Klima, CO₂ und die Sonne

In meinem vor­he­rigen Beitrag über die mul­tiple Regression bekannter Son­nen­zyklen im Ver­gleich zu HadCRUT5 [in deut­scher Über­setzung hier] habe ich einfach die Son­nen­zyklen, ENSO und Son­nen­flecken in den Regres­si­ons­mixer geworfen und das Ergebnis mit ver­schie­denen Modellen ver­glichen, die CO₂ ent­halten. vor der Lektüre dieses Bei­trags sollten man den vor­he­rigen Beitrag lesen, da sich ein Großteil dieses Bei­trags auf die darin ent­hal­tenen Infor­ma­tionen stützt. Es han­delte sich um eine sehr ein­fache sta­tis­tische Analyse, die zeigen sollte, dass die Schluss­fol­gerung des IPCC, wonach der Anstieg von CO₂ und anderen Treib­haus­gasen für die Erwärmung von 1,1 °C seit 1850–1900 „ver­ant­wortlich“ ist, wahr­scheinlich falsch ist. Die Dif­ferenz zwi­schen dem Had­CRUT5-Durch­schnitt von 1850–1900 und dem von 2018–2023 (bis zum gesamten Jahr 2022) beträgt 1,18 °C, d. h. sie sagen, dass im Wesent­lichen die gesamte Erwärmung seit dem 19. auf­grund mensch­licher Ein­flüsse von­statten ging. Die in diesem Beitrag beschrie­benen Ana­lysen zeigen, dass sie sich ihrer Schluss­fol­gerung nicht sicher sein können, haben sie doch über­zeu­gende Beweise dafür igno­riert, dass Ver­än­de­rungen der Sonne zumindest einen Teil der Erwärmung ver­ur­sacht haben.

(von Andy May)

Wir haben gezeigt, dass ver­schiedene sta­tis­tische Kom­bi­na­tionen bekannter Son­nen­zyklen mit HadCRUT5 genauso gut oder manchmal sogar besser als Ände­rungen der CO₂-Kon­zen­tration kor­re­lieren. Die Art und Weise, wie die Sonne unser Klima beein­flussen könnte, ist unbe­kannt. Der IPCC betrachtet nur die direkte Aus­wirkung der sich ändernden Gesamt-Son­nen­ein­strahlung (oder TSI) direkt auf die Erde, als ob die Sonne eine Glüh­birne über einem Blatt Papier wäre, aber das kann nicht stimmen. Der Kli­ma­effekt der solaren Ver­än­de­rungen während eines ein­zigen 11-jäh­rigen Son­nen­zyklus‘ [1] ist fast eine Grö­ßen­ordnung größer als die Ver­än­derung der Son­nen­ein­strahlung aus­machen kann.

In letzter Zeit wurden große Fort­schritte bei der Model­lierung und dem Ver­ständnis des solaren Dynamos gemacht. Die Model­lierung vieler wich­tiger Ele­mente bei der Ent­stehung von Son­nen­zyklen liegt jedoch nach wie vor außerhalb unserer Mög­lich­keiten. Wir wissen nur, dass ihre Aus­wir­kungen auf das Klima der Erde viel größer sind als die Änderung der von der Sonne während des Zyklus‘ emp­fan­genen Energie. Wir können den Zusam­menhang zwi­schen den bekannten (aber schlecht ver­stan­denen) Son­nen­zyklen und dem Kli­ma­wandel unter­suchen, aber wir können die betei­ligten Pro­zesse nicht erklären.

Wie zusätz­liches CO₂ die Erd­ober­fläche erwärmen kann, ist bekannt, aber die Klima-Sen­si­ti­vität [2] für CO₂ ist nicht bekannt. Jüngste ver­öf­fent­lichte Schät­zungen der Emp­find­lichkeit reichen von nahezu Null bis über 5°C/2xCO₂ (2xCO₂ bedeutet eine Ver­dop­pelung der CO₂-Kon­zen­tration). Der IPCC behauptet, dass das vom Men­schen erzeugte CO₂ und andere mensch­liche Akti­vi­täten die gesamte (oder im Wesent­lichen die gesamte) jüngste Erwärmung ver­ur­sacht haben. Dies ist Spe­ku­lation. Wir wissen nicht, inwieweit sich CO₂-Ver­än­de­rungen auf das Klima aus­wirken können, und wir können die großen beob­ach­teten Aus­wir­kungen nicht durch solare Ver­än­de­rungen erklären [3] – wie können wir also wissen, dass die gesamte beob­achtete Erwärmung auf CO₂ und mensch­liche Akti­vi­täten zurück­zu­führen ist? Der Vorteil der CO₂-Hypo­these besteht darin, dass der Prozess bekannt ist, aber da das Ausmaß des Effekts nicht genau berechnet werden kann, ist er quan­ti­tativ genauso unbe­kannt wie der solare Effekt, den der IPCC ein­deutig unter­schätzt. [4]

