­händler schmug­gelten Fleisch von Kro­ko­dilen und Schim­pansen sowie die Haut von Boa Con­strictor aus der Demo­kra­ti­schen Republik Kongo (DRK).

Nicht nur in Asien, auch in Europa boomt der illegale Handel mit Wildtieren

Ein bri­ti­scher Zug­pas­sagier auf dem Weg nach London wurde von Zoll­be­amten in der Schweiz mit 23 Kilo­gramm unge­fro­renem süd­afri­ka­ni­schem Busch­fleisch im Gepäck erwischt.

In Afrika werden Wälder und Savannen all­gemein als „Busch“ bezeichnet, daher der Name „Busch­fleisch“. Einige Tiere, die vom ille­galen Wild­tier­handel betroffen sind, sind laut fws.gov Gorillas, Schim­pansen und andere Pri­maten, Ele­fanten, Anti­lopen, Kro­kodile, Frucht­fle­der­mäuse, Sta­chel­schweine und andere Nage­tiere sowie mehrere Arten von Schup­pen­tieren. Das wach­sende Problem der ille­galen, nicht nach­hal­tigen Jagd auf Busch­fleisch wird durch den Bau neuer Straßen ver­schärft, um Holz­ein­schlag und Bergbau zu erleichtern und Wil­derern einen leichten Zugang zu abge­le­genen Wäldern zu ermög­lichen. Siehe auch: Wie Men­schen Pan­demien wahr­schein­licher machen- Abholzung führt zu mehr Virus­er­kran­kungen beim Men­schen ‑How humans are making pan­demics more likely- Defo­re­station is leading to more infec­tious diseases in humans

Jährlich werden Tau­sende von Pri­ma­ten­teilen, Anti­lopen und anderem Busch­fleisch auch nach Europa geschmuggelt. Diese Praxis gibt Anlass zur Sorge, da sie neu auf­tre­tende Infek­ti­ons­krank­heiten ein­führen kann. Das hämor­rha­gische Ebola-Virus kann neben anderen über­trag­baren Krank­heiten durch die Jagd auf und den Verzehr von Gorillas auf den Men­schen über­tragen werden. Das erhöhte Risiko der Über­tragung von Krank­heiten auf­grund des ille­galen inter­na­tio­nalen Busch­fleisch­handels ist noch nicht gut ana­ly­siert, aber es stellt eine enorme poten­zielle Gefahr für Men­schen und Wild­tiere auf der ganzen Welt dar.

Über den Great Ape Con­ser­vation Fund werden Zuschüsse an Partner in West- und Zen­tral­afrika ver­geben, um die Jagd auf Gorillas, Schim­pansen und Bonobos nach Busch­fleisch zu unterstützen.

.traffic.org

Schup­pen­tiere, Men­schen­affen, afri­ka­nische Zibet­katzen und Anti­lo­pen­arten waren nur einige der geschützten Arten, die 2019 von 59 zufällig aus­ge­wählten Busch­fleisch­händlern in Kamerun und der Republik Kongo zum Verkauf ange­boten wurden, so der aktuelle TRAFFIC REPORT, der am 15. Januar 2022 ver­öf­fent­licht wurde.

Und auch Global Initiative to End Wildlife Crime (EWC), Initiative zur Been­digung der Wild­tier­kri­mi­na­lität, ver­öf­fent­lichte im Januar 2022 einen aktu­ellen Fort­schritts­bericht ver­öf­fentlich. End Wildlife Crime ist eine Allianz von Ein­zel­per­sonen und Orga­ni­sa­tionen, die die Not­wen­digkeit von Geset­zes­re­formen unter­stützen. Denn trotz der schwer­wie­genden Aus­wir­kungen solcher Ver­brechen gibt es kein glo­bales Abkommen über Wild­tier­kri­mi­na­lität und die bestehenden Gesetze zum Handel mit Wild­tieren werden nicht ange­messen durch­ge­setzt. Die Initiative wird von der ADM Capital Foun­dation ver­an­staltet, von einer Gruppe beauf­sichtigt und von John Scanlon AO, dem ehe­ma­ligen Gene­ral­se­kretär von CITES, geleitet.

