Käfer, Würmer und Heu­schrecken essen, um die Welt zu retten?

EU genehmigt mit der Haus­grille das vierte Insekt als Zusatz­stoff in Lebensmitteln

Ab heute sollten Sie das Klein­ge­druckte auf Lebens­mit­tel­ver­pa­ckungen noch genauer lesen als bisher, denn ab heute müssen Sie damit rechnen, dass dem Produkt Haus­gril­len­pulver bei­gemengt wurde. „Acheta dome­sticus“, die Haus­grille, auch „Heimchen“ genannt, ist nach Mehlwurm, Wan­der­heu­schrecke und dem Buf­fa­lowurm schon das vierte in der EU zuge­lassene Insekt. Es wird als Ganzes, ent­weder gefroren oder getrocknet, sowie als Pulver erhältlich sein. Die Zulassung erfolgte „nach einer strengen wis­sen­schaft­lichen Bewertung durch die Euro­päi­schen Agentur für Lebens­mit­tel­si­cherheit, EFSA.“. Die Akzeptanz für Insekten als nahr­hafte, gesunde, kli­ma­scho­nende Nah­rungs­quelle ist von langer Hand vor­be­reitet, Promis als Moti­va­toren spielen dabei eine wichtige Rolle.

                                   Abb. 1 Angelina Jolie zeigt ihren Kindern, wie man Insekten isst

In einem Interview mit Good Morning America sagte Jolie 2017, ihre Kinder würden eine Tüte Grillen wie eine Tüte Chips essen, und in dem Video kaut die Schau­spie­lerin auch auf einer zähen Spinne herum – was tut Frau nicht alles für’s Klima! Nicole Kidman genießt im Vanity Fair ’s Secret Talent Theatre ein vier­gän­giges Käfer-Menu.

Abb. 2 Käfer! Mmmmmmh, lecker!

Insekten werden täglich von Mil­lionen Men­schen auf der Welt ver­zehrt. Doch jeder sollte für sich ent­scheiden können, ob er lieber Käfer oder ein Steak essen möchte. Das aller­dings erschwert die neue EU-Ver­ordnung nun erheblich, denn es ist nicht leicht, Insekten als Zusatz­stoff zu ent­gehen, wenn sie Nah­rungs­mitteln als Pulver bei­gemengt werden. Man kann nur bei genauem Stu­dieren der Zuta­ten­liste erkennen, ob ein Produkt die erlaubten fünf Gramm Insek­tenmehl pro 100 Gramm enthält oder nicht, zumal da latei­nische Bezeich­nungen ver­wendet werden. Prägen Sie sich daher bitte ein: „Ten­ebrio molitor“ = Mehlwurm, „Alphi­tobius dia­pe­rinus = Getrei­de­schim­mel­käfer, „Locusta migra­toria“ = euro­päische Wan­der­heu­schrecke, „Acheta dome­sticus“= Haus­grille. (Sie können sich ja zum Ein­kaufen einen Spick­zettel mitnehmen…)

Nein, aber im Ernst: Die Liste der erlaubten Zusatz­stoffe wird immer länger, des­wegen habe ich schon 2020 in meinem Buch „Iss richtig oder stirb“ dafür plä­diert, über­haupt keine ver­ar­bei­teten Lebens­mittel mehr im Super­markt zu kaufen. Die Haus­grille als viertes erlaubtes Insekt hat das Fass zum Über­laufen gebracht, die Auf­regung ist groß, doch die EU-Büro­kraten ver­si­chern, alles sei gesund und streng wis­sen­schaftlich geprüft. Was von solchen Aus­sagen zu halten ist, wissen wir inzwischen.

Auf­schluss­reich ist ein Rück­blick: 2016 hatte das Leit­medium Deutsch­landfunk berichtet, warum Lebens­mittel aus Insekten in der EU nicht erlaubt sind: Weil Risiken und Neben­wir­kungen nicht aus­ge­schlossen sind.