In diesem Beitrag werden wir uns die Kor­re­lation zwi­schen Son­nen­ak­ti­vität und HadCRUT5 genauer ansehen und auf einige der vielen Kom­mentare zu meinem vor­he­rigen Beitrag ein­gehen. Erstens Überanpassung.

Über­an­passung
Die solaren Zyklen werden nicht ver­standen, können aber in Studien mit kosmo­genen Iso­topen beob­achtet werden, die zur Doku­men­tation der sehr langen Hall­statt- (oder Bray-Zyklus, 2400 Jahre, ±200 Jahre) und Eddy-Zyklen (1000 Jahre ±30 Jahre) ver­wendet wurden. Diese beiden langen Zyklen kor­re­lieren mit den bedeu­tendsten Kli­ma­er­eig­nissen der Geschichte, der Bray-Zyklus mit dem grie­chi­schen Dunklen Zeit­alter (~ 1200 bis 800 v. Chr.) und dem frühen Teil der Kleinen Eiszeit (~ 1300 bis 1600, als Hall­statt-Tief­punkt nehmen wir 1470 an). Der Eddy-Zyklus kor­re­liert mit der mit­tel­al­ter­lichen Warmzeit (~ 950 bis 1250), dem letzten Teil der Kleinen Eiszeit (~ 1500 bis 1816, wir peilen 1680 als Eddy-Tief an) und der modernen Warmzeit (~ 1940 bis ~ 2005) [5].

Die kür­zeren Zyklen sind kli­ma­tisch nicht so bedeutsam, aber dennoch spürbar. Sowohl die „Pause“ in der Erwärmung als auch die kühle Periode um 1910 kor­re­lieren gut mit dem Feynman-Zyklus, und die kühlere Periode von 1945 bis 1976 im frühen Teil des modernen Son­nen­ma­ximums kor­re­liert mit dem Pen­ta­den­ka­den­zyklus. Alle diese Zyklen sind für den instru­men­tellen Zeitraum in Abbildung 1 zusammen mit HadCRUT5 aufgetragen:


Abbildung 1. Die bekannten Son­nen­zyklen, auf­ge­tragen für die instru­men­telle Ära zusammen mit der Had­CRUT5-Auf­zeichnung der glo­balen Temperatur.

Wie einige in den Kom­men­taren zu meinem letzten Beitrag anmerkten, wird die mul­tiple Regression bei so vielen Zyklen immer eine ver­nünftige Anpassung an fast alles finden, was nach oben ten­diert. Außerdem sind alle Zeit­reihen, ein­schließlich HadCRUT5, stark auto­kor­re­liert. Die Zyklen sind an den solaren Tiefst- oder Höchst­ständen ver­ankert, wie in den Ver­öf­fent­li­chungen von Ilya Usoskin (2016 und 2017) [6] oder Joan Feynman (2014) beschrieben. [7] Der 22,1‑jährige Hale-Zyklus ist Anfang 2020 während des solaren Minimums des Zyklus 24 ver­ankert. Es wurde vor­ge­schlagen, dass der de Vries-Zyklus eine Schwe­bungs­pe­riode zwi­schen dem Hale-Zyklus und der 19,86-jährigen Umlaufbahn der Sonne um das Bary­zentrum des Son­nen­systems ist; [8] diese Kon­fi­gu­ration stimmt mit dieser Hypo­these überein.

Wie in Abbildung 2 zu sehen ist, stützt sich diese Regression haupt­sächlich auf die quasi-linearen Hall­statt- und Eddy-Zyklen. Frank Stefani hält nichts von dieser Idee und ist der Ansicht, dass nur die besser doku­men­tierten Feynman- und de Vries-Zyklen und Log(CO₂) benötigt werden, um den Zeitraum von 1850 bis heute zu model­lieren. Dies ist möglich, denn Log(CO₂) ist eben­falls eine quasi-lineare Reihe und ähnelt den Eddy- und Hall­statt-Reihen (siehe den ersten Beitrag), so dass alle drei ein­ander ersetzen können, ein Argument, das nicht so bald durch Beob­ach­tungen aus­ge­räumt werden wird.

