By BeneFoto - Own work, CC BY-SA 4.0, Link

Heimat ist nicht bloß ein Begriff, sondern vielmehr ein Auftrag!

Der Begriff Heimat ist wieder in den Mit­tel­punkt gerückt. Träumte man noch vor wenigen Jahren von gren­zen­loser Glo­ba­li­sierung, vom Global Village und der Inter­na­tio­na­li­sierung von allem und jedem, ist man nun drauf­ge­kommen, dass die Heimat bei weitem nicht so schlecht ist wie es ihr Ruf lange Zeit war.

Der üble Ruf

Vor bald 100 Jahren ent­stand im nach dem Zerfall der Mon­archie sehr klein und in seinem Selbst­ver­ständnis unsicher gewor­denen Öster­reich ein großes Bedürfnis nach Heimat und Sicherheit, das sich unter anderem auch in der Gründung der Heimwehr nie­der­schlug. In den 30er Jahren bemäch­tigten sich die braunen Horden des Begriffes Heimat und ver­passten ihm ein ras­sis­ti­sches Image. Nach der Kata­strophe des Dritten Reichs erfuhr die Heimat in zahl­losen Heimat-Filmen und im Wie­der­aufbau eine positive Neu­auf­ladung — aber nur, um von den 68ern und den danach in großer Zahl auf­tre­tenden Ver­gan­gen­heits­be­wäl­tigern und allen anderen linken Pro­gres­siven in einem selbst­ge­strickten und medial bis heute gerne ver­brei­teten Mora­lismus wieder ver­dammt zu werden.

Man traute sich lange Zeit nur in Trachten- und Schüt­zen­ver­einen, von der Heimat zu reden. Die­selbe gar zu loben, war über Jahr­zehnte höchstens im Sport oder bei großen offi­zi­ellen Anläsen erlaubt — etwa, wenn man die natur­gemäß hei­mat­be­zogene Bun­des­hymne mitsang. Ansonsten klang “Heimat” irgendwie ver­dächtig und die Moder­nisten schauten einen gleich miss­trauisch an, wenn man von der Heimat sprach.

Unbeirrt von diesem kon­stru­ierten Ver­dacht, der aus­schließlich den Zweck hatte, die bür­gerlich-rechte Welt­an­schauung poli­tisch zu dif­fa­mieren, blieben nur mutige, beständige und boden­ständige Cha­raktere. Auch in kon­ser­va­tiven Kreisen bemühte man sich aus lauter Angst, als “ewig­gestrig” zu gelten sehr oft, die Heimat nur noch als Folklore erscheinen zu lassen. Klare Bekennt­nisse zur deutsch­spra­chigen Kultur, zur jahr­tau­sen­de­alten und prä­genden eigenen Geschichte und zur Wich­tigkeit des Hei­mat­be­griffs wurden gern ver­mieden. Rechts-Intel­lek­tuelle, die den Mut hatten, sich positiv zu einem auto­chthonen Kul­tur­be­griff und zur Heimat zu äußern, wurden stets von der linken Medien-Schi­ckeria nie­der­ge­macht oder gleich mit der Nazi-Keule traktiert.

Heimat, rel­oaded

Das alles ist nun anders. Das Volk hat genug vom endlos oktroy­ierten anti-hei­mat­lichen Getue und es wendet sich vom öffent­lichen Lechzen nach gren­zen­loser Inter­na­tio­na­lität immer mehr ab. Die Mas­sen­mi­gration hat jene natür­lichen und gesunden Selbst­schutz-Reflexe akti­viert, die zum Hei­mat­be­griff dazu­ge­hören und die für ein Bestehen der eigenen Kultur und der eigenen Nation not­wendig sind.

Aber was hat es nun mit dieser “Heimat” auf sich? Warum ist der Begriff so emo­tional besetzt und warum  wollen ihn die Linken unbe­dingt für obsolet erklären? Die Erklärung, warum die “Heimat” so eine essen­zielle Wich­tigkeit besitzt, findet man in einer medi­zi­ni­schen Ana­logie:  Die Heimat und ihre recht­lichen Erschei­nungs­formen namens Nationen und Länder bilden eine Art Immun­system. Die Grenzen der Nationen sind die sicht­baren Erken­nungs­zonen, an denen Freund und Feind unter­schieden werden.

