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Essbare Mikro­chips im Par­mesan! Wirklich?

Nun wird es bereits in der ganz nor­malen Presse ver­öf­fent­licht: Mikro­chips werden in Lebens­mittel ein­gebaut. Einer der Vor­reiter hierfür scheint Par­mesan-Käse zu sein. Begründet wird es damit, das teure Ori­ginal von ähn­lichem Käse aus anderen Regionen zu unter­scheiden. Um die Bezeichnung Par­mesan, genau genommen Par­mi­giano Reg­giano, ver­wenden zu dürfen, muss ein Hartkäse „in bestimmten Gebieten der nord­ita­lie­ni­schen Region Emilia Romagna pro­du­ziert“ werden, wird auf der Web­seite DerStandard.at beschrieben.

Andere Käse­her­steller bieten einen ähn­lichen Käse an, ohne jedoch die auf­wän­digen Qua­li­täts­an­for­de­rungen zu erfüllen, ja, es scheint sogar richtige Käse­fäl­scher zu geben. „Um gegen Fake-Par­mesan vor­zu­gehen, wollen die Käse­macher nun mit Mikro­chips sicher­stellen, dass bei Ein­käufern und Kon­su­menten nur der echte Hartkäse ankommt. Wie das ‚Wall Street Journal‘ berichtet, werden die Chips in der Rinde des Käses ange­bracht, die in der Regel nicht gegessen, höchstens fürs Aroma mit­ge­kocht wird. Der Chip, der die Größe eines Sand­korns besitzt und aus Silizium besteht, kann gescannt werden und spuckt dann eine Seri­en­nummer aus. Mit dieser stellt man fest, ob der Käse echt ist oder nicht.“, führt Der­Standard weiter aus.

Auf der Ori­ginal-Web­seite Par­mi­giano Reg­giano steht: „Jeder Laib erhält eine eigene Pla­kette aus Casein mit einem spe­zi­fi­schen, pro­gressiv ver­lau­fenden alpha­nu­me­ri­schen Code. Über diesen ‚Ausweis‘ kann jederzeit und überall die Her­kunft des Käse­laibs iden­ti­fi­ziert werden.“. Das würde für mich auf den ersten Blick nur bedeuten, dass ein Barcode etc. auf die Käse­rinde auf­ge­bracht wird. Ich recher­chiere also weiter und finde tat­sächlich eine Ver­öf­fent­li­chung auf der Web­seite Par­mi­giano Reg­giano vom 30.3.2022: „Seit 2002 wird auf jedem Par­mi­giano Reg­giano-Käselaib ein Kase­in­etikett … ange­bracht. Jetzt bringt p‑Chip eine neue Reihe sicherer, digi­taler Tracking-Eti­ketten … auf den Markt, und das Con­sorzio del Par­mi­giano Reg­giano geht neue Wege durch Ein­bettung dieser p‑Chip-Mikro­trans­ponder in 2D-Codes, QR-Codes und/oder Data-Matrix-Codes.“

­­Und im Mai 2022 ver­öf­fent­lichte auch die Süd­deutsche Zeitung online einen Bericht über die Ver­wendung dieser p‑Chips: „Das Käse-Kon­sortium teilt dazu mit, dass die neue Par­mesan-Tech­no­logie ‚lebens­mit­tel­taug­liche Kasein-Labels mit einem P‑Chip-Trans­ponder‘ kom­bi­niere … Erst einmal sollen in einer Test­phase 100.000 Käse mit dem neuen, digi­talen Tracking-Reiskorn aus­ge­rüstet werden. Wenn es funk­tio­niert, dann wird es echten Par­mi­giano künftig wohl nur noch mit Chip geben, als High-Tech-Käse sozu­sagen.“ Da dieser Bericht bereits im Jahr 2022 ver­öf­fent­licht wurde, können wir davon aus­gehen, dass diese Test­phase längst vorüber ist und wir Kon­su­menten mög­li­cher­weise elek­tro­nische Chips ver­zehrt haben, ohne es zu wissen und ohne darüber ent­scheiden zu können, ob wir das wollen oder nicht.

Auch auf der Web­seite des Chip­her­stellers p‑Chip wird mit der Nach­ver­folg­barkeit von Lebens­mitteln geworben, und es sind Fotos von Par­mi­giano Reg­giano ver­öf­fent­licht. Man kann also davon aus­gehen, dass tat­sächlich Mikro­chips auf der Rinde des Par­mesans ver­wendet werden. Bill Eibon, der Tech­nikchef des Chip­her­stellers, habe laut Der­Standard sogar ver­raten, den Chip schon einmal gegessen und kei­nerlei Neben­wir­kungen ver­spürt zu haben. Der­Standard schreibt ferner: „In Labor­tests zeigte sich außerdem, dass der Mikrochip selbst nach drei Wochen in künst­licher Magen­säure keine schäd­lichen Stoffe abge­geben habe. Auch sei es nicht möglich, Men­schen mit Chip im Magen zu tracken, heißt es. Nach­tigall, ich höre dir trapsen. Wie oft war es in der Ver­gan­genheit so, dass genau das Gegenteil dessen, was gesagt wurde, pas­siert ist?

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber mit diesem Wissen werde ich künftig ganz bewusst darauf achten, KEINEN echten Par­mesan (zumindest in gerie­bener Form) zu kon­su­mieren. Die Gefahr, diesen Chip mit zu ver­zehren, weil mög­li­cher­weise die Rinde mit­ver­ar­beitet wurde, ist mir zu groß.

Ich über­lasse es auch Ihnen, als mündige Leser, sich darüber Gedanken zu machen, ob man uns evtl. über­wachen kann, wenn wir diesen Chip „ver­se­hentlich“ ver­speist haben sollten. Der Chip im Par­mesan ist ein Bei­spiel, über das manche der all­ge­meinen Medien berichtet haben. Doch wie viele solcher Fälle gibt es noch? Werden sie alle wieder aus­ge­schieden? Oder krallen sich manche im Körper fest? Haben sie noch einen wei­teren Zweck, außer die Nach­ver­folg­barkeit von Lebens­mitteln zu gewähr­leisten? Dienen sie auch zur Kon­trolle unseres Ver­haltens? Wird eines Tages unser Bank­konto gesperrt, wenn wir die „fal­schen“ Orte auf­suchen? Sie sehen, es stehen viele Mög­lich­keiten offen und der Phan­tasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. 

Machen Sie’s gut – und bleiben Sie kritisch!