Da der Son­nen­dynamo nicht voll­ständig ver­standen ist [9], haben wir keine andere Wahl, als die beste Regression dieser Zyklen auf HadCRUT5 als unser Son­nen­modell zu wählen. Mir ist klar, dass Regres­sionen auch mit anderen Kon­fi­gu­ra­tionen der Zyklen möglich sind, aber wir haben eine solide Grundlage für diese Kon­fi­gu­ration. Die Regression ist in Abbildung 2 dargestellt:


Abbildung 2. Ein mul­tiples Regres­si­ons­modell von HadCRUT5, das nur die bekannten Son­nen­zyklen ver­wendet. Die Koef­fi­zi­enten (Gewichte) für jeden der Zyklen sind auf­ge­listet, die Regres­si­ons­sta­tis­tiken sind in den Kästen ange­geben. Der Rückgang der glo­balen Tem­pe­ra­turen von 1944 bis 1976 wird nicht sehr gut model­liert, ansonsten leistet das Modell gute Arbeit.

Da die Ein­ga­be­zyklen und HadCRUT5 auto­kor­re­liert sind, sind die dar­ge­stellten Regres­si­ons­sta­tis­tiken (ins­be­sondere R²) gegenüber der Rea­lität überhöht. Expe­ri­mente zeigen, dass die meisten Zyklus­kon­fi­gu­ra­tionen zu R²-Werten über 0,8 führen würden, obwohl einige weit dar­unter liegen. Dieser R²-Wert von 0,83 ist nicht groß­artig, aber er ist das Beste, was mit diesen Zyklen erreicht werden kann, und das ist es, was wir wollten.

Auf diese Weise haben wir eine einzige Variable zur Vor­hersage des Son­nen­zyklus geschaffen. Der Grund für die Zyklen ist nur sehr unzu­rei­chend bekannt. Dies ist eine sta­tis­tische Übung, und es ist die beste Über­ein­stimmung dieser Prä­dik­toren mit HadCRUT5, aber das ist alles, was wir sagen können.

Als Nächstes fügen wir weitere Variablen hinzu, die sich in unserer Residual- und Teil­re­gres­si­ons­studie als signi­fikant erwiesen haben. Dabei handelt es sich um den Nino‑3.4‑Index und den Log­arithmus zur Basis 2 der CO₂-Zeit­reihe oder „Log(CO₂)“. Selt­sa­mer­weise führte die Hin­zu­fügung der Nino 3.4‑Reihe, zumindest sta­tis­tisch gesehen dazu, dass die Son­nen­fle­cken­reihe zu einem unbe­deu­tenden (etwa 1 %) Zusatz in der Regression wurde. Infol­ge­dessen konnte die Son­nen­fle­cken­reihe nicht in die Regression auf­ge­nommen werden, und die Nino‑3.4‑Reihe war immer mit über 10 % signi­fikant. Dies könnte auf die von Warren White und seinen Kol­legen in Scripps beschriebene Aus­wirkung des Son­nen­zyklus auf die Tem­pe­ra­turen im oberen Ozean zurück­zu­führen sein [10]. Abbildung 3 zeigt die Regression mit hin­zu­ge­fügtem Nino 3.4:


Abbildung 3. Hin­zu­fügen von ENSO (Nino 3.4) zur zusam­men­ge­setzten Son­nen­funktion. Die Ein­gaben sind nor­ma­li­siert, um die Koef­fi­zi­enten ver­gleichbar zu machen. Die Abküh­lungs­pe­riode in den frühen 1960er Jahren ist immer noch nicht sehr gut modelliert.

Die Hin­zu­fügung von Nino 3.4 zur zusam­men­ge­setzten Son­nen­reihe erhöht das R² auf 0,85, aber die Koef­fi­zi­enten deuten darauf hin, dass die Hin­zu­fügung von Nino 3.4 mit 15 % zwar signi­fikant, aber gering ist. Nino 3.4 ist mit oder ohne Son­nen­flecken ein Zusatz von etwa 15 %. Die nor­ma­li­sierten Koef­fi­zi­enten zeigen, dass sta­tis­tisch gesehen 85 % der Regression auf die kom­bi­nierte Son­nen­reihe und 15 % auf Nino 3.4 zurück­zu­führen sind.