Das Fremde und das Eigene

Die jewei­ligen Kul­tur­räume bieten den dort lebenden Men­schen den Platz, um ihre Iden­tität und Cha­rak­te­ristik zu ent­wi­ckeln und zu ent­falten. Ein Kul­turraum kann aus his­to­ri­schen Gründen durchaus über Staats­grenzen hin­aus­gehen (wie etwa zwi­schen Öster­reich und Deutschland oder Süd­tirol), aber er wird immer eine sehr aus­ge­prägte Homo­ge­nität besitzen. Ein Ange­hö­riger einer fremden Kultur, der in Bayern oder in der Schweiz erkennbar fremd ist, wird aus ähn­lichen Gründen auch in Wien oder in Bozen als fremd betrachtet werden. Es ist daher absolut gerecht­fertigt, von einer deut­schen oder zumindest deutsch­spra­chigen Kultur zu reden.

Die Natur, die Nation und den Kul­turraum ver­bindet das immu­no­lo­gische Kri­terium, dass alles Fremde als fremd erkannt wird. Das ist sowohl für einen Orga­nismus wie auch für einen Staat respektive eine Kultur über­le­bens­wichtig. Ohne diese Fähigkeit stirbt der Orga­nismus und genauso geht es der Kultur. Das heisst nicht, dass alles Fremde immer auch ein Feind ist, sondern es geht genau um die Unter­schei­dungs­kom­petenz, beides zu erkennen. Immun­systeme, Nationen und Kul­turen müssen fähig sein, mög­lichst rasch und ein­deutig her­aus­zu­finden, was ihnen nützt, was ihnen egal sein kann und was ihnen schadet oder sie sogar vital bedroht.

Die hoch­kom­plexen Immun­systeme haben für diese Zwecke die Abwehr­zellen und die Anti­körper ent­wi­ckelt. Die Nationen und Kul­turen stellen aus den­selben Gründen Legis­lative, Judi­katur und Exe­kutive bereit. Der innere und äußere Schutz der Heimat ist letztlich genauso wichtig wie der immu­no­lo­gische Schutz des Indi­vi­duums. Es gibt daher keine Kultur und keinen Staat auf der Welt, die nicht irgendeine Form von Abwehr­kraft ihr eigen nennen. Ähnlich ent­wi­ckelte Kul­turen und Staaten können in diesen Fragen auch durchaus koope­rieren. Die EU ver­sucht dies, hat aber bis jetzt keine geeignete Immun­antwort ent­wicklen können. Die Orga­nismen (Staaten) müssen also auf eigene Faust ihr Schicksal meistern.

Heimat ist ein Auftrag

Der Begriff “Heimat” ver­mittelt nicht nur ein gewis­ser­maßen archaisch bedingtes, ange­nehmes und ver­trautes Gefühl, sondern die Heimat beinhaltet immer auch einen Auftrag zur geradezu essen­ziell not­wen­digen Exis­tenz­si­cherung ihrer selbst. Das führt uns zur zweiten, oben gestellten Frage: Warum wollen Linke die Heimat demon­tieren? Was ist der Beweg­grund, einer “No Border”-Philosophie anzu­hängen und die Ver­schmelzung der Nationen und Kul­turen anzu­streben, wenn eigene Heimat und Kultur doch die Seins-Bedin­gungen des Indi­vi­duums und des Volkes sind?

Die Antwort ist simpel: Das ent­wur­zelte und in einer mar­xis­tisch inspi­rierten Ein­heits­kultur frei flot­tie­rende Indi­viduum ist für die staat­lichen Apparate und Macht­haber am besten steu­erbar. Der zynisch “frei” genannte, aber einfach nur völlig bin­dungslose Mensch im anonymen Groß­kol­lektiv ist das End­produkt eines linken Alp­traums, der manchen Men­schen noch immer als das Paradies auf Erden erscheint.

Dr. Marcus Franz / thedailyfranz.at