„Wir wissen, dass frühere Pan­demien durch wild­tier­be­dingte zoo­no­tische Krank­heiten und die Bedin­gungen ver­ur­sacht wurden, die ein Über­greifen von Tieren auf Men­schen wahr­schein­licher machen.
Trotz der Risiken für die öffent­liche Gesundheit und die Tier­ge­sundheit durch den hoch­ris­kanten Wild­tier­handel, Märkte und Kon­sum­ge­wohn­heiten berück­sich­tigen die der­zei­tigen Gesetze zum Handel mit Wild­tieren keine , Fragen der öffent­lichen Gesundheit oder der Tier­ge­sundheit“ so endwildlifecrime.org

endwildlifecrime.org

Die  Globale Initiative zur Been­digung der Wild­tier­kri­mi­na­lität (EWC) wurde erstmals am 3. März 2019 (UN-Welt­na­tur­schutztag) im House of Lords in London ange­kündigt und am 5. Juni 2020 (UN-Welt­um­welttag) offi­ziell gestartet.

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Jäger posieren mit totem Gorilla!

 Es war eine schreck­liche Ent­de­ckung, die die Orga­ni­sation L’Association Gorilla machte. Sie ent­deckten diese Fotos von Jägern, die in der Nähe von Braz­z­aville, der Haupt­stadt der Republik Kongo, einen Gorilla illegal erschossen hatten. Der Verein war im Januar 1986 von Fabrice Mar­tinez am Tag nach der Ermordung von Dian FOSSEY gegründet worden. Die Orga­ni­sation L’Association Gorilla sagte, das Tier sei „illegal erschossen“ worden, was darauf hin­deutet, dass die Männer auf dem Foto ver­ant­wortlich sein könnten.  „Das Schlachten geschützter Arten ist nach kon­go­le­si­schem Recht ver­boten,“ so die Orga­ni­sation. Mög­li­cher­weise wurde der Gorilla  für einen wohl­ha­benden Sammler oder im Rahmen des ille­galen Busch­fleisch­handels geschlachtet, so die Organisation.

Bushmeat in Europa

Immer wieder finden Zoll­be­hörden Fleisch­pakete, die ins Land geschmuggelt werden, so ein Bericht von Spektrum, Die tat­säch­lichen Mengen illegal ein­ge­führten Flei­sches bleiben aber im Dunkeln – sie könnten in manchen Städten bei Hun­derten Tonnen pro Jahr liegen. Gefährlich ist der Bushmeat-Handel nicht nur für die Wild­be­stände. Auch für den Men­schen birgt er ein erheb­liches Risiko. Die Tiere leben oft in tro­pi­schen Regen­wäldern und sind dort deutlich mehr Krank­heits­er­regern aus­ge­setzt. Diese Pathogene können, wenn die Trans­port­be­din­gungen für sie günstig sind, in afri­ka­nische Metro­polen und bis nach Europa gelangen. Drei Viertel aller neu auf­tre­tenden Infek­ti­ons­krank­heiten seien Zoo­nosen, also Krank­heiten, die von Tieren auf den Men­schen über­sprangen, warnten Experten für den Wild­tier­handel im Dezember 2019 auf einer Kon­ferenz in Brüssel.

Nachdem man weltweit China auf­ge­fordert hat, den Handel mit Wild­tieren zu ver­bieten, um das Virus ein­zu­dämmen, wurden Ermittler auch in Europa fündig.

Belgien ist eine Dreh­scheibe im ille­galen Handel mit exo­ti­schen Tieren und Pflanzen

Jedes Jahr pas­sieren 44,4 Tonnen Fleisch von Haus- oder Wild­tieren aus West- und Zen­tral­afrika den Brüs­seler Natio­nal­flug­hafen. Ein Teil davon ver­bleibt in Belgien, während der Rest das Land durch­quert, so eine Studie des Public Health Department in Zusam­men­arbeit mit der Bio­di­versity Platform.

Erst im Dezember 2021 konnte der Kölner Zoll 15 Pakete mit etwa einer halben Tonne Busch­fleisch  aus Nigeria beschlag­nahmen. Die Ware war für Emp­fänger in Deutschland, Frank­reich und Belgien bestimmt.