  • Insek­ten­larven sind sehr fett­reich, in den Fett­körpern können sich Schad­stoffe wie Cadmium anrei­chern, das zu Nieren- oder Kno­chen­schäden führen kann.
  • Insekten können All­ergien bis zum ana­phy­lak­ti­schen Schock auslösen.
  • Bei der Zucht von Insekten können sich Pilze und andere Erreger verbreiten.
  • Bak­terien, Viren, Para­siten, Maden und Insekten ernähren sich oft von Müll und Essens­resten. Darin ent­haltene Erreger könnten dann in die Lebens­mit­tel­kette geraten.

Sieben Jahre später die Kehrt­wende, von den Risiken will man nichts mehr wissen, es hilft schließlich dem Klima, Insekten zu essen. Da nimmt man in Kauf, dass die Gesundheit von All­er­gikern in Gefahr ist. In einem wis­sen­schaft­lichen Gut­achten der Lebens­mit­tel­be­hörde für die EU-Kom­mission heißt es: „Das Gremium ist der Ansicht, dass der Verzehr der NF (= Novel Food) eine primäre Sen­si­bi­li­sierung auf A. dome­sticus-Pro­teine aus­lösen und bei Per­sonen, die auf Krebs­tiere, Milben und Mol­lusken all­er­gisch reagieren, all­er­gische Reak­tionen her­vor­rufen könnte; außerdem könnten All­ergene aus dem Futter in die NF gelangen. Das Gremium kommt zu dem Schluss, dass die NF bei den vor­ge­schla­genen Ver­wen­dungs­zwecken und Ver­wen­dungs­mengen sicher ist.“

Men­schen, die auf geringste Spuren von Erd­nüssen, Scha­len­tieren oder Ähn­lichem mit einem lebens­be­droh­lichen ana­phy­lak­ti­schen Schock reagieren, werden diese Erklärung als blanken Hohn emp­finden, und auch für Veganer brechen schwere Zeiten an, denn auch die bei ihnen so beliebten Flei­scher­satz­pro­dukte können Heu­schrecke, Grille & Co. ent­halten, also Spuren von Tieren!!! Auch für pum­perl­ge­sunde Alles­esser sind Insekten aus Sicht vieler Experten eher nicht so gut geeignet: Ihr Chitin ist schwer ver­daulich, es löst nicht nur All­ergien aus, sondern ist auch stark ent­zün­dungs­för­dernd. 2019 wurden in einer Studie bei 81 Prozent der unter­suchten Insek­ten­farmen Para­siten fest­ge­stellt, viele waren poten­ziell pathogen für Men­schen. Daher mein Appell: Meiden Sie Nah­rungs­mittel, die Insek­ten­pulver ent­halten, wie der Teufel das Weihwasser!

Die fol­genden Nah­rungs­mittel – von LEBENS­mitteln kann aus meiner Sicht nicht mehr die Rede sein – sind betroffen:

  • Mehr­kornbrot und ‑brötchen, Cracker und Brot­stangen, Getrei­de­riegel, tro­ckene Vor­mi­schungen für Backwaren
  • Kekse, tro­ckene, gefüllte und unge­füllte Erzeug­nisse aus Teig­waren, Soßen, ver­ar­beitete Kartoffelerzeugnissen
  • Fer­tig­ge­richte auf Basis von Hül­sen­früchten und Gemüse
  • Pizza, Erzeug­nisse aus Teig­waren, Molkenpulver
  • Flei­scher­satz­pro­dukte, Suppen und Sup­pen­kon­zen­trate oder ‑pulver
  • Snacks auf Mais­mehl­basis, bier­ähn­liche Getränke, Scho­ko­la­den­er­zeug­nisse, Nüsse und Ölsaaten

Der Einkauf im Super­markt wird für bewusste Ver­braucher künftig noch kom­pli­zierter. Das Heimchen ist leider nicht das letzte Insekt, das Euro­päern als Zusatz­stoff zuge­mutet wird: Insekten als Lebens­mittel, das ist ein Wachs­tums­markt, es gibt acht weitere Anträge auf die Zulassung. Das Unter­nehmen, das die indus­triell gezüch­teten und ver­ar­bei­teten Haus­grillen aus Vietnam in die EU impor­tiert, wirbt übrigens auf der eigenen Homepage mit der UN-Agenda 2030. Alles läuft nach Plan. Und da wir wissen, dass auch viele pro­mi­nente Sänger und Schau­spieler Teil dieser Agenda sind, können wir nur mit Sorge in die Zukunft schauen.

