Geht Trumps Job­wunder-Öko­nomie auf?

In letzter Zeit kann man recht wider­sprüch­liche Signale zu den wirt­schaft­lichen Erfolgen der Politik des Donald Trump wahr­nehmen. Da stellt sich die berech­tigte Frage, wer da gerade was mani­pu­liert. Sicher ist, dass Trump, anderes als alle ame­ri­ka­ni­schen Prä­si­denten vor ihm, dass “Hass­objekt” einer über­wie­genden Mehrheit der Medien ist. Durch seine teils rüpel­hafte bis kindlich naive Art bietet er aller­dings immer wieder wun­derbare Angriffs­punkte. Alles in allem bleibt er dadurch sehr “phan­tas­tisch bis rätselhaft”.
Fangen wir mit einer der neusten Hiobs­bot­schaften an, die nun auf sein Konto gehen soll: Etat­ex­perten • Haus­halts­de­fizit in den USA soll schon 2020 eine Billion Dollar erreichen. Die Rede ist von einem Defizit pro Jahr. Begründet werden die Ein­nah­me­aus­fälle mit seinen Steu­er­sen­kungen, als auch dem Schrumpfen der US-Wirt­schaft durch die von ihm ange­zet­telte Han­dels­kriege. Dem ent­gegen wirkt eine geringere Arbeits­lo­sigkeit. Aber ein Defizit in der beschrie­benen Grö­ßen­ordnung ist eine “Haus­nummer”, die alle Kri­tiker auf den Plan holt.

Und was machen die vielen neuen Jobs?

Der Arbeits­markt ist und bleibt in einem solchen Umfeld dennoch ein heißes Eisen. Soweit das Wachstum hält, ist das alles gar kein Problem. Da kann man in guter alter Manier den “ame­ri­ka­ni­schen Traum” befeuern, den “vom Tel­ler­wä­scher zum Mil­lionär”. Auch das macht Donald Trump. Nur wie rea­lis­tisch ist das in der sich total ver­bie­genden und ver­schie­benden Welt? In den regu­lären Beschäf­ti­gungs­ver­hält­nissen hält der Druck nach wie vor an. Deutschland baut übrigens weiter seine Stellung als Euro­pa­meister des Nied­rig­lohn­sektors aus. Aber auch hier wird geschönt, dass sich die Balken biegen: Die Dau­erlüge vom Job­wunder: Liegt die Arbeits­lo­sen­quote bei 3% oder bei 8%?.
Wie kom­pa­tibel ist das alles mit der nicht minder offen­sicht­lichen Bla­sen­bildung bei den Finanzen? Der Schul­den­stand der USA liegt derzeit bei rund 22 Bil­lionen Dollar, dass ist ein offenes Geheimnis und es sind gut 2 Bil­lionen mehr an Schulden als Obama seinem Nach­folger hin­ter­lassen hat. Soweit passt noch alles ins Bild. Bemühen wir jetzt mit dem Vor­wissen einmal unsere Sta­tis­tik­be­hörde (Sta­tista) und sehen dort nach: Staats­ver­schuldung von Juli 2018 bis Juli 2019 * (in Bil­lionen US-Dollar). Spä­testens da müssen wir fest­stellen, dass da etwas nicht passt. Ob dort andere Daten anliegen als jene über die der Spiegel verfügt. Ja sollte Trumps Politik etwa aufgehen?

Wer lügt für wen?

Folgt man der Quelle, hat die Neu­ver­schuldung der USA sich im Jahr 2019 ver­langsamt. Im März 2019 wurde sogar der erste Rückgang der US-ame­ri­ka­ni­schen Staats­ver­schuldung seit rund ein­einhalb Jahren ver­zeichnet und in der wei­teren Seit­wärts­be­wegung erkennt man zumindest danach die Sta­gnation der Staats­schulden. Wie soll das denn angehen, wenn ins­gesamt ein Defizit von gut einer Billion Dollar pro Jahr ansteht? Oder kann man das Defizit auf Ultimo ver­schieben? Wohl kaum. Vor allem aber, wie soll der hier gezeigte Schul­den­abbau von­statten gehen wenn weiter “Nasse” ohne Ende gemacht werden, wie der Spiegel weiter oben berichtet. Das bleibt äußerst erläuterungsbedürftig.
Auch die Zinslast aus den Staats­schulden ist trotz der his­to­ri­schen Nied­rig­zinsen nicht zu ver­achten, wie man hier erfahren kann: Geld, das aus dem Nichts kommt. Da geht es immerhin auch noch mal um 900 Mil­lionen Dollar pro Tag, (328 Mrd. Dollar pro Jahr). Demnach muss also die Trump Admi­nis­tration doch recht viel Fortune haben oder aber uns fehlen schlicht weitere Fakten, um diesen Infor­ma­ti­ons­spagat zufrie­den­stellend auf­lösen zu können. Oder anders gesagt, es lohnt sich zukünftig etwas genauer hin­zu­sehen. Schließlich reden wir hier über die Para­meter, die am Ende der Welt­wirt­schaft, der Finanz­in­dustrie und somit der gesamten durchaus bekannten Geld­blase das Genick brechen können … und den Jobs allemal.