Malu Dreyer, Kandel und die Rückkehr der staatlich ver­ord­neten Demonstrationen

In der DDR waren wir das gewohnt. Ein paar mal im Jahr hatten wir anzu­treten, um mit vor­ge­fer­tigten Trans­pa­renten und Wink­ele­menten, die man uns am Treff­punkt in die Hand drückte, unsere Unter­stützung für die SED-Politik zu demons­trieren. Nein, es war niemand gezwungen, das zu tun, aber wer nicht kam, der konnte seine Kar­riere ver­gessen, seinen Stu­di­en­platz oder seinen mit viel Mühe eroberten Posten.
Bei der jähr­lichen Demo zu Ehren der Kom­mu­nisten Rosa Luxemburg und Karl Lieb­knecht, mar­schierte sogar das SED-Politbüro ganz vorn.
Nun hat die SPD für die Rückkehr der staat­lichen Demos gesorgt. Gerhard Schröder hatte es schon mit dem „Auf­stand der Anstän­digen“ ver­sucht. Das ging aller­dings nach hinten los, denn der angeblich rechts­ra­dikale Anschlag auf eine Syn­agoge stelle sich als ein isla­mis­ti­scher heraus.
Diesmal mar­schierte Minis­ter­prä­si­dentin Malu Dreyer an der Spitze einer Demo gegen die Frau­en­in­itiative „Kandel ist überall“. In ihrer Rede dif­fa­mierte sie nicht nur die tau­senden Bürger, die für die Sicherheit von Frauen in unserem Land auf die Straße gehen als „rechts­extrem“, sondern rief ihnen zu, sie seien lauter, aber „wir“ (die Dreyer-Demons­tranten) wären mehr.
Kann sein. Die Polizei hat die Anzahl der „Kandel ist überall“-Demonstranten mit 1000 ange­geben. Da kann man getrost min­destens 500 dazu­rechnen. Dreyers Demo hatte auch etwa 1500 Teilnehmer.
Das waren über­wiegend Leute, die mit überall in Rheinland-Pfalz gestar­teten kos­ten­losen Bussen ange­reist waren, während die „Kandel ist überall“-Leute privat kamen.
Ob es wie in Thü­ringen auch Geld­ge­schenke für die Teil­nahme gab, ist nicht bekannt. Aber freund­liche Auf­for­de­rungen an die Staats­be­diens­teten, sich zu betei­ligen, gab es ganz sicher.
Die Lan­des­re­gierung stehe an der Seite der Bürger, die für ein welt­of­fenes, libe­rales und gewalt­freies Mit­ein­ander ein­treten, behauptete Dreyer in ihrer Rede. Kurz darauf atta­ckierte die staatlich finan­zierte Antifa die Polizei mit Fla­schen und Böllern. Das ist Deutschland 2018!
Wer sich mit den fried­lichen „Kandel ist überall“-Demonstranten soli­da­ri­sieren will, kann unsere „Gemeinsame Erklärung 2018!“ unter­stützen. Bitte mit Namen, Beruf und Adresse, aber mög­lichst ohne weitere Kom­mentare, um den Mode­ra­toren die Arbeit zu erleichtern.
Mehr Infos , wie die Dreyer-Demo finan­ziert wurde finden sie hier.

 


Vera Lengsfeld auf vera-lengsfeld.de