Affen sind Opfer von Bushmeat

Mit dem Fleisch können gefähr­liche Krank­heiten wie Ebola impor­tiert werden, sagte bereits 2018 der Doku­men­tar­filmer  Stijn Ver­cruysse, der für den bel­gi­schen Sender VRT einen Doku­men­tarfilm darüber gedreht hat. In den ver­gan­genen Jahren wurden in Belgien sehr oft Pro­dukte, lebende und tote Tiere sowie medi­zi­nische Mittel aus exo­ti­schen Pflanzen oder auch Elfenbein und See­pferdchen sicher­ge­stellt. Zudem scheint Belgien eine wichtige Rolle im Schmuggel von ille­galen Pro­dukten, die von Rep­tilien stammen zu sein: Kro­ko­dil­fleisch von Nil­kro­ko­dilen, Mode­ar­tikel aus Schlan­genhaut uvm. Und innerhalb der Euro­päi­schen Union ist Belgien auch eines der wich­tigsten Länder in Sachen Import von Tro­penholz, wie Teakholz aus Afrika. Das liegt unter anderem an der guten Lage des Brüs­seler Natio­nal­flug­hafens in Zaventem, der bekanntlich eine wichtige Dreh­scheibe in der inter­na­tio­nalen Luft­fahrt ist und auch am Hafen von Ant­werpen, so ein Bericht von VRT.

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Die bel­gische Justiz ver­ur­teilt 3 Wildtierhändler

Die Urteile fielen laut afrik21 am 12. Januar 2022. Das Brüs­seler Straf­ge­richt hat drei Per­sonen ver­ur­teilt, weil sie aus der Demo­kra­ti­schen Republik Kongo (DRC) Teile von Tieren geschützter Arten ein­ge­führt haben. Die Strafen betragen bis zu 8 Monate Gefängnis und Geld­strafen von bis zu 8.000 Euro.

Belgien wird die Einfuhr von Wild­tier­pro­dukten in sein Hoheits­gebiet nicht mehr dulden. Das war das Signal, das am Mittwoch, den 12. Januar 2022, durch eine Reihe von Urteilen des Brüs­seler Straf­ge­richts gesetzt wurde. Drei Per­sonen, deren Namen nicht bekannt gegeben wurden, wurden zu Haft­strafen von bis zu 8 Monaten und Geld­strafen von bis zu 8.000 Euro ver­ur­teilt, weil sie aus der Demo­kra­ti­schen Republik Kongo (DRC) Kro­kodil- und Schim­pan­sen­fleisch sowie Boa Con­strictor-Haut, vom Aus­sterben bedrohte Wild­tier­arten, ein­ge­führt hatten.

Unter den Ver­ur­teilten war auch ein Mann, der drei Kilo Kro­ko­dil­fleisch ein­ge­führt hatte. Er erhielt die schwerste Strafe: acht Monate Gefängnis und eine Geld­strafe von 8.000 Euro. Die anderen drei Ange­klagten wurden zu Haft­strafen von bis zu sechs Monaten ver­ur­teilt, weil sie Teile wie Schild­krö­ten­ka­daver aus Äthiopien und die Haut von  Boa­Con­strictor  aus Kolumbien ein­ge­führt hatten. Die Urteile wurden nach den Bestim­mungen des Über­ein­kommens über den inter­na­tio­nalen Handel mit gefähr­deten Arten frei­le­bender Tiere und Pflanzen (CITES) verhängt.

„Dieses Über­ein­kommen gilt nicht nur für lebende Tiere, die gehandelt werden, sondern auch für alle Arten von Neben­pro­dukten wie Elfenbein, getrocknete Schlüs­sel­an­hänger aus See­pferdchen, Hand­ta­schen aus Kro­kodil- oder Schlan­gen­leder (…) Die Nicht­ein­haltung dieser Vor­schriften stellt eine echte Bedrohung für die Arten­vielfalt dar und wird daher streng bestraft“, erklärt die Spre­cherin der Staats­an­walt­schaft Hal-Vil­voorde, Carol Vercarre.

Nicht nur der Handel dieser vom Aus­sterben bedrohten Gorillas oder anderer Wild­tiere ist ein Problem, sondern auch die fort­schrei­tende Zer­störung ihres Lebens­raums. Selbst im Virunga National Park sind die Gorillas nicht sicher, denn die Gorillas sitzen auf etwas, was die Welt will, Öl.

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Netzfrau Doro Schreier


Quelle: netzfrauen.org