Ein Sportverein in Duisburg-Hamborn steht im Kreuzfeuer – und weiß gar nicht, wie ihm geschieht. Ein schönes Beispiel dafür, wie man von heute auf morgen grundlos, aber kübelweise mit brauner Soße überschüttet wird.
Anlass ist – wer hätte das gedacht? — eine muslimische Familie. Als die Mutter die Familie im „BSF Hamborn 07 Top-Fit“ anmelden wollte, wurde sie darauf aufmerksam gemacht, dass der Verein in seiner Satzung das Tragen von Kleidungsstücken mit religiöser oder politischer Aussage ausschließt, also kein Kopftuch akzeptiert. Das empfand die Dame als islamophob und tat ihre Empörung im Umfeld kund.
Seitdem lässt der Wirbel um den Sportverein nicht nach. Der geschäftsführende Vorsitzende, Udo Salzburger, sagte gegenüber der Presse, dass der Verein sich einfach an seine Regeln halte, die schon immer in der Satzung standen. Außerdem seien über 60 Prozent der Kinder im Sportverein Muslime und es habe noch nie ein Problem mit diesem Thema gegeben. Man habe sehr viele muslimische Mitglieder und Mitarbeiter, sagt Udo Salzburger. Überdies habe man „auch zwei Priester im Verein, die kommen auch nicht im Talar“. Im Grunde tue ihm die Frau leid, die dem Sportverein diesen Shitstorm eingebracht hat.
„Wir haben viele verschiedene Nationen im Verein und haben eigentlich friedlich hier gelebt. Doch seit dem Vorfall müssen wir unsere Mitarbeiter schützen, sie wurden schon unten an der Theke bedroht. Da haben wir Security eingesetzt. Es ist eine richtige Hatz gegen uns entstanden. Ich werde von Muslimen im Internet und in türkischen Zeitungen beschimpft.“
Die bösartige „Hatz“ gegen den Sportverein wirft ein Schlaglicht auf die neuen Verhältnisse in Deutschland. Hier ist ein tatsächlich multikultureller Verein, der wahrscheinlich genau aus diesem Grund alle „weltanschaulich motivierten“ Kleidungsstücke und Abzeichen ausschließt, um den Frieden und den gegenseitigen Respekt zu wahren und eine neutrale Zone zu schaffen, in der es nur um Sport und Vereinskameradschaft geht. Das gilt für alle, und als zur Bundestagswahlzeit deutsche Mitglieder mit Partei-T-Shirts zum Training kamen, wurden diese ebenfalls darauf aufmerksam gemacht, dass das nicht geht: „Politik und Religion haben beim Sport nichts zu suchen.“
Ganz ohne Frage ist es hier einem Verein gelungen, Menschen aller möglichen Religionen und Abstammungen zu einem friedlichen, freundlichen Miteinander zu „vereinen“. Das geht nur, wenn für jeden dieselben Regeln gelten, ohne Ausnahmen. Das ist gerecht und sinnvoll. Jeder gilt gleich viel und hat dieselben Rechte und Pflichten, das ist tatsächliche Integration.
Die aggressive Reaktion auf die konsequente Anwendung dieser Regeln ist entlarvend für den Zustand der Gesellschaft in Deutschland. Niemand nimmt sich die Mühe, mal nachzufragen, was hinter der gehypten „Kopftuch-Verbotsgeschichte“ steckt. Sofort geht der Beißreflex los und die Toleranzfraktion geifert im Chor mit den aggressiven Radikalmuslimen gegen einen friedlichen, multikulturellen Verein, der seit Jahren gut funktioniert und faire Regeln für das Miteinander gefunden hat.
Damit hat dieser kleine, popelige, geschmähte Sportverein etwas geschafft, woran sich die gesamte Gesellschaft eigentlich ein Beispiel nehmen sollte. Glasklar und simpel: Gleiches Recht für alle und Regeln zum Zusammenleben müssen von allen befolgt werden. Wer das nicht will, kann nicht mitmachen. So einfach ist das.
Und genau diese Botschaft wollen bestimmte Leute nicht hören.
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