Die Ein­gangs­reihen in diesen Dia­grammen (Abbil­dungen 3, 4 und 5) sind alle nor­ma­li­siert [11], so dass die Koef­fi­zi­enten ver­gleichbar sind und zum Ver­gleich des rela­tiven Ein­flusses der Ein­gangs­reihen auf das Modell ver­wendet werden können. Abbildung 4 zeigt das Ergebnis, wenn Log(CO₂) hin­zu­gefügt wird:


Abbildung 4. Die Regression, wenn Log (CO₂) hin­zu­gefügt wird. Die Ein­gaben sind nor­ma­li­siert, damit die Koef­fi­zi­enten ver­gleichbar sind.

Aus Abbildung 4 geht hervor, dass die Hin­zu­fügung von Log(CO₂) das R² nicht wesentlich ver­ändert und auch das Regres­si­ons­modell kaum ver­ändert. Die Koef­fi­zi­enten zeigen, dass die kom­bi­nierte Son­nen­reihe sta­tis­tisch gesehen 79 % zum Modell bei­trägt, ENSO bleibt mit 15 % unver­ändert, und Log(CO₂) trägt nur 6 % bei. Abbildung 5 schließlich zeigt das Modell, das nur aus Log(CO₂) und der kom­bi­nierten Son­nen­reihe erstellt wurde.


Abbildung 5. Die kom­bi­nierte solare Reihe und die Log(CO₂)-Reihe.

In Abbildung 5 ist das R² auf 0,83 gesunken, die solare Zeit­reihe liefert 87 % des Ergeb­nisses, und Log(CO₂) liefert nur 13 %. Abbildung 6 ver­gleicht die Regression unter Ver­wendung der kom­bi­nierten Solar- und Nino 3.4 mit einer Regression unter Ver­wendung der kom­bi­nierten Solar‑, Nino 3.4 und Log(CO₂). Wie man sieht, sind sie nicht genau gleich, aber fast gleich:


Abbildung 6. Die Modelle mit der kom­bi­nierten Son­nen­kurve, ENSO und CO₂ im Ver­gleich zu Solar und ENSO allein. Obwohl es sich um exakte Über­la­ge­rungen zu handeln scheint, sind sie leicht unter­schiedlich. Die Ver­mutung liegt nahe, dass CO₂ nicht zur Regression bei­getragen hat.

Abbildung 7 fügt die kom­bi­nierte Solar- und Log(CO₂)-Reihe in das Dia­gramm ein. Es wird nun deutlich, dass die Kom­bi­nation der Son­nen­zyklen zu einem Prä­diktor zusammen mit ENSO das beste Regres­si­ons­modell zur Vor­hersage von HadCRUT5 ergibt. Wie die Son­nen­zyklen im Solar­dynamo ent­standen sind, ist unbe­kannt, aber wenn unsere kom­bi­nierte Son­nen­zy­klus­reihe korrekt ist, sind die großen Son­nen­zyklen die domi­nie­rende Kraft hinter der jüngsten Erwärmung.


Abbildung 7. Ver­gleich aller Modelle, Solar plus ENSO plus CO₂, Solar plus ENSO und Solar plus CO₂.

Diese Analyse ist kein Beweis dafür, dass die solare Varia­bi­lität die Haupt­ur­sache des jüngsten Kli­ma­wandels ist. Sie zeigt lediglich, dass aus einer Kom­bi­nation bekannter und gut doku­men­tierter Son­nen­zyklen ein sta­tis­tisch signi­fi­kantes Modell der Had­CRUT5-Durch­schnitts­tem­pe­ra­tur­reihen erstellt werden kann. Der phy­si­ka­lische Grund für diese beob­ach­teten Son­nen­zyklen ist unbe­kannt, obwohl es viele plau­sible Hypo­thesen gibt, die sie erklären könnten [12].

