Ein Geist als Spielgefährte

Eine Familie wandte sich wegen ihrer fünf­jäh­rigen Tochter hil­fe­su­chend an mich. Die Tochter, Julia, sprach und spielte seit dem Umzug in eine andere Wohnung immer wieder mit ihrem Freund Franz – den nur sie sehen konnte!

Ich kannte die Familie schon etwas länger, und weil sie nicht weit ent­fernt wohnten, ver­ein­barten wir einen Termin bei ihnen zu Hause. Vor Ort in dem Kin­der­zimmer konnte auch ich diesen Franz sehen, und meine geis­tigen Helfer zeigten mir, dass er im Alter von 14 Jahren zusammen mit seinen Eltern starb, als eine Bombe ihr Haus traf. Seit dieser Zeit waren sie durch den plötz­lichen Tod erd­ge­bunden, sie konnten nicht ins Licht gehen. Und so wie alle erd­ge­bun­denen Seelen, „lebten“ sie ihr Leben wie zuvor auf dieser Ebene weiter.

Franz – der junge Geist – war ein lus­tiger Geselle und Spiel­ka­merad für Julia. Auf meinen Wunsch hin fragte Julia Franz, ob er nicht ins Licht gehen wolle, und Franz wollte von ihr wissen, was das denn wäre, das Licht. Julia sagte zu ihm: „Du musst keine Angst haben, das tut nicht weh. Durch das Licht gehen die Men­schen zurück zu Gott.“ Ich musste schmunzeln, denn Julia wusste als Indi­gokind genau, was es mit dem Sterben auf sich hatte.

Nun sagte ich Franz, dass auch ich ihn sehen könne und erklärte ihm: „Du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Darf ich dir erklären, was mit Dir pas­siert ist?“ Dar­aufhin nickte er und setzte sich zu uns. „Du bist mit Deiner Familie im Krieg ver­storben und weilst seitdem mit ihr auf dieser Erde, weil ihr alle erschrocken seid durch die Bombe, die Euer Haus traf. Ihr habt vor Eurem Tod viel Leid gesehen, wart in Panik und konntet deshalb nicht das Licht erkennen, das Gott Euch geschickt hatte. Deshalb glaubt Ihr, dass Ihr noch am Leben seid.“, erklärte ich ihm. Dar­aufhin fragte Franz, was er nun machen solle, denn er würde gerne ins Licht gehen.

Nun kon­zen­trierte ich mich, verband mich mit der gött­lichen Energie und bat um eine Licht­säule, die sofort darauf erschien. Dieses Licht strahlte so viel Wärme und Liebe aus, dass Franz auf­stand und darauf zuging. Plötzlich tauchten noch sehr viele Engel auf und stellten sich um die Licht­säule herum auf. Ich ermun­terte ihn, in dieses Licht hin­ein­zu­gehen, was er auch tat. Julia und ich konnten ihn noch sprechen hören: „Es ist ein Licht­tunnel, der in den Himmel zu Gott führt, und ich kann schweben. Mama, Papa, kommt, es ist so wun­der­schön.“ Plötzlich sahen wir auch seine Familie in die Licht­säule hin­ein­gehen. Julia rief Franz zu: „Mach es gut, lieber Franz.“

Nun sahen wir, dass in Sekun­den­schnelle hun­derte von Seelen kamen, die eben­falls in das Licht gehen wollten, doch die Engel, die wie Licht­wächter noch immer um die Licht­säule herum standen, ließen nicht jede Seele hinein. Manche Seelen müssen so lange auf der Erde ver­weilen, bis sie zu der Ein­sicht gelangen, was sie für Fehler zu Leb­zeiten machten. Es ist tat­sächlich so, dass dies viele Seelen nicht können und deshalb noch erd­ge­bunden bleiben und unter uns weilen. Sie bekommen jedoch immer wieder die Chance, sich anders zu ent­scheiden, um ins Licht gehen zu können.

Nachdem die Licht­säule und die Engel all­mählich ver­schwunden waren, schwebten die erd­ge­bun­denen Seelen davon. Julia war nun traurig, weil ihr Freund nicht mehr da war. Ich ermun­terte sie jedoch, sich im Kin­der­garten und später in der Schule lebendige Freunde zu suchen, um Franz nicht mehr so arg zu vermissen.

Solche Erleb­nisse begeg­neten mir sehr oft in meinem Leben als hell­sich­tiges Medium, die ich in meinen Büchern „Schutz­engel & Co.“, „Unsichtbar“ und „Engel­wesen & Geister“ niederschrieb.

www.martinaheise.de

www.martinaheise.shop