Krieg gegen das Bargeld: Neue Bar­geldkauf-Ober­grenze kommt!

Wieder ein Schritt weiter in die bar­geldlose Gesell­schaft. Die Sala­mi­technik schreitet fort. Bar­geld­zah­lungen von mehr als 10.000 € sollen bald ver­boten sein. Man habe sich, so heißt es, auf diese Maß­nahme geeinigt, um ener­gi­scher gegen Geld­wäsche, Kri­mi­nelle und Ter­ro­ris­mus­fi­nan­zierung vor­zu­gehen. Das Euro­päische Par­lament und der Minis­terrat, im dem die Ver­treter der Mit­glieds­staaten sind, stimmten der EU-weiten Ober­grenze zu. Das Gesetz muss nun noch formell ver­ab­schiedet werden.

Langsam und stetig werden die Grenzen immer enger gezogen

Bar­zah­lungen bis zu 10.000 € bleiben (noch) erlaubt. Aber die ein­zelnen Länder können gerne ihr Höchst­grenze noch dar­unter ziehen, nicht aber über 10.000 € gehen. Zwar zahlen viele Men­schen fast nur noch mit EC-Karte oder Kre­dit­karte, aber ein großer Teil will immer noch ganz normal mit Bargeld bezahlen. Zum Einen, weil man dann eine bessere Kon­trolle über sein zur Ver­fügung ste­hendes Geld hat. Zum andere aber auch, weil das Kar­ten­zahlen ein Preis­treiber ist.

Denn der Ver­käufer muss für Kar­ten­zah­lungen den Service der Bank mit­be­zahlen, das sind so um die fünf Prozent. Die sattelt der Laden natürlich auf die Preise. Gehen wir mal von 5% Auf­schlag aus, und dass man zwanzig mal für Hundert-Euro ein­kaufen geht. Dann geht allein ein Hun­derter nur für die Kar­ten­zahlung drauf, die der Laden natürlich auf die Preise umlegt. Einfach mal drüber nachdenken.

Und auch von 3.000 bis 10.000 geht nur mit Formularen

Zehn­tausend Euro sind zwar die Ober­grenze, aber dar­unter will die EU auch schon dazwi­schen­funken. Denn ab 3.000 € Bar­geld­zahlung muss man sich nach der neuen Bar­geld­re­gelung schon aus­weisen und auch nach­weisen, woher das Geld stammt (doofe Frage, steht doch drauf, von der Euro­päi­schen Zen­tralbank natürlich). Diese Infor­ma­tionen müssen von den Ver­käufern und den zustän­digen Insti­tuten erfasst und auf­be­wahrt werden. Da werden sich viele Händler aber mächtig freuen, dass sie diesen ganzen Papierkram auch noch zusätzlich am Hals haben.

Man sieht, der Spielraum und die Luft­hoheit über sein eigenes Geld wird dem nor­malen Bürger immer mehr ein­geengt. Wenn diese For­mulare mit den Erklä­rungen dazu, woher das Geld stammt, von der EU oder dem Staat auf­be­wahrt werden, dann kann die Obrigkeit auch schnell fest­stellen, ob das aus­ge­gebene Geld denn zu den Steu­er­erklä­rungen passt. Oder wie es denn sein kann, dass ein Bür­ger­geld­emp­fänger sich ein schickes Fahrrad leisten kann. Der muss ja offen­sichtlich mehr haben, als er ange­geben hat. Da wird dem Schnüf­fel­staat Tür und Tor geöffnet.

Die neue Regel ändert einiges

Die neue Regel könnte vor allem bei Händlern mit Luxus­gütern ein Problem werden. Nicht jeder möchte, dass der Staat und die Behörden ihre Nase darin haben, was man sich mal gönnt. Und wenn die Eltern oder die Groß­eltern zusammen dem 18järigen das erste gebrauchte Auto kaufen, muss das beim Barkauf ange­geben werden. Irgendwann wird das zusätzlich mit Schen­kungs­steuer belegt, da darf man getrost drauf wetten.

Die Ent­wicklung geht eben immer nur in eine Richtung: immer mehr Kon­trolle, immer mehr Steuern, sogar Steuern auf Steuern, wie zum Bei­spiel beim Tanken: Da zahlt man Mine­ral­öl­steuern auf den Benzin- oder Die­sel­preis – und oben­drauf auf diesen Gesamt­preis nochmal Mehrwertsteuern.