Abb. 3 Gustave Doré: Der Menschenfresser

„Ich rieche, rieche Men­schen­fleisch!“ Die bösen Riesen gelüstet es nach Men­schen­fleisch, Rum­pel­stilzchen möchte kleine Kinder essen, die böse Hexe mästet Hänsel in der Hoffnung auf einen knusp­rigen Braten. Märchen, die uns Schauer über den Rücken jagen. Ebenso wie der Gas­sen­hauer aus dem Jahr 1924 über Fritz Haarmann, den „Kan­ni­balen von Han­nover“, der zwi­schen 1918 und 1924 min­destens 27 junge Männer tötete und ihr Fleisch auf dem Schwarz­markt ver­kauft haben soll: „Warte, warte nur ein Weilchen, bald kommt Haarmann auch zu Dir, mit dem kleinen Hacke­beilchen macht er Leber­wurst aus Dir.“ 

Mensch­liches Fleisch zu ver­zehren, das größte aller Speise-Tabus, brö­ckelt! 2011 wurden zwei nie­der­län­dische Mode­ra­toren vor lau­fenden Kameras zu Kan­ni­balen, jeder aß Fleisch­häppchen aus dem Körper des jeweils anderen. Die Auf­regung war groß. Doch  Hol­lywood geht seit län­gerem mit „gutem Bei­spiel“ voran. Immer wieder sickern Infor­ma­tionen über deka­dente Dinner-Partys durch, bei denen Men­schen­fleisch das kuli­na­rische High­light ist. Viele Pop­stars haben Videos gedreht, in denen es darum geht, bei leben­digem Leib gefressen zu werden. Es kur­siert ein angeb­liches Interview von Katy Perry im Internet, in dem sie sich zum Kan­ni­ba­lismus bekennt, und in dem sie auch behauptet, dass  jeder in Hol­lywood Men­schen­fleisch esse. Wie gesagt, ist die Echtheit des Inter­views fraglich, zudem ist die Ori­gi­nal­quelle spurlos aus dem Netz ver­schwunden, dennoch ist Perrys 2017 erschie­nenes Musik-Video „Bon appetit“ eine Anspielung in diese Richtung: die Sän­gerin spielt eine Haupt­mahlzeit. Sie lässt sich kneten wie ein Teig, liegt wie ein Stück Fleisch auf einem Küchen­tisch, wird – gar­niert mit Bei­lagen – in einem rie­sigen Kochtopf gesiedet und den Gästen eines Restau­rants auf einem Tisch serviert.

Abb. 4 Katy Perry als Haupt­speise in ihrem Video „Bon appetit“

Solche Bilder haben eine Wirkung, die Gehirn­wäsche funk­tio­niert, die Neu­ronen werden neu ver­schaltet. Kan­ni­ba­lismus, einst DAS Tabu einer zivi­li­sierten Gesell­schaft, ist salon­fähig geworden, und ein deut­scher Wis­sen­schaftler pos­tu­liert, Men­schen müssten andere Men­schen essen, um den Kli­ma­wandel zu bekämpfen.

Alles läuft nach Plan. Nichts ist mehr zu abwegig oder absurd, um als Argument für die Rettung der Menschheit und des Pla­neten miss­braucht zu werden.

Abb. 5 Wie mit Blut geschrieben: Bon appetit

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Bild­quellen

https://pixabay.com/de/photos/nahrung-food-grillen-protein-2499717/

Abb. 1 und 2: Screenshot YouTube

Abb. 3 Gustave Doré. Der Men­schen­fresser Bild­quelle: Tuczay, Christa A. Die Herz­esser. Dämo­nische Ver­brechen in der Donau­mon­archie. Seifert Verlag August 2007

Abb. 4 und 5: Screenshot YouTube

www.weihrauchplus.de