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Der Iran baut seinen eigenen Online-ISIS in Amerika auf

Die Mes­ser­ste­cherei gegen den Schrift­steller Salman Rushdie durch einen liba­ne­si­schen schii­ti­schen Muslim aus New Jersey könnte der Höhe­punkt der Bemü­hungen des Irans sein, Al-Qaida und ISIS zu imi­tieren, indem er sein eigenes Online-Ter­ror­netzwerk aufbaut, um Anschläge in den Ver­ei­nigten Staaten von Amerika zu verüben. Jüngsten Berichten zufolge stand Hadi Matar, der Angreifer von Rushdie, in Kontakt mit Mit­gliedern des Korps der Isla­mi­schen Revo­lu­ti­ons­garden (IRGC) im Iran.

(von Daniel Greenfield)

Die jüngste Anklage gegen ein Mit­glied des IRGC-Ter­ror­netz­werks des ira­ni­schen Regimes wegen der Auf­for­derung zur Ermordung des ehe­ma­ligen natio­nalen Sicher­heits­be­raters der USA, John Bolton, gab Auf­schluss darüber, wie der Iran ehe­malige Mit­glieder der Trump-Regierung ins Visier genommen hat.

Der IRGC-Agent knüpfte über soziale Medien eine Beziehung zu einem ira­ni­schen Ame­ri­kaner, indem er zunächst 10 000 Dollar für Fotos von Bolton anbot. Dabei handelt es sich um eine bekannte Form der Spio­na­ge­technik, bei der ein aus­län­di­scher Spion einen Ame­ri­kaner dazu auf­fordert, eine scheinbar harmlose und legale Handlung vor­zu­nehmen, bei der es sich häufig um Fotos handelt, z. B. von Per­sonen oder Autos, die sich dann als Spionage im Auftrag einer aus­län­di­schen Macht her­aus­stellen. Dem Sün­denbock wird dann gesagt, dass er die Wahl hat, ent­weder schwerere Ver­brechen zu begehen, oder dem FBI gegenüber als Spion ent­tarnt zu werden.

Die Russen und die Chi­nesen arbei­teten rou­ti­ne­mäßig auf diese Weise (was auch dazu bei­trägt, die große Zahl chi­ne­si­scher Spione in Amerika zu erklären, da ihre Bürger, die in dieses Land kommen, gezwungen werden, Papiere zu unter­schreiben, in denen sie sich ver­pflichten, mit den Geheim­diensten ihrer Her­kunfts­länder zusam­men­zu­ar­beiten, was zu einer Quelle von Druck­mitteln und Erpressung wird), und es scheint nun, dass der Iran den­selben Trick auf­ge­griffen hat.

Der IRGC-Agent ver­sprach, dass der Iran 250.000 Dollar dafür zahlen würde, Bolton mit einem Auto anzu­fahren. Der IRGC behauptete, Bolton gehe oft allein im Park spa­zieren, was darauf hin­deutet, dass die Iraner bereits ihre eigene Über­wa­chungs­ope­ration hatten, die sie nicht gefährden wollten.

Die Ankla­ge­schrift und die Mes­ser­ste­cherei auf Rushdie werfen ein Licht auf einige mys­te­riöse Vor­fälle, dar­unter eine ira­nische Frau aus Ber­keley, die einen Ame­ri­kaner auf einer Dating-Website ansprach, sich mit ihm in einem Hotel­zimmer in Hen­derson, Nevada, traf und ihm dann als “Rache an den US-Truppen für die Tötung von Qasem Sol­eimani” in den Hals stach. Der Tod des IRGC-Ter­ror­chefs war der Vorwand für ver­schiedene Ter­ror­an­schläge gegen Mili­tär­an­ge­hörige und Mit­glieder der Trump-Regierung.

Die Medien taten die Mes­ser­ste­cherei im März als merk­wür­diges Ver­halten ab. Medi­en­be­richte legten nahe, dass der Mes­ser­stecher psy­chisch krank war. Hen­derson liegt jedoch in der Nähe des Luft­waf­fen­stütz­punkts Nellis, auf dem die MQ‑9 Reaper sta­tio­niert ist: das gleiche Modell, mit dem Sol­eimani aus­ge­schaltet wurde. Der Anschlag schien ein sys­te­ma­ti­scher Versuch zu sein, einen Droh­nen­pi­loten der US-Luft­waffe ins Visier zu nehmen, ihn in ein Hotel­zimmer zu locken, ihm die Augen zu ver­binden und ihn dann zu töten. Es war ein Ter­rorplan, der nur deshalb lächerlich wirkt, weil er fehlschlug.