Alle derzeit mög­lichen Pro­zesse zeigen, dass die Sonne als Gene­rator eines Wech­sel­strom­feldes mit einer Periode von etwa 22 Jahren wirkt. Die län­geren Modu­la­tionen sind nur unzu­rei­chend ver­standen. Beob­ach­tungen und Nähe­rungs­werte zeigen, dass die Sonne sowohl über kurze als auch über lange Zeit­räume schwankt, was zu einer Änderung der Son­nen­leistung und damit zu Kli­ma­än­de­rungen auf der Erde führt. Was ist die trei­bende Kraft für die solaren Ver­än­de­rungen? Sie scheinen von den kom­plexen Flüs­sig­keits­be­we­gungen im Son­nen­in­neren abzu­hängen, die wie­derum von der wech­selnden Gra­vi­ta­ti­ons­wirkung der umkrei­senden Pla­neten beein­flusst werden könnten, aber all dies ist unklar [13]. Das von uns beschriebene Modell igno­riert diese ganze Kom­ple­xität und befasst sich nur mit den beob­ach­teten Zyklen. Wir haben ein sehr ein­faches sta­tis­ti­sches Modell erstellt, aber in letzter Zeit wurden auf­wän­digere und krea­tivere Son­nen­mo­delle mit mul­tipler Regression ver­öf­fent­licht, von denen im Fol­genden einige kurz zusam­men­ge­fasst werden.

Stefani, 2021
Frank Stefani ver­wendet eine dop­pelte Regression zur Model­lierung der glo­balen Mee­res­tem­pe­ra­turen (HadSST.4) mit dem aa-Index [14] der Son­nen­va­ria­bi­lität und Log(CO₂). Der aa-Index ist ein zuver­läs­siger Indi­kator für die Son­nen­leistung und kor­re­liert gut mit der Son­nen­fle­ckenzahl (siehe hier für weitere Infor­ma­tionen). Stefani prüft die Regres­si­ons­pa­ra­meter viel aus­führ­licher als wir hier. Er ver­wendet sein Modell auch zur Vor­hersage der Tem­pe­ratur im nächsten Jahr­hundert. Seine Vor­her­sagen zeigen eine geringere Erwär­mungsrate für das kom­mende Jahr­hundert. Er ver­wendet sein Modell, um eine Kli­ma­sen­si­ti­vität von 0,6 bis 1,6°C/2xCO₂ zu berechnen, die viel nied­riger ist als die im letzten Bericht des IPCC (AR6 [15]) ange­gebene. Ste­fanis Werte stehen jedoch im Ein­klang mit anderen, auf Bob­ach­tungen basie­renden Schät­zungen der Kli­ma­sen­si­ti­vität [16] (Link).

Sca­fetta, 2023
Sca­fetta kon­struiert mul­tiple Regres­si­ons­mo­delle, die den solaren Antrieb, die Aus­wir­kungen von Vul­kan­aus­brüchen und Log(CO₂) berück­sich­tigen. Er ahmt die Modell­er­geb­nisse des IPCC nach, indem er deren Annahmen ver­wendet, obwohl er eine geringere Kli­ma­sen­si­ti­vität von 1,4 bis 2,8°C/2xCO₂ errechnet. Unter rea­lis­ti­scheren Annahmen sinkt die Kli­ma­sen­si­ti­vität auf 0,9 bis 1,8°C/2xCO₂, was mit der obigen Schätzung von Stefani über­ein­stimmt. Sca­fetta regres­sierte auf HadSST4, HadCRUT4 und HadSST3 sowie HadCRUT5 und kam zu ähn­lichen Kli­ma­sen­si­ti­vi­täten. Sein Modell berück­sichtigt eine ver­zö­gerte Reaktion auf­grund der Puf­ferung der absor­bierten Son­nen­strahlung durch den Ozean. Um die Mög­lichkeit einer städ­ti­schen Ver­zerrung zu berück­sich­tigen, wurden einige von Sca­fettas Regres­si­ons­studien nur mit Daten­sätzen zur Mee­res­tem­pe­ratur durch­ge­führt. Seine Studie zeigt, dass nur 20 % des solaren Ein­flusses auf die glo­balen Tem­pe­ra­turen auf eine erhöhte Strahlung zurück­zu­führen sind. Andere Fak­toren wie die Modu­lation der kos­mi­schen Strahlung, solar­be­dingte Ver­än­de­rungen der atmosphärischen/ozeanischen Zir­ku­lation oder andere Pro­zesse sind wahr­scheinlich wich­tiger. Diese letzt­ge­nannten Pro­zesse und andere solare Ver­stärker sind in den IPCC-Kli­ma­mo­dellen nicht pro­gram­miert, weshalb sie mög­li­cher­weise den kli­ma­ti­schen Ein­fluss der Sonne unter­schätzen. (Link)