Es geht schon seit Jahren darum, den Leuten das anonyme Bargeld zu ver­miesen und am Ende weg­zu­nehmen, damit jeder ein glä­sernes Porte­monnaie hat und auf alles und jedes Steuern bezahlen muss. Bargeld ist Freiheit.

Nun besteuert man ja mit der CO2-Steuer auch schon die Luft. Aber da kommt sicher noch mehr. Niemand würde sich wirklich wundern, wenn dem­nächst der Methan­gehalt von Pupsen besteuert wird, denn Methan ist ja noch ein viel schlim­meres Kli­magas als CO2. Da geht man einfach mal von Kör­per­größe und Gewicht aus und errechnet dadurch die Methan­menge, die der­jenige mit seinen Darm­winden aus­stößt. Schwupps, wieder eine schöne Summe, die monatlich fällig wird.

Die Ver­hin­derung von Ter­ro­ris­mus­fi­nan­zierung erreicht man damit natürlich nicht. Es ist bekannt, dass da ganz andere Wege genutzt werden. Da geht kein wild bli­ckender Taliban zum Jagd­waf­fen­händler Fran­konia in der Ein­kaufs­straße, knallt bün­del­weise Zwei­hundert-Euro-Scheine auf den Tresen und ver­langt „viele gute Schieß­gewehr“. Auch Geld­wäsche in grö­ßerem Umfang wird nicht so plump gemacht. Wenn das Ver­schieben von Geld in klei­neren Chargen durch mehrere Kanäle und ver­schiedene Unter­nehmen gelaufen ist, kann das kaum zurück­ver­folgt werden, ins­be­sondere, wenn große Sippen das unter­ein­ander ausmachen.

Es gibt noch weitere Maß­nahmen gegen Geldwäsche

  • Kryp­to­wäh­rungen und Bank­ge­schäfte von Super­reichen mit einem Ver­mögen von mehr als 50 Mil­lionen Euro sollen strenger über­wacht werden
  • Auch Zah­lungen zwi­schen zwei Unter­nehmen sowie zwi­schen Unter­nehmen und Ver­brau­chern werden erfasst.
  • Anbieter von Krypto-Ver­mö­gens­werten werden eben­falls strenger überwacht
  • Unter­neh­mens­ei­gen­tümer mit einem Anteil von min­destens 25 Prozent müssen EU-weit regis­triert werden
  • Ab 2029 fallen auch Profi-Fuß­ball­vereine unter diese Rege­lungen, weil hier nicht selten Mil­li­ar­den­in­ves­ti­tionen aus Dritt­staaten bezahlt werden
  • Händler von Luxus­gütern müssen die Iden­tität der Kunden prüfen und ver­dächtige Geschäfte den Behörden melden

Diese Regelung wird Folgen haben: Abwan­derung und mehr dunkle Kanäle als vorher 

Das Ergebnis wird sein, dass die Abwan­derung von Unter­nehmen zunimmt und es sehr attraktiv wird, den Unter­neh­menssitz in ein Land ohne Bar­geld­ober­grenze zu ver­legen. Da bietet sich Groß­bri­tannien geradezu an. Hier gibt es keine Bar­geld­ober­grenze und wir auch keine geben, damit ver­schafft sich Groß­bri­tannien einen satten Vorteil. Bisher haben auch Öster­reich und die Nie­der­lande und Liech­ten­stein keine, doch mit der nun beschlos­senen Bar­geld­ober­grenze wird auch dort diese Freiheit zu Ende sein.

Natürlich nur für die braven Bürger und Klein­un­ter­nehmer. Die grö­ßeren Läden werden sich ihre Kanäle suchen und finden, durch die sie sich vor der Über­wa­chung schützen können.Es bleibt ja noch Zeit, die Mög­lich­keiten aus­zu­loten. Erst­einmal dauert es noch eine Weile, bis das Gesetz der EU-Kom­mission formell ver­ab­schiedet wird. Und gelten sollen die neuen Regeln grund­sätzlich drei Jahre nach Inkraft­treten. Zeit genug, um sich Aus­weich­stra­tegien auszudenken.