Dies ist sicherlich nicht das erste Mal, dass der Iran ver­sucht, für Attentate in den Ver­ei­nigten Staaten zu bezahlen. Vor einem Jahr­zehnt planten IRGC-Agenten die Ermordung des sau­di­schen Bot­schafters mit einer Bombe im Cafe Milano, einem ange­se­henen Restaurant in Washington, das von Sena­toren besucht wird, indem sie einen ira­ni­schen Gebraucht­wa­gen­ver­käufer aus Texas für ein Kom­plott enga­gierten, das durch Treffen in Mexiko vor­be­reitet wurde.

Zehn Jahre später macht das Internet inter­na­tionale Reisen über­flüssig. Die ira­ni­schen Ter­ro­risten können schii­tische Muslime in diesem Land anwerben, damit sie ohne Risiko Ter­ror­an­schläge für sie verüben.

Zumindest für den IRGC.

Das Scheitern der Al-Qaida-Ter­ror­pläne nach dem 11. Sep­tember inmitten der Invasion in Afgha­nistan ver­an­lasste die Ter­ror­gruppe, ihre Grün­dungs­prä­misse, als “Basis” zu dienen, auf­zu­geben und den Ter­ro­rismus über das Internet zu orga­ni­sieren. MySpace wurde einige Monate vor der Invasion des Irak gegründet. Ein Jahr später kam Facebook auf. Terror 2.0 brauchte länger als das Web 2.0, aber es war nicht mehr weit.

Die große Mehrheit der Ter­ror­an­schläge von Al-Qaida und ISIS erfor­derte nicht mehr die teuren und gefähr­lichen Reise- und Aus­bil­dungs­vor­be­rei­tungen, die so viele frühere Ope­ra­tionen zunichte gemacht hatten. Die meisten Crowd­sourcing-Ter­ror­an­schläge schei­terten, weil die Dschi­ha­disten ISIS und Al-Qaida kon­tak­tierten, was das FBI auf den Plan rief, aber einige wenige, in Boston, San Ber­nardino, New York und Orlando, waren spek­ta­kulär erfolg­reich. Die­selbe Crowd­sourcing-Dynamik, die Uber und Airbnb zu mil­li­ar­den­schweren Unter­nehmen gemacht hatte, machte auch den Dschihad für ter­ro­ris­tische Orga­ni­sa­tionen risi­kofrei und billig. Die Täter wurden als “einsame Wölfe” titu­liert, sie sind aber in Wirk­lichkeit die Uber-Fahrer des Dschihad.

Der Iran hat lange gebraucht, sich auf das Spiel ein­zu­lassen. Schii­tische Muslime sind eine Min­derheit, und der IRGC hat sich auf unter­ge­ordnete Ter­ror­gruppen wie die His­bollah, die PMU im Irak oder auch sun­ni­tische Isla­misten wie Al Qaida und Hamas ver­lassen, seine schmutzige Arbeit zu erle­digen. Im Gegensatz zu Europa verfügt Amerika noch immer nicht über umfas­sende Ter­ror­netz­werke, die über die der His­bollah und der Mus­lim­bru­der­schaft hin­aus­gehen. Und die His­bollah nutzt ihre Netz­werke als Geld­schleuse für den Schmuggel von Drogen und Ziga­retten. Das liba­ne­sische schii­tische Dschi­ha­dis­ten­netzwerk mag einen Teil der Über­wa­chung durch­führen, aber es will seinen Geld­fluss aus Amerika nicht gefährden, der ihm auch eine gewisse Unab­hän­gigkeit vom Iran verschafft.