Soon, et al, 2023
Soon et al. führten eine Regres­si­ons­studie der solaren, vul­ka­ni­schen und mensch­lichen Ein­flüsse auf zwei Daten­sätze der nörd­lichen Hemi­sphäre durch, einen mit länd­lichen Tem­pe­ra­turen und einen mit einer Mischung aus länd­lichen und städ­ti­schen Daten­sätzen [17]. Diese Arbeit ist eine Erwei­terung der frü­heren Solar/CO₂-Regres­si­ons­studie von Soon und Kol­legen [18]. Sie ver­wen­deten zwei Daten­sätze für den solaren Antrieb, den vom IPCC emp­foh­lenen TSI-Datensatz [19] und einen anderen, der im AR6 igno­riert wurde [20]. Sie stellten fest, dass die Wahl der Tem­pe­ratur- und des solaren Antriebs­da­ten­satzes einen großen Unter­schied im Ergebnis der Studie aus­macht. Die Tem­pe­ratur- und TSI-Daten­sätze sind alle möglich, keiner ist besser oder schlechter als der andere, aber wie viel Erwärmung auf mensch­liche Akti­vi­täten oder die Natur zurück­zu­führen ist, hängt von den ver­wen­deten Daten­sätzen ab. Dies lässt Zweifel an der Schluss­fol­gerung des IPCC auf­kommen, dass der Mensch die gesamte oder fast die gesamte jüngste Erwärmung ver­ur­sacht hat. (Link)

Es ist wichtig zu berück­sich­tigen, dass es in städ­ti­schen Gebieten wärmer ist als im Umland und dass städ­tische Gebiete im letzten Jahr­hundert weltweit schnell gewachsen sind und zuvor länd­liche Wet­ter­sta­tionen umgeben haben. Dies lässt Zweifel an den Erwär­mungs­trends auf­kommen, die mit kom­bi­nierten ländlichen/städtischen Daten­sätzen ermittelt wurden. Darüber hinaus gibt es keine end­gültige Auf­zeichnung der Son­nen­ein­strahlung (TSI), es gibt sowohl TSI-Daten­sätze mit nied­rigem als auch mit hohem Trend, und es gibt keine Mög­lichkeit, fest­zu­stellen, welcher davon korrekt ist, da die ent­spre­chenden Auf­zeich­nungen zu kurz und ungenau sind. Eine kor­rekte Studie würde daher beide Daten ver­wenden, wie es Soon et al. tun. Soon et al. fanden heraus, dass 85 % der Erwärmung zwi­schen 1850 und 2018 durch solare und vul­ka­nische Ein­flüsse erklärt werden können, wenn man ihren „nur länd­lichen“ Datensatz verwendet.

Stefani et al. 2023
Die Regression wird in dieser Arbeit nicht ver­wendet, ist aber hier von Interesse, weil die Autoren den Son­nen­zyklus (Schwabe) und den Hale-Zyklus mit dem de Vries-Zyklus (oder Suess-Zyklus) über eine 193-jährige Schwe­bungs­pe­riode [21] zwi­schen dem 22,14-jährigen Hale-Son­nen­zyklus und der 19,86-jährigen Umlaufbahn der Sonne um das Bary­zentrum des Son­nen­systems ver­binden [22]. Sie stellen fest (wie viele andere auch), dass der de Vries-Zyklus wahr­scheinlich für den Abstand von 190 bis 210 Jahren zwi­schen den solaren Grand Minima während der Tief­punkte des Hall­statt-Bray-Zyklus ver­ant­wortlich ist. Das jüngste Bei­spiel sind die Wolf-Spörer-Maunder-Minima zwi­schen etwa 1300 und 1715 mit dem zuge­hö­rigen Bray-Tief um 1500 (diese Werte sind den in meinem obigen Modell ver­wen­deten sehr ähnlich). Sie stellen auch fest, dass der de Vries- und der Bray-Hall­statt-Zyklus in gewisser Weise mit­ein­ander ver­bunden sind, oder zumindest scheint der de Vries-Zyklus durch den Hall­statt-Bray-Zyklus modu­liert zu werden. (Link)

Schluss­fol­ge­rungen
Diese ver­schie­denen Studien zur mul­tiplen Regression beweisen nichts, sie sind nicht einmal ein rich­tiger Beweis für irgend­etwas. Aber sie zeigen, dass die Annahme des IPCC, die Sonne habe keinen Ein­fluss auf die beob­achtete Erwärmung seit 1750, frag­würdig ist. Sie zeigen auch, dass der von ihnen gewählte TSI-Datensatz und ihre Annahme, die einzige Aus­wirkung einer sich ver­än­dernden Sonne sei die Menge der Strahlung, die die Erde emp­fängt, frag­würdig ist. Sowohl White als auch Haigh haben fest­ge­stellt, dass es im Kli­ma­system der Erde Ver­stärker gibt, die die Aus­wir­kungen solarer Ver­än­de­rungen um das Vier­fache [23], viel­leicht sogar um das Zehn­fache erhöhen [24], doch dies wird vom IPCC igno­riert. Der IPCC muss noch einmal zur Schule gehen und AR6 über­ar­beiten, ein­schließlich aller For­schungs­er­geb­nisse, die er beim ersten Mal igno­riert hat.

I ack­now­ledge the generous help from Dr. Frank Stefani and Dr. Willie Soon, but any errors in the post are mine alone.

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The Schwabe Cycle. ↑
Ver­schiedene Autoren beziehen sich auf die Gleich­ge­wichts-Kli­ma­sen­si­ti­vität (ECS), die vor­über­ge­hende Klimare­aktion (TCR), die effektive Kli­ma­sen­si­ti­vität (ECS). Es gibt eine ver­wir­rende Anzahl von Mög­lich­keiten, die Wirkung von CO₂ auf das Klima zu messen, siehe hier und hier für eine Dis­kussion. Um diese Ver­wirrung zu ver­meiden, werden wir uns in diesem Beitrag nur auf die „Kli­ma­sen­si­ti­vität“ beziehen. ↑
(Lean, 2017) ↑
(White, Det­tinger, & Cayan, 2003) ↑
(Usoskin I. , 2017) ↑
(Usoskin, Gallet, Lopes, Kovaltsov, & Hulot, 2016) and (Usoskin I. , 2017) ↑
(Feynman & Ruz­maikin, 2014) ↑
(Stefani, Ste­panov, & Weier, 2021) and (Stefani, Horstmann, Klevs, Mamat­s­ashvili, & Weier, 2023) ↑
(Stefani, Ste­panov, & Weier, Shaken and Stirred: When Bond Meets Suess–de Vries and Gnevyshev–Ohl, 2021) ↑
(White, Det­tinger, & Cayan, 2003) ↑
They are nor­ma­lized by sub­tracting their respective means and dividing by their standard deviation. The model is not affected, but the coef­fi­cients become com­pa­rable when this is done. ↑
(Char­bonneau, 2022) ↑
(Char­bonneau, 2022) and (Stefani, Horstmann, Klevs, Mamat­s­ashvili, & Weier, 2023) ↑
The aa index data used was from NOAA, the British Geo­lo­gical Survey, and from (Nev­an­linna & Kataja, 1993) ↑
(IPCC, 2021) ↑
(Christy & McNider, 2017), (Wijn­gaarden & Happer, 2020), (Lewis & Curry, 2018), (Lewis N. , 2022), and other examples in (Stefani, Ste­panov, & Weier, 2021). Also see Tables 1 & 2 here. ↑
(Soon W. , et al., 2023) ↑
(Soon, Con­nolly, & Con­nolly, 2015), see also the summary here. ↑
TSI is total solar irra­diance. The IPCC assumes that the increase or decrease in solar output is the only warming or cooling effect the Sun has on Earth’s climate. This is hotly debated, as there are reco­gnized ampli­fiers in the climate system (Haigh, 2011). ↑
(Hoyt & Schatten, 1993) ↑
When two waves with dis­si­milar fre­quency interact, they cause an alter­nating con­s­tructive and des­tructive inter­fe­rence that is called “beating.” More here. ↑
The solar system bary­center is the center of mass of the solar system, which moves with the planets. The Sun moves about this bary­center in a complex orbit. More here. ↑
(White, Det­tinger, & Cayan, 2003) ↑
(Haigh, 2011) and (Lean, 2017) ↑
Link: https://andymaypetrophysicist.com/2023/11/25/climate-CO₂-and-the-sun/

Über­setzt von Christian Freuer für das EIKE


Quelle: eike-klima-energie.eu