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Das Online-Crowd­sourcing befreit den Iran von der Not­wen­digkeit, die pro­fi­ta­bleren Ter­ror­netz­werke zu gefährden. Es gibt Beweise dafür, dass der isla­mische Ter­ror­staat Iraner und schii­tische Muslime in den Ver­ei­nigten Staaten über soziale Medien anwirbt, um seine schmutzige Arbeit zu erle­digen, und ihnen dabei beträcht­liche Geld­summen bietet. Es ist nicht bekannt, ob der Rushdie-Anschlag auf diese Weise verübt wurde, aber die sozialen Medien des Täters waren voll mit ira­ni­scher dschi­ha­dis­ti­scher Pro­pa­ganda. Das hätte ihn zu einem wahr­schein­lichen Rekru­tie­rungsziel gemacht.

Wenn der Iran daran arbeitet, seine eigene Version des Online-Aus­bil­dungs- und Rekru­tie­rungs­systems von Al-Qaida und ISIS zu kopieren, könnte die Bedrohung für die Ame­ri­kaner viel ernster sein als die Mes­ser­ste­cherei eines regime­kri­ti­schen Schrift­stellers in New York oder eines Mannes, der bei einem Date in Nevada ver­führt wurde. Das ideale Sze­nario des isla­mi­schen Regimes für Atom­waffen wäre, sie mit plau­sibler Abstreit­barkeit zu zünden.

Ira­nische Agenten haben bereits Attentate auf poli­tische Dis­si­denten in Europa verübt, waren jedoch vor­sichtig, wenn es darum ging, in den Ver­ei­nigten Staaten vor Ort Fuß zu fassen. Trotz unserer Schwäche und ihres Getöses fürchtet und respek­tiert der Iran uns immer noch mehr als Europa. Da Amerika immer schwächer und unsere Gesell­schaft immer zer­ris­sener wird, muss das nicht so bleiben. Im Moment würde Teheran es vor­ziehen, Anschläge zu verüben, indem es ver­fügbare aus­län­dische Mittel kul­ti­viert. Und wenn eine solche Fähigkeit erst einmal vor­handen und aus­rei­chend erprobt ist, könnte sie für ter­ro­ris­tische Anschläge mit vielen Opfern genutzt werden.

Sogar für nukleare Angriffe.

Die Regierung Biden hat es eilig, ein Abkommen mit dem Iran zu schließen, das dessen Atom­waf­fen­pro­gramm legi­ti­miert, während der IRGC wei­terhin Ter­ror­an­schläge in den Ver­ei­nigten Staaten plant. Obamas “bahn­bre­chender” Vor­schlag, ein Atom­ab­kommen vom Ter­ro­rismus abzu­koppeln, ließ uns in schlechtem Glauben mit einem Regime ver­handeln, das aus seiner Ent­schlos­senheit, Ame­ri­kaner zu töten, keinen Hehl macht.

Crowd­sourcing des Dschihad schafft weitere Distanz zwi­schen den staat­lichen Spon­soren und Geld­gebern des Ter­ro­rismus, den Tätern und ihren Opfern. Das Mas­saker im Schwu­lenclub Pulse und die Bom­ben­an­schläge beim Boston-Marathon ließen sich auf Ein­zel­per­sonen zurück­führen, und dann nur noch ent­fernt auf die isla­mis­ti­schen Ter­ror­gruppen, die Infor­ma­tionen und Aus­bildung bereit­stellten, und kaum noch auf die dahinter ste­henden Regierungen.

Der Iran würde dieses Modell gerne repli­zieren, da er weiß, dass die Moral der Ame­ri­kaner viel schwächer ist als ihre mili­tä­ri­schen und geheim­dienst­lichen Fähig­keiten und dass wir selbst bei den schlimmsten Anschlägen wie dem 11. Sep­tember nichts unter­nehmen werden, wenn es nur glaubhaft geleugnen werden kann. Fragen Sie einfach Katar und die Saudis.

Der all­mäh­liche Anstieg des mit dem Iran in Ver­bindung ste­henden Inlands­ter­ro­rismus ist eine Warnung, dass die Bemü­hungen des Irans, seine eigenen Kader schii­ti­scher “ein­samer Wölfe” via das Internet auf die Beine zu stellen, funk­tio­nieren könnten. Und dass es noch schlimmer kommen kann.

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Daniel Green­field ist ein Shillman Jour­nalism Fellow am David Horowitz Freedom Center. Dieser Artikel erschien zuvor im Front Page Magazine des Zen­trums und wurde mit freund­licher Geneh­migung des David Horowitz Freedom Center nachgedruckt.


Quelle: gatestoneinstitute.org